Probleme in der Wohnungselektrik

Diskutiere Probleme in der Wohnungselektrik im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, anschließend an die Diskussion in diesem Thread erläutere ich mal die Probleme, die ich in meiner Mietwohnung mit der Elektrik...
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thorr

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Hallo zusammen,

anschließend an die Diskussion in diesem Thread erläutere ich mal die Probleme, die ich in meiner Mietwohnung mit der Elektrik habe.

Angefangen hat meine Skepsis mit zwei Beobachtungen: An der Wohnungstür bzw. der Türklinke und dem Schloss habe ich ein "vibrierendes Gefühl" beim Darüberstreichen. Ein ähnliches Gefühl habe ich auf Oberflächen von Geräten, die am Strom sind.

Ich habe Beobachtung 1 an der Tür mal mit einem billigen Spannungsprüfer aus dem Baumarkt getestet und hatte ein leichtes Leuchten bei geringer Wechselspannung. Beobachtung 2 an Gerätegehäusen könnte wohl mit klassischer Nullung zusammenhängen, oder? Die liegt laut dem Elektriker in diesem Haus vor - wenn ich das richtig verstanden habe, liegen hier auch noch zweiadrige Leitungen.

Ich hatte irgendwo noch eine Steckerleiste mit Ground Check rumliegen (die hier von Vivanco) und habe die einfach mal aus Neugier ausprobiert: Die LED "Ground OK" blieb tatsächlich aus. Wenn ich an einer Steckdose daneben den Schutzleiter berühre, leuchtet "Ground OK" solange auf. Ist so ein Ground Check einer Steckerleiste so weit vertrauenswürdig, dass man sagen kann, dass hier tatsächlich ein Problem mit der Erdung vorliegt? Zusammen mit der klassischen Nullung müsste das ja bedeuten, dass der Schutzleiter in den Steckdosen gar nicht angeschlossen ist. Ein Problem mit dem PEN-Leite würde ich ja bemerken...

Daraufhin hatte ich meinem Vermieter Bescheid gegeben, der den Elektriker bestellt hat. Der war bereits da und sagte, da müsse "was gemacht" werden. Ich weiß aber noch nicht, was konkret, und wollte gerne einfach mal hören, was ihr dazu sagt.

PS: Das Haus dürfte aus den 50ern oder 60ern sein und die Elektrik sieht überall etwas notdürftig verlegt aus (teilweise über Putz, teilweise unter Putz verlegt; zum Teil offene Verteilerdosen). Mich hat das zusammen mit den aktuellen Problemen etwas neugierig gemacht, ich habe daher mal hinter eine Verschalung im Hausflur geschaut. Ein Foto davon habe ich angehängt - sieht für mich als Laie nicht sonderlich professionell aus, aber ich kann das auch nicht wirklich beurteilen (die lange Schiene sieht übrigens nur im Foto ein bisschen so aus, als wäre sie an der Wand befestigt; die hängt wie der Rest frei herum).

LG
 

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Dein erster Link führt auf eine Steckdosenleiste vom Mediamarkt. Welchen Thread meinst Du?

Unabhängig davon gehört das außer Betrieb gesetzt. Wie sieht die Verteilung / der Sicherungskasten aus?
 
Ups... Link ist korrigiert. Es ist der Thread hier: Weshalb hat klassische Nullung immer noch Bestandsschutz?

Und der Sicherungskasten für mein Stockwerk sieht so aus, s. Anhang. Jede Wohnung hat zwei Sicherungen.

Übrigens ist bei einer der beiden Sicherungen der Strom in meiner Wohnung komplett weg, bei der anderen passiert scheinbar nichts. Ich habe ganz normal Strom in meiner Wohnung - aber das "vibrierende Gefühl" an der Wohnungstür ist weg...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch bei einer klassischen Nullung gibt es bei einer fehlerffreien Installation kein "kribbeln". Wenn es irgendwo ein Kontaktproblem am PEN gibt, kann das an Gehäusen von angeschlossenen Geräten allerdings ganz anders aussehen bis hin zur Lebensgefahr. Sollte hier irgendwo eine Spannung gegen Erde anliegen, muss das dringend abgeklärt werden.
 
Naja, das dem Errichter dieser "Anlage" die Haende abgehackt gehoeren (und dem Betreiber derselben der Kopf...) muss man jetzt nicht extra erwaehnen. Das ist ganz grober Murks und Personengefaehrdung. Das hat auch nichts mit klassischer Nullung mehr zu tun, eine solche ist per se erstmal kein Risiko fuer Leib und Leben. Das hier gezeigte allerdings schon...
 
So weltfremd ist die Anlage doch garnicht.

Allerdings läst die Verbauung mit OSB- Platten etwa auf 1993 und folgende schließen.

Leprechaun
 
Genau, so ist es.

Sollte hier irgendwo eine Spannung gegen Erde anliegen, muss das dringend abgeklärt werden.
Wie kann ich das mit einfachen Mitteln am besten feststellen? Der Schutzleiter fällt ja als Erdpotential aus...

Allerdings läst die Verbauung mit OSB- Platten etwa auf 1993 und folgende schließen.
Ich vermute, dass sukzessiv einiges hinzugekommen ist, geändert wurde, etc. Die ursprüngliche Bausubstanz dürfte aber 50er bis 60er sein. Man sieht in dem Bild aus dem ersten Beitrag ja auch noch Kabel mit der alten Farbkodierung (grau/braun).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wäre es mal damit eine Elektrofirma mit der Überprüfung und der Protokollierung der Anlage zu beauftragen. ( E-Check) Dann hast du da auch eine Mängelliste die der Vermieter beseitigen muss. Und nochmal auch mit klassischer Nullung hast du eine Erdung über den PEN!
 
Und nochmal auch mit klassischer Nullung hast du eine Erdung über den PEN!
Schon klar! Aber wie gesagt:
Ich hatte irgendwo noch eine Steckerleiste mit Ground Check rumliegen (die hier von Vivanco) und habe die einfach mal aus Neugier ausprobiert: Die LED "Ground OK" blieb tatsächlich aus. Wenn ich an einer Steckdose daneben den Schutzleiter berühre, leuchtet "Ground OK" solange auf. Ist so ein Ground Check einer Steckerleiste so weit vertrauenswürdig, dass man sagen kann, dass hier tatsächlich ein Problem mit der Erdung vorliegt?
Meine Steckerleiste zeigt mir an: Keine Erdung. Wobei ich aber eben nicht weiß, wie verlässlich so eine Funktion einer Steckerleiste ist. Was sagt da der Fachmann dazu? Es könnte doch sein, dass der Schutzkontakt nicht zum PEN überbrückt ist. Dass das nicht zulässig wäre, ist klar!
Wie wäre es mal damit eine Elektrofirma mit der Überprüfung und der Protokollierung der Anlage zu beauftragen. ( E-Check) Dann hast du da auch eine Mängelliste die der Vermieter beseitigen muss.
Das werde ich jetzt nach eurem Input machen. Der Elektriker (vom Vermieter beauftragt) hat beim letzten Mal irgendwas halbherzig gemessen und gemeint, Erdung wäre an den meisten Steckdosen da. Ich habe ihm da erstmal nicht widersprochen, ich bin ja nicht der Fachmann. Nur bei einer Steckdose müsse "was gemacht" werden, aber ich hab mir da leider auch nicht erklären lassen, was. Er kommt ja auf jeden Fall nochmal wieder und dann werde ich mir mehr Auskunft geben lassen.

Das Problem an meiner Wohnungstür hat er nicht richtig ernst genommen und dann dachte ich eben: Gut, dann habe ich mich eben vertan. Aber das "vibrierende Gefühl" an der Haustür ist definitiv weg, wenn ich eine meiner beiden Sicherungen raus nehme.
 
Warum sage ich wohl E-Check machen lassen und Prüfprotokoll verlangen. Die Fehler in deiner Anlage lassen sich nur Messtechnisch nachweisen.
 
Hallo zusammen,

anschließend an die Diskussion in diesem Thread erläutere ich mal die Probleme, die ich in meiner Mietwohnung mit der Elektrik habe.

Angefangen hat meine Skepsis mit zwei Beobachtungen: An der Wohnungstür bzw. der Türklinke und dem Schloss habe ich ein "vibrierendes Gefühl" beim Darüberstreichen. Ein ähnliches Gefühl habe ich auf Oberflächen von Geräten, die am Strom sind.
Also, dass eine Wohnungseingangstür oder die Griffgarnitur geerdet wird, ist an für sich schon ungewöhlich. So etwas ist in meiner fast zwanzigjährigen Tätigkeit als SV noch nicht aufgefallen, dass es gemacht wurde. Vielleicht an Vollmetalltüren in Krankenhäusern o.ä. mit motorbetriebenen Türöffner über den PE des Türöffners. Vielleich passt das Phänomenen auch eher in diesen Tread Angst
 
Den Ersten Prüfschritt hast Du ja schon selbst durchgeführt, die optische Prüfung.
Das was man da auf den Bildern sieht fällt Dir als elektrischem Laien schon als bedenklich auf und dem ist auch so.

Mit den Bildern und der Beschreibung nach wäre die Anlage SOFORT still zu legen und umfänglich zu sanieren!!!
 
Wie kann ich das mit einfachen Mitteln am besten feststellen? Der Schutzleiter fällt ja als Erdpotential aus...

Heizungsrohr mit unlackierter Stelle z.B. am Übergang zum Thermostat in Reichweite? Reicht aus. Die Messung ist allerdings überflüssig, da hier wohl mehr als ausreichende Fehlerströme vorhanden sind. Da muss eine fachgerechte Prüfung vor Ort gemacht werden, als Laie bist Du hier am Ende angekommen.
 
Warum sage ich wohl E-Check machen lassen und Prüfprotokoll verlangen. Die Fehler in deiner Anlage lassen sich nur Messtechnisch nachweisen.
Ist immer gut.Vor allem kann man die Kosten dafür zu 100% den Mietern als Nebenkosten aufbürden. Genauso die Überprüfung von Rauchmeldern. An externe Firma abgeben, die rechnen direkt mit dem Mieter ab, dass ist praktisch.
 
Da muss eine fachgerechte Prüfung vor Ort gemacht werden, als Laie bist Du hier am Ende angekommen.
Alles klar. Dann wird das mein nächster Schritt sein. Vielen Dank für alle eure Antworten so weit!

Ist immer gut.Vor allem kann man die Kosten dafür zu 100% den Mietern als Nebenkosten aufbürden. Genauso die Überprüfung von Rauchmeldern. An externe Firma abgeben, die rechnen direkt mit dem Mieter ab, dass ist praktisch.
Meinst du das ernst? Oder Ironie? Ist ja super, dass ich als Mieter eine mangelhafte Anlage bekomme und dann auch noch für die Feststellung der Mängel zahlen muss... Hier lese ich was von 120€ für einen E-Check - also das habe ich als Student nicht mal eben locker sitzen.
 
Naja, man kann auch mal beim Mieterschutzbund fragen, was man für Möglichkeiten hat. Fragen kostet nix.

Unabhängig davon, viele E-Anlagen sind fehlerhaft oder der Zustand schlicht ne Katastrophe. Die Sanierung solcher Anlagen kostet je nach Umfang ein mittleres bis großes Vermögen, was die Vermieter nicht ausgeben wollen. Da kann man sich schon mal anhören, dass man zu dumm ist nen Stecker in die Steckdose zu stecken. So ticken die Vermieter leider. Ist bei Schimmel in der Butze genau dasselbe, da hat grundsätzlich und selbstverständlich der Mieter falsch gelüftet. Dass es aber an der Substanz liegt, weil die Fenster beim Einbau nicht richtig geschäumt wurden, glauben die erst, wenn diverse Gutachten vorliegen. Und selbst dann machen die oft gar nix und suchen sich Mieter, die das hinnehmen.
 
Der Elektriker war nochmal hier und hat mir mehr oder minder indirekt bestätigt, dass meine Steckdosen nicht geerdet sind. Naja... Mal schauen, ob da was seitens des Vermieters passiert. Das ist natürlich nicht ohne immensen baulichen und finanziellen Aufwand zu sanieren. Klassische Nullung darf ja nicht nachgerüstet werden.

Und an meiner Wohnungstür hat er Durchgang gemessen vom Schanier zur Türklinke, obwohl die Tür vermutlich aus Holz ist. Seine Vermutung: In der Wand liegt irgendwo ein gekapptes Stromkabel, das verputzt wurde und nun eine kleine Spannung bis zur Türklinke messbar macht. Kann das sein?

In dieser Elektroinstallation hier muss echt einiges schiefgelaufen sein. So sehr interessiert mich das jetzt nicht, ich bin als Mieter alles andere als ein "Querulant". Aber einen geerdeten Schutzleiter hätte ich schon ganz gerne in meiner Wohnung...
 
Thema: Probleme in der Wohnungselektrik
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