Absicherung 5x10qmm2 Wohnungszuleitung LSS B40?

Diskutiere Absicherung 5x10qmm2 Wohnungszuleitung LSS B40? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ein Bekannter hat sich ein Haus zugelegt, nach der "Wende" gebaut. so weit ich sehen konnte alles Kupferleitung. Er sprach mich kürzlich...
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Elektro77

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Hallo,

ein Bekannter hat sich ein Haus zugelegt, nach der "Wende" gebaut. so weit ich sehen konnte alles Kupferleitung.
Er sprach mich kürzlich darauf an das bei Ihm als er an der Außensteckdose einen Kurzschluss hatte (Zuleitung Heckenschere durchgeschnitten), neben dem für die Außensteckdose verbauten FI-LS B16 - 30mA, auch die Wohnungsvorsicherung einer Phase gefallen war LSS B40.

Da ist die Frage, die ich auch nicht beantworten konnte ob das normal sei? Ich dachte eigentlich das durch die Abstufung der Sicherungen mit 16A und 40A nur die kleinere auslösen dürfte, oder ist das ein Sonderfall weil FI-LSS?

Meine Ausblidung zum Energieanlagenelektroniker ist schon 25 Jahre her, da gab es noch keine FI-LSS Kombinationen. Und ich arbeite seid dem in der Industrie, bin also nicht mehr ganz fit was Hausinstallation angeht.

Die andere Frage die sich mir stellt ist ob die 3 Phasen der 10qmm2 Wohnungszuleitung mit den B40 Sicherungen so korrekt sind, eigentlich sind doch 35A üblich.

Die Ausgangslage ist folgende: 2 Parteienhaus, Zähleranschlußschrank an der Grundstücksgrenze, Zählervorsicherung 63A, von dort für jede Wohneinheit 5x16 qmm Erdkabel über ca. 30 Meter bis ins Haus, im Verteiler im Keller die 2 , 16er Leitungen, auf je 3 B40 Sicherungen umgelegt und nach der Sicherung mit 5x10qmm2 in die Wohneinheiten geführt. Die Leitungslängen müssten für Wohneinheit 1 ca. 3 Meter im Kabelkanal und danach 3-4 Meter in Gipskarton Decken Wänden bis zum Wohnungsverteiler-Sicherungskasten und bei Wohnung 2 ebenfalls die 3 Meter im Kabelkanal mit anderen Leitungen und dann ca. 6-7 Meter in Gipskarton Wänden-Decken verlegt sein. Also beide Leitungen unter, bzw. ca. 10 Metern lang.

Habe schon meinen alten "Friedrich" rausgekramt bin aber nicht ganz schlüssig, was Verlegeart und und Belastbarkeit der Leitung und damit die Absicherung angeht.

Wäre nett wenn Ihr hier unvoreingenommen eine Meinung, Abschätzung abgeben könntet.

Vielen Dank!
 
Das Problem ist hier wohl die fehlende Selektivität der LSS (40A/16A) untereinander, das ist prinzipbedingt so. Vorsicherung als Neozed-Element mit 40A sollte das Problem beheben.
 
Okay,

Danke, dann ist das also eigentlich Fusch, so wie das gebaut ist.....

und wie sieht es mit der Neozed Vorsicherung aus, wie sollte diese dimensioniert sein? Denke mal klassisch 35 A, oder?

Danke!
 
Sorry,
ich muss noch mal nachfragen, bei den Lasttrennschaltern mit Neozed Sicherungen gibt es ja welche bis 32A und welche bis 63A Bemessungswert. Wenn ich eine 35A Sicherung einsetzten möchte brauche ich also einen 63A Lasttrennschalter. In der Beschreibung von diesem von ABB steht die Sicherungen lassen sich nur im Spannungslosen Zustand tauschen, heist das ich muss jedes mal die Zählervorsicherung auslegen um die Sicherungskammer öffnen zu können? Wäre jetzt irgendwie unpraktisch wenn man die Wohneinheit quasi über die Wohnungsvorsicherung "Freischalten" wollte, da der Zähler ja an der Grundstücksgrenze und nicht im Keller ist....

Danke!
lasttrennschalter.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Beschreibung von diesem von ABB steht die Sicherungen lassen sich nur im Spannungslosen Zustand tauschen, heist das ich muss jedes mal die Zählervorsicherung auslegen um die Sicherungskammer öffnen zu können?
Nein :)
Es ist ja ein Lasttrennschalter, somit ist ein Schaltkontakt vor der eigendlichen Sicherung im Gehäuse untergebracht, sieht man auch als Symbol ganz links auf dem Hebel.
Mit dem Schalter wird dann die Sicherung innerhalb des Gerätes "freigeschaltet", womit sie dann entsprechend spannungsfrei und gefahrenlos tauschbar ist, vorausgesetzt man schließt ihn richtig an ;)
 
Die sind super.

Mit entsprechenden Haltefedern kann man da sogar D01 Sicherungen <16A einsetzen.
Die 63A sind nur die maximal mögliche Belegung.

63A Dauerstrom sollte man da allerdings trotzdem nicht rüberjagen.
 
Die Lasttrennschalter mit Neozed 40 A gewährleisten den Überlastschutz . Bei einem Kurzschluss übernimmt den Kurzschlussschutz der SLS vor dem Zähler Diese SLS sind selektiv zu den LS .
Normaler Aufbau einer Anlage 63 A NH ( Schmelzsicherung) im HAK Zählervorsicherung 63 A SLS sind zueinander Selektiv . 63 A SLS ist zu 63 A LS selektiv .
Will ich nun zb eine UV eben nur für 40 A auslegen bleibt nur da 40 A Neozed ( Schmelzsicherung) einzusetzen
Die 40 A Neozed übernimmt den Überlastschutz.
Bei einem Kurzschluss soll nur der LS auslösen . Selbst wenn im Fehlerfall auch die 40 A Neozed auslöst bleibt der SLS drin . In aller Regel wird aber ein LS noch vor der Neozed im Kurzschlussfall auslösen .
Nehmen wir mal eine uralte Anlage
63 A Diazed im HAK danach folgt eine 63A: 1,6 = 40 A Sicherung und dieser darf dann nur noch eine 25 A Sicherung folgen um eben die Selektivität vom HAK bis zum Endstromkreis sicher zustellen .
Nehmen wir dagegen eine Moderne Anlage dann hast du im HAK eine 63 A NH vor dem Zähler einen 63 A selektiven Leitungsschutzschalter (SLS ) und nach dem SLS einen 63 A LS
somit ist die Selektivität vom HAK bis zum Endstromkreis auch sichergestellt den der SLS löst vor der NH aus und der 63 A LS vor dem 63 A SLS .
 
Verwende einen 63A Typ und setze 32/35/40er Passhülsen rein, sowie eine 40A Sicherung.
Aufgrund der Einbausituation wird man den 63A Typen nicht mehr als mit 40A belasten können.
Der 32A Typ wird sicher auch nicht mit 32A Belastbar sein in normalen Umgebungen.
 
Danke an alle,
@PeterVDK ja war ein Denkfehler von mir.
ich habe noch einmal nachgeschaut, die Situation ist, qausi, wie von Pumukel beschreiben.
An der Grundstücksgrenze in Zähleranschlußkasten sind 63 A NH Eingangsicherungen dann kommen 63A SLS Zählervorsicherungen dann gehts per 5x16 qmm Kabel in den Keller, dort in der Verteilung mit den 40 A LSS auf die Wohnungsunterverteilung.

Diese werden dann durch den ABB Lastrennschalter 63A Belastbarkeit und Passhülsen (danke Octavian) mit 35A Neozed Sicherungen ersetzt. In der Unterverteilung sind pro Phase jeweils ein 3 Poliger FI mit 40A Belastbarkeit verbaut (deswegen lieber die 35A Neozed) und danach nur noch LSS mit 10 und 16 A sowie 2 einzelne FI/LS für Außensteckdosen.

Damit sollte die Selektivität ja wieder gegeben sein.

Mal sehen ob ich das bei Gelegenheit selber mache oder er eine Firma nimmt.

Danke nochmal an alle!
 
Thema: Absicherung 5x10qmm2 Wohnungszuleitung LSS B40?
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