Was für ein Wechselstrommotor ist das?

Diskutiere Was für ein Wechselstrommotor ist das? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo und guten Abend zusammen. Ich habe da ein kleines Problem. Ich habe eine defekte Tischkreissäge geschenkt bekommen, wo der Motor abgebrannt...
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Scouter

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Hallo und guten Abend zusammen.
Ich habe da ein kleines Problem. Ich habe eine defekte Tischkreissäge geschenkt bekommen, wo der Motor abgebrannt ist, daher habe ich mir einen originalen Motor beim Hersteller bestellt. Liegt auch schon auf der Werkbank. Ich habe allerdings einen Fehler gemacht, als ich den alten ausgebaut habe. Leider hatte ich mir im Eifer des Gefechts weder eine Skizze, noch ein Foto vom Elektroanschluss gemacht. Jetzt hoffe ich, dass ihr mir beim Zuordnen etwas helfen könnt-
Am Motor sind drei Leitungen: Braun, Schwarz und Grau. Die Graue Leitung geht direkt auf eine der Kohlebürsten. Diesen Bürstenanschluss nenne ich mal Nr.:2, den anderen entsprechend Nr.:1.
Meine Widerstandsmessungen haben folgendes ergeben:

Mit montierten Kohlebürsten.
Br/Schw = 3 Ohm
Gr/Schw = 35 Ohm
Gr/Br = 35 Ohm

Ohne Bürsten.
Br/Schw = 3 Ohm
Br/ Bürste Nr.:2 = OL
Schw/Bürste Nr.: 2 = OL
Br/Bürste Nr.: 1 = 1,5 Ohm
Schw/Bürste Nr.: 1 = 1,5 Ohm

Ich frage mich in erster Linie, was das für ein Motortyp überhaubt ist, da er auch noch einen Folienkondensator mit 0,33uF verbaut hatte. Als Betriebskondensator kommt er mir vom Gefühl her aber eher etwas klein vor. Ist der evtl. nur zum Entstören gedacht gewesen?
 
Da das Teil sicher mit Schukostecke angeschlossen ist wird das wohl ein Universalmotor sein, worauf auch der Schleifring schließen lässt.
Es wäre hilfreich für Dich Deine Fragen an den Hersteller zu richten.
möglicherweise hat der Motor zwei Leistugsstufen/Drehzahlen oder ähnliches.

Natürlich ist ein 0,33µF Kondensator kein Betriebskondensator, in einem Kondensatormotoer sind zudem auch keine Kohlen verbaut.
 
@Scouter, der Motor hat bestimmt ein Typenschild und einen Anschlusskasten oder Klemmen oder ...
Ohne Fotos von Allem kann dir keiner helfen.
 
Hallo, danke dir für deine Einschätzung. Der Motor hat definitiv nur eine Stufe und ja, wird über einen Schukostecker angeschlossen.
Dann Tippe ich auf einen Nebenschlussmotor und das C diente nur zur Entstörung.
Somit bekommt die braune und schwarze Leitung die Phase und an die Graue der Nullleiter. Das C dann noch zwischen Phase und Null als Entstörung.
Sehe ich das so richtig?

MfG
 
@werner_1
Nein, hat er nicht. Kein Typenschild, kein Klemmkasten, keine Leitungsbeschreibung.
Ich mache aber gerne ein Bild davon.
 
Der Nulleiter hat in der ganzen Maschine nichts verloren.
Vermutlich meinst Du damit den Neutralleiter?
 
Nicht falsch verstehen, ich bin extrem begeistert, dass ich so schnell Hilfe bekomme. Das mit dem Foto war auch nicht sarkastisch gemeint oder so.
Nur mal so für mich zum Verständnis.
Wo liegt der Unterschied zwischen Null- und Neutralleiter?
Bisher habe ich da für mich keinen Unterschied gemacht. Auf Arbeit spricht man häufig vom "Null" womit dann wohl eher der Neutralleiter gemeint ist.
 
Der Nulleiter (PEN) ist der kombinierte Schutz(PE)- und Neutralleiter(N) im TN-C Netz, der heute in Gebäuden nicht mehr zulässig ist.
Neutralleiter ist der geerdete Leiter eines Systemes über den der Strom zurück zur Quelle fließt, früher auch als Mp Mittelpunktleiter bezeichnet.

Nulleiter/PEN Farbe grüngelb mit blauer Markierung, früher auch nur grüngelb 1935 bis 1965 grau
Neutralleier/N Farbe blau, 1935-1965 grau
 
Nulleiter ist die heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für den PEN-Leiter. Der Neutralleiter ist der betriebsstromführende Mittelpunktleiter mit genau oder annähernd Erdpotential, weil in der Spannungsquelle betriebsgeerdet. Ein PEN ist darüber hinaus auch schutzgeerdet, um die Abschaltbedingungen im TN-C Netz einzuhalten. Er vereint somit die Funktion von Schutz- und Neutralleiter in einem gemeinsamen Leiter. Ein Schutzleiter ist nur für die Schutzfunktion zuständig und darf keinen Betriebsstrom führen.
 
@Scouter, ist es ein Problem für dich, das Rateteam mit Fotos zu unterstützen?
Nee, kann ich gerne machen, nur erschliest sich für mich der Sinn nicht. Der Motor besteht aus einem schwarzen Gehäuse mit einem angeflanschten Vorgelege und einem Kabel aus dem vier Leitungen inkl. Schutzleiter herauskommen. Ich komme deinem Wunsch aber gerne nach, wenn es denn auf anhieb mit dem Upload klappt.
CIMG7574.JPG CIMG7575.JPG CIMG7576.JPG CIMG7577.JPG CIMG7578.JPG CIMG7579.JPG

Soweit so gut.

Ok, jetzt bin ich im Bilde was Null- und Neutralleiter betrifft und ich meinte natürlich den Neutralleiter. Das man den PEN auch als Nullleiter bezeichnet, wusste ich auch noch nicht. Wieder etwas dazu gelernt.
 
So ein Motor braucht eigentlich nur 2 Drähte + Schutzleiter. Warum es da 3 gibt, weis ich ehrlich nicht. Evtl ist ein Übertemperaturauslöser drin, und wenn der zu heiß wird, geht er aus und eine rote Lampe leuchtet.
Das sähe etwa so aus
Motor innen.JPG
Die 2 Drähte, bei denen du auch ohne Kohlen 3,5 Ohm misst, wären dann die an der Lampe. Die 3,5 Ohm sind aber sicher deine Prüfleitungen, sonst wären die 2x 35 Ohm ja falsch. Müsste ja einmal 35 und einmal 38,5 Ohm sein.
 
Da die Statorwicklungen beim alten Motor abgebrannt sind und auch keine Störlampe o.ä. exestiert, bin ich erstmal davon ausgegangen, dass kein Thermoschalter verbaut ist. Dieser hätte es ja verhindern sollen.
Mein Multimeter (Benning MM 1-2) misst bei Kurzschluss der Messstrippen genao 0,00 Ohm. Davon mal abgesehen habe ich ebend nochmal die Widerstände und auch Induktivitäten gemessen.
Schwarze Leitung bis Bürstenanschluss (ohne Kohlen) = 0,6mH / 1,4 Ohm
Braune Leitung bis Bürstenanschluss (ohne Kohlen) = 30mH / 1,9 Ohm
Schwarze Leitung bis braune Leitung (ohne Kohlen) = 45mH / 3,2 Ohm
Ich bin echt verwirrt.
 
Was mir noch eingefallen ist. Ich hatte den alten Motor ja zerlegt und zwei der drei Leitungen gingen definitiv auf die Statorwicklung und eine direkt auf eine der Kohlebürsten. Intern waren keine weiteren Leitungen oder Klemmen zu sehen wodurch man auf einen Thermoschalter schließen könnte. Von der Statorwicklung aus ging dann noch eine Leitung auf den zweiten Bürstenanschluss. Wie genau die geschaltet war, war wegen dem Schaden leider nicht mehr zu erkennen. Ich habe mir auch noch mal den Anschluss am Maschinenschalter angesehen. Vom Schalter gehen nur Phase und Neutralleiter ab, die beide um einen Ferritringgewickelt sind und den Kondensator parallel angeschlossen haben.

Ich werde erstmal die Antwort vom Hersteller abwarten und dann berichten.

@bigdie : die 35 Ohm ergeben sich ja durch die Rotorwicklung, die ich ja jeweils mit montierten Kohlebürsten mit messe.
 
Könnte auch sein, der Motor arbeitet Feld und Anker in Reihe und beim Ausschalten bekommt die Feldwicklung direkt 230V und der Anker wird kurz geschlossen zum bremsen.
 
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