Erdung Mini PV und Satellitenschüssel

Diskutiere Erdung Mini PV und Satellitenschüssel im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag zusammen, ich habe hier ein kleines Problem. Und vier Fragen. Meine Hauselektrik wurde 2006 von einem Fachbetrieb komplett neu...
  • Ersteller Neueinsteiger_Frank002
  • Erstellt am
N

Neueinsteiger_Frank002

Beiträge
54
Guten Tag zusammen,

ich habe hier ein kleines Problem. Und vier Fragen.

Meine Hauselektrik wurde 2006 von einem Fachbetrieb komplett neu erstellt. Bei der Planung eine Mini-PV auf die Dachgaube zu montieren, wurde festgestellt, dass die Satellitenschüssel auf dem Dach nicht geerdet ist, es aber sein muss. Den Fachbetrieb gibt es noch. Ich nehme an, dass diese im Schadensfall durch Blitzeinschlag im Rahmen ihrer Betriebshaftpflicht noch haftbar sind?

Der Plan ist, die Satellitenschüssel zu erden. Die Satellitenschüssel ist seitlich an der Blechgaube angebracht. Leitungsführung der Erdung dann entlang der Fassade mit Erdungspfahl im Garten.
Für die Unterkonstruktion der Mini-PV und Wechselrichter brauche ich auch eine Erdung. Die Mini-PV steht voraussichtlich in etwa 1 Meter Entfernung von der Satellitenschüssel auf der Blechgaube. Kann ich die Konstruktion der Mini-PV an die Erdung der Schüssel mit dran hängen? Erdung muss auf jeden Fall sein. dass Teil steht ja auf dem Blech der Gaube.

Alternativ habe ich noch einen anderen Standort für die Mini-PV. Da könnte ich sie dann direkt an den Erdungspfahl/Kreuzerder im Garten mit dran hängen sofern dies zulässig ist?

Wenn ich alles hier im Forum richtig verstanden habe, muss dann vom Erdungspfahl ein Potentialausgleich zur Potentialausgleichschiene im Keller hergestellt werden? Hier gibt es einen Ringerder im Fundament.

Vielen Dank für jede Hilfe. Ich möchte vor dem Gespräch mit dem Fachbetrieb nicht ganz dumm dastehen.

Grüße,

Frank
 
Hallo Frank, Willkommen im Forum!

Den Fachbetrieb gibt es noch. Ich nehme an, dass diese im Schadensfall durch Blitzeinschlag im Rahmen ihrer Betriebshaftpflicht noch haftbar sind? Der Plan ist, die Satellitenschüssel zu erden.
POTZBLITZ! Eine konzessionierte Elektrofachkraft, die auf St. Florian vertraut?

Lt. dem b.v.s. kann nur noch jeder 5. bei einem VNB konzessionierte Elektrobetrieb vertragstreu ein VDE-Auswahlabo vorweisen, weshalb diese Organisation wegen allgemeiner Unkenntnis der DIN 18014 den Staus einer anerkannten Regel der Technik abspricht. Ich kenne noch weit mehr Normen für die das auch zutrifft.

Bei normwidriger Ausführung wird ein Anlagenbetreiber seine Verantwortung nach meiner Einschätzung als juristischer Laie auch dann nicht los, wenn der Murks von einer Fachfirma verursacht wurde. Noch weniger, nachdem ihm der Mangel bekannt wurde.

Für die Unterkonstruktion der Mini-PV und Wechselrichter brauche ich auch eine Erdung. Die Mini-PV steht voraussichtlich in etwa 1 Meter Entfernung von der Satellitenschüssel auf der Blechgaube. Kann ich die Konstruktion der Mini-PV an die Erdung der Schüssel mit dran hängen? Erdung muss auf jeden Fall sein. dass Teil steht ja auf dem Blech der Gaube.
Auf Gebäuden OHNE Blitzschutzsystem müssen Blechdächer NICHT geerdet werden, Bei seltenen Direkteinschlägen dürfen die Gebäude auch abfackeln. Es obliegt der freien Entscheidung der Gebäudeeigentümer, ob sie bei einem Blechdach freiwillig ein Blitzschutzsystem installieren.

Alternativ habe ich noch einen anderen Standort für die Mini-PV. Da könnte ich sie dann direkt an den Erdungspfahl/Kreuzerder im Garten mit dran hängen sofern dies zulässig ist?

Wenn ich alles hier im Forum richtig verstanden habe, muss dann vom Erdungspfahl ein Potentialausgleich zur Potentialausgleichschiene im Keller hergestellt werden?
Undokumentierte Erdungsanlagen sind Blackboxen unbekannter Tauglichkeit und zusätzliche Stützerder sinnvoll und traditionell auch in allen Beispielbildern der für Antennensicherheit zuständigen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) dargestellt. Nach dem relevanten Normentext ist das aber nicht gefordert. Formal sind bei vor 2007-09 fertigestellten Altbauten noch Erder aus St/tZn zulässig, dürfen aber mit Fundamenterdern nicht galvanisch verbunden werden.

Hier gibt es einen Ringerder im Fundament.
Wohl kaum. Ringerder werden etwas kurios zwar auch als Fundamenterder in Erde bezeichnet, aber Ringerder befinden sich ausschließlich außerhalb des Betons im Erdreichs.

Nach der für PV-Anlagen zuständigen DIN VDE 0100-712 ist gefordert, dass wenn ein Funktionserdungsleiter verlegt wird, dann nur abstandslos mit den PV-Leitungen. Das schließt Lösungen, wie sie in der Fachzeitschrift de in Kombination mit Antennenerdungen durchgespielt wurden, nach dem Wortlaut dieser Norm ohne LPS aus.

Erdungsleiter und Verbinder von Dachantennen müssen nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA erfüllen. Normkonforme Erdungsleiter aus 16 mm² Cu oder 50 mm² Stahl übererfüllen diese Forderung mit über 200 kA um mehr als Faktor 2. Nur wenige Ausnahme-Elis mit Normzugriff kennen die Prüfnormen. Wenn geerdet wird, dann sind die in der Praxis verwendeten Bauteile fast nie normkonform.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Rückmeldung.

Ich werde nächste Woche mit der Fachfirma Kontakt aufnehmen.

Ich habe dann wohl einen Fundamenterder im Fundament.

Da ich so gut wie kein TV nutze wäre die Frage, ob sich in der Zwischenzeit bis eine passende Lösung gefunden ist, das Risiko eines Blitzeinschlages durch trennen der Koaxialkabel von Richtung Schüssel zum Multisiwitch und Abschalten des Multiswitch minimieren würde?

Danke und Grüße,

Frank
 
Da ich so gut wie kein TV nutze wäre die Frage, ob sich in der Zwischenzeit bis eine passende Lösung gefunden ist, das Risiko eines Blitzeinschlages durch trennen der Koaxialkabel von Richtung Schüssel zum Multisiwitch und Abschalten des Multiswitch minimieren würde?
Jede Trennung ergibt eine Risikominimierung, aber mit beschränkter Wirkung..

Blitze, die es kilometerweit durch die Atmosphäre zur Erde geschafft haben, lösen sich nach einem Einschlag in einen ungeerdeten Antennenträger weder an dem noch an ausgesteckten LNB-Leitungen von selbst auf und werden auf jedem sich bietenden Weg als Lichtbogen weiter gegen Erde überschlagen.

Vier Antennenleitungen immer wieder ab- und anzunippeln ist keine taugliche Lösung. Als kurzfristige Übergangslösung bieten sich Quick-Adapter an.
 
Ohne inneren Überspannungsschutz hilft Dir auch der äußere Blitzschutz nicht gegen Schäden an der Elektrik.
 
Guten Morgen,

ein Fundamenterder mit Potenzialausgleichschiene ist innen vorhanden.

Das ausstecken und anstecken der Koaxkabel keine Dauerlösung ist verstehe ich. Im Moment geht es mit um Minimierung bis durch die Fachfirma dauerhaft Abhilfe erstellt wird.
 
Der PA und der Fundamenterder hilft Dir nicht gegen Überspannungen.

Wenn in Deinen Ableiter ein Blitz einschlägt oder auch nur in der Nähe, kommt die Überspannung über das Erdreich in Dein Haus.
Denn der Blitz hebt das örtliche Erdpotential massiv an.
Um hier geschützt zu sein hilft Dir Nur ein Umsetzen eines Überspannungsschutzkonzeptes mit Ableitern bestimmter Typen an den richtigen Stellen.
Siehe hierzu den Dehn Blitzplaner.

Äußerer Blitzableiter und Blitzschutzpotentialausgleich schützen Dein Haus bei direktem Blitzeinschlag davor, daß es durch den Einschlag abbrennt.
Bei einem Einschlag in den Äußeren Ableiter sind auch weiterhin im Haus erhebliche Schäden an der kompletten elektrischen Installation zu erwarten, nicht nur ein paar defekte Geräte, sondern auch an Kabel und Leitungen, Verteiler, Installationen, jeglicher Art.
 
ein Fundamenterder mit Potenzialausgleichschiene ist innen vorhanden.
Für Empfangsantennen ist primär die IEC 60728-11 maßgeblich, Nach deren Normentext sind bei Fundamenterdern - nicht wie in den Beispielbildern dargestellt - KEINE zusätzliche Stützerder gefordert,

Auch bei weit überwiegend undokumentierten Fundamenterdern wird in der Praxis "blind" unterstellt, dass die für Antennenerdungen tauglich sind und die Erdungsleiter werden aus Unkenntnis der Prüfungsnormen auch von Exoten-EFK mit VDE-Auswahlabo gewöhnlich an nicht normkonforme Haupterdungsschienen angeschlossen.

Meine forenerprobte Glaskugel geht davon aus, dass die Erdung DIY beabsichtigt ist, daher zum Hinweis auf NAV § 13 noch einer auf die nur wenigen EFK bekannte Prüfnorm für Verbinder einschließlich blitzstrombeaufschlagter Haupterdungsschienen, die für 16 mm² Cu Zugklemmen haben müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Beruhigung: DIY ist nicht geplant. Ich versuche nur im Vorfeld zu verstehen warum man damals auf Blitzschutz der Antenne verzichtet hat und wie dieses jetzt nachträglich realisiert werden kann.
 
Als nächstes Rätsel habe ich hier im Dachgeschoss einen Multiswitch SMS 5402 FS mit 5 Eingängen von der Satellitenschüssel und 4 Ausgängen. Ich gehe davon aus, dass hier auch ein Potenialausgleich erfolgen muss? Ich sehe hier kein zusätzliches Kabel.
 
Als nächstes Rätsel habe ich hier im Dachgeschoss einen Multiswitch SMS 5402 FS mit 5 Eingängen von der Satellitenschüssel und 4 Ausgängen. Ich gehe davon aus, dass hier auch ein Potenialausgleich erfolgen muss?
Das ist kein Rätsel sondern bei unterlassener Antennenerdung nur "konsequent", denn der Potentialausgleich der Kabelschirme und netzgespeister Komponentengehäuse muss am geerdeten Antennenträger angeschlossen werden.
Ich sehe hier kein zusätzliches Kabel.
Aus Zeiten, als SPAUN noch nicht insolvent war und in voller Blüte noch als Referenzklasse galt, eine Seminafolie:

SPAUN_Seminar-2006_Fo 67_PA.jpg

Der PA des Multischaltergehäuses fehlt auf diesem Bild.
 
Zuletzt bearbeitet:
Konsequent ist gut. Wenn schon nicht richtig, dann komplett. Ich glaube ich nehme das IP-TV Angebot an.
 
nunja Sattelit funktioniert eigentlich fast immer Internet fällt eher mal aus.
Zusätzlich benötigt Antennen TV deutlich weniger Strom.
 
Vielen Dank für die Rückmeldung. Als vorübergehende Lösung habe ich in einem Funkerforum gelesen, als Vorsorge bei Gewittern, die Koaxialkabel von der Antenne zu trennen. Das werde ich vorsorglich wohl tun, bis der Elektriker da war.
 
Thema: Erdung Mini PV und Satellitenschüssel
Zurück
Oben