4-reihige UV verbauen - leidiges Thema Statik

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Hallo,

in einer Eigentumswohnung in nem Hochhaus (Baujahr 1972) mit 9 Etagen soll eine Unterverteilung vergrößert werden, d.h. eine 4-reihige ist zu verbauen.

Laut Baubeschreibung „Ziegelmauerwerk oder Hinse-Bimsbeton-Hohlblocksteine“, Wand ist 25 cm dick.

UV wäre etwas tiefer, etwas breiter und vor allem natürlich deutlich höher (was ja eher unproblematisch ist). Die Wand muss aus meiner Sicht als tragend bezeichnet werden.

Irgendwelche Bedenken wegen Statik oder einfach machen? Wegen dem auf den Bildern sichtbaren Einbauschrank: da ist die UV derzeit drin, das Brett kann man rausnehmen.

Danke für eure Einschätzung!

https://i.postimg.cc/kGBkW0Jk/UV-Bestand.jpg
 
Laß doch auf entsprechender Höhe einen Ziegel - oder Betonsturz einbauen.

Leprechaun
 
Mit der 4 reihigen UV ist es ja nicht getan. Da werden doch dann auch noch massig neue Zuleitungen in die zukünftige UV kommen?
 
Wenn sich diese UV in einem Abstellraum befindet, dann kann man diese auch auf die Wand montieren wenn der Raum eine Breite von 1,2 Metern aufweist. Solch ein Verteiler hat eine Auftragung von 10cm.
Bei uns im Haus sind die Abstellkammern nur 90cm breit und es wurden AP-Verteiler darin montiert, was ich aber schon beengt finde.
 
wenn der Raum eine Breite von 1,2 Metern aufweist
Sicherlich nicht schlecht etwas Platz zu haben, Pflicht ist das aber nur für Zähleranlagen.


Die 4-reihigen UP-Verteiler, die ich kenne sind nicht tiefer als 10cm.

Ich habe schon eine Menge Altbausanierungen mitgemacht (als Azubi) und da hat es nie jemanden interessiert, dass man meist einen Stein tief in die Wand gehen musste für die UV.
Wenn hier ein Stürz über die UV Gesetzt wird, sollte der Statik mehr als genüge getan sein.
 
Die alte Verteilung sieht mir nicht danach aus als ob sie in der Wand sitzt !
 
Schön das mal einer auf die Statik achtet!
eFuchsis Hinweis auf die Anzahl der neuen Zuleitungen ist ausgesprochen wichtig!
Ggf. bringt da dann auch ein Sturz nicht mehr viel.
Auf dem ersten Foto ist ein Rohrabschnitt zu sehen was auf eine verrohrte Installation hindeutet.
Vielleicht ist es möglich, um diese Klippe zu umschiffen, im wesentlichen mit den bestehenden Rohren aus zu kommen.
Ansonsten ist im Zweifel die allseits unbeliebte Stegleitung eine gute Wahl!
Nebenbei - Hat die Bude schon Drehstrom oder muss die Zuleitung auch noch neu (großer Schlitz => Statik).
 
Hallo und danke für die Antworten.

Beim Sturz ist eben das Problem (wie hier schon angesprochen), dass ich dann mit den Leitungen nur schwer durchkomme, außerdem liegen garantiert an genau der Stelle, an der der Sturz hingehört, bereits die vorhandenen Leitungen / Rohre.

Ja, Leerrohrinstallation ist gegeben, allerdings lassen sich viele Adern überhaupt nicht bewegen und die Idee war ja, mit einer abgehängten Decke alles neu zu machen.

Die Zuleitung ist ein 5x6 qmm, d.h. Drehstrom wäre im Nachgang möglich (hier kommt es drauf an, ob am Zählerschrank im Flur überhaupt alle Außenleiter anliegen - komischerweise hat in dieser Anlage nämlich niemand (!) Drehstrom).

Wie würdet ihr es nun lösen? Klar könnte man, gerade weil es im Wandschrank ist, eine AP-UV verbauen, allerdings kann man da ja wie ich mich erinnere auch keine Leitungen von hinten einführen, d.h. es wäre zu prüfen, ob insbesondere die Zuleitung lang genug ist (Klemmstellen hinter der UV möchte ich nicht - die müssten ja auch zugänglich bleiben, was sie nicht sind, wenn die AP-UV davor kommt).

Ja, die neu einzuführenden Leitungen schwächen die Mauer auch, allerdings sind das dann ja immerhin vertikale Leitungen.

Dachte auch schon an eine Vorsatzwand, geht aber schlecht, weil links ja die Türe ist.

Alternativ setze ich nur Durchgangklemmen in die jetzige UV und setze rechts daneben eine AP-UV hin, die ich mit einem Kanal anfahre. Gefallen tut mir die Idee aber nicht besonders. Und wie geschrieben, drüberbauen hat ja das Problem, dass dann die Leitungen zum Einführen vermutlich zu kurz sind (außer man stemmt nach oben hin auf.
 
Leitungen auf die Mauer legen und verputzen.
Für die üblichen 3-5x 1,5-2,5mm² braucht man da keine Steine schlitzen.

Die Zuleitung ist recht mikrig ausgeführt allerdings in 5 adrig zumindest noch verwendbar. Mehr 3x25A Absicherung sollte das nicht werden.
 
Liest man in Foren sehr oft das sich die Adern nicht bewegen lassen.
Entspricht aber so gar nicht meinen persönlichen Erfahrungen.
Mal eine einzelne Leitung -> normal. Wurde wahrscheinlich beim Verlegen geschlampt.
So gut wie alle Leitungen auf einmal nicht beweglich hatte ich nur ein einziges Mal in meiner Lehrzeit. Und da waren zwar die Decke und die Wände verrohrt aber am Übergang waren sie z.B. 5cm versetzt und ohne Rohr.

Ich persönlich würde immer versuchen das Rohrsystem zu erhalten, selbst wenn damit auch zukünftig Abzweigdosen vorhanden sind. Habe da nur gute Erfahrungen mit gemacht!

Im Übrigen glaube ich nicht das sich die "3 bis 5" Leitungen einfach in den Putz integrieren lassen. Wenn die Wände wie auf dem Dachboden sind ist der Putz nicht dick und bei "3 bis 5" Leitungen braucht es natürlich nicht zwangsweise einen neuen Verteiler.

Damit sind wir auch schon wieder an dem Punkt wo man mit mehr Informationen bessere Vorschläge machen kann.

Hast du mehr Fotos, Grundrisse etc.?
 
in die alten Rohre die üblicherweise mit einzeladern belegt waren passen üblicherweise entsprechende Mantelleitungen nur schwer rein.
Einzeladern sind in den alten Blechrohren Neu schon sehr lange nicht mehr zulässig.

Geknickte und beschädigte Rohre sehe ich in Altbauten als üblich an.
Natürlich würde ich auch versuchen die Rohre zu nutzen bevor ich Stemme.
Meist sind aber zusätzlich viel zu wenige vorhanden um heute Ansprüche an Stromkreisen zu befriedigen.
 
@Octavian1977
Sehe ich ganz anders als du.

Zuallererst zielt die Anfrage nicht auf irgendwelche Blechrohre. Sieht man auch im ersten Bild -> ist Kunststoff. Entspricht auch dem Baualter.

Geknickte und beschädigte Rohre sehe ich in Altbauten als üblich an.

Entspricht überhaupt nicht meinen Erfahrungen. Sicher sind immer mal Rohre nicht gängig. Auf den überwiegenden Teil trifft das nicht zu.

Meist sind aber zusätzlich viel zu wenige vorhanden um heute Ansprüche an Stromkreisen zu befriedigen.

Das ist sicherlich auch Geschmacksfrage und kommt auf die Zielsetzung an.
Da kann man ohne weitere Informationen wenig zu sagen.

Beispiel aus der Praxis: Um eine Küche zu ertüchtigen habe ich öfters schon in ein bestehendes Rohr einen Drehstromkreis eingezogen und aufgeteilt.

Ist eine nicht schöne aber erlaubte und vor allem eine wirtschaftliche Lösung.
Ob so was machbar ist lässt sich aus der ferne Schwer sagen. Kommt halt drauf an...

Im übrigen halte ich die heute angestrebte Anzahl an Stromkreisen für übertrieben.

Ich geh' mal davon aus du meintest Bergmann-Rohr weil es mit Abstand am häufigsten ist.
Einzeladern sind in den alten Blechrohren Neu schon sehr lange nicht mehr zulässig.

Ich kenne keine Pflicht bei einer ordnungsgemäß errichten Anlage die Betriebsmittel zu tauschen. Wüsste nicht das Bergmann-Rohre hiervon ausgenommen sind.

in die alten Rohre die üblicherweise mit einzeladern belegt waren passen üblicherweise entsprechende Mantelleitungen nur schwer rein.

Das bei Bergmann-Rohren Mantelleitungen notwendig sind halte ich für einen weit verbreiteten Irrglauben.
Im Grundsatz haben wir ja ganz normal die Basisisolierung der Adern.
Das Rohr selbst ist im inneren mit Teerpapier als Isolierung ausgestattet (Fehlerschutzvorkehrung).
Diese war auch damals schon als Isolation gedacht.
Wir haben also doppelte Isolierung.
Somit ist H07V-U zulässig.

An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich, wenn die Rohre a.P. gelegt sind, dieser Isolation nicht trauen würde.
Aber (!) wenn liegen die Rohre hier unter Putz.

Vergleichen wir doch mal mit NYIF:
NYIF hat basisisolierte Adern und eine als Steg bezeichnete Verlegehilfe (keinen Mantel wie manch einer schreibt -> sonst währ's ja eine Mantelleitung).
Die Fehlerschutzvorkehrung bei Stegleitung ist der Putz. Verlegung offen ist nicht zulässig.
Somit wird bei u.P.-Verlegung die Isolation des Bergmannrohrs gar nicht benötigt. Es ist ja noch Putz darüber.
 
Dieses Teerpapier ist heute als Isolator nicht mehr zulässig.
Solches ist als Isolation kaum zu gebrauchen.
Klar war das damals als Isolierung angedacht, aber eben damals, heute nicht mehr zulässig.

Das die Rohre unter Putz liegen ergibt keine zweite Isolation, Putz ist kein Isolator.

Bei NYIF ist diese Umhüllung der Adern die zweite/verstärkte Isolierung. Da diese aber mechanisch nicht belastbar ist wird der Putz darum benötigt um die Isolation zu schützen.
Das macht auch die Reparatur von NYIF nur mit Dosen möglich, und bei verhärteter Umhüllung gar nicht fachgerecht möglich.
 
was willst Du da mit der de? ich hätt da auch ein Abo von nur muß man die Beiträge oftmals sehr kritisch lesen.

Wie prüfst Du denn, daß die Isolation noch in Ordnung ist und nicht irgendwo das Papier defekt ist?
an einer Leitung die ich verlege kann ich das optisch prüfen.

Das Papier darin ist schon mal nicht ein Rohr sondern nur reingelegt, wie verhinderst Du, daß das was Du da rein legst nicht durch den Schlitz ans Metall kommt?
 
In ein vernünftig verlegtes I/Bergmann-Rohr welches damals in Nenngröße 13,5 (ca. entsprechend heute M20) installiert wurde, bekommt man auch eine Mantelleitung hinein.
Nötigenfalls muss an der Engstelle die Wand geöffnet werden.
 
@ego1 ,
keine Frage. Das ist möglich.
Ich habe sehr viele auch Handwerklich sehr gute Alt-Anlagen gesehen von denen man sich auch heute noch eine Scheibe abschneiden kann!
Nym muss es ja gar nicht immer sein. Wenn's eng wird kann man auch mal an Ölflex o.ä. denken.
Ich bin halt nur der Überzeugung das es im Regelfall nicht notwendig ist eine Mantel- oder auch Schlauchleitung zu benutzen.

@Octavian1977 ,
was willst Du da mit der de? ich hätt da auch ein Abo von nur muss man die Beiträge oftmals sehr kritisch lesen.
Zuallererst muss ich dir Recht geben. Da muss man wirklich sehr kritisch lesen. Oftmals sind die Artikel z.B. sehr hersteller-treu.
Und - zugegebener Maßen - sind die Autoren sich auch nicht immer einer Meinung.

Mein Ziel wäre jetzt, bevor wir einfach nur unsere persönliche Meinung zum besten geben, den Sachverhalt mit Belegen zu untermauern.
Dabei ist es natürlich am schönsten sich auf die primär relevanten Normen zu beziehen.
Am zweit schönsten sind dann Fachbücher und Fachzeitschriften.

Und an diesem Punkt kommt dann das de-Archiv ins Spiel.
Was ich bezüglich der Stegleitung geäußert habe habe ich mir nämlich gar nicht selbst ausgedacht.
Vielmehr erinnere ich mich an einen Artikel in dem es um zu lang abgemantelte Leitungen und Schalterdosen ging.
Da bin ich mir sicher das der Putz als Schutzvorkehrung, auch im Vergleich mit Stegleitung, gesehen wurde.
Darüber hinaus meine ich das in mindestens einem meiner Bücher selbiges geäußert wird.

Wenn du also möchtest und ich die Tage zu viel Zeit habe kann ich mich auf die Suche machen.
Einfacher und auch allgemein Zuverlässiger wäre aber ein Gegenbeweis aufgrund der Normen.
Ich denke da bist du besser ausgestattet.

Nochmal speziell zum Bergmann-Rohr:
Wie prüfst Du denn, daß die Isolation noch in Ordnung ist und nicht irgendwo das Papier defekt ist?
an einer Leitung die ich verlege kann ich das optisch prüfen.

Das Papier darin ist schon mal nicht ein Rohr sondern nur reingelegt, wie verhinderst Du, daß das was Du da rein legst nicht durch den Schlitz ans Metall kommt?

Ich merke du hattest schon länger keines mehr in der Hand. Ich auch in letzter Zeit nicht. Deswegen habe ich im Fundus nachgesehen und, meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht, keine Naht feststellbar.
Wie gesagt ist die Frage ja ob es überhaupt relevant ist wenn man den Putz als Teil der Schutzmaßnahme betrachten darf.

Abschließend möchte ich noch vorschlagen, da diese durchaus spannende Thematik mit der eigentlichen Fragestellung nichts mehr zu tun hat, ein eigenständiges Thema zu eröffnen.
 
Thema: 4-reihige UV verbauen - leidiges Thema Statik
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