Neue Unterverteilung mit FI

Diskutiere Neue Unterverteilung mit FI im Forum RCD (FI), PRCD, RCBO. Schaltungen und Probleme im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend, Das ist mein erster aktivier Beitrag hier im Forum und dann muss ich gleich ein brisanten Thema ansprechen: Von der klassischen...
TN und TT netz in einem Gebäude ist ein klares NOGO!

Es gibt aber mit Sicherheit hunderttausende solcher Fälle, da diverse Prüfinstitute nach einem E-Check über Jahrzehnte diese Vorgehensweise propagiert haben.

Es ist schon klar, wenn man eine komplette Neuanlage errichtet, macht man das nicht mehr.
 
Es gibt aber mit Sicherheit hunderttausende solcher Fälle, da diverse Prüfinstitute nach einem E-Check über Jahrzehnte diese Vorgehensweise propagiert haben.

Gibt es da Quellen für?
Eine derartige Empfehlung ist mir noch nie untergekommen, und zum Glück auch noch keine derarig verschlimmbesserte Anlage.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen:
Bist du dir sicher, das nicht du es bist, der da etwas grundlegend fehlinterpretiert?
 
Gibt es da Quellen für?
Eine derartige Empfehlung ist mir noch nie untergekommen, und zum Glück auch noch keine derarig verschlimmbesserte Anlage


Bei uns in Bayern prüfte die "Elektroberatung Bayern" im Auftrag der Berufsgenossenschaft alle 5 Jahre landwirtschaftliche Betriebe auf die elektrische Sicherheit.

In der Tierhaltung, die ja ein besonders sensibler Bereich ist, bezüglich Berührungsspannung (nur 25 Volt zulässig), wurde regelmäßig in den Prüfberichten darauf hingewiesen, diese sensiblen Bereiche als Insel TT mit 30mA FI umzubauen.

Ich kenne in meinem Umfeld zahlreiche Beispiele, wo dann auf diese Empfehlung hin diverse Fachfirmen so gehandelt haben.

Irgendwelche Maschinen im Stall, in der Nähe von Tieren, den Schutzleiter vom öffentlichen Netz zu trennen, einen Kreuzerder einzuschlagen und 30mA RCD vor die Sache gesetzt.


Bist du dir sicher, das nicht du es bist, der da etwas grundlegend fehlinterpretiert?

Wie oben geschrieben, ich habe mir das nicht aus den eigenen Fingern gesaugt.

Meine Überzeugung ist, dass diese Methode im Zusammenhang mit der Erweiterung alter Anlagen auch ihre Berechtigung hat.

Man könnte lange diskutieren über Vor- und Nachteile dieser oder jener Methode.

Logisch, wenn ich heute eine komplett neue Anlage errichte, dass es sinnvoll ist, diese nach den neuen Normen zu gestalten.

Aber es ist auch so, dass die Normen zu unflexibel sind, um alle Fälle, besonders im Zusammenhang mit teilweise Altanlagen, richtig abzubilden.
 
Vielen Dank für die weiteren Antworten. Offensichtlich hat meine Fragestellung für einigen Diskussionsbedarf hier gesorgt.

Ein kleines Update zu meiner Werkstatt: Ich habe die neue Unterverteilung mit allen Lichtern, Schaltern, Steckdosen angeschlossen und die Teile der Anlage, welche Altbestand waren aber in die neue Anlage integriert werden sollten, geprüft, korrigiert (PE und N getrennt) und mit dem Gossen Metrawatt Profitest alle Teile der neuen Installation geprüft. Die neue Verkabelung der Werkstatt funktioniert einwandfrei: Im HAK wurde PE auf eine Sammelschiene geklemmt, N ebenfalls aufgelegt (weder N noch PE waren bisher aufgeklemmt) und ebenfalls alles getestet.
Den HAK konnte ich aber nicht komplett erneuern, da die baulichen Gegebenheiten es nicht ohne einen riesigen Aufwand realisieren lassen.

Das wird wohl noch ein Punkt auf meiner Liste sein, was zeitnah erledigt werden muss. Da es aber nur eine Frage der Zeit ist, bis das Bauwerk abgerissen wird, stellt sich die Frage ob sich das noch lohnt. Aus VDE Sicht lohnt es sich natürlich, das steht außer Frage...


Viele Grüße,
Gnomlin
 
Im HAK wurde PE auf eine Sammelschiene geklemmt, N ebenfalls aufgelegt (weder N noch PE waren bisher aufgeklemmt) und ebenfalls alles getestet.

Meinst Du mit HAK deine Hauptverteilung (im Zählerschrank)?
Weil normalerweise bedeutet HAK "Hausanschlusskasten", also der verplombte Kasten vor dem Zählerschrank, wo die Versorgerleitungen ankommen, und die Hausanschlusssicherungen (früher Panzersicherungen genannt) liegen.
 
Etwas verwirrend geschrieben aber der Hausanschlusskasten (HAK) mit den Panzersicherungen liegt mit im Zählerschrank. Diese sind natürlich verplombt, darüber findet sich der 63A Hauptschalter für das Haus, dann liegt der ebenfalls verplombte Zähler darüber und dann kommen die Sicherungen, etc.
 
der Hausanschlusskasten (HAK) mit den Panzersicherungen liegt mit im Zählerschrank.

Ok, damit ist das klar.


Im HAK wurde PE auf eine Sammelschiene geklemmt, N ebenfalls aufgelegt

Das heisst, Du hast jetzt eine durchgehend 5 adrige Verbindung vom Zählerschrank zur neuen Unterverteilung mit getrennter Führung von PE und N?

Das ist ja dann nicht schlecht und ein guter Sicherheitslevel.

Schlecht wäre, wenn auf dieser Strecke noch alte 4 adrige Abschnitte gewesen wären, also mit PEN und das noch dazu mit kleiner als 10mm², wie es in alten Anlagen oft der Fall war.
 
Da die neue Unterverteilung aus einem ehemaligen Drehstromanschluss gemacht wurde, liegt eine 5adrige 4mm² Leitung bis zur UV vom HAK bzw Zählerschrank aus. Diese 4mm² sind völlig ausreichend, da die UV aus einem 3poligen FI und 3x B13 LS bestehen. Es sind 2 LED-Lichter, eine Tischbohrmaschine, Schleifbock und andere Geräte damit betrieben (auf alle drei "Phasen" verteilt), jedoch auch nie alles gleichzeitig.
 
Am Zählerschrank sitzt ein 3poliger LS B16. Die Länge der Leitung beträgt ca. 15m. Also eher 10, aber ich rechne lieber mit einem Puffer.
Ich habe die Neozed Schraubsicherungen durch den Sicherungsautomaten B16 ersetzt, da sich die Gegebenheiten (von Drehstromanschluss zur neuen Unterverteilung, in welcher die Adern getrennt verwendet werden) komplett geändert haben.
 
Na ja, selektiv ist es jetzt nicht mehr. 2 LSS sind nicht selektiv. Als Vorsicherung für eine UV sind Sicherungslasttrennschalter empfehlenswert.
 
Das Ersetzend er neozed durch den Leitungsschutzschalter war schon mal Unsinn.
Da kannst Du Dir nun die Sicherungen in der neuen UV sparen.

Da gehört weiterhin eine Schmelzsicherung hin, um gescheit selektiv zu den 13A Automaten zu sein und um das 4mm² nicht zu überlasten wären 25A Sinvoll.
 
ändert nicht daran, daß der Aufbau nicht selektiv und nicht sinnvoll ist.
 
Ich verstehe nicht ganz, was die Behauptung soll die LS wären nicht selektiv? Ich habe einen 16A LS am Zählerschrank, dann 4² bis zur UV und ab da dann mit 13A LS abgesichert und RCD. Jede Phase ist separat abgesichert. Somit ist gewährleistet, dass meine Zuleitung zur UV mit mehr als 16A belastet werden, in der UV selbst fliegt mir der LS ab 13A.
 
Bei Überlast wird wahrscheinlich zuerst der 13A LSS abschalten. Aber bei einem Kurzschluss werden beide kommen. Das meint man mit nicht selektiv.
Es ist aber bei kleinen privaten überschaubaren Anlagen kein großes Problem. Man muss eben dann zum Haupthaus gehen und auch dort wieder einschalten.
 
Der LSS mit 13A fliegt bei 13A*1,45 innerhalb einer Stunde.
Im Kurzschlußfall wird der 16A LS gleichzeitig mit dem 13A Automaten auslösen.
Somit macht die Absicherung in der UV mit 13A keinen Sinn.
Ganau genommen macht die gesamte UV so keinen Sinn.
 
Doch, der Sinn der UV war einen abschaltbaren und durch einen RCD geschützten Bereich herzustellen. Und das ist jetzt meiner Meinung nach erfüllt. SH Schalter kosten sehr viel Geld und man sollte bedenken vorher waren Schraubsicherungen verbaut. Da die Last pro Phase überschaubar ist und extra so verteilt verlegt wurde, mache ich mir da wenig Gedanken seit ich den Sicherungskasten einigermaßen "aufgeräumt" habe und somit identifizieren konnte, was wohin geht und was auf welcher Schiene aufgeklemmt ist.

Aber falls ich mich da in meinen Gedanken verrenne bin ich für weitere konstruktive Hinweise dankbar!
 
Der RCD kann auch schon in der Zuleitung sitzen, was den erheblichen Vorteil hat auch diese schon zu überwachen.

Ein SH Schalter ist hier nicht sinnvoll und auch nicht angedacht.
Die Zuleitung zur UV wäre mit Schmelzsicherungen z.b. in einem Linocur Schalter ab zu sichern.
 
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