TREI Erfahrung

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eljo

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Hallo zusammen,
ich habe letztes Jahr den TREI Schein abgelegt und wollte mal meine Erfahrungen mit euch Teilen, da das im Internet ja ein großes Geheimnis ist. Zunächst mal ist es schwer überhaupt eine Teilnahme zu dem Seminar zu bekommen. Dabei hilft es die Schulungsstätte anzurufen und nach Terminen nachzufragen. Im 2 wöchige Lehrgang wurde zunächst die VDE 0100 besprochen. Wobei ein besonderes Merkmal auf die VDE 0100 410 und 600 gelegt wurde. Ebenso konnten wir an Aufbauten praktische Messungen mit einem Messgerät der VDE 0413 durchführen. Das Messgerät wurde gestellt. Aber es konnte auch das eigene verwendet werden. Dabei wurden die Messungen Rlo, Riso, Netz- / Schleifenimpedanz und Test der RCDs durchgeführt. Ziel war es, dass man ein VDE Prüfprotokoll richtig ausfüllen kann. In der zweiten Woche ging es deutlich theoretischer zu. Es wurde Inhalte über RCD (Typ A, B, F), Überspannungsschutz (VDE 0100-443, 0100-543) und Zählerschränke (VDE 0603 VDE AR N 4100) vermittelt. Dazu wurden Gastvorträge von verschiedenen Firmen gehalten. Zusätzlich gab es noch einen Vortrag über die Geräteprüfung nach 0701/ 0702. Ebenso wurde das Vorgehen besprochen, wie der Anmeldevorgang für die Errichtung einer Niederspannungsanlage ist. Dabei wurde die NAV und TAB besprochen. Auch die DIN 18012, 18013, 18014, 18015 wurden ausführlich gelehrt. Für alles wurden Unterlagen zur Verfügung gestellt. Zu Beginn gab es einen Ordner mit allen wichtigen Informationen, sowie ein DIN Handbuch. Bei den Gastvorträgen wurde immer Broschüren dazugegeben, welche das Thema gut zusammenfassend darstellen. Nach dem zweiwöchigen Seminar standen die zwei Prüfungen an. Es waren drei Prüfungen, die alle mit mindestens 50% bestanden werden mussten. Meiner Meinung nach schafft man nur die Prüfung, wenn man auch das Seminar besucht hat, weil man so erst weiß, was den Prüfern wichtig ist. Die erste Prüfung war die Theoretische Prüfung mit Multiple-Choice Fragen über den gesamten Themenspektrum, welche teilweise auch echt kompliziert gestellt wurden. Dafür musste man schon einiger Maßen fit in den einzelnen Vorschriften sein. Dazu musste eine Projektierungsaufgabe gelöst werden, mit Leitungsberechnungen. Diese Aufgabe wurde vorab in ähnlicher Form besprochen und stellt keine große Herausforderung dar, wenn man die Aufgabe einmal berechnet hat und die 3 Formeln kennt. Da diese Aufgabe etwas weniger als 50% ausmacht, konnte der Theorieteil durch die Projektierungsaufgabe gut bestanden werden. Die zweite Prüfung war die Praktische Prüfung. Diese bestand daraus, dass man ein Prüfprotokoll ausfüllt. Dabei waren Fehler in den Anlagen zu finden und zu dokumentieren. Aber diese Fehler mussten nicht ausgebessert werden. Die letzte Prüfung war dann das Fachgespräch mit 3 Prüfern. Einer vom bdew, der Netzgesellschaft und zuletzt der Seminarleiter. Eine total entspannte Atmosphäre war das. Es wurde abgefragt, wie das Vorgehen einer neu Errichtung einer Anlage ist. Dann musste man den Aufbau eines Zählerschrankes beschreiben, mit den einzelnen Feldern und was in die Felder montiert werden darf. Dann wurde durch die einzelnen DINs und VDE Normen durchgegangen und die wichtigsten Punkte darin abgefragt. Das musste man alles dann parat haben. Das Gespräch ging ca. 20 Minuten.
Bei uns weiß ich von 4 von 24 Leuten, die nicht bestanden haben. Einige von denen waren seit Jahren in der Elektroinstallation unterwegs. Also man kann das keinenfalls mal eben so nebenher mitmachen. Aber mit etwas lernen und guten Verstand, kann man gut den Kurs bestehen. Die das Seminar begleiten haben auch gut gelehrt und haben auch etwas mehr, als für die Prüfung relevant ist, erzählt.
Zusätzliches Material, wie Bücher, Formelbücher habe ich mir nicht gekauft. Es wurde alles relevante zur Verfügung gestellt.
Ich kann nur jedem empfehlen, wer die Prüfung machen will, vorab am Kurs teilzunehmen.
Wenn jemand das Material haben will, kann sich bei mir melden.

Viele Grüße
eljo
 
Danke für die Information!

Wo hast du denn den Lehrgang besucht?
 
Hi,

ich hätte, wie evtl. einige andere auch Interesse. meinst Du die Unterlagen? ich hätte eben Interesse rein zur "Auffrischung". Du bist jetzt
schon der zweite von dem ich höre, dass man doch einiges wissen muss und den Kurs nicht geschenkt bekommt, :). Ich habe selbst schon mal
in die HWK- Schulungsseite geschaut. 1400,00,- Euro. Kann ich mir momentan nicht leisten. Aber die Inhalte die Du beschreibst bei dem Kurs wären
schon gut. Auch wenn ich momentan keinen Eintrag beim VNB brauche.

Sicher würdest Du diese Unterlagen teuer verkaufen wollen? Evtl. könnte man ja in einem Copi-shop, die verlangen für evtl. 300 Seiten nicht so viel.
Und es könnten mehrere Forum-Teilnehmer evtl. davon was haben.

Es ist immer schwierig an alte Prüfungsunterlagen, oder gebrauchte Schulungsunterlagen zu kommen. Die ich, wie geschrieben eben ein wenig
zur Fortbildung gebrauchen könnte.
Und bei reiner Privatnutzung evtl. sogar erlaubt!?

MfG
Joker333
 
Als Österreicher ist mir der TREI Schein gänzlich unbekannt.
Zu welchen Tätigkeiten befähigt Dich jetzt der Schein? Ist das zusätzlich oder anstatt einem Meisterbrief oder komplett unabhängig der klassischen Ausbildung?
 
Zu welchen Tätigkeiten befähigt Dich jetzt der Schein?
Zum Arbeiten gemäß NAV, sprich damit darfst du dann elektrische Anlagen errichten, ändern und in Betrieb nehmen.

Ist das zusätzlich oder anstatt einem Meisterbrief oder komplett unabhängig der klassischen Ausbildung?
Der TREI-Schein ist Voraussetzung zur Eintragung in das Installateurverzeichnis. In der Regel wird diese im Zuge des Meisterbriefes mitgemacht. Da aber mittlerweile auch zb. Studierte, also Leute fernab des Handwerks, sich eintragen lassen können, wird der hierzu separat angeboten.

Ist aber auch nur ein Bestandteil der Voraussetzungen, bissle Theorie, bissle Praxis und halt entsprechend teuer. Es ist halt fraglich, in meinen Augen, wie es um die weiteren Qualifikationen von diesen Personen im Handwerk steht, für die die Inhalte des TREI-Scheins nicht zum täglichen Berufsleben dazu gehört.
 
Hi,

das ist richtig was Peter VDK schreibt, für Ingenieure, Techniker, Industriemeister ist dies gedacht, die nicht den Handwerksmeister machen und diesen Teil mit drin haben.

Ganz Deiner Meinung bin ich aber nicht, dass das alles "larifari" ist, der Lehrgang. Ich denke man kommt in der Handwerkskammer im Praxisraum mal wieder gut an die ganzen Messtechnischen Sachen und neuen Verteilerschrank mit sämtlichen Kommunikationssachen mit cat 7, Adapter für APZ, optischer Netzabschluss ONT
oder halt alles in der DIN 18015 - 5 usw.

Beim Handwerks-meister ist ja SPS auch mit drin in dem Meisterlehrgang. Aber es gibt ja noch den Kurs "Fachkraft für SPS Technik" der über 6- 7 Monate geht und das auch schon noch eine andere Nummer ist. Ja leider auch teuer.



An Eljo: ich wäre interessiert, wenn Du ein paar Unterlagen zusenden möchtest, kannst. Würde mich freuen **********
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz Deiner Meinung bin ich aber nicht, dass das alles "larifari" ist, der Lehrgang.
Das wollte ich auch nicht ausdrücken mit dem "ein bissle...". Mein Punkt in diesem Bezug ist, dass es eigendlich gelebte Praxis sein muss, um damit professionell einen handwerklichen Elektrofachbetrieb zu führen. @eljo hat ja sehr gut beschrieben, was im Lehrgang durchgenommen wurde. Einen Großteil des Inhalts sollte in einer fachlichen Berufsausbildung, egal ob handwerklich oder durch Studium, schon vermittelt worden sein.

Spezifisches wie zb. Zählermeldungen, TAB, TAR und dergleichen ist in so einem Lehrgang natürlich besser aufgehoben, als grundsätzlich in der Ausbildung. Denn dies ist nicht unbedingt nötig um den Beruf auszuführen. Messungen, Prüfungen und Normenkenntnis sind aber eher essenziell für die Berufsausübung. Man muss übrigens die Messungen die man in den jeweiligen Lehrgängen durchführt, selbstredend auch im Beruf stetig ausführen. Also muss man folglich auch das die passenden Messgeräte selbst haben, ist übrigens auch Voraussetzung zur Eintragung.

Ich sehe aber das Problem, wenn man es so nennen mag, jedoch an derer Stelle, nicht unbedingt im TREI-Schein ansich. Früher, jaja ich weiß "früher" :D, war zb. die Voraussetzung zur Meisterprüfung im Elektrohandwerk, dass man 5 Jahre Berufspraxis (Gesellentätigkeit) nachweisen musste. Somit konnte man sich erst 2 Jahre nach der Gesellenprüfung zu den Kursen zur Meisterprüfung anmelden, wenn man diesen in Teilzeit (3 Jahre Dauer) absolvieren sollte. Somit war man praktisch gesehen, mitsamt der 3,5 Jahren Ausbildung, rund 8 Jahre im Handwerk tätig. Klar, auch das ist keine Garantie für einen guten Handwerker. Heutzutage kann man die Ausbildung im Idealfall auf 2,5 Jahre reduzieren, direkt anschliessend den Meisterbrief machen (auch in Vollzeit) und hat dann nichtmal Berufspraxis.
Schlimmer, in meinen Augen, ist aber die Tatsache das man durch die Harmonisierung jetzt zb. jemand der nach dem Abi direkt Elektrotechnik auf Bachlor studiert, danach unmittelbar die Möglichkeit hat einen Handwerksbetrieb zu gründen, vollkommen ohne praktischen Berufsbezug. Das Wissen alleine nutzt nunmal nichts, wenn man es nicht fachgerecht umsetzen kann.

Beim Handwerks-meister ist ja SPS auch mit drin in dem Meisterlehrgang.
Ich sag mal so, das was da an "SPS" im Meisterkurs dran kommt, nunja das ist doch schon sehr überschaubar :)

Aber es gibt ja noch den Kurs "Fachkraft für SPS Technik" der über 6- 7 Monate geht und das auch schon noch eine andere Nummer ist. Ja leider auch teuer.
Auch das ist nur eine Weiterbildung. Die richtige Ausbildung ist da entweder der Elektroniker für Betriebstechnik/Automatisierungtechnik oder halt das entsprechende Bachlorstudium. Zumal die Weiterbildungen immer nur eine Grundstein legen können, aber sehr selten fachspezifisch tief sein können. Als Beispiel, meist wird in der Siemenswelt gelehrt, da Siemens dort viel investiert. Das nutzt dir aber nur bedingt, wenn du in deinem neuen Betrieb überwiegend mit Rockwell, Schneider, ABB oder anderen System zu tun hast. Von dem Dienstleistungssektor mal ganz abgesehen, da kommt es aber auch sehr auf den Kundenstamm an. Das Programmieren ansich ist in der Regel, gut gerechnet, vielleicht 30% vom Job :cool:

Aber unabhängig vom geschriebenen, ich finde es super das @eljo hier seine Erfahrungen teilt.
 
Nur weil das Seminar nur zwei Wochen dauerte kann man doch nicht pauschal über die Teilnehmer urteilen!
Ich kenne zu genüge Meister, um sie so zu nennen, die von der Materie recht wenig Ahnung haben.
Gerade vor diesem Hintergrund sehe ich keinen Anlass Menschen, die nachgewiesener maßen genug von den Inhalten verstehen, den Zugang zum Gewerbe zu verwehren.
Das könnten z.B. auch Ingenieure sein, die, auch mit wenig Praxis, durch ihren fachlichen Hintergrund durchaus besser Qualifiziert sind als manch anderer.
 
Ich urteile auch nicht über den Teilnehmer, diesen halte ich tatsächlich für recht fähig, sondern eher über das Seminar.
 
Hi,

danke PeterVDK für Deine ausführliche Antwort. Habe ich mit Interesse gelesen, :)
 
@Murdoc

ich würde gerne nochmal in den Thread einhaken. Insbesondere auf meine Aussage
Es ist halt fraglich, in meinen Augen, wie es um die weiteren Qualifikationen von diesen Personen im Handwerk steht, für die die Inhalte des TREI-Scheins nicht zum täglichen Berufsleben dazu gehört.
und deine Aussage
Gerade vor diesem Hintergrund sehe ich keinen Anlass Menschen, die nachgewiesener maßen genug von den Inhalten verstehen, den Zugang zum Gewerbe zu verwehren.
Wie soll denn dieses Wissen nachgewiesen werden? Zumal zum Gewerbe, und wir reden ja in Deutschland von einem zulassungspflichtigen Handwerk, noch ganz viel mehr gehört als nur das Wissen um Messungen und Normen. Nicht umsonst beinhaltet der Handwerksmeister auch diese "tätigkeitsfremden" Bereich. Ein studierter, wenn auch sehr begabter, Bildermaler (Künstler) ist auf keinen Fall einem Handwerksmeister im Malerhandwerk gleichzusetzten, meiner Meinung nach. Auch ein drei- oder auch vierwöchiges Seminar, egal wie gut gemacht, ändert dran nichts.
Doch genau diesen Zustand hat man quasi durch die Harmonisierung im elektrotechnischen Bereich geschaffen. Der Bachlor Elektrotechnik ist gleich dem Handwerksmeister, und der Handwerksmeister ist Bachlor of Professional. Äpfel mit Birnen...

Man hatte ja schonmal die Idee, vor ein paar Jahren, das man die Meisterpflicht in verschiedenen handwerklichen Berufsbildern abgeschafft hat. Der Hintergedanke war ja, so mehr selbständige Handwerksbetriebe zu etablieren und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Ist desaströs gescheitert, wie wir wissen. Das Fliesenlegerhandwerk hat zb. da sehr deutlich darunter gelitten, und hat sich bis heute nicht wirklich davon erholt.

Ebenso ist der Gedankengang bei dieser Harmonisierung, zumindest in weiten Bereichen. Dazu kommt noch die Tatsache mit dem Zulassen von "Handwerkstiteln" anderer europäischer Länder. Das erzeugt nicht den gewünschten Effekt, sondern verwässert nur noch weiter die ausgewaschenen Strukturen.
Schau dich einfach mal auf den Baustellen um, also nicht das dörfliche EFH wo der ortsansässige Elektrofachbetrieb arbeitet. Sondern die mittleren bis größeren Baustellen, da wo der Zoll regelmäßig erfolgreich kontrolliert. Den städtischen Wohnungsbau lassen wir mal komplett aussen vor.
Auch wenn der gute @Www ab und an mal mächtig frei dreht, stimmt das teilweise schon was die Qualifikation der ausführenden Menschen angeht. Gerade das Elektrohandwerk hat seinen Ruf, vorallem in den letzten Jahren, nicht von ungefähr, weswegen den Beruf ja auch keiner mehr machen will.

Das Handwerk muss sich imho von innen neu aufstellen, und nicht durch Zustrom von Außen. Die Fachverbände/-vereine haben einen sehr großen Anteil an dem desulaten Zustand, in dem sie zb. auf der einen Seite mit den Innungen versuchen die "Elektro-Supermänner/-frauen" zu schaffen, aber auf der anderen Seite schön zusehen, wie zb. die Löhne der Branche durch die billigen "Zuläufer" mehr und mehr den Bach runter gehen. Das dies natürlich durch die jeweilige Lobby gesteuert wird, braucht wir ja nicht weiter zu beleuchten.

Ich kenne zu genüge Meister, um sie so zu nennen, die von der Materie recht wenig Ahnung haben.
Das könnten z.B. auch Ingenieure sein, die, auch mit wenig Praxis, durch ihren fachlichen Hintergrund durchaus besser Qualifiziert sind als manch anderer.
Da geb ich dir zu 100% Recht.
Ich hab auch in meinem Berufsleben, das ja nun auch schon ein paar Monde lang ist, durchaus die unterschiedlichsten Menschen kennenlernen dürfen. Junger E-Technik-Bachlor, frisch von der Uni und noch grün hinter beiden Ohren, der eine Neubauwohnung alleine innerhalb einer echt respektablen Zeit mustergültig, ja fast Meisterhaft installiert haben. Aber auch den "Bauelektriker" mit 30 jähriger Berufserfahrung der es immer noch nicht schafft eine Schaltersteckdosen-Kombi mit Wasserwaage gerade zu montieren.
Das sind aber halt auch nur die Extreme und nicht die breite Masse. Es hat schon einen Grund warum es mal die Unterscheidung gab zwischen Handwerks-/Industriemeister, Techniker und Dipl.Ing. Jeder für sich hat sein Betätigungsfeld, und ja es gibt logischerweise auch geringe Schnittmengen. Nur das alle diese jetzt quasi gleichgestellt sind, was das Thema Handwerksbetriebgründung angeht, ist in meinen Augen ziemlich sinnbefreit.

Lange Rede, gar kein Sinn...in meinem Leben werd ich den Wandel wohl nicht mehr erleben, aber es werden harte Zeiten auf uns zukommen. Ein Blick in die Paketbranche sollte man da durchaus mal riskieren, wenn man wissen will wie das ganze ausgeht.
 
@Murdoc

Das Handwerk muss sich imho von innen neu aufstellen, und nicht durch Zustrom von Außen. Die Fachverbände/-vereine haben einen sehr großen Anteil an dem desulaten Zustand, in dem sie zb. auf der einen Seite mit den Innungen versuchen die "Elektro-Supermänner/-frauen" zu schaffen, aber auf der anderen Seite schön zusehen, wie zb. die Löhne der Branche durch die billigen "Zuläufer" mehr und mehr den Bach runter gehen. Das dies natürlich durch die jeweilige Lobby gesteuert wird, braucht wir ja nicht weiter zu beleuchten.

...in meinem Leben werd ich den Wandel wohl nicht mehr erleben, aber es werden harte Zeiten auf uns zukommen. Ein Blick in die Paketbranche sollte man da durchaus mal riskieren, wenn man wissen will wie das ganze ausgeht.

Ich bin da etwas optimistischer, aber so lange wir noch "Geiz ist geil" haben wollen, wird es schwierig. Themen, wo notfalls auch der Gesetzgeber aktiv werden muß:
  • Schwarzarbeit bekämpfen
  • Anständige Minimumlöhne, auch in der Ausbildung
  • Gegebenenfalls ein verbindlicher Manteltarifvertrag für den gesamten Bereich
  • Ausbildung (mehr Theorie, weniger "Schlitzenfräsen")
  • Die Rolle des VDE überdenken (weg vom Industrie-Lobbyverein)
  • Transport- und Umweltkosten einpreisen
  • usw.
Weil du die Paketbranche ansprichst (und dazu kann man auch die ganzen "Plattform" Unternehmen rechnen), mal zum Nachdenken: in den Niederlanden ist ein Gesetz in Vorbereitung (der Entwurf kam von Arbeitgeber- und Arbeitnehmer Verbänden) für Selbständigen, Solo-Unternehmer, Ich-Ag's, Nebengewerben und wie man sie auch nennen will, dass ein Minimum-Stundensatz von € 35 festlegt, darunter gibt es die (widerlegbare) Vermutung, dass es sich um ein Angestelltenverhältnis handelt (mit allen Folgen: Sozial- und Rentenversicherung, Lohnsteuerpflicht, Kündigungsschutz, etc. etc.). Widerlegbar in dem Sinne, dass Auftragnehmer und/oder Auftrageber dem Finanzamt gegebenenfalls nachweisen müssen, dass man auf Dauer als Selbständiger mit weniger als € 35 auskommen kann, bzw. mit dem "Akkordlohn" auch diese € 35 realistisch erreicht. Das Gesetz ist leider noch nicht durch...
 
@eljo bedenke aber auch diese Schulungsunterlagen unterliegen dem Urheberrecht . Du hast die zur privaten Verwendung bekommen aber bestimmt wurde dir dafür kein Vervielfältigungsrecht erteilt.
 
Hallo,

mien Anlass war erst mal schUkos Posting:
Na gute Nacht Marie...

Das sind dann die Profis, die 50m 5x16qmm von der HAS ins Haus legen.
Für mich konnte man das schon so lesen das es sich gegen die Teilnehmer gerichtet hat.

schUko hat das "relativiert".
Ich urteile auch nicht über den Teilnehmer, diesen halte ich tatsächlich für recht fähig, sondern eher über das Seminar.

Wie dem auch sein möchte ich vorab einmal bemerken (so richtig genau beschäftige ich mich erst jetzt mit der Materie):
Ich verstehe das TREI-Seminar nicht als Ausbildung.

Vielmehr, denke ich, ist es eine Hilfestellung für das Ablegen der Prüfung zum TREI-Schein.
Was die Seminar-Teilnehmer, nach abgelgter Prüfung, praktisch Leisten steht in meinen Augen nicht zur Debatte.

Auch wenn ich persönlich Auto-Vergleiche absolut nicht mag:
Die TREI-Prüfung ist eher vergleichbar mit einer Führerschein-Prüfung.
Auch mit Führerschein ist man nicht automatisch ein guter Fahrer. Viel mehr hat man nachgewiesen, dass einem die Risiken bewusst sind und man sie berücksichtigt.
Zu einem guten Fahrer, z.B. Relly-Fahrer, macht einen das noch nicht!

@PeterVDK ,
vielen Dank für dein Feed-Back!
Da stecken so viele Aspekte drin.
Ich muss da ehrlich noch mal über meine Position nachdenken.

Ich will ja nicht schon wieder zwar "interessante" aber auch widersprüchliche Argumentationsketten liefern.
Wie spach schon Gothe:
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust....
Und mit "zwei" muss ich erst einmal hinkommen...

Gruß
 
Vielmehr, denke ich, ist es eine Hilfestellung für das Ablegen der Prüfung zum TREI-Schein.
Richtig...genauso wie der Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung.
Dieser geht allerdings in Teilzeit (Teil 1 und 2) gute zwei Jahre, in Vollzeit inkl. Teil 3 und 4 etwa ein Jahr.

Und selbst da kommt am Ende nicht zwangsläufig jemand raus, der eine Zähleranlage nach TAB planen und bauen kann.

Das wichtigste ist hier die Berufspraxis.
Und solange die kein Bestandteil der Vorraussetzungen zur Installateur-Eintragung ist, ist das eh nur Augenwischerei.
 
Ich bin da etwas optimistischer, aber so lange wir noch "Geiz ist geil" haben wollen, wird es schwierig. Themen, wo notfalls auch der Gesetzgeber aktiv werden muß:
  • Schwarzarbeit bekämpfen
  • Anständige Minimumlöhne, auch in der Ausbildung
  • Gegebenenfalls ein verbindlicher Manteltarifvertrag für den gesamten Bereich
  • Ausbildung (mehr Theorie, weniger "Schlitzenfräsen")
  • Die Rolle des VDE überdenken (weg vom Industrie-Lobbyverein)
  • Transport- und Umweltkosten einpreisen
  • usw.
……..
An wirksamen Gesetzen fehlt es meist nicht, sondern eher an den Willen, die entsprechenden Kontrollinstanzen mit entsprechenden Kompetenzen und Personal auszustatten, dass es auch mal weh tut. Das jetzige Kontrollwesen im gesamten Bau ist doch wie Blitzen in außerörtlichen Tempo-30-Zonen und der Rest interessiert nicht.
 
Richtig...genauso wie der Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung.
Dieser geht allerdings in Teilzeit (Teil 1 und 2) gute zwei Jahre, in Vollzeit inkl. Teil 3 und 4 etwa ein Jahr.

Ich wollte mich ja eigentlich später dazu Äußern!
Was ist da jetzt das Problem?

Allgemein kann doch jeder ein Gewerbe betreiben.

Bedingung ist natürlich das die Mitmenschen nicht gefährdet werden!
Wenn die TREI-Prüfung das nachweisen kann, liegt, egal wer auch immer geprüft wird, bei bestandener Prüfung keine Gefahr vor.
Umgekehrt: Wenn die TREI-Prüfung dies nicht gewährleisten kann liegt in den Prüfkriterien an sich ein Fehler vor.

Das ist natürlich auf keinen Fall mit der Schulung zur selbstständigen Betriebsführung eines Handwerksmeisters zu vergleichen.

Aber warum sollte man die "Probanden" vor sich selbst schützen.
Das Ding ist - solange die TREI-Teilnehmer niemand anderen gefährden - besteht kein Unterschied zur üblichen Selbstständigkeit.

Ob die konkreten Personen jetzt ihre Kalkulation gut oder schlecht machen bleibt ihnen im Endeffekt selbst über lassen.
Das ist auch richtig so. Wir können ja nicht pauschal davon aus gehen das dieses Wissen nicht besteht.
Auch wie das Wissen hier erworben wurde bleibt dem Einzelnen überlassen.
[
Das wichtigste ist hier die Berufspraxis.
Die Berufs-Praxis ist natürlich wichtig.
Aber:
Jemand der der Berufs-Praxis kundig ist muss nicht der normativen Sicherheit kundig sein.
Dies gilt auch umgekehrt.
 
  • Anständige Minimumlöhne, auch in der Ausbildung
  • Gegebenenfalls ein verbindlicher Manteltarifvertrag für den gesamten Bereich
  • Ausbildung (mehr Theorie, weniger "Schlitzenfräsen")
Das ist doch bereits so?!

Klar, der Theorieteil im Betrieb ist weiterhin relativ gering, wer allerdings willig ist, bekommt in Berufsschule und überbetrieblichen Lehrgängen relativ viel Wissen vermittelt.
Viele Azubis interessiert es scheinbar nur nicht bzw. lässt man sich teilweise dazu hinreißen, welche einzustellen, die noch vor 10 oder 15 Jahren nicht mal zum Gespräch eingeladen worden wären.
Einfach, weil man anders nicht mehr an Arbeitskraft kommt.



Natürlich alles aufs Elektrohandwerk bezogen.


Das ist natürlich auf keinen Fall mit der Schulung zur selbstständigen Betriebsführung eines Handwerksmeisters zu vergleichen.
Das ist hier auch nicht das Thema.
Klar ist das in der Meisterausbildung mit drin, aber der Teil, der in der TREI Prüfung relevant ist, umfasst weit mehr als 80 Stunden.
 
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Thema: TREI Erfahrung
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