Gartenhaus mit 7x2,5 mm² anschließen

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bonsai2117

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Hallo zusammen,

ich habe schon viel in diesem Forum gelesen und gelernt. Jetzt stehe ich vor einer Herausforderung und benötige euer Fachwissen. :)

Ich habe vor 2 Jahren ein Haus mit Garten und Gartenhaus gekauft. Nun möchte in gerne auch im Gartenhaus Strom haben für Licht und ein paar Steckdosen. U. a. für Poolpumpe und im Winter auch mal einen Heizstrahler. Ansonsten die üblichen Gartengeräte, Radio etc.

Folgende Ausgangslage: Der Vorbesitzer hat ein Erdkabel 7x2,5 mm² vom Haus bis zum Gartenhaus verlegt. Dieses liegt 80 cm unter der Erde und geht vom Hausverteilerschrank bis in das Gartenhaus hinein (ca. 40m). Leider kann ich die Leitung nicht mehr ändern, sonst hätte ich einen größeren Querschnitt genommen. :confused:

Ich habe jetzt an folgendes gedacht:

Im Hausverteilerkasten:
  • 1x FI z. B. ABB F204 A-40/0,03 4-polig 30mA Typ A 40A
  • 5x LS z. B. ABB S201S-B16
Die einzelnen Adern der 7x2,5 mm² Leitung sind nummeriert 1-6 + PE
Die Adern 1-5 würde ich jeweils an einen separaten LS anschließen die wiederum an unterschiedlichen Phasen hängen (Nr. 1 an L1, Nr. 2 an L2, Nr. 3 an L3, Nr. 4 an L1, Nr. 5 an L2)
Die Ader 6 würde ich als Neutralleiter nutzen und direkt an den FI klemmen.

Im Gartenhaus würde ich die einzelnen Adern in einem kleinen Verteilerkasten auf die unterschiedlichen Steckdosen und Licht verteilen.

Jetzt meine Fragen bzw. bedenken:
  1. Macht das der eine Neutralleiter in 2,5 mm² überhaupt mit?
  2. Oder sollte ich lieber alle Adern an eine Phase und einen LS anschließen? Dann hätte ich aber im Gartenhaus nur max. 16A.
  3. Oder 2 LS (Ader 1+2 und 3+4) an einer Phase und Ader 5+6 jeweils als Neutralleiter nutzen? Dann hätte ich zumindest max. 32A.

Gerne bin ich für Meinungen und Vorschläge offen wie ich das am Besten lösen könnte, ohne eine neue Leitung zu verlegen ;)

Vielen Dank im voraus!
 
Das geht so nicht.
Die Leitung darf nur einen Drehstromkreis beinhalten.
Absicherung mit 16A ist Normgerecht nicht möglich, wenngleich in der Praxis funktionsfähig.
 
Da du die Steckdosen und das Licht ja dann in Abzweigdosen verteilst und bei 2,5mm^2 eine UV im Gartenhaus keinen Sinn macht, würde ich einen 3.Pol Automaten B16A Setzen im Haus-Verteiler und einen 30mA RCD, also quasi ein aufgeteilter Drehstromkreis da sich so die maximale Leistungsausbeute erreichen lässt und die Last am symmetrischsten Aufgeteilt wird. Hierbei würde ich lediglich 5 Adern verwenden (L1, L2, L3, N und PE) und die restlichen 2 unbeschaltet lassen, da es keinen Sinn ergibt 5 Adern mit den Phasen zu beschalten wenn es nur einen N in 2,5q gibt.
Die restlichen 2 Adern könntest du für Spielereien verwenden, wie beispielsweise eine Wasserpumpe die beim Gartenhaus steht vom Haus schalten zu können oder eine Gartenbeleuchtung.
 
Vielen Dank schon mal für die Antworten.

@thecookie17: Bei einem 3 Poligen Automaten würde ich ja jede Phase vom RCD an einen Pol klemmen. Damit hätte ich im Gartenhaus theoretisch 3x 16A. Ist das dann nicht auch eine Überlastung des Neutralleiters? :confused:
 
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Sofern es sich um Drehstrom handelt erst mal nein.
drei mal die gleiche Phase braucht auch drei mal einen separaten Neutralleiter.
 
Wenn du auf den Automaten 3x L1 klemmen würdest ja, denn dann könnten über den Neutralleiter 48A fließen (3x16A).
Da jedoch ein Drehstromnetz besteht (hoffentlich) kann der Strom im Neutralleiter maximal den Strom eines Außenleiters erreichen. (Mal von Sonderfällen wie Oberwellen abgesehen) d.H. 16A L1, 16A L2, 16A L3 wäre eine symmetrische Belastung und somit Strom auf dem N 0A. Der N Leitet den Strom zurück der bei einer unsymmetrischen Belastung der Phasen entsteht. Bspw. 16A L1 8A L2 0A L3, dann würde der N 8A Leiten.
(deswegen wird der N auch manchmal Sternpunktleiter genannt, die Sekundärwicklungen der Trafostation sind im Sternprinzip geschalten, sodass man 2 Spannungen abgreifen kann)
 
Ah, jetzt verstehe ich das. Super erklärt. :)

Ich würde dann einen RCD 4-polig 30mA Typ A 40A und einen 3 Poligen B16A Automaten nehmen. Im Hausverteiler Phase 1-3 vom RCD an den LS Automaten Pol 1-3 und dann jeweils Ader 1-3 + N + PE zum Gartenhaus. Im Gartenhaus verteilen und der N hat max. 16A Belastung wenn zwei Phasen 0A haben, sonst nur die Differenz.

Dann bleibt mir noch die Frage was mache ich mit den 2 übrig gebliebenen Adern meiner 7x2,5 Leitung?
 
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Am Anfang und am Ende auf Klemme legen. Oder den Öffner vom Garagentor schalten. Oder die Gartenbeleuchtung. Oder oder oder. Siehe #3 ;)
 
Kann man die 2 Adern einer Leitung einfach so zweckentfremden? Wie würde man denn die 2 Adern für eine Beleuchtung nutzen können?
 
Wie bei jedem anderen Lichtschalter auch. Auf der einen Seite wird Spannung angelegt, auf der anderen Seite geschaltet und vom Schalter zum Leuchtmittel geführt. Neutral- und Schutzleiter gibt's an beiden Enden. Stark vereinfacht betrachtet. Ob das die Leitungsführung so hergibt, muss vor Ort betrachtet werden.

Wenn das alles nur im Boden liegt und noch nicht verdrahtet ist, muss ohnehin ein Fachmann her.
 
Wie würde man denn die 2 Adern für eine Beleuchtung nutzen können?

Die zwei freien Adern könnte man als Korrespondierende für eine Wechselschaltung nutzen, um das Licht am Haupthaus und am Gartenhaus schalten zu können.

Wenn man Außenleuchten am Haupthaus und am Gartenhaus setzen will, böte sich die (legale) Sparwechselschaltung an. Oder auch Tasterschaltung.

Ist zwar etwas ungewöhnlich dann, die Wechselschaltung zusammen mit Drehstrom in einer Umhüllung, aber mit einem 3 poligen LS-Schalter sehe ich da keine Gefahr.

Falls die zwei Adern wirklich unbenutzt blieben, würde ich sie der N-Ader parallel schalten. Damit wird der Netzinnenwiderstand deutlich kleiner, was sicher von Vorteil ist.
 
Falls die zwei Adern wirklich unbenutzt blieben, würde ich sie der N-Ader parallel schalten. Damit wird der Netzinnenwiderstand deutlich kleiner, was sicher von Vorteil ist.

Wäre das mit dem N parallel schalten wirklich möglich und sinnvoll? Auf dem N kann doch eh nur max. 16A fließen.

Ich hatte jetzt eine andere Idee. Könnte ich die 2 Adern 4+5 nicht für einen weiteren Kreis nutzen? Ich würde im Hausverteilerkasten die Ader 4 als L + 5 als N an einen 1P+N FI/LS (RCBO) klemmen. Dieser ist dann an irgendeiner Phase. Damit hätte ich weitere 16A. Wäre das möglich und kann man das so machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Kabel nur ein Stromkreis!

Parallelschalten von Adern ist keine Lösung und nur in wenigen gut begründeten Ausnahmen überhaupt zulässig.
 
Die zwei übrigen Adern kannst Du z.B. dafür nutzen um in der Hütte was zu schalten.
 
Die zwei übrigen Adern kannst Du z.B. dafür nutzen um in der Hütte was zu schalten.

Ok, verstehe. Also einen Schalter könnte ich im Haus an den zwei Adern betreiben der in dem Gartenhaus irgendwas schaltet mit der der Spannung die ins Gartenhaus kommt (Ader 1-3), aber eine zusätzliche Spannung vom Haus ins Gartenhaus ist nicht erlaubt, korrekt?
 
Ja.
mit zwei Adern gehen durchaus auch zwei Schalter, denn die Phase hast Du ja schon am Schaltpunkt.
 
Der Vorbesitzer hat ein Erdkabel 7x2,5 mm² vom Haus bis zum Gartenhaus verlegt. Dieses liegt 80 cm unter der Erde und geht vom Hausverteilerschrank bis in das Gartenhaus hinein (ca. 40m).

Hier reden alle immer von 16A Absicherung aber 2,5mm², in der Erde verlegt, dürfte man je nach Absicherung doch sogar bis 25A absichern.
Und im Gartenhaus kann man einen Verteiler machen der dann mit 16A abgesichert ist.
Oder habe ich da einen Denkfehler ?
 
25 A ist schon sportlich. Du hast im Gebäude auch eine Verlegung auf der Wand je nach Verlegeart.
20 A ist im Einzelfall möglich.
Davon hast du nicht viel, da eine 20. Schmelzsicherung im Hauptverteiler nicht selektiv zu der 16 A im Garten Verteiler ist. Da ist nicht klar, was im Kurzschlussfall zuerst auslöst.
Außerdem ist der Spannungsfall bei 16 A günstiger.
Eigentlich nach Wechselstromformel immer noch nicht gut.
 
Thema: Gartenhaus mit 7x2,5 mm² anschließen
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