LS durch AFDD/LS ersetzen

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eupesco

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Hallo zusammen,

ich möchte gerne die LS in den Schlafräumen durch AFDD/LS (Hager ARC916D) ersetzen.
Da sich die eingebaute Phasenschiene dazu nicht eignet (N fehlt), habe ich vor, eine AFDD-taugliche Phasenschiene auf eine noch freie Hutschiene zu montieren.
Jetzt zu meiner wahrscheinlich sehr trivialen Frage: ich habe N-Klemmen (für jeden RCD), auf die ja der N von den Leitungen zu den Zimmern geht.
Dass ich vom jeweiligen RCD-Ausgang L1, L2 und L3 und N auf die Eingänge der AFDDs gehe ist mir soweit klar. Wohin der abgehende L vom AFDD geht, ebenso. Wo ich mir nicht sicher bin: wohin mit dem vom AFDD abgehenden N? Auf die entsprechende N-Klemme? Oder muss ich den N direkt auf die Leitung vom Zimmer legen (wodurch dann der RCD nicht mehr so funktionieren würde) :rolleyes:
Danke!
 
Ich verstehe deine vorgesehene Verdrahtung nicht.
Alles, was als Phase über einen FI läuft muss auch als N wieder darüber zurück.
Alles, was als Phase über einen AFDD läuft muss auch als N wieder darüber zurück.
 
Ok:D
Hab mal eine grobe Skizze erstellt, wie ich mit den Anschluss vom AFDD vorstelle - ist das so korrekt?
 

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Du hast 2 Möglichkeiten, anbei die Skizze
 

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Alles klar, danke. Also die N von den Zimmern dürfen nicht auf die N-Klemme sondern müssen zuerst über den AFDD zum N des RCD oder auf die N-Klemme.
Jetzt mit den Erklärungen betrachtet sonnenklar ;)
 
Und Du bist Dir sicher Du bekommst das fachgerecht hin?
Eine Anlage mit Mängeln ist eine Gefahr, wenn Du Fehler beim Einbau der Teile machst hast Du nachher eine gefährlichere Anlage als vorher trotz der AFFDs.
 
Eine hieran anschließende Frage:
Anwendungsfall: Zählerkasten mit RCD + LS. Zwei LS wurden durch AFDD LS B16 ersetzt.
Darf man bei einem kombinierten LS B16 AFDD die Zuleitung L und N vom RCD bzw. N-Klemmblock mit 1,5qmm ausführen? Natürlich separat pro AFDD.
Spricht hier irgendetwas dagegen?
 
Der zu verwendende Querschnitt ist immer der nächst vorgelagerten Sicherung anzupassen.
 
ok, Danke. Das wäre die 40A Vorsicherung des RCD. Dann hätte der L-Anschluss des AFDD analog der LS-Sammelschienen mit 10qmm erfolgen müssen.
Muss auch die N-Zuleitung dann mit diesen 10qmm erfolgen?
 
jetzt sprecht ihr in Rätseln :)
kann jemand die erlaubten Varianten / Optionen zum Anschluss nennen?
L ist so auszulegen wie vorgelagert abgesichert.
N ebenso oder kann man hier davon ausgehen, dass nicht mehr Strom fließen kann wie selbst vom AFDD LS B16 abgesichert ist?
Es geht um die Verkabelung im Zählerkasten. Leitungen sind jeweils ca. 20cm lang.
Danke euch!
 
Zwei LS wurden durch AFDD LS B16 ersetzt.

Man kann das auch weiter spinnen:
Wenn sichergestellt ist, dass auch im Außenleiter nur ein bestimmter Strom fließt und Kurzschlussschutz gegeben ist braucht auch die Verdrahtung nach der 40A-Sicherung nur auf diesen bestimmten Strom ausgelegt zu werden.
Wenn man also an nimmt, dass die 2 AFDD LS von der gleichen Sicherung gespeist werden kann nur ein Strom von 32A fließen womit auch nur 32A beim Querschnitt zu berücksichtigen sind.

Allgemein ist das aber für viele zu unübersichtlich und anstrengend deswegen wird in der Praxis eine Verdrahtung nach Vorsicherung vorgenommen.
 
weil theoretisch auch vor (oder sogar in) dem AFF/LS in der Zuleitung zwischen L und N ein Kurzschluss entstehen kann. Dieser Kurzschlußstrom fließt dann eben auch im N bis zum Abschalten der vorgelagerten Sicherung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@eFuchsi ,
die VDE 0100-430 ist viel offener formuliert als der Durchschnitt glaubt.
Grundsätzlich müssen Leitungen bei Überströmen geschützt werden.
Allerdings hat man dabei viele Freiheiten.

Zunächst wird unterschieden zwischen Überlastschutzeinrichtungen und Kurzschlussschutzeinrichtungen.

Die Überlastschutzeinrichtung kann, solange sie in jedem Fall wirksam bleibt, beliebig im Stromkreis verschoben werden.
Das bedeutet das man, nehmen wir als Beispiel eine einzeln abgesicherte 16A-Steckdose, im Prinzip die Überlasteinrichtung direkt vor Ort erstellen kann.
Auf der Leitung vor der Überlasteinrichtung kann ja maximal der Strom fließen den sie zulässt.
Es genügt folglich die Leitung für diesen Strom zu bemessen.

Den Kurzschlussschutz muss man dann separat betrachten.
Kurzschlussschutzeinrichtungen müssen (auch hier gibt es wieder Ausnahmen) am Anfang der Leitung angeordnet werden.
Es wird in diesem Fall ein satter, widerstandsloser Kurzschluss am ungünstigsten Punkt vorausgesetzt.
Die von der Kurzschlussschutzeinrichtung während der Auslösung weitergegebene "Energie" muss so klein sein, dass die Isolation nicht über die Grenztemperatur von 160°C erwärmt.

Praktisch werden hierzu zwei Werte verglichen:
Ik²t =< k²S²

Mit
Ik Kurzschlussstrom
t Kurzschlusszeit
k Bemessungs-Kurzzeitstromdicht (PVC-Isolierte Kupferleiter=115)
S Querschnitt des Leiters

Diese Näherungsformel gilt bis 5 Sekunden.

Gerade bei kurzen Leitungen, wie der hier angefragten Verdrahtung, lässt sich diese Bedingung erfüllen.
Erweitern wir das Steckdosen-Beispiel um eine vorgelagerte NH 63A und einen Kurzschlussstrom von 1000A.
Als Auslösezeit nehmen wir 20mS an:

Ik²t=1000A*1000A*0,02S=20000

Für die Leitung zugelassen sind:
k²S²=115²*1,5²=29756,25

20000<29756,25 => Bedingung erfüllt.

Kann man in der Praxis durchaus vorteilhaft einsetzen.
Wenn man beispielsweise im Zählerschrank nicht die Möglichkeit hat einen weiteren Abgang für eine Waschmaschine oder ähnliches zu setzen ist es möglich die Leitung direkt von der Vorsicherung ab zu greifen un den LSS erst in der Waschküche zu setzen.

Die klassische Lösung (koordinierter Schutz mit einer Einrichtung die sowohl Überlast als auch Kurzschlussschutzeinrichtung ist am Leitungsanfang) ist aber zugegebener Maßen zu bevorzugen da sie auch widerstandsbehaftete Schlüsse abdeckt.
 
grundsätzlich soll eine Sicherung ( hier spielt es keine Rolle ob Schmelzsicherung oder Leitungsschutzschalter ) eine Leitung vor Überlastung schützen . Ein Kurzschluss ist auch nur eine Überlastung.
Die Zeit und der Strom bestimmen in wie weit da eine Überlastung auftritt.
So und wenn du FI/LS oder AFDD/LS hast sind das zuerst Sicherungen und die schützen die Leitung nach ihnen. Die Leitung davor wird durch die vorgeschaltete Sicherung geschützt und nicht durch die Sicherung die der Einspeiseleitung folgt.
 
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