Energieverteilung Geschirrspüler + Backofen

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Nick-12

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Hallo zusammen,
ich bräuchte mal euren Rat bezüglich meines Vorhabens / Problems.
Ich plane gerade meine neue Küche und möchte den Backofen auf der gegenüberliegenden Seite des Kochfeldes auf Augenhöhe installieren. Damit das funktioniert, soll aufputz ein Kabelkanal und neben dem Backofen eine Steckdose installiert werden. Das neu verlegte Kabel (ca. 8m NYM-J, 3x 1,5 mm²) soll an eine der drei Phasen der Herdanschlussdose angeklemmt werden.
Problem ist jetzt, dass zusätzlich ein Geschirrspüler eingebaut werden soll, der aufgrund der Gegebenheiten mit an dieselbe Phase angeklemmt werden müsste (der Geschirrspüler befindet sich ca. 3m von der Herdanschlussdose entfernt). Weil das so nicht geht und mir kein Elektriker das anschließen würde, habe ich an eine Lastabwurfschaltung gedacht.

Variante 1: Ich nutze eine Steckdosenleiste mit automatischem Lastabwurf und lass diese direkt an die Herdanschlussdose klemmen. Das ursprünglich geplante NYM-J Kabel wird durch ein Schuko Verlängerungskabel 8m ersetzt. Das Problem was ich dabei sehe sind die vielen Steckerverbindungen. Einmal hätte ich die Verbindung Schukostecker-Backofen --> Verlängerungskabel und dann Verlängerungskabel --> Steckdosenleiste mit Lastabwurf.

Variante 2: ich bleibe beim NYM-J Kabel, und Backofen und Spüler bekommen beide aufputz eine Steckdose neben sich spendiert. Neben der Herdanschlussdose kommt dann ein kleiner Automatenkasten in dem alles verschaltet wird. In dem Automatenkasten müsste eine Lastabwurfschaltung realisiert werden entsprechend der Zeichnung 1. Für die Umsetzung dachte ich an ein Lastabwurfrelais Hager ED183, einem Zeitrelais Eltako MFZ12NP-230V+UC und einem Installationsrelais Hager ESC225 (Das Zeitrelais soll verhindern, dass der Geschirrspüler nicht alle 5 min aus und eingeschaltet wird.

Variante 3: Gleich zu Variante 2 nur dass anstelle der drei Relais nur das ABB LCR 2CSM229901R1311 verwendet wird was alle drei Funktionen Lastabwurf, Rückstellverzögerung und Last Schalten soweit ich das sehe realisieren kann.

Über Anmerkungen und Ratschläge wäre ich euch sehr dankbar.

Zeichnung 1.jpg
 
Wer in einer Küche mit Relais hantiert hat schon verloren.
Wie soll das Praktisch gehen? Das Soufflé stürzt beim Backen zusammen, weil die Spülmaschine eingeschaltet wird?
Oder das Geschirr steht im Brackwasser, weil der Schmorbraten noch drei Stunden braucht?
Und überall in der Küche Kabelkanäle und Schaltkästen?
 
Das Soufflé hätte natürlich immer Vorrang weil die Vorgangsschaltung sich nach dem Backofen richtet und nur den Geschirrspüler trennt. Das Geschirr kann ggf. im Brackwasser steht, jedoch soll diese Schaltung nur als zusätzliche Sicherheit dienen, dass wenn vergessen wird, dass Backofen und Spüler nicht gleichzeitig betrieben werden dürfen, der Geschirrspüler halt abgeklemmt wird. Bräuchte ich dann ja nur neu zu starten, nachdem der Hackbraten fertig ist.
Das mit den Kabelkanal ist eigentlich auch kein Problem. Die würden auf Sockelhöhe hinter die Küchenzeilen montiert (wären auch mit der eingebauten Küche zugänglich). Beim Übergang zwischen den Zeilen würde ich dann eine Sockelleisten mit integriertem Kabelkanal verwendeten. Würde alles also nicht auffallen. Und der Automatenkasten lässt sich auch verstecken.

Aber ja, die Frage die sich mir die ganze Zeit stellt ist, ob Variante 2und 3 nicht etwas over the Top sind und Variante 1 vielleicht schon völlig ausreicht
 
Variante 1 macht "dein Elektriker" schon mal gar nicht.

Du sprichst von "neuer Küche". Warum dann nicht vernünftig?
Neue Küche heisst dann nämlich auch (u.a.): Herd 20A plus FI.

Und bevor du viel Zeit in Gedanken über Lastabwurf machst sind die Schlitze allemal gekloppt.
 
Bei uns im Büro hängt an der GS ein Zettel: „Nie den Backofen und die Geschirrspühlmaschine gleichzeitig einschalten!“. Jo, und dass seit gefühlt 10 Jahren. Und - es klappt anscheinend - habe noch nichts anderes gehört.

Die GS hat den höheren Verbrauch ja nur, wenn die das Wasser aufheizt, vielleicht wäre da als Alternative eine GS mit Warmwasseranschluss, sofern sofort warmes Wasser zur Verfügung steht (kurze Leitungswege/Zirkulation). Dann sehe ich auch keine Probleme diese parallel zu betreiben. Solche sind zwar selten und teurer, aber besser als diese Bastelkrücke.
 
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Erstmal Danke für eure Antworten.

Eine neue Leitung zu verlegen wäre natürlich die Beste Lösung. Leider sagt der Vermieter nein. Das neue Kabel müsste zudem aus dem Sicherrungsverteiler im Treppenhaus, durch den Flur bis in die Küche verlegt werden. Der Aufwand wäre also auch sehr hoch aus meiner Sicht. Zudem habe ich gehört, dass bei einem Sicherungskasten im Treppenhaus, bei Neuverlegung einer Leitung, besondere Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Brandschutz getroffen werden müssen.

Einen Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss wäre an sich auch eine Idee, jedoch stellt mich das vor neuen Problemen aufgrund der Position der Anschlüsse.

Würde ich in Privateigentum wohnen, wäre das alles kein Problem. Entweder würde ich die Elektroinstallation selbst durchführen oder wie geschrieben, einen Zettel an den Spüler heften. Den Schaden trage ich dann allein. Da es sich aber um eine Mietwohnug handelt, bin ich vorsichtiger und versuche das ganze einigermaßen normkonform zu gestalten um es auch anschließen lassen zu können.
 
bin ich vorsichtiger und versuche das ganze einigermaßen normkonform zu gestalten um es auch anschließen lassen zu können.

Konform mit Relais ? Das wird nichts.
Aber ein Tip: recherchiere mal wie die Zuleitung zu dem Herd verlegt ist (Verlegeart, ob im Putz oder in Dämmung) und welchen Querschnitt die hat.
Wenn es eine 2,5mm² ist, könnte ein Elektriker - je nach Länge und Verlegeart - ggf mit 20A absichern und es könnte sich villeicht ausgehen.
Ist wirklich keine Steckdose in der Nähe von der du ggf abzweigen könntest für den Geschirrspüler ? Ein wenig aufstemmen, neues Kabel, Steckdose, malen etc wäre nämlich normkonformer :) Und würde dem Vermieter bestimmt auffallen.
 
@Nick-12, ist die Herdzuleitung FI-geschützt? Wenn NEIN, darfst du daran keine Steckdosen installieren.
 
Und das bringt was, wenn dahinter Steckdosen sind? Diese dürfen nur mit max 16A abgesichert werden....

Warum darf jeder Laie hier eigentlich "Tipps" geben?

Wird der Elektriker erkennen und eine / zwei Herdanschlussdose(n) montieren um Herd / Backofen / Spüle damit anzuschließen.
 
Ernsthaft? Geschirrspüler mit festanschluss?

Deine "Tipps" werden immer besser....
 
Ernsthaft? Geschirrspüler mit festanschluss?

Deine "Tipps" werden immer besser....

Ist das verboten ?
Mal ehrlich: was hindert eine Elektrofachkraft statt einer Steckdose z.B. eine Mertens Herdanschlussdose zu montieren, den Stecker von der Spülmaschine zu entfernen und direkt anzuschließen ?
Dann klemmt alles an Wagos, die mehr Strom übertragen können als ein Stecker. Und man hat eine Zugentlastung.
Nachdem meist alles verbaut ist und man gar nicht so einfach zum Stecker kommt, halte ich diese Anschlussform für sinnvoller und weniger Fehleranfällig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also die Zuleitung vom Herdanschluss ist in Putz gelegt und leider nur mit 1,5mm², wenn ich das richtig in Erinnerung habe. In direkter Nähe zum Spüler ist keine Steckdose bzw. nur über der Arbeitsplatte. Den Spüler würde ich aber auch nur ungern an den Stromkreis der Küche koppeln. Zum einen zählt der Spüler ja auch schon als ein Verbraucher, der einzeln abgesichert werden müsste und zum anderen besteht ja dann das Problem, dass wenn Spüler und bspw. Wasserkocher gleichzeitig betrieben werden würden, die Leitung überlastet wäre. Ist echt kompliziert das ganze.

@werner_1, danke für den Hinweis, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Ist mir wahrscheinlich noch gar nicht aufgefallen, weil der in meinem Hauptsicherungskasten generell fehlt. Ein Punkt den ich mit meinem Vermieter demnächst klären werde. Wäre dann wahrscheinlich ein FI vom Typ B am geeignetsten oder?

Um das nochmal zusammen zu fassen.
Die Variante 1 ist schon mal raus, da das Verkabeln der Steckerleiste (mit Abschaltautomatik) direkt an die Herdanschlussdose nicht zulässig ist und durch die vielen Kontaktstellen es eh nicht zu empfehlen wäre.

Die Variante 2 ist mir mittlerweile auch etwas zu komplex. Da habe ich aber noch nicht ganz verstanden, warum keine Relais verbaut werden dürfen, wenn diese sauber in einem Automatenkasten installiert werden. Da wäre ich sehr dankbar, wenn mir das jemand erklären könnte.

Bleibt noch Variante 3. Soweit ich das dem Datenblatt entnommen habe, wäre dieser LCR doch eigentlich dafür gedacht, Verbraucher bis 16A vom Netz zu trennen und nach einer festen Zeit erst wieder an das Netz zu schalten, sofern der Primärverbraucher unter einem festen Wert mit seiner Leistung fällt.

Sollte diese Variante auch nicht gehen, könnte man das dann wenigstens mit einem entsprechenden manuellen Schalter als Wechsler realisieren?
Ich würde nur sehr ungern auf einen Geschirrspüler verzichten wollen, etwas Luxus möchte man sich ja auch mal gönnen :D
 
Also die Zuleitung vom Herdanschluss ist in Putz gelegt und leider nur mit 1,5mm², wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Ich würde nur sehr ungern auf einen Geschirrspüler verzichten wollen, etwas Luxus möchte man sich ja auch mal gönnen :D

Mist, bei 1,5mm² hast du kaum eine Chance.
 
Einen Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss wäre an sich auch eine Idee, jedoch stellt mich das vor neuen Problemen aufgrund der Position der Anschlüsse.
Wieso? Hat das Spülbecken etwa keinen Warmwasseranschluss? Oder steht die GS irgendwo mit in der Küchenzeile?
 
@Nick-12, Relais sind nicht verboten. Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
Ich habe noch nie Haushaltsgeräte gesehen, die einen FI Typ B erfordern.
 
Schätze in dieser Installation wäre schon Typ A eine Verbesserung. Oder ein 2. Stromkreis für die Küche.
Man kann echt nur mit dem Kopf schütteln, wie lange sich manche Vermieter vor Modernisierungen drücken. Aber „wertvolle“ Tipps, wie man den alten Kram noch länger benutzen kann, haben die zuhauf. Das Nachsehen hat immer der Mieter. Man ist ja heutzutage schon froh, wenn man überhaupt eine bezahlbare Wohnung findet.
Als Eigentümer hat man es was das angeht leichter. So man denn einen Handwerker findet..

Mir stellt sich eher die Frage, ob es überhaupt zulässig ist, eine HAD auf diese Weise zu „verlängern“?
 
Hänge den Geschirrspüler an den normalen Küchenstromkreis.

Besser mit dem Wasserkocher als mit dem Backrohr im gemeinsamen Betrieb.
typische Anschlusswerte
Geschirrspüler: 800-1200W
Backrohr: 2000-2500W
Wasserkocher: 900W

Wenn man sich angewöhnt, unter dem Kochen den Geschirrspüler zwar einzuräumen, aber erst nach dem Essen einzuschalten, sollte das eigentlich kein Problem sein.
 
Je nach Gerätetyp; unser Wasserkocher hat über 2000W.
 
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