I
insomn
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Guten Tag zusammen!
Vor einiger Zeit habe ich ein gut 40 Jahre altes Haus erworben. Dieses Haus verfügt über eine elektrische Fußbodenspeicherheizung mit Heizkreisen in etwa 17 cm Tiefe im Estrich sowie ,,direkt schaltbaren" Heizkreisen als Randzonenheizung.
Da diese Heizung nicht unbedingt meiner Generation entspricht, versuche ich ein wenig über das uralte und mutmaßlich tief verschlossene Geheimnis in Erfahrung zu bringen. Ich bin in Punkto Elektrotechnik jetzt nicht unbedingt auf den Kopf gefallen, aber diese Heizungsanlage treibt mich ein wenig in den Wahnsinn - ich beschäftige mich nun seit einigen Woche damit mir Informationen über die Funktionsweise anzueignen sowie die Heizung zu optimieren (sowohl über die Laderegler, als auch über mein Lüftungsverhalten usw.).
Zum Ist-Zustand:
Wenn ich in den Hausanschlusskasten schaue, so sehe ich für die Heizung folgende Komponenten:
- ein Zeitwerk DRT Z 850 (alle Regler sind ,,frei" - ich hatte gelesen dass manche Stellschrauben verplombt oder abgeklebt sein könnten. Hier habe ich bisher allerdings nicht rumgespielt)
- ein Aufladeregler von tekmar für Heizkreise die einen Raum betreffen
- 4 Aufladeregler vom Typ DRT R 801
- 2 Aufladeregler vom Typ R70 (Hersteller unbekannt)
- ein Aufladeregler vom Typ E70 (Hersteller mir ebenfalls unbekannt)
- 3 Schütze vom Typ Siemens STT3 961
Tatsächlich habe ich das ,,Glück" dass ich einen alten Heizstromvertrag übernehmen konnte und somit über zwei verschiedene Tarife laden kann (NT-Zeitfenster liegt ungefähr zwischen 21:45 und 06:00 Uhr; HT-Zeitfenster/-Freigabe zum Laden liegt ungefähr zwischen 13:15 und 15:15 Uhr).
Nun zu meinen ersten Fragen:
1) Hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Art von Heizung, den Reglern etc. und könnte mir vielleicht grob die Funktionsweise sowie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten erklären?
2) Welche (bestenfalls kostenfreie oder günstige) Optimierungsmöglichkeiten stehen mir zur Verfügung?
3) Mir ist aufgefallen dass das Schaltverhalten von zwei Ladereglern etwas fragwürdig ist: einer der beiden R70 und der E70 schalten bei der Ladefreigabe im Sekundentakt hin und her. Der Zähler zeigt mir zu diesem Zeitpunkt keinen erhöhten Energieverbrauch an - ist davon auszugehen dass die beiden Regler defekt sind oder die Restwärmefühler?
Zusätzlich zu den o.g. Komponenten die ich im Hausanschlusskasten sehen kann, verfügt das Haus noch über insgesamt 5 Raumthermostate, mit denen ich die Randzonenheizkreise direkt schalten kann. Das Problem: diese Raumthermostate vom Typ Sopac TA 330.01 (ich finde absolut keine Informationen darüber im Netz) funktionieren rein mechanisch über ein Bimetall - d.h.: absolut keine intelligente Steuerung.
Zu diesem Punkt weitere Fragen:
4) An diesen Thermostaten befinden sich 3 Kabel aus deren Schaltung ich absolut nicht schlau werde. Ich hätte erwartet dass das Bimetall einfach einen Stromkreis schließt um die Randzonenheizungen direkt zu speisen. Allerdings schaltet es mutmaßlich zwischen zwei Verbrauchern (je nach Raumtemperatur) hin und her (mehr zu diesem Thermostat später). Da diese Thermostate alles andere als intelligent sind (tagsüber brauche ich im Schlafzimmer bspw. keine 22°C), würde ich sie gerne durch intelligentere Lösungen ersetzen. Im Raum stand/steht auch die Idee, mir mit einem Pi Pico, einem Thermalsensor sowie einem mit 10A abgesichertem Relais eine eigene Steuerungen zu bauen/programmieren - sofern es keine ,,smarten" Lösungen auf dem Markt gibt, die das vorhandene Thermostat ersetzen könnten.
5) Dürfen Randzonenheizungen auch über den Wärmestrom (der HT des Tarifzählers ist auch tagsüber deutlich günstiger als der HT für den ,,normalen Strom") betrieben werden?
Wünschenswert für die (direkten) Randzonenheizungen wäre eine Lösung die man auch in die Unterputzdosen packen könnte. Allerdings fehlt mir für die Funktionsweise dieses Thermostats jegliches Verständnis. Was ich zuletzt in Erfahrung bringen konnte:
Im Gehäuse des TA 330.01 befindet sich der Schaltplan - ist das Thermostat ,,aus", so sind 1 & 3 miteinander verbunden. Ich verstehe leider nicht wieso hier überhaupt ein Stromkreis geschlossen wird. Folgende Werte konnte ich messen:
Aus:
- zwischen 1 & 3 messe ich 220V
- zwischen 2 & 3 messe ich 220V
- 0 Ampere
An:
- zwischen 1 & 3 messe ich 0V
- zwischen 2 & 3 messe ich 220V
- 1,4 Ampere (an 3!)
Also entweder ist das Thermostat nicht so angeschlossen wie vorgesehen (an einem anderen Thermostat wird bspw. die Ader für PE missbraucht (ist jedoch nicht an 5 sondern an 1 angeschlossen)) oder ich stehe massiv auf dem Schlauch.
Mir liegen zu dieser Heizungsinstallation aus den frühen 80ern sogar teilweise Dokumente/Schaltpläne vor. Aufgrund des Alters und der Anzahl der Vorbesitzer des Hauses, der Unvollständigkeit der Dokumente und vieler Umbaumaßnahmen im Laufe der letzten 40 Jahre, will ich mich darauf aber definitiv nicht verlassen. Ich hoffe ihr könnt mir da vielleicht ein wenig weiterhelfen. Mir wurde bereits nahegelegt einen Elektriker im Ruhestand zu suchen, weil jene diese Art von Heizungsanlage wohl noch am besten verstehen.
Viele Grüße,
insomn
P.S.: Mal ganz beiläufig - wenn ich den (mutmaßlich wohl einzig sichtbaren) FI im Kasten raushaue, ist das dann normal dass über 50% des Hauses weiterhin unter Strom steht?
Vor einiger Zeit habe ich ein gut 40 Jahre altes Haus erworben. Dieses Haus verfügt über eine elektrische Fußbodenspeicherheizung mit Heizkreisen in etwa 17 cm Tiefe im Estrich sowie ,,direkt schaltbaren" Heizkreisen als Randzonenheizung.
Da diese Heizung nicht unbedingt meiner Generation entspricht, versuche ich ein wenig über das uralte und mutmaßlich tief verschlossene Geheimnis in Erfahrung zu bringen. Ich bin in Punkto Elektrotechnik jetzt nicht unbedingt auf den Kopf gefallen, aber diese Heizungsanlage treibt mich ein wenig in den Wahnsinn - ich beschäftige mich nun seit einigen Woche damit mir Informationen über die Funktionsweise anzueignen sowie die Heizung zu optimieren (sowohl über die Laderegler, als auch über mein Lüftungsverhalten usw.).
Zum Ist-Zustand:
Wenn ich in den Hausanschlusskasten schaue, so sehe ich für die Heizung folgende Komponenten:
- ein Zeitwerk DRT Z 850 (alle Regler sind ,,frei" - ich hatte gelesen dass manche Stellschrauben verplombt oder abgeklebt sein könnten. Hier habe ich bisher allerdings nicht rumgespielt)
- ein Aufladeregler von tekmar für Heizkreise die einen Raum betreffen
- 4 Aufladeregler vom Typ DRT R 801
- 2 Aufladeregler vom Typ R70 (Hersteller unbekannt)
- ein Aufladeregler vom Typ E70 (Hersteller mir ebenfalls unbekannt)
- 3 Schütze vom Typ Siemens STT3 961
Tatsächlich habe ich das ,,Glück" dass ich einen alten Heizstromvertrag übernehmen konnte und somit über zwei verschiedene Tarife laden kann (NT-Zeitfenster liegt ungefähr zwischen 21:45 und 06:00 Uhr; HT-Zeitfenster/-Freigabe zum Laden liegt ungefähr zwischen 13:15 und 15:15 Uhr).
Nun zu meinen ersten Fragen:
1) Hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Art von Heizung, den Reglern etc. und könnte mir vielleicht grob die Funktionsweise sowie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten erklären?
2) Welche (bestenfalls kostenfreie oder günstige) Optimierungsmöglichkeiten stehen mir zur Verfügung?
3) Mir ist aufgefallen dass das Schaltverhalten von zwei Ladereglern etwas fragwürdig ist: einer der beiden R70 und der E70 schalten bei der Ladefreigabe im Sekundentakt hin und her. Der Zähler zeigt mir zu diesem Zeitpunkt keinen erhöhten Energieverbrauch an - ist davon auszugehen dass die beiden Regler defekt sind oder die Restwärmefühler?
Zusätzlich zu den o.g. Komponenten die ich im Hausanschlusskasten sehen kann, verfügt das Haus noch über insgesamt 5 Raumthermostate, mit denen ich die Randzonenheizkreise direkt schalten kann. Das Problem: diese Raumthermostate vom Typ Sopac TA 330.01 (ich finde absolut keine Informationen darüber im Netz) funktionieren rein mechanisch über ein Bimetall - d.h.: absolut keine intelligente Steuerung.
Zu diesem Punkt weitere Fragen:
4) An diesen Thermostaten befinden sich 3 Kabel aus deren Schaltung ich absolut nicht schlau werde. Ich hätte erwartet dass das Bimetall einfach einen Stromkreis schließt um die Randzonenheizungen direkt zu speisen. Allerdings schaltet es mutmaßlich zwischen zwei Verbrauchern (je nach Raumtemperatur) hin und her (mehr zu diesem Thermostat später). Da diese Thermostate alles andere als intelligent sind (tagsüber brauche ich im Schlafzimmer bspw. keine 22°C), würde ich sie gerne durch intelligentere Lösungen ersetzen. Im Raum stand/steht auch die Idee, mir mit einem Pi Pico, einem Thermalsensor sowie einem mit 10A abgesichertem Relais eine eigene Steuerungen zu bauen/programmieren - sofern es keine ,,smarten" Lösungen auf dem Markt gibt, die das vorhandene Thermostat ersetzen könnten.
5) Dürfen Randzonenheizungen auch über den Wärmestrom (der HT des Tarifzählers ist auch tagsüber deutlich günstiger als der HT für den ,,normalen Strom") betrieben werden?
Wünschenswert für die (direkten) Randzonenheizungen wäre eine Lösung die man auch in die Unterputzdosen packen könnte. Allerdings fehlt mir für die Funktionsweise dieses Thermostats jegliches Verständnis. Was ich zuletzt in Erfahrung bringen konnte:
Im Gehäuse des TA 330.01 befindet sich der Schaltplan - ist das Thermostat ,,aus", so sind 1 & 3 miteinander verbunden. Ich verstehe leider nicht wieso hier überhaupt ein Stromkreis geschlossen wird. Folgende Werte konnte ich messen:
Aus:
- zwischen 1 & 3 messe ich 220V
- zwischen 2 & 3 messe ich 220V
- 0 Ampere
An:
- zwischen 1 & 3 messe ich 0V
- zwischen 2 & 3 messe ich 220V
- 1,4 Ampere (an 3!)
Also entweder ist das Thermostat nicht so angeschlossen wie vorgesehen (an einem anderen Thermostat wird bspw. die Ader für PE missbraucht (ist jedoch nicht an 5 sondern an 1 angeschlossen)) oder ich stehe massiv auf dem Schlauch.
Mir liegen zu dieser Heizungsinstallation aus den frühen 80ern sogar teilweise Dokumente/Schaltpläne vor. Aufgrund des Alters und der Anzahl der Vorbesitzer des Hauses, der Unvollständigkeit der Dokumente und vieler Umbaumaßnahmen im Laufe der letzten 40 Jahre, will ich mich darauf aber definitiv nicht verlassen. Ich hoffe ihr könnt mir da vielleicht ein wenig weiterhelfen. Mir wurde bereits nahegelegt einen Elektriker im Ruhestand zu suchen, weil jene diese Art von Heizungsanlage wohl noch am besten verstehen.
Viele Grüße,
insomn
P.S.: Mal ganz beiläufig - wenn ich den (mutmaßlich wohl einzig sichtbaren) FI im Kasten raushaue, ist das dann normal dass über 50% des Hauses weiterhin unter Strom steht?
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