Typ B FI für Maschinen

Diskutiere Typ B FI für Maschinen im Forum RCD (FI), PRCD, RCBO. Schaltungen und Probleme im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich habe einen FI-Schutzschalter, 4-polig, Typ B, selektiv, In: 63 A, 300 mA, Un AC: 400 V in einem Stromkreis für meine Werkstätte installiert...
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Harry Hole

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Ich habe einen FI-Schutzschalter, 4-polig, Typ B, selektiv, In: 63 A, 300 mA, Un AC: 400 V in einem Stromkreis für meine Werkstätte installiert. Davon gehen mehrere 5x4mm² ab die direkt angeschlossen sind.
Da hängen ein paar CNC Maschinen und ein Kompressor daran.
Gibt es da eine grobe Richtlinie wie viele Maschinen bzw welche Maximal Nennleistung man an dem FI betreiben kann ?
 
Wie viele/welche Sicherungen gibt es nach dem RCD und wie hoch ist die Vorsicherung?

Lutz
 
Gibt es da eine grobe Richtlinie wie viele Maschinen bzw welche Maximal Nennleistung man an dem FI betreiben kann ?
63A sind etwa 44kVA

Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass der FI auch für dauervollast geeignet ist.
Bei Eaton könntest du da zum Beispiel pech haben.

Bei 4qmm sollten allerdings nicht mehr als MAXIMAL (unter optimalen Voraussetzungen) 32A also ca. 22kW angeschlossen werden.
Ich würde ein 4qmm(Kabel/Leitung) maximal auf 25A absichern.
Bleiben also etwa noch etwa 17 kVA.

Warum kVA? Weil kW was anderes ist. Das hängt stark davon ab was du für Maschinen hast.
Wenn es vor Allem welche mit Motoren sind, kannst du die Leistungen überschlägig etwa mit 0,7 multiplizieren.
Bleiben also etwa 12kW übrig, die ich dir unter den Voraussetzungen zugestehen würde.
Der Nennstrom vom Fi sollte also reichen.

Allerdings kann ein FI weder Überlast, noch Kurzschlüsse erkennen und schalten.
Also brauchst du trotzdem sowohl vorsicherung deiner Zuleitung, als auch eine Absicherung deiner Endstromkreise.
Da kommen dir dann wieder die 4qmm in die Quere.
16A LSS sind vielleicht gerade mal so selektiv zu 35A gG.
Es wäre also besser wenigstens ein 6qmm gelegt worden.

Zudem macht ein selektiver FI nur Sinn, wenn man danach (richtung Verbraucher) noch andere, nicht selektive FIs möglichst gleicher Auslösecharakteristik geschalten hat.
In deinem Fall also nicht wirklich.

Deine ganze Situation ist also aus fachlicher Sicht ziemlich "verkorkst" um nicht verpfuscht zu sagen.
 
Ich würde ein 4qmm(Kabel/Leitung) maximal auf 25A absichern.

Jede der fünf Kreise mit 5x4mm² ist mit 20A abgesichert.
Die Maschinen haben 7kw Nenn Leistung - im Betrieb brauchen die ca 1-2kw pro Stunde, Kompressor 2,2kw Nennleistung - läuft ca. alle 10 Minuten an um den Druckbehälter wieder auf 8 bar zu bringen.
Der Typ B FI wurde vom Maschinenhersteller empfohlen - Typ B sogar vorgeschrieben.
Die Sache funktioniert übrigens seit Jahren problemlos. Wird alle 3 Jahre vom Elektriker überprüft. Es kommt nur was dazu (aktuell werden nur 4 der 5 Kreise genutzt) deshalb wollte ich mich mal informieren ob ggf ein zweiter FI nötig wäre.
FI und LS übrigens vom Elektro Fachbetrieb installiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jede der fünf Kreise mit 5x4mm² ist mit 20A abgesichert.
Das passt

Also ist nicht die komplette Zuleitung 4qmm?!


Wie gesagt... Solanger der Nennstrom vom FI nicht überschritten wird, sollte es passen.

Allerdings dazu mal eine andere Rechengröße:

Wieviel kostet es dich, wenn im laufenden Betrieb alle Maschinen eine Stunde aus sind und dadurch vielleicht sogar Werkstücke oder Werkzeuge zu Schaden kommen?

Wenn man das mit rein nimmt, lohnen sich sogar noch zwei oder drei FIs mehr.

Allerdings parallel zueinander, dann braucht es auch keinen selektiven FI.
 
Das passt

Also ist nicht die komplette Zuleitung 4qmm?!


Wie gesagt... Solanger der Nennstrom vom FI nicht überschritten wird, sollte es passen.

Allerdings dazu mal eine andere Rechengröße:

Wieviel kostet es dich, wenn im laufenden Betrieb alle Maschinen eine Stunde aus sind und dadurch vielleicht sogar Werkstücke oder Werkzeuge zu Schaden kommen?

Wenn man das mit rein nimmt, lohnen sich sogar noch zwei oder drei FIs mehr.

Allerdings parallel zueinander, dann braucht es auch keinen selektiven FI.

Die fünf Leitungen mit 4mm² gehen vom Standverteiler ca. 15m in meine Werkstätte. Der Netzbetreiber hat zum Standverteiler natürlich eine schön fette Zuleitung gemacht.
Aber in dem blöden Standverteiler ist schon alles voll weil von dort noch viele andere Kreise abgehen.
Das bei einem Fehler alle fünf stromlos sind und auch die Fehlersuche schwieriger wird, ist mir bewusst. Der Fall ist aber in den letzten >10 Jahren nie vorgekommen. Im Vergleich zu 1-2 Stromausfällen pro Jahr oder Mikrostromausfällen samt Steuerungsabsturz. Gegen die würde nur eine USV helfen aber dafür bin ich zu geizig :)
Bei dieser Anlage hat mein Elektriker übrigens zuerst einen anderen FI verbaut. Nicht Typ B und mit ich glaube 100 oder 200mA. Das er nicht den vorgeschriebenen verbaut hat ist mir schon Tags darauf aufgefallen als der FI im Betrieb mehrmals ausgelöst hat. Die richtige Wahl ist hier also durchaus wichtig und man sollte sich an die Herstellerangaben halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Anzahl der Maschinen die möglich sind hängt neben der Leistung von maximal 44kW auch davon ab welche Ableitströme diese erzeugen.
für einen 300mA wäre bei 150mA die Obergrenze.
(wobei auch die 63A nur ausreitzbar wären, in entsprechender Einbaulage, mehr als 80% sollte man das nicht belasten)

Es wäre hier besser gewesen zunächst die Ableitströme der Maschinen zu messen und danach den dazu passenden FI aus zu wählen.
vielleicht langen da ja auch 100mA oder sogar 30mA, was einen erheblich höheren Schutz bedeuten würde, insbesondere bei 30mA wäre auch ein Personenschutz vorhanden.
 
Es wäre hier besser gewesen zunächst die Ableitströme der Maschinen zu messen und danach den dazu passenden FI aus zu wählen.
vielleicht langen da ja auch 100mA oder sogar 30mA, was einen erheblich höheren Schutz bedeuten würde, insbesondere bei 30mA wäre auch ein Personenschutz vorhanden.

Als ich nur eine Maschine hatte habe ich mal 30 mA getestet. Löste sporadisch einmal täglich aus.
Ich hatte auch mal eine ganze kleine CNC Maschine die man via Stecker an 230 V anschließen konnte. Hat mit 30mA funktioniert. Als eine zweite dazukam nicht mehr.
 
Da würden bei mir die Alarmglocken läuten wenn dabei der 30mA FI auslöst, wäre bei so Geräten ein Defekt zu verzeichnen.

Für Geräte mit Steckeranschluß ist zudem ein FI mit 30mA vor geschrieben bis xyA.
Ein Gerät mit mehr als 10mA Ableitstrom ist mit einem zusätzlichen Potentialausgleichsleiter an zu schließen.
Ich würde Dir dringend mal empfehlen die Fehlerströme zu messen und die Hersteller der Maschinen dazu befragen.
 
Da würden bei mir die Alarmglocken läuten wenn dabei der 30mA FI auslöst, wäre bei so Geräten ein Defekt zu verzeichnen.

Für Geräte mit Steckeranschluß ist zudem ein FI mit 30mA vor geschrieben bis xyA.
Ein Gerät mit mehr als 10mA Ableitstrom ist mit einem zusätzlichen Potentialausgleichsleiter an zu schließen.
Ich würde Dir dringend mal empfehlen die Fehlerströme zu messen und die Hersteller der Maschinen dazu befragen.

Bei den zwei kleinen Stecker Maschinen stand klar in der Anleitung: 1 FI pro Maschine.
Habe ich natürlich erst mal ignoriert :) Als jede ihren FI hatte liefen die dann ein paar Jahre problemlos.
Bei den größeren Maschinen wird TypB und 300 mA empfohlen. Mein Elektriker hat mir in einer anderen Werkstätte glaube ich mal einen 100A montiert, das hat auch einwandfrei funktioniert. Aber wenn der Hersteller schon was vorgibt, wird das auch so montiert.
Funktioniert jetzt schon ein paar Jahre einwandfrei. Ich kann in anderen Stromkreisen auch keine Fehler feststellen. Auch kein Bildschirm oder TV Geräte flackern. Sowas hatte ich mal in meiner kleinen Dienstwohnung. Immer wenn sich der Kühlschrankkompressor ausgeschaltet hat, gabs ein Flackern im TV Bildschirm.
 
Bei solchen Empfehlungen kann ich nur den Kopf schütteln.
Nur weil man keine Störungen erhält die funktionaler Natur sind ist noch lange nichts in Ordnung.
Wie hast Du den zusätzlichen Schutzpotentialausgleich realisiert?

Es geht hier um den Schutz im Fehlerfall, um Personen zu schützen!
 
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