Messung Erdungswiderstand bei Erdungsstabwechsel

Diskutiere Messung Erdungswiderstand bei Erdungsstabwechsel im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend zusammen, bei meinem Haus wurde heute der Erdungsstab ausgetauscht, weil der alte vollkommen verrostet war. Nun wurde vorher und...
K

KingTomaHawk

Beiträge
12
Guten Abend zusammen,

bei meinem Haus wurde heute der Erdungsstab ausgetauscht, weil der alte vollkommen verrostet war. Nun wurde vorher und anschließend eine Erdungswiderstand-Messung durchgeführt: vorher = 0,1Ohm, nachher = 0,1Ohm.

Vorab: Ich bin ein Laie, aber diese Werte scheinen mir utopisch zu sein und auch die Tatsache, dass zwei unterschiedliche Stäbe, die sich höchstwahrscheinlich unterschiedlich tief in der Erde befinden, genau dasselbe Ergebnis liefern scheint mir doch etwas merkwürdig.
Ich möchte keine Elektroarbeiten durchführen, ich möchte nur sichergehen, dass ich nicht übern Tisch gezogen werde.

Das sind die ganzen Informationen, die ich sammeln konnte:
- Messung wurde mit einem Fluke 1664 durchgeführt
- Messung 1: Kabel vom Erdungsstab ist nicht am Potenzialausgleichsschiene angeschlossen. N, PE, L werden an dem Kabel vom Erdungsstab angeschlossen und gemessen: 0,1 Ohm
- Messung 2: Kabel vom Erdungsstab ist Potenzialausgleichsschiene angeschlossen. N, PE, L werden an verschiedenen Stellen (links, mitte, rechts) der Potenzialausgleichsschiene geklemmt und gemessen: 0,2 Ohm
- Messung 3: Kabel vom Erdungsstab ist nicht am Potenzialausgleichsschiene angeschlossen. Zwei Klemmen werden am neuen Erdungsstab angebracht, eine am alten: 0,2 Ohm

Eine Möglichkeit zum (ungenauen) Messen des Widerstands, die ich online gefunden habe (keine Ahnung ob Sinnvoll, oder nicht), lautet:
Multimeter an Potenzialausgleichsschiene (während Erdungsstab angeklemmt ist) anklemmen und an der Steckdose an einen der Schutzkontakte anschließen und Widerstand messen: Ergebnis 30 Ohm

Wie bereits erwähnt: Ich möchte kein Elektriker werden, aber ich glaube da stimmt was nicht. Ich hoffe, ich habe alles zu Fachgenau wie möglich erklärt und hoffe das mein Standpunkt jetzt klar ist.

Danke schonmal für eure Hilfe.
 
Vermutlich bist Du da Betrügern aufgesessen.

Melde das bei der nächstgelegenen Polizei- Dienststelle.

Leprechaun
 
Vermutlich bist Du da Betrügern aufgesessen.

Melde das bei der nächstgelegenen Polizei- Dienststelle.

Leprechaun

Ok, das beunruhigt mich etwas. Ich gehe aber nicht von einem bewussten Betrug aus. Das das Auswechseln des Erdungsstab notwendig war/ist wurde mir bereits von einem Mitarbeiter des Westnetz bestätigt. Ich gehe Mal davon aus, das der Elektriker einfach die Bedienung des Geräts falsch verstanden hat und sich nicht von einem nicht Elektriker belehren möchte.

Gibt's irgendwelche Vorschläge, mit dem ich den Elektriker auf seinen Fehler (falls hier einer vorliegt) hinweisen kann?

Gruß
KingTomaHawk
 
0,1 Ohm kann man mit solchen Erdern nicht erreichen.

Sag einfach dem Elektriker, dass 0,1 Ohm unrealistisch ist und dass er da wohl falsch gemessen hat.


Realistisch wäre 10....30 Ohm.


Eine Möglichkeit zum (ungenauen) Messen des Widerstands, die ich online gefunden habe (keine Ahnung ob Sinnvoll, oder nicht), lautet:
Multimeter an Potenzialausgleichsschiene (während Erdungsstab angeklemmt ist) anklemmen und an der Steckdose an einen der Schutzkontakte anschließen und Widerstand messen: Ergebnis 30 Ohm

Das kann auch nicht stimmen. Eine Messspitze an Haupterdungsschiene, die andere an einen Schutzkontaktbügel einer Schukosteckdose müsste wenige zehntel Ohm ergeben. 30 Ohm hier bedeutet, dass etwas nicht stimmt. Schutzleiter viel zu hochohmig.

Generell muss man sagen, dass man mit handelsüblichen Multimetern solche Messungen nicht machen sollte, da völlig ungenau im interessierenden Bereich und der Messstrom viel zu klein ist. Zusätzlich kann an Erdern eine Gleichspannung durch Elementbildung überlagert sein, die den Messwert völlig verfälscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Plausibel wären 0,1 Ohm höchstens, wenn der neue Staberder beim Einschlagen eine mit dem Potentialausgleich verbundene Metallleitung getroffen hätte?
 
Mit der Fluke kann man eine so genannte City-Messung in viel bebauten gebieten machen.

Dabei wird der Erder abgeklemmt, PE an den Erder und L und N gleichzeitig auf de PAS geklemmt.

Wenn man jetzt RE misst, sollte ein plausibles Ergebnis herauskommen.

Andere Methode.
Fehlerschleifenimpedanz zum abgeklemmten Erder messen.
Geht aber nur vor dem FI.

Hier sollte ein ähnliches Ergebnis heraus kommen.

Am besten wäre eine Messung des Erdausbreitungswiderstands mittel unterschiedlich langer Messleitungen und Erdungsspieße.

Gibt auch eine Stromzange, die bei angeklemmtem Erder den Widerstand messen kann.

10-30 Ohm wäre plausibel.
Bei einem guten Erder kann es auch mal deutlich darunter liegen.
Aber alles unter 1 Ohm ist definitiv verdächtig.

Egals wie man es macht... Auf jeden Fall nicht so wie der "Kollege" vor Ort.


. N, PE, L werden an verschiedenen Stellen (links, mitte, rechts) der Potenzialausgleichsschiene geklemmt und gemessen: 0,2 Ohm
Eigentlich lustig... Wenn man es nicgt bezahlen muss.

Derjenige hatte keinen blassen Schimmer was er da tut.
 
Danke für die Informationen.

@EBC41
Ich denke die zweite Theorie mit der getroffenen Metalleitung kann man ausschließen, da sowohl der alte als auch der neue (andere Position) identische Werte ausgeben. Angeschlossen an dem Potentialausgleich sind die Gasrohre, Wasserrohre und und das Kabel aus dem Hauptstromkasten.

Habe mir schon gedacht, dass das mit dem Multimeter Quark ist, aber einen Versuch war's wert.

@schUk0
Ja, das kam mir auch irgendwie komisch vor. Aber ich habe eher mehr mit Microelektronik (Arduino) zu tun und das Wissen um jemanden vom Fach zu belehren habe ich auch nicht unbedingt.

Danke für die Tipps, wenn ihr mehr Input habt das ich weiterleiten kann, lass es mich wissen.
 
Danke für die Tipps, wenn ihr mehr Input habt das ich weiterleiten kann, lass es mich wissen.
Dein Engagement in Ehren, aber wie du selber schreibst bist du Laie.
(Nicht bös' gemeint, sind wir schließlich alle in den meisten Bereichen)

Tritt dem Auftragnehmer in den A... llerwertesten daß er mit jemandem anrückt der zumindest die Grundlagen in seinem Metier kennt!
 
:D stimmt.

Ich hab einfach mal die Bezeichnung des TE für die Messleitungen übernommen.
 
@leerbua

Du hast vollkommen Recht, es geht mir nur um das Sammeln von Argumenten warum ich Recht habe, bzw. warum er mit seiner Messung unrecht hat.

@Octavian1977
Ja, er hat mir sogar die Anleitung (bzw. die Kurzanleitung) gezeigt mit dem Bild auf Seite 55. Er sagte, dass wir nur einen Erder haben also jede Messespitze an dem Kabel angeschlossen wird (während das Kabel nicht am Potentialausgleich angeschlossen ist).
 
Sorry Seite 55 ff richtig.
hier ist ganz klar zu lesen, daß man zwei Hilfserder benötigt um das messen zu können.
Wenn alle drei Meßleitungen an eine Stelle geklemmt werden kann man damit gar nichts messen.

Wenn da 0,1 Ohm raus kommen zeigt das gleich den nächsten Fehler auf, dann hat er nämlich seine Meßleitungen nicht eingemessen und das Gerät zeigt dabei deren Wert + Kontaktwiderstand an.

Für unseren Blitzschutz werden bei uns hier hin und wieder mal Erder eingeschlagen, die haben dann Werte zwischen 1 und 5 Ohm, sind aber mal durchaus 9-12m lang!

Klar ist das sehr abhängig vom Untergrund, aber ohne auf einer sehr massiven Erzader zu sitzen wird man mit 1,5m sicher keine Werte von 0,1Ohm erreichen
 
Moin,
lade Dir mal die Broschüre von Chauvin-Arnaux runter. Dort ist genau beschrieben, wie man die Erdungsmessung durchführt. Und wenn Du Elektroniker bist, dann baue Dir einen Generator, 128 Hz,60V, ca 10Watt. Mit 2 Erdsonden sowie einem Digitec kannst Du die Messung selbst machen.
MfG
 
So kleines Update:

Ich habe direkt mit dem Meister reden können, und das ging wohl gewaltig nach hinten los.
- Das übliche "mache den Job schon seit xx Jahren", "lasse mich nicht von Typen aus Internet belehren"
- Wollte nicht Mal hören was hier vorgeschlagen wurde
- Er steht voll hinter seinem Ergebniss, ist aber für eine Konversation bereit, wenn ein anderer Meister (!) Betrieb etwas anderes misst.

Tja, was soll man sagen :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Erdungswiderstand von 0,1 Ohm kann nicht stimmen, es sei den er hat den Erder direkt in Salzwasser !
 
Ich habe direkt mit dem Meister reden können, und das ging wohl gewaltig nach hinten los.
- Das übliche "mache den Job schon seit xx Jahren", "lasse mich nicht von Typen aus Internet belehren"
...
Tja, was soll man sagen :confused:
Beim Spruch "das haben wir schon immer so gemacht" muss man nix mehr sagen sondern die EFK wechseln.

Welche Abmessungen hat denn der neu gesetzte Erdspieß?
 
wenn du da 10 ohm oder weniger erreichst muss der Sand schon völlig durchfeuchtet sein . Da sind eher Werte von 100 Ohm und mehr zu erwarten .
 
1,5m Stange in sandigen Erdboden mit Hammer eingeschlagen.
Das ist deutlich weniger als die aktuelle Mindestlänge für einen Einzelerder für Antennenanlagen, die nach IEC 60728-11 mit mind. 2,5 m + 0,5 m Kopfversenklung gefordert ist.

Feucht ist nicht gleich feucht, feuchter Sandboden wird in der Fachliteratur mit einer Spreizung von 200 - 300 Ωm (DEHN Blitzplaner) und 100 bis 400 Ωm (VEB Handbuch, VEB-Verlag) angegeben. Ich habe mich zu Gunsten des Elis an der Untergrenze mit 100 Ωm orientiert, die auch für Humusböden gilt. Nach Elibsys-Tool ergibt sich alternativ für Erdspieße mit 20 und 25 mm Durchmesser sowie einen Kreuzerder mit 50 mm x 50 mm für 10 cm Überstand und mit 50 cm Kopfversenkung nach IEC 60728-11 und Blitzschutznormen:
Erdausbreitungswiderstand 0,1 Ω.jpg
Ein Messwert von 0,1 Ω passt zu einem spezifischen Erdwiderstand mit illusorischen 0,2 Ωm, den gibt es nicht mal im ehemaligen Moor- und Sumpfland der User Moorkate und Www.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Messung Erdungswiderstand bei Erdungsstabwechsel
Zurück
Oben