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kabelkeber
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Hallo und guten Morgen!
Eigentlich hatte ich ja vor, nicht mehr hier zu posten, weil die Reaktionen, der Umgang miteinander und das Übereinanderherfallen in diesem Forum leider zu arg waren, ein Forum dient der fachlich-sachlichen Diskussion und nicht der Zurschaustellung eigener Fähigkeiten. Aber lassen wir das mal außen vor. Alles gut!
Aktuell scheint sich ja gefühlt jeder dritte ein Aggregat zu Hause hinzustellen und es kursieren die interessantesten Ideen, wie man denn den so erzeugten Strom ins heimische Netz bekommt.
YouTube läuft mit entsprechenden Videos über und auch hier gab es ja schon einige Diskussionen.
Zunächst ist doch mal festzuhalten, daß die Einspeisung in eine bestehende Hausinstallation mit handelsüblichen Notstromaggregaten eigentlich so nicht möglich ist, da diese für den mobilen Einsatz und mehrheitlich als reine IT-Geräte gebaut wurden.
Nun ist es weiterhin aber auch so, daß der unbedarfte Konsument, und daher rühren auch die zahlreichen Ideen und VIdeos im Netz, sich sagt: ich brauche 230V, dann läuft der Kram.
Seien es die berühmten "Witwenmacherstecker" oder andere absolut untaugliche Konstruktionen, irgendwie wird es laufen. Balkonkraftwerke plus Lifepo4-Batterien sind und waren ja auch so eine Sache.
Weiterhin müssen wir alle aber auch anmerken, daß Forum wie dieses hier und auch "professionelle" YouTube-Kanäle in erster Linie fehlen DIY-Heimwerken eine Anleitung bieten, wie man denn dieses oder jenes kostengünstig machen könne. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Umso besser ist es, wenn man fachlich und sachlich richtig aufklärt und auch die Gefahren klar benennt. Lob an dieses Forum!
Zurück zum Thema:
Um eine bestehende Installation fachgerecht mit Notstrom zu versorgen, bedarf es eigentlich
1) unverwechselbarer Einspeisevorrichtungen (1h etc.) mit entsprechendem Kabel (NSSHÖU oder H07RN-F)
2) einem Generator, der direkt ein TN-S liefert
3) einer fachgerechten und sicheren Erdungsanlage
4) passender RCD
Leider hapert es aber mehrheitlich an Punkt 2. Denn ein Generator, der ab eigener Steckdose TN-S liefert, der kostet richtig Asche und den werden sich die wenigsten kaufen.
Die Feld-Wald-Wiesen-Aggregate bringen alle ein IT, meist ohne Iso-Wächter.
Dazu dann zahlreiche Inverterlösungen usw.
Das ist nunmal die Realität. Unsere Normung und die VDN-Vorgaben beruhen ja nicht auf der "Blackout"-Gefahr, sondern auf der Annahme, daß ein öffentliches Gebäude etc. mit Ersatzstrom versorgt werden soll.
Es tut also not, allen, die sich nun mit dem Gedanken tragen, über ihre egal-woher-Moppel die Heizung, Kühltruhe etc. zu versorgen, eine Lösung zu bieten, die nicht nur funktioniert, sondern auch safe ist und ein Abschalten im Fehlerfall/ Berührung sicherstellt.
Meine Meinung:
Ein Einbau einer Erdungsbrücke im Generator (was ja machbar ist) stellt ein Problem dar, weil damit in aller Regel die Garantie des Herstellers erlischt. Weiterhin wird das Aggregat ja sicher auch wirklich mobil eingesetzt, ohne Entfernen dieser Brücke gibt es ein massives Problem, denn dann müßte der Moppel bei jedem Betrieb mittels RCD und Staberder betrieben werden. Kurzum: bitte vergessen.
Der Einbau einer Brücke in den Einspeisestecker (Hauswand etc.) ist aber auch nicht unproblematisch.
Denn hier schaffe ich die Situation, daß meine Generatorleitung, auch wenn sie aus megaschwerer Gummleitung und mit 10 Schutzplatten abgedeckt verlegt wurde, im Inneren neben dem PE einen PEN führt. Und der muß lt. VDE mind. 10mm² haben. Durch induktive und kapazitive Kopplung entstehen zwischen dem PE und dem PEN der Generatorzuleitung aber auch Ableitströme, die sich dann über das Generatorgehäuse und das Erdreich ihren Weg zurücksuchen. Wir kennen das alles vom Thema "verpennte" Installation. Die Zuleitungslängen werden sicher mehr als 5m betragen, und die Querschnitte bei den üblichen Aggregaten die 4mm² nicht übersteigen.
Es gäbe ja nun die Variante den Sternpunkt des Generators dort erden, wo der ZEP liegt, welcher idealer- und richtigerweise am Einspeisepunkt der HV einmal vorkommt. Das würde bedeuten, man müßte den Generator dreipolig aufschalten, und den N und PE, die im Generatorkabel laufen direkt am ZEP abgreifen. Damit wären wir bei der "östereichischen Variante mit dreipoliger Schaltung". Das war auch früher in Deutschland so üblich.
Allerdings bleibt hier das Problem, daß die Generatorzuleitung weiterhin einen PEN beinhaltet. Der Generator ist eben kein Verbraucher, der bspw. 5pol angeschlossen wird und eben negativ Energie zieht, sondern er ist der Einspeiser und von ihm aus ist die vorliegende Netzform zu erschließen. Liegt die Brücke zwischen N und PE im Einspeisestecker, dann hat man vom Generator zum Haus ein TN-C mit parallelem PE.
Die dreipolige Version (ohne Abtrennen des N) bringt uns aber das nächste Problem. Denn wir sind dann immer mit einem Bein am PEN des Netzversorgers, womit Störung seinerseits oder Störungen unsererseits und somit eine gegenseitige Beeinflussung theoretisch möglich sind.
Fällt der PEN des EVU aus, warum auch immer, würden alle Erder bis zur Fehlerstelle für unseren Generator mitgenutzt. Das ist aber seitens der EVU definitiv nicht erlaubt. Eine Notstromanlage muß allpolig vom Netz getrennt werden können. Es darf keine Beeinflussung ins EVU-Netz entstehen.
Die früher übliche dreipolige Variante beruht doch in aller Regel auf der Annahme, einen größeren Komplex mit großen Generatoren notstromtechnisch zu versorgen, dieses haben aber in aller Regel eigene Transformatoren und sind somit ohnehin galvanisch vom Netz getrennt, womit die dreipolige Version schon machbar wäre.
Bei der aktuellen Häufung von Ersatzanlagen und der Unmöglichkeit der Überprüfung der Erdungsverhältnisse usw. ist es doch mehr als legitim seitens der VNB eine strikte Trennung zu fordern.
Ich möchte ja auch keine Potentialanhebung auf dem PEN, nur weil meine Nachbarn irgendwas klemmen.
Es bleibt am Ende nur die Variante, die Sternpunkterdung soweit zum Generator zu legen wie möglich, gerade auch in Hinblick auf die Anschlußlängen der Zuleitung.
Da man den fertig gekauften Generator nicht umbauen sollte/darf, muß die Brücke quasi in den Stecker am Generator. Möglich wäre: Schukostecker mit angeflanschter Sondersteckdose (1h), darin dann die Brücke, danach ein RCD,... alles unmittelbar am Generator, womit man ein TN-S auf dem Rest der Leitung hätte.
Ebenfalls nicht unwesentlich, weil ja die Mehrheit offensichtlich die Heizung betreiben will, wäre eine Spannungsüberwachung mit Einschaltverzögerung im Haus.
Folgender Problemfall: Strom fällt aus, Eigentümer krabbelt zum Umschalter, schaltet auf Notstrom, und zieht dann den Generator an. Gerade bei Billig-Moppeln wird es dann für die Heizungselektronik spaßig. Es sollte sichergestellt sein, daß die Last erst zuschaltet, wenn wirklich Nennspannung da ist, auch wenn schon händisch auf "NOT" umgeschaltet wurde. Umgekehrt sollte, falls der Sprit ausgeht, früh genug sauber abgeschaltet werden.
Soviel zum Thema. Sicher unerschöpflich. Und ich möchte auch keine lange Diskussion entfachen. Bin aber konstruktiven Kritiken immer aufgeschlossen, damit am Ende eine gute Lösung erzielt wird. Denn irgendwie geht es auch im Sicherheit.
Eigentlich hatte ich ja vor, nicht mehr hier zu posten, weil die Reaktionen, der Umgang miteinander und das Übereinanderherfallen in diesem Forum leider zu arg waren, ein Forum dient der fachlich-sachlichen Diskussion und nicht der Zurschaustellung eigener Fähigkeiten. Aber lassen wir das mal außen vor. Alles gut!
Aktuell scheint sich ja gefühlt jeder dritte ein Aggregat zu Hause hinzustellen und es kursieren die interessantesten Ideen, wie man denn den so erzeugten Strom ins heimische Netz bekommt.
YouTube läuft mit entsprechenden Videos über und auch hier gab es ja schon einige Diskussionen.
Zunächst ist doch mal festzuhalten, daß die Einspeisung in eine bestehende Hausinstallation mit handelsüblichen Notstromaggregaten eigentlich so nicht möglich ist, da diese für den mobilen Einsatz und mehrheitlich als reine IT-Geräte gebaut wurden.
Nun ist es weiterhin aber auch so, daß der unbedarfte Konsument, und daher rühren auch die zahlreichen Ideen und VIdeos im Netz, sich sagt: ich brauche 230V, dann läuft der Kram.
Seien es die berühmten "Witwenmacherstecker" oder andere absolut untaugliche Konstruktionen, irgendwie wird es laufen. Balkonkraftwerke plus Lifepo4-Batterien sind und waren ja auch so eine Sache.
Weiterhin müssen wir alle aber auch anmerken, daß Forum wie dieses hier und auch "professionelle" YouTube-Kanäle in erster Linie fehlen DIY-Heimwerken eine Anleitung bieten, wie man denn dieses oder jenes kostengünstig machen könne. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Umso besser ist es, wenn man fachlich und sachlich richtig aufklärt und auch die Gefahren klar benennt. Lob an dieses Forum!
Zurück zum Thema:
Um eine bestehende Installation fachgerecht mit Notstrom zu versorgen, bedarf es eigentlich
1) unverwechselbarer Einspeisevorrichtungen (1h etc.) mit entsprechendem Kabel (NSSHÖU oder H07RN-F)
2) einem Generator, der direkt ein TN-S liefert
3) einer fachgerechten und sicheren Erdungsanlage
4) passender RCD
Leider hapert es aber mehrheitlich an Punkt 2. Denn ein Generator, der ab eigener Steckdose TN-S liefert, der kostet richtig Asche und den werden sich die wenigsten kaufen.
Die Feld-Wald-Wiesen-Aggregate bringen alle ein IT, meist ohne Iso-Wächter.
Dazu dann zahlreiche Inverterlösungen usw.
Das ist nunmal die Realität. Unsere Normung und die VDN-Vorgaben beruhen ja nicht auf der "Blackout"-Gefahr, sondern auf der Annahme, daß ein öffentliches Gebäude etc. mit Ersatzstrom versorgt werden soll.
Es tut also not, allen, die sich nun mit dem Gedanken tragen, über ihre egal-woher-Moppel die Heizung, Kühltruhe etc. zu versorgen, eine Lösung zu bieten, die nicht nur funktioniert, sondern auch safe ist und ein Abschalten im Fehlerfall/ Berührung sicherstellt.
Meine Meinung:
Ein Einbau einer Erdungsbrücke im Generator (was ja machbar ist) stellt ein Problem dar, weil damit in aller Regel die Garantie des Herstellers erlischt. Weiterhin wird das Aggregat ja sicher auch wirklich mobil eingesetzt, ohne Entfernen dieser Brücke gibt es ein massives Problem, denn dann müßte der Moppel bei jedem Betrieb mittels RCD und Staberder betrieben werden. Kurzum: bitte vergessen.
Der Einbau einer Brücke in den Einspeisestecker (Hauswand etc.) ist aber auch nicht unproblematisch.
Denn hier schaffe ich die Situation, daß meine Generatorleitung, auch wenn sie aus megaschwerer Gummleitung und mit 10 Schutzplatten abgedeckt verlegt wurde, im Inneren neben dem PE einen PEN führt. Und der muß lt. VDE mind. 10mm² haben. Durch induktive und kapazitive Kopplung entstehen zwischen dem PE und dem PEN der Generatorzuleitung aber auch Ableitströme, die sich dann über das Generatorgehäuse und das Erdreich ihren Weg zurücksuchen. Wir kennen das alles vom Thema "verpennte" Installation. Die Zuleitungslängen werden sicher mehr als 5m betragen, und die Querschnitte bei den üblichen Aggregaten die 4mm² nicht übersteigen.
Es gäbe ja nun die Variante den Sternpunkt des Generators dort erden, wo der ZEP liegt, welcher idealer- und richtigerweise am Einspeisepunkt der HV einmal vorkommt. Das würde bedeuten, man müßte den Generator dreipolig aufschalten, und den N und PE, die im Generatorkabel laufen direkt am ZEP abgreifen. Damit wären wir bei der "östereichischen Variante mit dreipoliger Schaltung". Das war auch früher in Deutschland so üblich.
Allerdings bleibt hier das Problem, daß die Generatorzuleitung weiterhin einen PEN beinhaltet. Der Generator ist eben kein Verbraucher, der bspw. 5pol angeschlossen wird und eben negativ Energie zieht, sondern er ist der Einspeiser und von ihm aus ist die vorliegende Netzform zu erschließen. Liegt die Brücke zwischen N und PE im Einspeisestecker, dann hat man vom Generator zum Haus ein TN-C mit parallelem PE.
Die dreipolige Version (ohne Abtrennen des N) bringt uns aber das nächste Problem. Denn wir sind dann immer mit einem Bein am PEN des Netzversorgers, womit Störung seinerseits oder Störungen unsererseits und somit eine gegenseitige Beeinflussung theoretisch möglich sind.
Fällt der PEN des EVU aus, warum auch immer, würden alle Erder bis zur Fehlerstelle für unseren Generator mitgenutzt. Das ist aber seitens der EVU definitiv nicht erlaubt. Eine Notstromanlage muß allpolig vom Netz getrennt werden können. Es darf keine Beeinflussung ins EVU-Netz entstehen.
Die früher übliche dreipolige Variante beruht doch in aller Regel auf der Annahme, einen größeren Komplex mit großen Generatoren notstromtechnisch zu versorgen, dieses haben aber in aller Regel eigene Transformatoren und sind somit ohnehin galvanisch vom Netz getrennt, womit die dreipolige Version schon machbar wäre.
Bei der aktuellen Häufung von Ersatzanlagen und der Unmöglichkeit der Überprüfung der Erdungsverhältnisse usw. ist es doch mehr als legitim seitens der VNB eine strikte Trennung zu fordern.
Ich möchte ja auch keine Potentialanhebung auf dem PEN, nur weil meine Nachbarn irgendwas klemmen.
Es bleibt am Ende nur die Variante, die Sternpunkterdung soweit zum Generator zu legen wie möglich, gerade auch in Hinblick auf die Anschlußlängen der Zuleitung.
Da man den fertig gekauften Generator nicht umbauen sollte/darf, muß die Brücke quasi in den Stecker am Generator. Möglich wäre: Schukostecker mit angeflanschter Sondersteckdose (1h), darin dann die Brücke, danach ein RCD,... alles unmittelbar am Generator, womit man ein TN-S auf dem Rest der Leitung hätte.
Ebenfalls nicht unwesentlich, weil ja die Mehrheit offensichtlich die Heizung betreiben will, wäre eine Spannungsüberwachung mit Einschaltverzögerung im Haus.
Folgender Problemfall: Strom fällt aus, Eigentümer krabbelt zum Umschalter, schaltet auf Notstrom, und zieht dann den Generator an. Gerade bei Billig-Moppeln wird es dann für die Heizungselektronik spaßig. Es sollte sichergestellt sein, daß die Last erst zuschaltet, wenn wirklich Nennspannung da ist, auch wenn schon händisch auf "NOT" umgeschaltet wurde. Umgekehrt sollte, falls der Sprit ausgeht, früh genug sauber abgeschaltet werden.
Soviel zum Thema. Sicher unerschöpflich. Und ich möchte auch keine lange Diskussion entfachen. Bin aber konstruktiven Kritiken immer aufgeschlossen, damit am Ende eine gute Lösung erzielt wird. Denn irgendwie geht es auch im Sicherheit.