Komischer Anschluss von Steckdose in neuer Wohnung

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herbertz

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Hallo Zusammen,

in einer Wohnung, die neu bezogen werden soll, hat sich hinter einer Steckdose das angehängte Bild gezeigt.
Gibt es irgendein System, in dem diese Verdrahtung einen Sinn ergibt?

Nachgeschaut habe ich, weil die Erd-Kontakte der Steckdose nicht an PE oder N angeschlossen sind (ein Multimeter zeigt keine Spannung zwischen den Erd-Kontakten der Steckdose und L).
Klaro, das muss vom Vermieter nachgebessert werden. Ich frage mich bezüglich des angehängten Bilder nur, WIE groß der hier vorhandene Pfusch ist..
 

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Es fehlt die Brücke der "klassischen Nullung".

Hier ist eine 2-adrige Zuleitung vorhanden und eine 3-adrige Ableitung zur nächsten Steckdose o.ä.
 
Weder noch das ist absoluter Pfusch.
Hier liegt eben eine 2 polige Einspeisung vor und wenn klassisch Genullt wird geht der PEN auf den PE und wird dort in N und PE geteilt. Deine nachfolgenden Steckdosen sind deshalb auch nur 2 polig angeschlossen.
Diese Steckdose ist also schon mal falsch angeschlossen. Zu den Konsequenzen sage ich bewusst nichts.
 
Gehen wir mal davon aus, es handelt sich um TN-C und die obere Leitung ist die ankommende. Hier wäre der PEN falsch angeschlossen. Die grün-gelbe Ader müsste zuerst an den Schutzleiterkontakt gehen und dann eine Brücke weiter zum Kontakt für den Neutralleiter. Die abgehende 3-adrige Leitung wäre dann prinzipiell richtig angeschlossen. Im Fall hier, ist wäre der Schutzkontakt funktionslos. Drei Adern kann man am Schutzleiterkontakt nicht anschließen, deshalb müsste der PEN vorab in N und PE aufgeteilt werden. Nächstes Problem: Das 3-adrige NYM hat eine braune Ader. Die Leitung wird also neueren Typs sein und bei einer Steckdosenerweiterung wäre hier ein FI Pflicht. Die Situation ist vor Ort zu prüfen. Weiterhin ist die Schalterdose beschädigt, wodurch die festgeschriebenen Isolationseigenschhaften nicht mehr gewährleistet sind. Sollte die dreiadrige Leitung die ankommende sein, dann ist eine zweiadrige Weiterschaltung nicht zugelassen. Das ist der gegenwärtige Zustand auf jeden Fall nicht.
 
Alles klar, das hilft mir schon mal weiter, danke

Die Elektrik der ganzen Wohnung wirkt eh, als hätte der Vermieter mal schnell Abends alles Mögliche selbst hingebastelt (wacklige Steckdosen, vergessene Abdeckkappe an Herdanschlussdose, improvisierte Verschraubung einer Steckdose - der Schraubenkopf steht noch im "Raum" im dem der Stecker eigentlich stecken sollte, Deckenlampe mit Blechgehäuse ohne Erdung und L-Ader liegt an scharfer Blechkante an,....) , da werden wir wohl auf eine Prüfung von einem zugelassenen Elektriker hinwirken..
 
Ach ja, noch eine kleine Nebenfrage, für die wohl ein neuer Thread keinen Sinn macht:
In dieser Wohnung (habe ich so auch schon wo anders gesehen), ist teilweise auf den letzten 5cm der aus der Decke kommenden PEN-Leitern eine Isolierung in anderer Farbe aufgeschoben.
Also aus der Decke kommt eine zweiadrige Leitung, bei der der PEN gelb-grün isoliert ist. Diese Isolierung ist auf den letzten 5cm entfernt und mit einer braunen Isolierung ersetzt worden. Die beiden Isolierungen stoßen am Wechsel einfach nur aufeinander, ohne zusätzlichen Schutz.
Ist sowas üblich?
 
klar kannst du die Elektrik dieser Wohnung prüfen lassen. das geht zB durch einen gründlichen E-Check. beachte dabei den zahlst du erst mal als Auftraggeber. Fehler die dabei entdeckt werden muss der Vermieter dann beseitigen lassen. In dem Fall das da Fehler gefunden werden muss der Vermieter auch den E-Check bezahlen.
Bei dem E-Check lass auch ein Prüfprotokoll erstellen.
 
Also aus der Decke kommt eine zweiadrige Leitung, bei der der PEN gelb-grün isoliert ist. Diese Isolierung ist auf den letzten 5cm entfernt und mit einer braunen Isolierung ersetzt worden. Die beiden Isolierungen stoßen am Wechsel einfach nur aufeinander, ohne zusätzlichen Schutz.Ist sowas üblich?

Üblich nicht unbedingt. Ich vermute mal, da war irgendwann mal die Isolierung angesschmort und man hat das Stück entfernt und und ein Stück neuer Isolierung draufgeschoben.
 
klar kannst du die Elektrik dieser Wohnung prüfen lassen. das geht zB durch einen gründlichen E-Check. beachte dabei den zahlst du erst mal als Auftraggeber. Fehler die dabei entdeckt werden muss der Vermieter dann beseitigen lassen. In dem Fall das da Fehler gefunden werden muss der Vermieter auch den E-Check bezahlen.
Bei dem E-Check lass auch ein Prüfprotokoll erstellen.
Bezahlt immer der Mieter. Entweder direkt oder als Umlage bei den Mietnebenkosten.
 
Dies ist ein eindeutiger Fall für ein Sachverständigen, der sich dass mal anschauen sollte!
 
Oder es ist eine 3polige Zuleitung und jemand hat einen 2poligen Verbraucher daran angeschlossen.
 
Ich sehe hier eher, daß man hier ein ursprünglich klassisch genullte Anlage teilweise ersetzt bzw repariert hat.
Damit kommt dann für die Steckdose N, PE und L an.
Für weiter folgende Installationen wurde dann die klassische Nullung mt PEN grüngelb und Phase Schwarz weiter geführt.

Für Sicherheit und EMV wurde dabei durchaus der PEN richtig angeschlossen, im Endeffekt hat man hier in der Zuleitung einen blauen PEN, das was als mangel zu betrachten wäre ist, daß der PEN an jedem Anschlußpunkt eine Markierung erhalten muß. Für den blauen PEN eine grüngelbe und für den grüngelben eine blaue Markierung.
In der VDE wird für Deutschland zwar der blaue PEN nicht als zulässig erachtet, man muß hier aber bedenken, daß die Norm an keiner Stelle den Übergang von Alt nach Neu behandelt oder auch wie eine Reparatur einer Altanlage zu erfolgen hat, den die entsprechenden Materialien gibt es ja unter Umständen nicht mehr. Außerdem ist es natürlich Sinnvoll auch bei einer Reparatur eine Verbesserung zu erreichen gegenüber dem ehemaligen Zustand vor dem Defekt.

Die Verwendung des Blauen hier als PEN hat den erheblichen Vorteil, daß dieser den Schutzleiter des neuen Teiles nicht negativ beeinflussen kann.
 
Ich sehe hier eher, daß man hier ein ursprünglich klassisch genullte Anlage teilweise ersetzt bzw repariert hat. Damit kommt dann für die Steckdose N, PE und L an.
Für weiter folgende Installationen wurde dann die klassische Nullung mt PEN grüngelb und Phase Schwarz weiter geführt.
Das kann nicht sein, denn dann müsste er zwischen L und PE 230V messen. Und wo soll für die weitergeführte Installation der PEN herkommen?
 
Der PEN ist doch da.
Die Zuleitung enthält L, PEN (blau) und PE (gnge)
 
Die Richtigkeit meiner Vermutung wäre natürlich vor Ort messtechnisch zu prüfen!
 
Die Zuleitung enthält L, PEN (blau) und PE (gnge)
und warum hat er zwischen L und PE keine Spannung? o_O

Wenn du Praxiserfahrung hättest, hättest du bemerkt, dass die ursprüngliche Leitung von oben kommt und eine sw Ader hat. Die neuere Leitung mit br führt nach unten und die Öffnung in der Dose wurde unfachmännisch ausgebrochen und eben später angeschlossen. Weiterhin wurden br und bl unter die rechte Seite der Schraube geklemmt, weil die linke "reinziehende" Seite schon belegt war. Das alles bestätigt meinen Beitrag #3.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann ist wohl doch das mit klassich gemurkste die Zuleitung und die Aufteilung des PEN fehlt.

Es wäre, egal wie das nun gebaut ist, dringend zu empfehlen den TN-C Teil schnellst möglich zu ersetzen.
 
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