Gewerbegrundstück: 120 m Leitungslänge bei 120 kW | 5x 22kW Wallbox(en)

Diskutiere Gewerbegrundstück: 120 m Leitungslänge bei 120 kW | 5x 22kW Wallbox(en) im Forum E-Mobilität im Bereich DIVERSES - Guten Abend zusammen, vorab, ich bin kein Elektriker, lediglich ein interessierter Eigentümer. In der übernächsten Woche sollen auf meinem...
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Guten Abend zusammen,

vorab, ich bin kein Elektriker, lediglich ein interessierter Eigentümer.

In der übernächsten Woche sollen auf meinem Gewerbegrundstück (44623 Herne) durch einen Elektrofachbetrieb „36“ Wallboxen installiert werden.

Der örtliche Versorger, die Stadtwerke, wird einen zweiten Strom“haupt“anschluss mit 120 kW in einem (vom Gebäude) separaten „ausliegenden Stromkasten“ installieren.

Das Projekt ist zukunftsorientiert gedacht (es soll nur 1x der Boden aufgerissen werden), zum Start werden 10 Wallboxen Easee Charge mit jeweils 22 kW maximaler Leistung installiert.
Die zuvor aufgeführten Wallboxen verfügen über ein internes Lastmanagement, welches die 120 kW auf bis zu 101 Wallboxen verteilen könnte, respektive auf maximal 36 Wallboxen (sofern alle belegt) verteilen wird.

Die 36 Wallboxen werden auf 2 „Leitungsstränge“ - laut Elektriker aufgrund der Gesamtlänge - aufgeteilt.
Ferner soll die Möglichkeit bestehen, dass an jeder Wallbox die maximale Leistung von 22 kW angefordert werden kann.

Bei meiner Frage geht es nun um den längeren Leistungsstrang, an dem maximal 18 Wallboxen, respektive 120 kW angebunden / angefordert werden. Die Leistungslänge vom „Verteiler“ bis zur letzten (weit entferntesten) Wallbox „Nummer 1“ beträgt 120 m.
Es können maximal 120 kW „abgefragt“ werden, sodass maximal 5(,45) Wallboxen gleichzeitig auf „Volllast“ laufen könnten. (Jede weitere in Betrieb befindliche Wallbox würde die jeweilige einzelne Last entsprechend reduzieren, maximal können nur 120 kW gleichzeitig angefordert werden.)
Wenn die weit entferntesten (bis zu 120m ohne Stichleitungen zu den Wallboxen, welche laut Hersteller 5x6 Quadrat sein müssen) Wallboxen „Nummer 1 - 5(„,45“)“ mit 22 kW laden, wie groß muss dann der „Kabelquerschnitt“ sein?

Der Elektriker meinte, entweder 35 oder 50 Quadrat, er müssen jedoch einmal nachschauen.
Bei dieser Aussage wurde ich etwas stutzig, weshalb ich mich nun vertrauensvoll an Euch wende.

Wie erfolgt die korrekte Berechnung?
Kann ich mir das als Laie wie folgt vorstellen:

1x 22 kW benötigen 6 Quadrat, sodass ich bei maximaler Anforderung / Spitzenlast von 120 kW / 22 kW auf den Faktor 5,46 komme und dann dieser Faktor einfach mal 6 Quadrat = 32,73 Quadrat + 5% „Sicherheit“ = 35 Quadrat komme, oder wie funktioniert eine korrekte Berechnung?

Über konstruktive und sehr gerne für einen Laien verständliche Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

Bitte seht mir nach, dass ich lediglich ein interessierter Laie bin, der ungerne viel Geld für eine - womöglich - nicht korrekt berechnete Leistung ausgeben möchte.
Unwissenheit schützt vor Lehrgeld - ähhhh Dummheit - nicht ;-)

In dem Sinne,
beste und gesunde Grüße,
Christoph
 
Naja Hier gibt es klare Fakten : Leistung 120 kW Leitungslänge 120 m. Ich geh davon aus das der TE die Leitung nicht nur auf 60 kW auslegen will. ( das wären dann 2 Leitungen die mit max 60 kW belastet werden könnten. Dazu kommt dann noch das die Leistungsbegrenzung dann schwer realisiert werden kann. Deshalb gehe ich davon aus das jede Leitung mit 120 kW belastet werden darf . Bei 120 kW sind das dann rund 3*175A je Leitung und ca 50mm² cu . Soviel zu der Aussage 35 oder 50 mm² des Elektrikers.
 
Ergäbe eine nötige Absicherung von 200A, damit käme man für die 120KW auf einen Querschnitt von 120mm²
 
Wie erfolgt die korrekte Berechnung?

Indem man die Leitungslängen, Verlegeart und Absicherung mittels geeigneter Software darstellt und berechnen lässt. Geht mit üblichen Programmen (simaris, Docwin..) recht gut zu handhaben, interessant sind hier der Spannungsfall und die Betrachtung des jeweils unguenstigsten Falls. Also das die am weitesten entfernten Wallboxen die meiste Leistung beanspruchen.

Deshalb gehe ich davon aus das jede Leitung mit 120 kW belastet werden darf .

Die Belastung der Leitungen dürfte aber nicht von Anfang bis Ende mit 120kW erfolgen...Berechnung würde ich analog zur Strassenbeleuchtung vornehmen.
Interessant wird auch die Absicherung der Zuleitung.
 
Würde ich eh als Ring und dann in 4x50mm² Alu verlegen, also das die Einspeisung von zwei Seiten erfolgt. Kostet nicht mal die Hälfte, da die Versorger dieses selber massenhaft einsetzen.
 
Hallo,
schönes Bauvorhaben für einen E-Mobility Fachbetrieb.
Mal den Eli fragen, wie er bei Easee die erforderliche Schieflast-Überwachung einstellen möchte. Ist ein sehr wichtiger Punkt in dieser Anlage!! Wird eine interessante Antwort ...
 
Mal den Eli fragen, wie er bei Easee die erforderliche Schieflast-Überwachung einstellen möchte.

Das sind doch mehrere 3-phasige Wallboxen, mit je 22kW. Da sollte eine Schieflastregelung (oder Phasenausgleich) schon im dazugehoerigen Lastmanagement im Einspeisepunkt erfolgen.
 
Das sind doch mehrere 3-phasige Wallboxen, mit je 22kW. Da sollte eine Schieflastregelung (oder Phasenausgleich) schon im dazugehoerigen Lastmanagement im Einspeisepunkt erfolgen.
Hallo,
Easee Charge beschreibt es selbst so: „Gewährleistung von Last- und Phasenausgleich (offline)“
d.h. dann Lastausgleich ... ist das Lastmanagement max. 80 A je Cluster ... es stehen aber mehr kW zur Verfügung und Phasenausgleich lt. Anleitung ist die selbstständige Umschaltung zwischen ein- bis dreiphasigen Betrieb, z.B. bei einphasigem PV-Überschussladen.
Easee kommt aus Norwegen, dort gibt es die IT-Netze und keine Schieflastüberwachung. Das gibt es in AT / CH mit 16 A und bei uns in DE mit 20 A.
Jetzt schau Dir die preiswerten Fabr. an. Hatte vor einigen Wochen ein Gespräch mit einem Techniker eines neuen Wallbox-Anbieters in DE, hatte bisher nur Leuchten. Der hat von der Schieflast lt. AR 4100 noch nie etwas gehört. Es werden aber 15 Wallboxen ohne Schieflastausgleich betrieben. Bin gespannt, wann die Netzbetreiber endlich ihren Aufgaben nachkommen. Das Problem tritt auf bei der 1. und 4. und 7. und 10. ... Wallbox, wenn dort einphasige Lader von asiatischen eAutos laden. Die können laden nur einphasig von ca. 16 A oder 26 A bis zu 32 A immer auf L1. Dazu auch deutsche eAutos, wie der (alte) Smart mit 20 A auf L1. Erfolgt dann noch keine Phasendrehung (leider häufig) zwischen den einzelnen Wallboxen ist das Problem noch schneller heran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Easee Charge beschreibt es selbst so: „Gewährleistung von Last- und Phasenausgleich (offline)“

Hmm, der Hersteller gibt allerdings auch an:

"Lastausgleich zwischen bis zu 101 Laderobotern pro Sicherung"
...
"Der Last- und Phasenausgleich funktioniert auch ohne
Internetverbindung"

Da sollte das mit drin sein. Was mich nachdenklicher stimmt, ist die Herstellerangabe, das das betagte "Mifare classic" RFID-System eingesetzt wird. Das ist m.w. seit ca 15 Jahren nicht mehr wirklich sicher...
 
Hmm, der Hersteller gibt allerdings auch an:
"Lastausgleich zwischen bis zu 101 Laderobotern pro Sicherung"
...
"Der Last- und Phasenausgleich funktioniert auch ohne
Internetverbindung"
Hallo karo28,
hatte heute dazu auf einer Baustelle ein Gespräch zur Easee Charge.
Konnte mir die Easee-App mit Verbindung anschauen, man konnte nur die A des Ladepunktes runterschrauben, nix 20 A Schieflast auf dem Master. Ich habe die Möglichkeit in vlt. 2 bis 3 Wochen nach der Inbetriebnahme dabei zu sein, wollen dann mal an die 1 4 7 jeweils ca. 9 A ranhängen und dann schauen, ob die Easee‘s nach ca. 1 min. drosseln. Ich bin der Meinung nein, bei Easee wird nix auf 20 A runtergeschraubt. Mal schauen ...

Zu den RFIDs mit MiFare Classic ...
Der CCC hat diese Classic ca. 2007 in kurzer Zeit überwunden. Der Hinweis dazu ist für mich okay. Deshalb kannst Du die Seriennummer eine Classic seit Jahren nicht mit iOS auslesen, mit Android geht’s. Nimmst Du die höherwertigen DESFire, dann klappt’s auch mit iOS. Für neuere Anwendungen gibt’s bei mehreren Herstellern jetzt auch die „fälschungssicheren“ RFIDs. Hat auch wieder der CCC drauf hingewiesen. Muss aber wohl auch der gesamte Bestand der RFIDs getauscht werden.
 
Wenn es schon interessant auf einem Firmenparkplatz mit einheitlicher Ladeinfrastruktur wird, dürfte es in naher Zukunft in solcher Stadt mit uneinheitlicher Ladeinfrastruktur besonders interessant werden - wo die letzte Meile gar nicht dafür ausgelegt ist, dass Tausende von Fahrzeugen zum Feierabend an der Steckdose hängen. Nicht wenige dürften dann ihren Verbrenner anschmeißen, um damit ihren umweltfreundlichen E-Fahrersatz zu laden, damit die morgens zur Arbeit kommen. Für mich hat das alles was wie eine Sackgasse mit Autobahnanschluss, aus der wir herauskommen, wenn die Wasserstofftechnologie entsprechende Fortschritte macht oder die Kernfusion läuft.
 
oder die Kernfusion läuft.
Und dann? Muss der Saft immer noch über die letzte Meile...

@Slope
Welche Wallboxen würdest du denn empfehlen?
Gesehen habe ich die Möglichkeit der Schieflastregelung bisher nur bei KEBA-Wallboxen.
War dort für mich allerdings erstmal uninteressant, da einzelner Ladepunkt im EFH ohne PV oder sonstwas.
 
Wir sehen ja diesen Winter wie stabil das Netz ist wenn es kein Gas mehr gibt .

Bleibt zu hoffen dass unsere guten Kohle Kraftwerke und unsere leider zu wenige akws etwas standhalten . Ich hab mir extra ein 13.5 kW dle geholt damit ich mich zumindest warm waschen kann :D duschen wird mit 13.5 kW eher nichts aber im Notfall muss es reichen . Ich denke dass mir da ein paar Leute gleichziehen sollte es zu einem Gas Mangel kommen. Dann sehen wir Mal wie stabil das Netz ist (vorausgesetzt die Generatoren im Kraftwerk bleiben nicht vorher stehen )
 
Und dann? Muss der Saft immer noch über die letzte Meile...
Bis dahin sollte dies doch zu schaffen sein oder es gibt kleintechnische Anlagen in der Größe von (Auto-)Gastanks.

Ich persönlich werde eine solche marktreife Großtechnikanlage wohl nicht mehr erleben.
 
Welche Wallboxen würdest du denn empfehlen?
Gesehen habe ich die Möglichkeit der Schieflastregelung bisher nur bei KEBA-Wallboxen.
War dort für mich allerdings erstmal uninteressant, da einzelner Ladepunkt im EFH ohne PV oder sonstwas.

Hallo schUk0,
ich bin Dir noch eine Antwort schuldig ... sorry, grad erst in meinem Verlauf gesehen.

Jede Wallbox >12 kW sollte für den Einsatz im deutschen Energienetz auch die geforderte Schieflast lt. AR 4100 / TAB für den Hausanschluss einhalten. Das funzt aktuell nur über eine Wallbox mit Schieflastüberwachung. Hersteller gibt es mehrere, u.a. KEBA (wie Deine Info), Alfen, alle Wallbox-Hersteller mit den Controllern CC612 bzw. CC613 (z.B. Walther, Mennekes ...) uw. . 11 kW kann jeder, bei 22 kW sieht man, wer seine Hausaufgaben gemacht hat. Hersteller-Frage auch aus Deutschland: „Was ist Schieflast?“ Ansonsten sollte das Webinterface auch in deutsch verfügbar sein, allerdings ist diese Technik IP-lastig. Gibt leider sehr viele Eli‘s, die damit noch immer nicht umgehen können! Schade! Also Varianten mit DIP-Schalter, dann schon weniger, wo sich damit die Schieflastüberwachung >20 A aktivieren lässt. In den Wallboxen sollte Industrietechnik für Langlebigkeit verbaut sein. Heute Stand der Technik ist auch eine funktionierende! 6mA-DC-Fehlerstrom-Erkennung nach IEC 62955 in Verbindung mit einem Fehlerstromschutzschalter Typ A. Jeder Ladepunkt hat einen eigenen FI- und LS-Schalter. Dazu sollte eine Wallbox auch nach einem Netzausfall in der Nacht, nach Spannungswiederkehr selbstständig weiterladen!
Für Anlagen mit (dynamischem) Lastmanagement sind die o.g. Kriterien sehr wichtig! Dazu gehört auch die fachliche Kompetenz des Eli mit Prüfbox und FI Typ B Messgerät.
MfG
 
Thema: Gewerbegrundstück: 120 m Leitungslänge bei 120 kW | 5x 22kW Wallbox(en)
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