Strompreiserhöhung um 233%, Strompreisbremse

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worlde

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Hallo zusammen,

hier erhoffe ich mir ein paar Tipps zu folgenden Thema, das wohl zur Zeit viele beschäftigt.

Und zwar habe ich die letzten Tage die Strompreise von meinem Netzbetreiber für 2023 bekommen.
Bisher zahlen wir bis 3.000 kWh 31,95 Ct. / kWh

2023 sollen wir bis 3.000 kWh 74,66 Ct. / kWh bezahlen, also ein satter Aufschlag von 233%

Da wir mit einer Wärmepumpe heizen, haben wir nicht den geringsten Stromverbrauch. Ein paar Daten dazu:

KfW40-Haus Einzug 2019
PV-Anlage mit 9,74 kWp
Stromverbrauch 2019:
4.100 kWh (davon 2.590 kWh Netzbezug)
2250 kWh entfielen hierfür für die WP

Stromverbrauch 2020:
4.800 kWh (davon 2.940 kWh Netzbezug)
2270 kWh entfielen hierfür für die WP

Stromverbrauch 2021:
5.160 kWh (davon 3.340 kWh Netzbezug)
2520 kWh entfielen hierfür für die WP

Stromverbrauch 2022 bis jetzt:
4.240 kWh (davon 2.400 kWh Netzbezug)
1800 kWh entfielen hierfür für die WP

Wir sind bisher direkt beim Netzbetreiber, welcher nur ein kleines Netz hat mit wenig angeschlossenen Gemeinden. Allerdings nicht im Grundversorgertarif, sondern im sog. "Sonderstromvertrag" mit dem wir eigentlich aus meiner Sicht gut gefahren sind. 2023 soll dieser allerdings erheblich teurer werde, teurer als man so aus der Presse mitbekommen.

Im Anschreiben steht etwas von der Strompreisbremse, allerdings sie dies wohl noch nicht finalisiert. Und wenn man über die 80% des Vorjahresverbrauchs hinauskommt, wird es teuer. Wir haben schon ein paar Maßnahmen getroffen, um den Stromverbrauch zu senken: Raumtemperatur abgesenkt, Wäschetrockner weniger verwenden. Allerdings haben wir höhere Stromverbraucher auch in Vergangenheit bevorzugt verwendet, wenn die Sonne geschienen hat und wir PV-Strom hatten.

Im Netz liest man auch öfters etwas, dass man sich gegen die angekündigten Strompreiserhöhungen wehren kann bzw. dass der Stromversorgen die Preiserhöhungen konkret aufschlüsseln muss. Dies ist noch meinem Ermessen nicht der Fall. Es sind zwar einzelne Bestandteile aufgeschlüsselt, aber die Summe ergibt nicht den neuen Strompreis.

Kann hier jemand etwas dazu sagen und kennt sich aus? Bzw. was würdet ihr machen? Den Stromanbieter wechseln, obwohl jetzt noch nicht alles klar ist. Allerdings ist es auch nicht mehr lange bis 2023.

Vielen Dank

Strompreis bisher:
http://www.dropbox.com/s/umqbhu0yegvcoaw/Strom_2022.jpg?dl=1

Anschreiben für 2023:
http://www.dropbox.com/s/ij9ocaokqw9z8tm/Strom_2023_01.jpg?dl=1

Strompreise für 2023:
http://www.dropbox.com/s/sjw4rlje1aisxi1/Strom_2023_02.jpg?dl=1
 
2022 haben sich laut Rechnung die Preise so entwickelt

bis 31.März 7cent/kWh
bis 30.August 13cent/kWh
ab 1.November und Vorschreibung 2023 27cent

Dazu kommen noch ca. 10cent/kWh Netzgebühr/Neztverlust
 
Was soll man da für Tips geben?

Wechsel zu einem anderen Anbieter und Pfeif auf die schon immer unatraktiven "Sonderpreise" für Wärmepumpen, die es nur beim Grundversorger gibt und die noch nie preiswert waren.

Ich zahle ab 1.1 40ct/kWh 100% Öko Strom (22ct/kWh ohne Netzentgelte etc)
 
Wenn man den Unterschied zu Österreich betrachtet, sieht man, dass es nicht an der Physik liegt, sondern am politischen Versagen, um das mal festzustellen.

Die Politik hätte die Pflicht, solche Auswüchse des Marktes zu bekämpfen. Da kann man fragen, warum hier der Wille dazu nicht groß genug ist.
OK, die geplante Deckelung auf 40 Ct wäre schon ein Ansatz.
 
Also ich habe keinen 2. Zähler, also läuft die WP über den normalen Zähler. Der Tarif heißt nur Sondertarif.

Ja um einen Wechsel werde ich nicht drum kommen.

Allerdings heißt es in den Medien, dass man sich wehren kann, wenn die Erhöhung zu unverhältnismäßig ist. Bzw. dass der Anbieter seine genauen Kosten aufschlüsseln muss.
Ich würde darüber halt mehr wissen. Weil man im Internet dann doch keine Details lesen kann.
 
Die Politik hätte die Pflicht, solche Auswüchse des Marktes zu bekämpfen.

Mit Energie wird viel Geld verdient.
Politiker wollen auch verdienen.
Also was soll einen Politiker dazu motivieren, dass die Energieunternehmen weniger verdienen damit du mehr hast wovon der Politiker nichts hat ?
 
Mit Energie wird viel Geld verdient.
Politiker wollen auch verdienen.
Also was soll einen Politiker dazu motivieren, dass die Energieunternehmen weniger verdienen damit du mehr hast wovon der Politiker nichts hat ?
Kannst du dir diese Kommentare nicht mal sparen?

Was meinst du wie sehr es die "Politiker" interessiert mit welchen Steuern sie nun dein Geld bekommen? Nahezu jeder verdiente Euro in Deutschland (das verdient ist übrigens das entscheidende Wort) wandert früher oder später sowieso wieder zurück. Sei es durch Konsum, Energie, Luxus. Es ist ein Kreislauf! Nur so funktioniert unser System. Willst Du was daran ändern, solltest Du alles machen, außer die Alternative für Deppen wählen. Deinen Ergüssen nach ist das aber deine es Wahl!
 
Um mal den "Stammtisch" zu verlassen und dem TE eine (hoffentlich echte!) Hilfestellung zu geben:
Beschwerde/Protest/Widerspruch beim Stromversorger bringt erfahrungsgemäß nicht. Nimm das mal an und glaube es; es führt zu weit, hier zu detaillieren.
Der Stromversorger "erzählt" Dir irgendeinen Mist über seine Beschaffungspreise, liefert Dir tolle Tortendiagramme und einen Wust von Zahlen und dann?
Wie willst Du ihn widerlegen? Da kommt am Ende nichts bei rum und weder Verbraucherzentrale noch Schlichtungsstelle Energie helfen Dir da tatsächlich weiter, Das musst Du am Ende ganz alleine ausfechten gegen deren Haus- und Hofjuristen, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als ...... (selber zensiert).

1.) Ob die Preiserhöhung Bestand hat nach den neuen "Plänen", wonach der Stromversorger explizit seinen neuen Preis ab 01.01.2023 begründen muss, um Mitnahmeeffekte aufgrund der Strompreisbremse auszuschließen, sei dahingestellt.
a) Möglicherweise kommt das entsprechende Gesetz bis dahin nicht durch
b) Kann er es tatsächlich in so weit begründen
c) kann er es nicht und zieht die Preiserhöhung zurück

2.) Offen ist, welcher Preis für die Ersatz- und welcher für die Grundversorgung aufgerufen wird. Das wäre hier mal einzustellen, um das mit zu bewerten.
Auch hier würde, siehe 1.) der Strompreisdeckel greifen mit 1.) a) als Unwägbarkeit.

3.) Ich würde in jedem Fall kündigen zum 01.01.2023 (Sonderkündigungsrecht) und in die Grundversorgung gehen.
Keinesfalls einen neuen Vertrag abschließen (sofern der teurer als 40ct./kWh ist), denn da besteht die Gefahr, dass die Strompreisbremse nicht greift, weil man ja "sehenden Auges" einen teureren Sondertarif abgeschlossen hat und nicht von einer Erhöhung "überrascht wurde".
In der Grundversorgung hast Du gute Chancen, dass die Strompreisbremse greift.
 
Was meinst du wie sehr es die "Politiker" interessiert mit welchen Steuern sie nun dein Geld bekommen?

Dir ist schon klar, dass die Staatseinnahmen deutlich gestiegen sind ?
Und damit haben die jetzt mehr Geld für Projekte wie "Strompreisbremse".
Das sichert deren Wiederwahl "und" das Wohlwollen der Energieindustrie.
Win Win - nur nicht für uns.
 
Dir ist schon klar, dass die Staatseinnahmen deutlich gestiegen sind ?
Und damit haben die jetzt mehr Geld für Projekte wie "Strompreisbremse".
Das sichert deren Wiederwahl "und" das Wohlwollen der Energieindustrie.
Win Win - nur nicht für uns.
Boah....

Wenn du das Geld nicht für Energie ausgegeben hättest, wärst du dafür essen gegangen. Auch davon wären 20% an den Staat gegangen. Meinst du du hättest einen Euro mehr in der Tasche?

Kapitalismus funktioniert nunmal so. Auch wenn es echt hart ist es sich einzugestehen. Wachstum und Umverteilung.
 
Keinesfalls einen neuen Vertrag abschließen (sofern der teurer als 40ct./kWh ist), denn da besteht die Gefahr, dass die Strompreisbremse nicht greift, weil man ja "sehenden Auges" einen teureren Sondertarif abgeschlossen hat und nicht von einer Erhöhung "überrascht wurde".
Hast du hierzu nähere Informationen? Kann man fast nicht vorstellen, dass das so ist. Das würde ja viele treffen, die jetzt wechseln. Man wird jetzt für 2023 wohl keinen Tarif finden für unter 0,40€.
 
Das würde ja viele treffen, die jetzt wechseln.

Manche wechseln auch nicht freiwillig. Kleine Anbieter kündigen aktuell Verträge, legen den Stromhandel ruhend und machen nur noch Netzdienstleistung.
 
Hast du hierzu nähere Informationen? Kann man fast nicht vorstellen, dass das so ist. Das würde ja viele treffen, die jetzt wechseln. Man wird jetzt für 2023 wohl keinen Tarif finden für unter 0,40€.

Diejenigen, die jetzt zu einem neuen Stromanbieter jenseits der Grundversorgung wechseln (zum 01.01. oder später) wissen ja auch jetzt bereits, was sie zahlen werden. Das ändert sich ja nicht zum Jahreswechsel. Damit entfällt ja auch die Nachweispflicht, denn die gilt ja nur für die Anbieter, die zum 01.01. (oder später) erhöhen.

Im Übrigen GLAUBE ich (soll heißen, das kann ich kaum bundesweit ermitteln), dass die momentanen Angebote für einen Sondervertrag (ich lese da was von 47ct./kWh mindestens) höher sind als die Grundversorgung. Warum sollte man also dahin wechseln?
 
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