Leitungsquerschnitt Steigleitung / Max. Leistung Durchlauferhitzer

Diskutiere Leitungsquerschnitt Steigleitung / Max. Leistung Durchlauferhitzer im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum und würde mich gerne erst einmal vorstellen. Ich bin Elektrotechniker aber seit langem in einer anderen...
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Kalus

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und würde mich gerne erst einmal vorstellen. Ich bin Elektrotechniker aber seit langem in einer anderen Branche tätig und vermutlich nicht mehr so ganz up-to-date.

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus (10 Parteien), in dem die Steigleitungen von ca. 10 Jahren erneuert wurden und allesamt gemeinsam in einem senkrechten Aufputzkabelkanal verlaufen. Verlegeart sollte meiner Einschätzung nach demnach B2 sein.

Die 5-adrigen Steigleitungen sind vom Zählerschrank bis zur letzten Wohnung maximal 25m lang. Nach dem 19mm Außendurchmesser (inkl. Isolierung) und 5,4mm Einzeladerdurchmesser (ebenfalls inkl. Isolierung) zu urteilen handelt es sich um 5x10mm². Eine Beschriftung auf dem Kabel konnte ich in dem sichtbaren Stück nicht erkennen. Pro Wohnung ist das ganze jeweils primär abgesichert mit 63A und FI (jeweils 3-phasig).

Wenn ich den Spannungsabfall richtig berechnet habe, dann beträgt dieser bei 63A nach 25m an der 5x10mm² Steigleitung etwa 1,5%.

Anstelle der bisherigen Gaskombitherme mit 20kW Warmwasserbereitung (ebenfalls Durchlauferhitzung) soll nun ein elektrischer Durchlauferhitzer eingebaut werden. Meines Erachtens müsste das elektrische Pendant zum Gasgerät ein 21kW Durchlauferhitzer sein.

Die Zuleitung zum Durchlauferhitzer (z.B. 5x6mm², ca. 10m Länge) innerhalb der Wohnung kann ebenfalls im vorhandenen Kabelkanal verlegt werden, Spannungsabfall dann 0,5%. Absicherung wäre dann 32A. Innerhalb der Wohnung würde ich 10kW für Herd, Waschmaschine etc. ansetzen, also gesamter Leistungsbedarf ca. 31kW pro Wohnung.

Gestolpert bin ich über die VDE 0298-4, die eine Strombelastbarkeit bei Verlegung B2 von ca. 50A für die 5x10mm² Steigleitung vorsieht. Dazu würde die vorhandene Absicherung mit 63A nicht passen. Da die anderen 9 Wohnungen ebenfalls mit Durchlauferhitzern ausgestattet werden, müsste man ja unter Umständen eine Häufung einbeziehen. Man kann sicherlich argumentieren, dass die Durchlauferhitzer nicht bei allen 10 Steigleitungen gleichzeitig aktiv sind (Umrechnungsfaktor 0,48) und wenn dann auch nur für 10 Minuten. Ich würde das dann auf 3 Steigleitungen reduzieren, was einem Umrechnungsfaktor von 0,7 entspricht. Dann käme ich auf eine Strombelastbarkeit von 35A, also nur kaum mehr als die 30A vom 21kW Durchlauferhitzer.

Somit würde das Ganze nicht passen. Gefühlt hätte ich erwartet, dass der Elektriker vor 10 Jahren hätte 5x16mm² verlegen sollen...

Eine Änderung von den bestehenden Steigleitungen wäre nicht so schön. Da ich nicht weiß, ob ein 21kW elektrischer Durchlauferhitzer einer 20kW Gastherme (ebenfalls Durchlauferhitzung) entspricht, wäre auch elektrische Durchlauferhitzer mit mehr Leistung sinnvoll, da diese dann höhere Wasserdurchlaufmengen bieten. Das wäre natürlich auch noch mit dem Energienetzbetreiber zu klären.

Meine zwei Fragen sind nun:

1. Reichen die bisherigen 5x10mm² Steigleitungen für die dann 10 Stück Durchlauferhitzer aus?
2. Welche maximale Leistung dürften die Durchlauferhitzer haben?

Danke schon mal für eure Hilfe!

Viele Grüße
Kalus
 
Als allererstes würde ich klären ob der Hausanschluss das ganze Vorhaben überhaupt hergibt.


Das mit dem FI finde ich arg seltsam:
Pro Wohnung ist das ganze jeweils primär abgesichert mit 63A und FI (jeweils 3-phasig).
 
@Asko, was soll da seltsam sein?

@Kalus, die 10mm² sind aus meiner Sicht zu klein. Absicherung max. 50A; aber auch das wäre unter Beachtung der Häufung schon grenzwertig.
Als erstes muss unbedingt die Leistungserhöhung mit dem VNB abgestimmt werden.
 
Ich sehe das Problem nicht mal so sehr in den Leitungen, obgleich grenzwertig, sondern zweifle, ob der Hausanschluss dafür überhaupt dimensioniert ist.
 
Die 5-adrigen Steigleitungen sind vom Zählerschrank bis zur letzten Wohnung maximal 25m lang. Nach dem 19mm Außendurchmesser (inkl. Isolierung) und 5,4mm Einzeladerdurchmesser (ebenfalls inkl. Isolierung) zu urteilen handelt es sich um 5x10mm².
Ist die Einzelader massiv oder mehrdrähtig? Kannst Du mal ein Bild zeigen wo man das vielleicht erkennen kann?

Lutz
 
Danke schonmal für die guten Rückmeldungen.

Ihr habt Recht, das mit dem Hausanschluss muss definitiv auch geklärt werden. Interessant ist dabei, welche Leistung innerhalb des Hauses aktuell überhaupt möglich ist.

@Asko : Ja, der FI ist direkt hinter dem 63A Automaten. Verschaltung ist einfach durchgeroutet (siehe Foto).

@werner_1 : Das war auch mein Gedanke, als ich die 10mm² sah

@elo22 : Die Leitungen sind massiv (s. Foto, etwas schlecht zu erkennen)

Kasten.jpg Leitung.jpg
 
Der DLH MUSS vom VNB genehmigt werden. Hierfür MUSS der eingetragene Fachbetrieb einen entsprechenden Antrag stellen. Ohne diesen ist es nicht zulässig den DLH zu betreiben. Ergo erst fragen, ob es überhaupt möglich ist. Danach ist es erst sinnvoll die umbauten im Haus zu planen.

Wenn dies so viele Einheiten sind, welche mit DLH betrieben werden, wird es denke ich langsam echt knapp was Hausanschluss angeht
 
Anstelle der bisherigen Gaskombitherme mit 20kW Warmwasserbereitung (ebenfalls Durchlauferhitzung) soll nun ein elektrischer Durchlauferhitzer eingebaut werden. Meines Erachtens müsste das elektrische Pendant zum Gasgerät ein 21kW Durchlauferhitzer sein.
Etwas OT. Darf ich fragen, was als Heizsystem anstatt Gas geplant ist?
 
@Asko : Ja, der FI ist direkt hinter dem 63A Automaten. Verschaltung ist einfach durchgeroutet (siehe Foto).
Das ist kein Automat, sondern ein Hauptschalter und an der Stelle nutzlos, da man mit dem FI auch alles abschalten kann.
 
Hab tatsächlich nicht richtig draufgesehen, stimmt ist nur ein Schalter und stimmt auch, der ist dann recht sinnlos. Dann ist da gar nichts abgesichert, von den Einzelautomaten mal abgesehen.

Die Rückmeldung vom Netzbetreiber zum Hausanschluss dauert wohl noch (wegen Urlaubszeit).

@eFuchsi : Umstellung auf Fernwärme ist geplant, da für Gasgeräte ja praktisch ein de-Factoverbot ab 2024 (zzgl. ggf. 3-6 Jahre Übergangsregelung) besteht. Die dezentrale Warmwasserbereitung soll bestehen bleiben, um die FW-Anschlussleistung zu minimieren, Leitungsverluste (Zirkulation, Pumpenstrom usw.), zusätzliche Warmwasser-Wärmemengenzähler, regelmäßige Legionellenprüfungen zu vermeiden. Das sind ja alles Fixkosten und entsprechen ca. 5-700kWh Stromverbrauch pro Wohnung. Wenn später Solar o.ä. hinzukommen sollte, dann könnte sich das evtl. noch besser darstellen.
 
@Kalus, die 10mm² sind aus meiner Sicht zu klein. Absicherung max. 50A; aber auch das wäre unter Beachtung der Häufung schon grenzwertig
Häufung ist, wenn du mehrere gehäufte Leitungen dauerhaft an der Stromgrenze betreibst. (Wie willst du das bei einer Wohnung machen, oder gar bei mehreren? 2 Durchlauferhitzer pro Wohnung und 24h warmes Wasser weg laufen lassen und das in allen Wohnungen? Selbst wenn du das wolltest, würde die HA Sicherung nach wenigen Minuten auslösen.
 
Wenn du meinen Satz richtig gelesen hättest. hättest du bemerkt, das ich die Leitung schon mit 50A absichern würde, eben gerade, weil ich die Häufung nicht beachte. Andere wollen hier nur mit 32A absichern.
 
Wir nicht gerade preiswert dann mit Strom Wasser zu heizen...
Wenn die Fernwärme das mit Warmwasser nicht packt wäre das für mich ein KO Kriterium dieser Lieferform.

Ein Verbot von Gas Etagenheizungen steht übrigens nicht ins Haus, macht auch keinen Sinn.

Wenn überhaupt mit Strom heizen, dann mit Wärempumpe und auch das nur als Notlösung, oder in Kombination mit anderen Formen.
 
@werner_1 : Tatsächlich habe ich im Keller noch eine Absicherung mit 10 Stück SLS a 50A gefunden. Mit den bisherigen Strombedarf wäre das akzeptabel, bei Nachrüstung mit 10x DLE ist das wegen der Häufung zu hinterfragen.

Nun laufen ja nicht alle 10 DLE alle zusammen und auch nicht 24h pro Tag, sondern eher 10 Minuten am Stück, so dass ich "gefühlt" von 2-3 Steigleitungen ausgehen würde, was einem Umrechnungsfaktor von ca. 0,7 entspricht. Ist das so realisitsch als Häufung man bei 10 Leitungen im Kabelkanal anzunehmen?

@Octavian1977 : Leider steht ab 1.1.2024 ein Verbot für den Neueinbau (= Ersatz/Austausch) von fossilen Heizungen ins Haus, es sei denn, sie haben den 65% Anteil erneuerbarer Energien bzw. sind entsprechend vorgerüstet "Renewable-ready", was aber bei Gasetagenheizungen faktisch unmöglich ist. Solange man die alten Kessel reparieren kann (z.B. mit Gebrauchtteilen), ist alles gut. Wenn das nicht mehr geht, dann ist das Problem da.

Als "erneuerbar" gilt im Moment alles, was Strom nutzt, weshalb offiziell ja derzeit die Wärmepumpen en vogue sind.
 
Die Leitungen sind nicht mehrdrätig, sondern eindrähtig. SLS ist 3-polig.

Welche Häufung muss man bei 10x DLE (= 10 Wohnungen) annehmen?
 
Antwort vom Netzbetreiber: Machbar, wird abgesegnet :)

Bleibt tatsächlich nur noch die Frage bei den 10 Leitungen mit 10mm² im Kabelkanal:
Welche Häufung muss man bei 10x DLE a 21kW (= 10 Wohnungen, 3-phasig 400V zu je 30A) annehmen?
 
Thema: Leitungsquerschnitt Steigleitung / Max. Leistung Durchlauferhitzer
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