Überspannungsschutz bei Wallboxinstallation mit int. Überspannungsableiter

Diskutiere Überspannungsschutz bei Wallboxinstallation mit int. Überspannungsableiter im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, da ich bald ein E-Auto als Firmenwagen erhalte rückt nun auch die Installation einer Wallbox in meiner Garage näher. Hierzu stehe...
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destroya

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Hallo zusammen,

da ich bald ein E-Auto als Firmenwagen erhalte rückt nun auch die Installation einer Wallbox in meiner Garage näher. Hierzu stehe ich nun zwischen den Stühlen von Elektriker und Wallbox-/Ladeinfrastrukturanbieter und brauche mal eure Meinung dazu (Elektriker ist gerade im Urlaub).

Voraussetzung:
- Die Wallbox wird in der Garage unseres Mehrfamilienhauses installiert. Starkstrom liegt dort schon, die Steckdosen kommen aber weg und die Verkabelung wird durch 10mm² ersetzt (aktuell 2,5mm²). Distanz vom Hauptsicherungskasten bzw. der kleinen Unterverteilung nebendran ca. 15m Leitungslänge.
- Aktuell ist der Starkstrom über einen RCD abgesichert. Wir haben keinen Überspannungsschutz im Haus installiert.
- Installiert werden soll das Modell Compleo Solo Advanced (Produkt), das alle Schutzkomponenten (also RCD Typ A sowie Überspannungsschutz Typ 2+3) beinhaltet. Nicht mit 22kW, sondern mit 11kW.


So und nun kommen wir zum Problem. Meiner Meinung nach muss bei der Installation der Wallbox lediglich ein normaler LS vorgeschaltet sein, da ja sämtliche Schutzeinrichtungen in der Wallbox selbst enthalten sind.

Der Systemanbieter nennt mir nun aber die bauseitigen Voraussetzungen, damit die Wallbox installiert werden kann:
  • der Querschnitt und die Verlegeart müssen der benötigten Leistung entsprechen (Kabelbelastungsgrad ist mit „1“ anzunehmen) --> OK
  • die Verlegung des Kabels muss ordnungsgemäß erfolgt sein --> OK
  • die Absicherung muss nach Herstellervorgaben erfolgen --> OK
  • die elektrische Anlage muss dem aktuellen Stand der Technik entsprechen (Überspannungsschutz) --> Problem! Wieso Überspannungsschutz? Die Wallbox selbst hat doch den Überspannungsschutz integriert. Ich rüste sicherlich keinen Überspannungsschutz für das ganze Haus nach.
  • ein Prüfprotokoll des Installateurs muss zum Zeitpunkt der Installation zwingend in Papierform vorliegen --> OK, kein Problem
  • Schnittstelle ist das ordnungsgemäß an der Wand angebrachte Kabel/Leitung, dass in der Verteilung aufgelegt und ausgesichert ist. --> OK
  • Absicherung für 11kW Wallboxen durch B16A 3 polig (kein RCD) und für 22kW Wallboxen durch B32A 3 polig (kein RCD) --> OK
Ihr seht, hier geht es um die Überspannungsschutzeinrichtungen, die hier gefordert werden. Ich habe dem Systemanbieter bereits eine Mail geschrieben und darauf hingewiesen, dass dieser ja in der Anlage integriert ist. Allerdings kam dann eine Standardantwort "Ohne diese Voraussetzung ist eine Installation leider nicht möglich".

Wie seht ihr das? Habe ich einfach keine Ahnung und übersehe hier etwas? Oder liegt der Fehler beim Systemanbieter?

Es macht doch keinen Sinn, vor die Wallbox nochmals extra nen Kasten mit einer Überspannungsschutzeinrichtung zu setzen. Ich weiß zwar sehr wohl, dass eine Nachrüstpflicht bei den betreffenden Anlageteilen besteht, das ist meiner Meinung nach hier aber nicht gegeben bzw. wird das durch die Wallbox selbst abgedeckt.

Danke schon mal für euer Feedback.

Gruß
Destroya
 
Ihr seht, hier geht es um die Überspannungsschutzeinrichtungen, die hier gefordert werden. Ich habe dem Systemanbieter bereits eine Mail geschrieben und darauf hingewiesen, dass dieser ja in der Anlage integriert ist. Allerdings kam dann eine Standardantwort "Ohne diese Voraussetzung ist eine Installation leider nicht möglich".
Frage: Was ist das wertvollste an Elektroanlagen?
Antwort: Zur Ladung angeschlossene Elektroautos!

Offenbar hat der Systemanbieter (welcher?) keine Lust bei einem eventuellen Überspannungensschäden mitverantwortlich zu werden.
Es macht doch keinen Sinn, vor die Wallbox nochmals extra nen Kasten mit einer Überspannungsschutzeinrichtung zu setzen. Ich weiß zwar sehr wohl, dass eine Nachrüstpflicht bei den betreffenden Anlageteilen besteht, das ist meiner Meinung nach hier aber nicht gegeben bzw. wird das durch die Wallbox selbst abgedeckt.
Selbst wenn am Speisepunkt ein normkonformer Überspannungsschutz gemäß DIN VDE 0100-443 und -534 installiert sein sollte, wird bereits nach 10 m Zuleitung ein weiterer Überspannungsschutz empfohlen.

Lt. b.v.s kann nur noch jede 5. konzessionierte EFK vertragstreu ein VDE-Auswahlabo vorweisen, womit es auch Elis gibt, welch die Wallbox auch ohne Überspannungsschutz installieren. Für DIY gilt das noch mehr.

Frei verfügbar aber auch nicht von allen EFK gelesen: Technische Anschlussregeln Niederspannung (VDE-AR-N 4100)
VDE schrieb:
11.2.1 Überspannungsschutz – Allgemeines

Fall 1: Ladeeinrichtungen im privaten / nicht-öffentlichen Bereich – bei Gebäuden ohne äußerem Blitzschutzsystem – Bild 1
  • Ist im Gebäude kein Überspannungsschutz vorhanden, dann muss bei Errichtung eines neuen Stromkreises für eine Ladeeinrichtung mindestens ein SPD Typ 2 am Speisepunkt der Anlage errichtet werden.
  • Es wird ein zusätzlicher Überspannungsschutz an der Ladeeinrichtung zum Schutz der Ladeeinrichtung und des Elektrofahrzeuges bei Leitungslängen > 10 Meter empfohlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal Danke für das Feedback!

Offenbar hat der Systemanbieter (welcher?) keine Lust bei einem eventuellen Überspannungensschäden mitverantwortlich zu werden.
Und im Ernstfall streitet man sich dann über die Schadensübernahme... Naja.

Selbst wenn am Speisepunkt ein normkonformer Überspannungsschutz gemäß DIN VDE 0100-443 und -534 installiert sein sollte, wird bereits nach 10 m Zuleitung ein weiterer Überspannungsschutz empfohlen.

Das ist mir soweit auch bekannt und das macht ja auch durchaus Sinn. Würde ja bedeuten, wenn ich ausschließlich einen Überspannungsschutz im Unterverteiler (15m Entfernung von der Wallbox) installiert hätte, dann würde das nicht ausreichen und ich müsste einen weiteren setzen.

In diesem Fall hätte ich aber den Überspannungsschutz direkt in der Wallbox (und damit am Ende der Leitung) installiert. Warum dann ein vorgelagerter Überspannungsschutz - abgesehen von der zuerst erwähnten Haftungsfrage - noch gefordert wird, das verstehe ich nicht wirklich.

Oder muss der Typ 2 Überspannungsschutz immer direkt am Speisepunkt sitzen?

Ich habe meinen Elektriker nun mal gebeten, ein Angebot zu erstellen, dass einen Überspannungsschutz im Unterverteiler beinhaltet. Ich rechne mal mit 400€ Mehrkosten dadurch und es wäre halt wirklich nur die Wallbox mit abgesichert.

Mal schauen wo ich dann wirklich lande.

PS: Anbieter ist Aral Pulse
 
Meiner Meinung nach muss bei der Installation der Wallbox lediglich ein normaler LS vorgeschaltet sein, da ja sämtliche Schutzeinrichtungen in der Wallbox selbst enthalten sind.
Nein, eine Schmelzsicherung oder ein SLS. Alles andere ist nicht selektiv.

Lurtz
 
Nein, eine Schmelzsicherung oder ein SLS. Alles andere ist nicht selektiv.
Wie gesagt, ich bin kein Profi :)

Aber soweit ich weiß, läuft die Unterverteilung neben dem Zählerschrank (2 reihiger Hager Aufputzkasten) bereits über Schmelzsicherungen die im Zählerschrank montiert sind (Nachzählerbereich) bzw. ist dort auch ein SLS im Vorzählerbereich (der zählt dann wahrscheinlich nicht?!) vorhanden.
 
Moin,

vielleicht kann ich ein wenig aufklären, also ich stelle die Dinger auf und installiere und nehme sie auch in Betrieb.

Im Juni hatte ich eine Schulung bei besagter Compleo soweit zu mir, wo wir auch an der Solo/Dou und allen anderen Wallboxen uns austoben durften.

Also der Vorteil bei den compleo Wallboxen ist das die in der Wallbox ein ABB FI 40A/30mA 3phasig integriert haben.

Jedoch keinen FI/LS in der normalen Ausführung, jedoch bestellbar.

So zu dem Blitzschutz es ist ein Typ2 Blitschutz von Dehn verbaut, der nicht ohne weiteres austauschbar ist, genauso wie der FI.

Optimal währe natürlich ein Blitzschutz dann auch im Haus, ob es zu deinen jetzigen Überlegungen passt musst du entscheiden, den Aussagen von @Dipol kann man nix hinzufügen, nur mit der Wallbox hättest du einen Anfang gemacht.
 
Zum Anschluss die Wallbox hat einen eingebauten FI und einen vollständigen MID-Zähler 3ph., also muss dann bisheriger entweder raus oder gegen einen selektiven ausgetauscht werden. Wenn es meine Installation währe würde ich mit der Zuleitung eine Unterverteilung erstellen aus der ich dann mit einen 5x6mm oder 5x4mm die Wallbox anfahre und in dieser Unterverteilung auch einen Überspannungschutz vorsehen.

So zur Wallbox du hast 2 Teile eine Grundplatte und das Wallbox Gehäuse selbst.

In der Grundplatte ist der Anschluss zum Walboxgehäuse vorgesehen, also relativ einfach man schließt die Leitung an und stülpt darüber dann das Wallboxgehäuse.

Nicht so schön was ich auf jeden Fall mit verlegen würde ist der Netzwerk-Anschluss, der muss über die Grundplatte zum Wallboxgehäuse durchgeführt werden, geht auch muss man nur im Hinterkopf behalten.
 
Danke nochmal an Dipol und Danke auch für an elektrisierend, da ist ja ein Fachmann am Start, der die Compleo Anlagen kennt.

Ok soweit habe ich das nun verstanden. Den Blitzschutz (bzw. Überspannungsschutz, ist das nicht ein Unterschied?!) würde ich definitiv nicht im kompletten Haus nachrüsten. Es handelt sich ja um ein Mehrfamilienhaus (3 Parteien), daher auch mit sehr großem Aufwand verbunden.

2 Fragen hätte ich noch:

1) Im Zählerschrank selbst gibt es leider keine Möglichkeit, einen Überspannungsschutz nachzurüsten. Grund: Einfach kein Platz mehr! Das Teil ist randvoll. Ein neuer Zählerschrank für ein Mehrfamilienhaus... Naja ihr könnt es euch denken, das sprengt jeglichen Kostenrahmen.

Ich hatte ja schon erwähnt, dass direkt neben dem Zählerschrank eine kleine 2-reihige Unterverteilung (gehört zu meiner Wohneinheit) befindet.
Dort aktuell aufgelegt: Starkstrom Garage, Strom Garage, Strom WAMA, Strom Trockner. Alles über FI abgesichert. Zuleitung allerdings zu klein für die Wallbox.

Streng genommen ist der Speisepunkt ja der Zählerschrank direkt. Wäre es denn auch zulässig, den Überspannungsschutz in der UV zu installieren?

Klar macht das mein Elektriker (aktuell im Urlaub), ich hab mir das aber so vorgestellt:
Zuleitung UV wird erneuert und durch 10mm² ersetzt. Starkstromleitung soll als Zuleitung Wallbox herhalten und wird ebenfalls durch 10mm² ersetzt.

Diese Leitung hängt dann nicht mehr am FI, sondern ist über eine Schmelzsicherung bzw. SLS und dem geforderten B16A 3 polig (kein RCD) abgesichert. Nur diese Leitung zur Wallbox wird dann auch an einen Überspannungsschutz (in der UV) gehängt.

2) Angenommen 1) ist so umsetzbar, dann hätte ich ja trotzdem eine Leitungslänge >15m zwischen Überspannungsschutz 1 (UV) und Überspannungsschutz 2 (Wallbox). Ist das ein Problem?

Danke nochmals und viele Grüße ;-)
 
2) Angenommen 1) ist so umsetzbar, dann hätte ich ja trotzdem eine Leitungslänge >15m zwischen Überspannungsschutz 1 (UV) und Überspannungsschutz 2 (Wallbox). Ist das ein Problem?
Nein, das ist kein Problem.

Wie sieht denn dein Zählerschrank aus? Wenn der im Vorzählerbereich Stromschienen hat, kannst du dort einen Überspannungsschutz Typ 1 aufrasten und an den PA anschließen.
 
Und leider hier (leider) auch noch ein Update, vorab aber kurz die Bemerkung, dass ich die Elektroinstallation so beim Kauf der Wohnungen übernommen habe. Ich habe hier nicht selbst Hand angelegt oder ähnliches.

Was finde ich vor?
Ich habe mal ein Bild des Zählerschranks und der UV nebenan gemacht:
https://i.ibb.co/XY9Mr1M/Hauptverteiler.jpg https://i.ibb.co/4KmbV6p/UV.jpg

Wie schon geschrieben habe ich in der Garage 1xCEE 16A und 1xCEE 32A. Die 16Ampere CEE hängt am Automaten 1-3 und am FI. Alles gut soweit.

Die 32A CEE hängt allerdings unten!!! an den LS4-6 dran. Ich bin nicht vom Fach, aber das bedeutet doch, dass der 32A CEE an keinem LS hängt und somit überhaupt nicht abgesichert ist?! Bin gerade etwas schockiert.

Zuleitung zur UV scheint mir 6mm² zu sein, Abgang 32A CEE 4mm².

Auf dem ersten Bild seht ihr einen Ausschnitt des Zählerschranks mit den Schmelzsicherungen, über die eben gezeigte UV, aber auch die UV unserer Wohnung läuft.

Katastrophe (auch mit Blick auf die Wallbox), oder kann man da noch was retten?
 
Ich schrieb "im Vorzählerbereich"; d.h. unterhalb der Zähler (auf dem Foto nicht zu sehen).

Wenn die UV mit der CEE32 nur mit max. 32A abgesichert ist, ist das in Ordnung, dass die CEE32 nicht nochmal abgesichert ist.
 
Sorry, hab grad noch das Foto raussuchen müssen und dann kam noch ein schreiendes Baby dazwischen ;) ich hab keine Aufnahmen des Vorzählerbereichs ohne Blende (die darf ich doch nicht entfernen, sind die nicht verplombt?!)

Jedenfalls sind dort die SLS für 3 Wohneinheiten + Allgemeinstrom und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kein Platz mehr.

https://i.ibb.co/t414GZB/Vorz-hlerbereich.jpg

Wenn die UV mit der CEE32 nur mit max. 32A abgesichert ist
Wie kriege ich das denn raus? Die Absicherung ist dann ja quasi nur durch die Schmelzsicherung auf dem anderen Foto im Zählerschrank gegeben... ob das 32A ist, keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dir ist gar nichts verplombt - nicht mal die Zähleranschlüsse!
Doch sind sie mittlerweile… diese eine Aufnahme ist schon ein paar Jahre alt und war kurz nach dem Kauf. Hatten das damals gemeldet und wurde verplombt.

Nochmal kurz mein Ziel zusammgefasst:
Da mein Firmen E-Auto wohl erfreulicherweise früher ausgeliefert wird, muss die Installation der Wallbox zeitnah erfolgen. Problem ist der Punkt "Überspannungsschutz", der von Aral vorausgesetzt wird.

Mein Elektriker ist bis kommende Woche im Urlaub, ich will mir daher schonmal vorab Gedanken machen.

Typ I wäre zwar optimal und sicherlich auch sinnvoll, allerdings mit viel Aufwand (Genehmigung Nachbar) verbunden.
Mir geht es nun einfach darum die (Minimal) Anforderungen (ich denke mal ein Typ II in der UV) zu erfüllen damit die Bestellung der Wallbox erfolgen kann und ich keine Zeit verliere. Klar macht der vor allem Sinn in Verbindung mit einem Typ I, aber das ist ja eine andere Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Blitzschutz (bzw. Überspannungsschutz, ist das nicht ein Unterschied?!)
Klar doch, aber bis sich geänderte Fachbegriffe oder Normen zur letzten EFK herumgesprochen haben, dauert es manchmal eine Generation.

Blitzschutz ist schon seit Jahrzehnten ein Oberbegriff für alle Schutzmaßnahmen, wird aber unverdrossen immer wieder mit dem mundartlich eingeführten "Blitzableiter" gleichgesetzt. Statt der korrekten Fachbegriffe von SPD 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungs-Ableitern kann man auch andere kuriose Bezeichnungen lesen.
würde ich definitiv nicht im kompletten Haus nachrüsten. Es handelt sich ja um ein Mehrfamilienhaus (3 Parteien), daher auch mit sehr großem Aufwand verbunden.
Die Kosten für die Ergänzung oder den Austausch zu kleiner Schränke sind bitter aber dafür gibt es keinen normativen Bonus. Noch übler wird es, wenn sich die Verteilerschränke in notwendigen Treppenhäusern befinden und rauchdicht eingehaust oder verlegt werden müssen.
Streng genommen ist der Speisepunkt ja der Zählerschrank direkt. Wäre es denn auch zulässig, den Überspannungsschutz in der UV zu installieren?
Ich bewege mich bei dem Thema, von dem ich aktuell in zwei WEGs (mit Zählerschränken in den Treppenhäusern, jeweils proppenvoll!) selbst betroffen bin, außerhalb meiner Kernkompetenzen. Aber die Forderung nach Überspannungschutz am Speisepunkt ist m. E. eindeutig und nicht interpretationsfähig.

Ohne LPS und bei reiner Erdkabeleinspeisung reichen dort SPD 2 Überspannungsableiter, andernfalls sind auch energetisch koordinierte SPD 1 Blitzstromableiter oder Kombiableiter zu installieren.
2) Angenommen 1) ist so umsetzbar, dann hätte ich ja trotzdem eine Leitungslänge >15m zwischen Überspannungsschutz 1 (UV) und Überspannungsschutz 2 (Wallbox). Ist das ein Problem?
Ohne durch Blitzströme oder Schalthandlungen eingekoppelte Überspannungen gibt es kein Problem. Beides lässt sich aber nicht nach dem Prinzip Hoffnung ausschließen.

Mein künftiges E-Auto werde ich gewiss keinem deart unkalkulierbaren Risiko aussetzen, auch wenn das zwei örtliche EFK für tolerierbar gehalten haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche es ein wenig zu erklären, aber diese Arbeiten sind schlussendlich allesamt arbeiten Deines Elektrikers.

Also bei deiner Unterverteilung sollte dein Elektriker, mal ein Auge drauf werfen kann ich schlecht erkennen auf den Fotos, aber mir scheint die Adernfolge konfus.

Das sollte alles mal vom Elektriker auf seine Richtigkeit überprüft werden.
Wie schon geschrieben habe ich in der Garage 1xCEE 16A und 1xCEE 32A. Die 16Ampere CEE hängt am Automaten 1-3 und am FI. Alles gut soweit.

Die 32A CEE hängt allerdings unten!!! an den LS4-6 dran. Ich bin nicht vom Fach, aber das bedeutet doch, dass der 32A CEE an keinem LS hängt und somit überhaupt nicht abgesichert ist?! Bin gerade etwas schockiert.

Zuleitung zur UV scheint mir 6mm² zu sein, Abgang 32A CEE 4mm².

So zum Beitrag 13 von @werner_1 und Beitrag 14 von dir
Wie kriege ich das denn raus? Die Absicherung ist dann ja quasi nur durch die Schmelzsicherung auf dem anderen Foto im Zählerschrank gegeben... ob das 32A ist, keine Ahnung.

schau dir dieses Fotos an und Vergleiches es mit der nachfolgenden Tabelle Sicherung (Schmelzsicherung) , notfalls leicht reinleuchten meistens kann man die Farbe erkennen. Bei dir werden es Neozed Sicherungen sein
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So nun zu den möglichen Platz des Überspannungsschutzes (ÜSS).
Jedenfalls sind dort die SLS für 3 Wohneinheiten + Allgemeinstrom und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kein Platz mehr.

Rein Platzmässig passt überall ein Kombischutz Typ 1+2 bei dir. Je nachdem welcher Zähler es ist müsste der Elektriker ein wenig umbauen.

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Anbei zwei Bilder wie das bei dir hinter der Abdeckung aussehen könnte nach dem Umbau

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Für den ÜSS benötigt ihr einen Potenzialausgleich, fragen an den Vermieter/Hausmeister wenn ja muss eine seperate Ader zum ÜSS und zu jeden anderen ÜSS auch also auch zu dem in der Wallbox. Wenn nein zurück zum Gespräch mit den Elektriker.

Ansonsten hat @Dipol bei seinen Ausführungen zum Blitzschutz Recht, ich vermute ihr werdet hier niemanden finden der einen größeren Erfahrungsschatz hat wie er in diesem Gebiet. Nur wie es Umgesetzt wird muss du im Gespräch mit deinen Vermieter und Elektriker klären das ist übers Forum nicht machbar.


P.S.: Lass dir bei der Installation der Compleo erklären/zeigen wie du nach einer FI-Auslösung diesen wieder zurücksetzt, das ist relativ simpel und auch gut gemacht, aber schwer übers Forum zu erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also nochmals vielen Dank. :) Super Unterstützung und tolle Ratschläge hier im Forum!

Ich nutze das mal als Ausgangsbasis für die weitere Diskussion mit meinem Elektriker. Ich meine mich zu erinnern, dass bei unserer Anlage auch irgendwas mit dem PEN war, der wohl nicht direkt im Zählerschrank aufgeteilt wurde. Das ist aber schon wieder zu lange her und ich bin da definitiv nicht der Profi. Ob man dann im Vorzählerbereich überhaupt einen ÜSS Typ I installieren kann... keine Ahnung.

Vielleicht findet der Elektriker ja doch noch ein Plätzchen für den ÜSS Typ II im Zählerschrank.

Abschließend vielleicht noch eine Frage:
Am liebsten hätte ich ja auch die CEE Steckdose neben der Wallbox behalten, aber da gerät man laut meinem Elektriker wohl auch an die Grenzen des Zählers selbst (ich meine 50A Drehstrom). Aber mit max. 41 kW (auf dem Zähler steht 10(60)A) ist da doch selbst bei 22kW Nutzung der Wallbox noch genug Luft?!
 
Wenn in der Nähe des Zählerschranks oder HAK keine Potenzialausgleichschiene zu finden ist, wäre der PEN im TN-C-S nicht gestützt als auch der Überspannungschutz sinnlos ist. In Neubauten ist es Vorschrift das dieser vorhanden sein muss, mittels Ring oder Fundament Erder laut DIN 18014. Und wenn ÜSP dann richtig oder gar nicht, bestehend aus Grob, Mittel, Feinschutz alles andere ist Murks. Die Wallboxen müssen mit einem passenden RCD abgesichert sein, sofern sie über keinen eigenen verfügen. In der Regel haben nur mobile Wallboxen einen RCD integriert.

Leider wird der DIN 18014 aus Kostengründen oft wenig Beachtung geschenkt, in Altbauten mit TN sehr selten zu finden, bei TT Netzform bedingt immer zu finden.
 
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Thema: Überspannungsschutz bei Wallboxinstallation mit int. Überspannungsableiter
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