ÜSS / SLS

Diskutiere ÜSS / SLS im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich möchte meine elektrische Anlage (4 Zähler, NH Vorsicherungen, 1998, nur FI für Bad in Unterverteilung) an einem Zähler um eine...
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MiRa

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Hallo,
ich möchte meine elektrische Anlage (4 Zähler, NH Vorsicherungen, 1998, nur FI für Bad in Unterverteilung) an einem Zähler um eine PV-Anlage erweitern.

PV-Anlage mit 1 phasigem Wechselrichter bekommt eigenen Kasten (48TE IP65) nebenan mit 3P Strommessgerät, 1P FI und 1P ÜSS auf AC Seite des Wechselrichters, sowie 2x Abschalter und 2x ÜSS auf DC-Seite.

Der Elektriker meinte der alte Zählerkasten müsste Normen entsprechen und ich SLS und ÜSS installieren lassen.

SLS wäre meineswissens nur Pflicht, wenn ich keine NH-Sicherung vor dem Zähler hätte, welche ich aber habe (3x 80A für Zähler EG + 1.OG, 3x 63A für Zähler DG und Allgemeinstrom). Netzbetreiber führt laut TAB Fassung 2022 auch Anlagenänderungen bei Zählerschrank mit NH-Sicherung durch.

Muss ich ÜSS dann vor/nach allen 4 Zählern nachrüsten lassen (Fall A) oder nur für den veränderten Schaltungsanteil (Fall B)?

Ich könnte im Fall A auf die Sammelschienen unter den Zählern einen montieren lassen für ca. 180€ (Abstand HAK ~5m) + PE Leitung zum PAS legen lassen:
z.B. Phoenix Contact 1168940
Für eine ÜSS-Montage nach jedem Zähler ist kein Platz.

oder im Fall B aber nur in der 1. OG-Leitung für ca. 80€:
z.B. Dehn 952400

Wie sieht das mit den FIs aus? Aktuell habe ich nur in der Unterverteilung ein FI fürs Badezimmer.

Vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Anlage wird von einer reinen Verbrauchsanlage auf einen Erzeugungs- und Verbrauchsanlage umgestellt.
Damit ist aktuelle Norm zu erfüllen und somit auch SLS zu installieren, NH ist da schon lang nicht mehr zulässig.

Zum Thema Überspannungsschutz, liest Du Dir mal den Dehn Blitzplaner durch, einfach irgendwo mal einen Ableiter installieren ist kein ÜSS, da ist ein Konzept für das Ganze Gebäude zu erstellen.
 
Der Elektriker meinte der alte Zählerkasten müsste Normen entsprechen und ich SLS und ÜSS installieren lassen.

Nicht zwingend...man könnte auch nur einen neuen Zaehlerschrank für den zu ändernden Anlagenteil setzen und den Rest im Bestand belassen.

Muss ich ÜSS dann vor/nach allen 4 Zählern nachrüsten lassen (Fall A) oder nur für den veränderten Schaltungsanteil (Fall B)?

s.o., ansonsten genügt 1 ÜSP im Vorzaehlerbereich für alle Zaehler.

Wie sieht das mit den FIs aus? Aktuell habe ich nur in der Unterverteilung ein FI fürs Badezimmer.

Ja, war so üblich. Muss aber nicht zwingend im Zuge eines neuen Zaehlerschranks angefasst werden, wenn die Verkabelung schon dreiadrig ist.
 
Nachrüstung von FI für alle Endstromkreise halte ich hierbei für unerlässlich!
 
Vielen Dank erstmal für eure Antworten

Laut Dehn Blitzschutzplaner ist es Pflicht vor dem Zähler, in die Telefonleitung und an der PV-Anlage einen ÜSS einzubauen (Bild 9.1.3). Kabelanlage wird nicht genutzt, fliegt raus. Gleichzeitig heißt es aber "Für diese erwähnten Internet-, Telefon- und Breitbandkabel-Leitungen kann die [...] VDE 0100-443 keine Überspannungsschutzmaßnahmen fordern, jedoch empfiehlt sie diese."

Meine Idee wäre es zu schauen, ob ich neue Abdeckungen für den Vorzählerbereich für den Zählerschrank bekomme und dort SLS nachrüste lasse. Schade dass man die 3 "NH-Löcher" nicht für SLS verwenden könnte (gibt es da vielleicht günstige Nachrüstmodule?)
Da auch ein neuer Zählerschrank augenscheinlich nur 2 DIN-Schienen mitbringt bräuchte ich dann doch wieder einen zusätzlichen Schrank für PV.

FI: Unerlässlich aufgrund der Abnahmefähigkeit des Elektrikers (Fall A) oder des empfohlenen Schutzes(Fall B)?
Was wäre in Fall A den die Mindestvorgabe? 1x 30 oder 300mA Typ A normal/kurzzeitverzögert für die ganze Wohnung?
Für Fall B bin ich voll bei dir und ist sowieso 300mA FI angedacht.
Ich habe leider in der UV keinen Platz mehr (eine DIN-Schiene ist schon mit 17 TE belegt), sonst wäre da schon lange selektive FIs drin...

Aktuell hätte Bad, geplante Wärmepumpe (Leitung liegt schon) und Wechselrichter (geplant) je einen 30mA FI.


Muss ich eigentlich auch einen APZ nachrüsten und wenn ja würde ja eine entsprechende verplombare "Box" am ungenutzen 6. Zählerplatz ausreichen? Gefunden habe ich so eine Nachrüstlösung aber leider noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
wozu der 300mA FI? der bietet keinen Personenschutz, der hat übrigens auch nichts mit dem ÜSS zu tun.

FI Schutz für alle Endstromkreise ist grundsätzlich dringend zu empfehlen und zwar mit maximal 30mA.
Wer mehr machen will kann die Verteilerkreise auch im TN Netz noch mit selektiven FI Typen mit 100mA vorsichern, im TT Netz wäre das fast immer unumgänglich (300mA würde nach Norm langen)

Der Überspannungsschutz eines Gebäudes ist vom gleichen Hersteller zu wählen über alle Typen.
 
Da geht der WItz ja dann schon los, dass der PV-Lieferant mir ÜSS DC und AC von verschiedenen Herstellern liefert.
Ich habe nachgeschaut: Es ist ein Stiebel + John 3/4A aus 1996 für den es wohl SLS-Abdeckungen gibt: ZG104F (darf ich 2 Zähler an einem SLS anschließen und das 2. Loch verschließen?)

Dabei habe ich das nächste Problem entdeckt: PEN, PE-N, PEN, PE-N....

Vom HAK geht eine Leitung zum PAS, ab da also TN-S. Nein TN-C, es geht ein 4 poliges Kabel zur Sammelschiene. Ok, jetzt aber TN-S. Ja, aber nicht für das EG, das ist auch nur 4 polig angeschlossen (alle anderen 5 polig). Das ist doch sicherlich nicht zulässig?

(Bevor jemand Meckert: da waren noch nie Plomben drauf)
 

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Nein das ist so nicht zulässig und ist, da es NIE einer gültigen Norm entsprochen hat gemäß aktueller Norm auf zu rüsten.
Auch die Anbindung des PEN vom HAK vor der Aufteilung an die Erdungsschiene ist so wie hier problematisch.
Die Ausgleichsströme können Schäden an der Anlage hervorrufen, besonders an Elektronischen Komponenten.

Wenn der Errichter hier zwei verschiedene ÜSS Hersteller liefert ist das Ein Mangel den dieser ab zu stellen hat.
Leider ist da die Fachkompetenz oftmals nicht weit her.
 
Laut Dehn Blitzschutzplaner ist es Pflicht vor dem Zähler, in die Telefonleitung und an der PV-Anlage einen ÜSS einzubauen (Bild 9.1.3). Kabelanlage wird nicht genutzt, fliegt raus. Gleichzeitig heißt es aber "Für diese erwähnten Internet-, Telefon- und Breitbandkabel-Leitungen kann die [...] VDE 0100-443 keine Überspannungsschutzmaßnahmen fordern, jedoch empfiehlt sie diese."
Blitzschutzplaner wäre eigentlich der zutreffendere Name für dieses gute Nachschlagewerk, aber es heißt kurioserweise Blitzplaner. :)

Wie schon selbst erkannt bezieht sich das Bild 9.1.3 auf die DIN VDE 0100-443:2016-10, die ausschließlich für Starkstrom relevant ist. Für Kommunikation sind andere Normen zuständig.

Da es überspannungstechnisch inkonsequent wäre nur die Starkstromversorgung mit ÜSE zu schützen und andere Einfallstore nicht, gibt es eine Empfehlung hierzu. Somit ist im Blitzplaner alles richtig geschildert, siehe auch DIN VDE 0100-443/-534 - Überspannungsschutz ist jetzt Pflicht.
 
Ich überlege gerade, wie man die Kuh vom Eis bekommt, ohne für 10k das ganze Haus neu zu verkabeln.

HAK vom Netzbetreiber austauschen lassen und neue 5x16mm² Leitung am HAK und alten Stromkasten anklemmen lassen (ich behaupte einfach mal, dass keine 2x 16mm² an PEN angeschlossen werden kann).

Neuen Zählerschrank (links 1 Zählerplatz, rechts DIN-Schienen (für PV-Elektrik) + APZ (z.B. ABN S27ZA110)) an den Sammelschienen des alten Zählerschrankes anklemmen.

Da mache ich mir nur Sorge, dass der Netzbetreiber dann den Zählerumzug verweigert.
 
Warum willst Du den HAK tauschen?

Um den Zähler um zu hängen benötigst Du keinen Netzbetreiber, den brauchst Du um den Zähler zu tauschen.
Und wenn ist das ohnehin mit dem am Besten vorhher zu klären.

An sich ist an der Installation mal dringend was zu machen, da ist sicher noch mehr im Argen als der Murks den man da schon sehen kann.
die Schraubkappe der Sicherung rechts ist auch gelblich, vermutlich durch Überhitzung.

Die Adern sind nicht ordentlich installiert -> nicht ausreichend isoliert.
 
In diesem Haus ist alles im Argen. Überall gepfuscht und gespart und nun 3x Aufwand bei jeglicher Arbeit.

Der HAK Tausch wird wohl notwendig sein, wenn 4x 16mm² durch 5x 16mm² getauscht werden soll und ich in die PEN-Klemme sicherlich keine 2x 16mm² reinbekomme? Alternativ geschiet die PEN-Trennung weiterhin erst im Zählerschrank, dann würde ich die PAS darunter verlegen.

Die obere Reihe werde ich komplett durch neue Bauteile ersetzen, das hatte ich extra nicht gepostet, siehe Bild...

Da ist noch eine Abdeckung vor, die ich für das Foto natürlich abgenommen habe.

upload_2023-1-19_15-59-25.png

Edit: Ist das die Hauptwasserleitung über dem Zählerschrank? Natürlich, sonst würde es ja nicht ins Gesamtkonzept passen.

Sollte die Frage auskommen: Warum nicht gleich alles neu? 5er Zählerschrank kostet 2000€ und ich kann/darf berufsbedingt einzelne Bauteile tauschen (also die obere Reihe). Jedoch nicht einen kompletten Zählerschrank planen und anschließen. Schonmal garnicht netzseitig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist bis jetzt noch kein HAK untergekommen in dem an den Anschlußklemmen nicht 2x16mm² hätte angebracht werden können.
Für den Anschluß des PA ist dort je nach Typ nicht immer Platz, aber der kann auch im Zählerschrank angeschlossen werden.

Ersetze gleich den ganzen Kasten, da ist ja noch nicht mal für jeden eine eigene Hauptsicherung drin, die Zähler untereinander teilen sich immer eine gemeinsame Sicherung.

Im Oberen Anschlußraum (Anlagenseitiger Anschlußraum) dürfen ohnehin nur maximal drei Wechselstromkreise abgegriffen werden.
 
Der HAK Tausch wird wohl notwendig sein, wenn 4x 16mm² durch 5x 16mm² getauscht werden soll und ich in die PEN-Klemme sicherlich keine 2x 16mm² reinbekomme?
Wenn der VNB das macht. Ich würde mal vermuten, nur gegen Bezahlung.

Edit: Ist das die Hauptwasserleitung über dem Zählerschrank? Natürlich, sonst würde es ja nicht ins Gesamtkonzept passen.
Ja und?
 
Das ist 3x3 Neozed-Sicherungen für die Etagen, 3x Keller (DG/1.OG/EG) + Allgemeinstrom (Klingelanlage + Steuerung Nachtspeicherheizung + Treppenhauslicht).

Wo ich mich nun Frage (VDE 4100): Werden die Leitungen zur Unterverteilung nicht mehr abgesichert?

@werner_1

Natürlich wird der sich das vergolden lassen. Neuer HAK, neuer Zählerschrank, da kostet die Elektrik bald mehr wie die 5kWp Solaranlage mit 5kWh Speicher. Zumal dann auch die Frage ist: müssen die Unterverteilungen dann auch erneuert werden?
Ganz langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich wohl einfach auf die EEG verzichten muss. (Die Anlage wird dann natürlich trotzdem ein bisschen nachgebessert)

Wasserleitung vom Gefühl her gehört das verboten. Was ist wenn die Leitung leckt? Man eröffnet ja auch keine Raucherecke im Heizölraum?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein das ist so nicht zulässig und ist, da es NIE einer gültigen Norm entsprochen hat gemäß aktueller Norm auf zu rüsten.

Was bitte soll dieser Blödsinn?
Natürlich war es 1996 zulässig 4polige Wohnungszuleitungen zu verlegen.
Und eine Anpassungsvorderung dazu existiert auch nicht, warum auch!

Wenn der Netzbetreiber die NH-Vorsicherung akzeptiert (so kenne ich das bei uns auch!) reicht es, den Überspannungschutz im Vorzählerbereich nachrüsten zu lassen, und fertig ist!
 
Wo ich mich nun Frage (VDE 4100): Werden die Leitungen zur Unterverteilung nicht mehr abgesichert?
Wenn die UV-Zuleitung zur Zählervorsicherung passt, brauchst du keine 2. Sicherung.

Wasserleitung vom Gefühl her gehört das verboten. Was ist wenn die Leitung leckt? Man eröffnet ja auch keine Raucherecke im Heizölraum?
Dein Gefühl täuscht. Es gibt sogar Hausanschlussschränke mit Gas, Wasser und Strom darin. Man legt auch el. Leitungen im Heizölraum mit Schaltern, die Funken erzeugen.

Ich hatte mal den Fall, dass Wasser in einen Zählerschrank lief. Das kam aber vom WC darüber und lief an irgendwelchen Leitungen entlang.
 
Ich glaube ich werde mir einen Elektriker suchen, der mir die Anlage nach einigen Anpassungen abnimmt. ÜSS ist ja nur ein Handgriff und ein Kabel. SLS auch kaum mehr Arbeit (nur müssen im HAK die Sicherungen raus und neu verplombt werden).

@Www Jein. Welchen Pfusch genau?
Das Loch im Dach? Ja
Der Wasserschaden im Bad 3? Ja
Die mit Bauschutt gefüllten Trockenbauwände? Nein
Die mangelhafte Elektroinstallation? Nein, sah besser aus wie in der 70er Jahre Wohnung mit 3 Sicherungen pro 80qm Wohnung
Fliesen auf einlagigem Gipskarton in Bad 2? Nein
Defektes Regenablaufrohr in 2m Tiefe vor dem Haus? Nein
Mangelhafte Erdung? Nein (muss ich noch 2 Kreuzerder 2m Lang in 0,5m Tiefe versenken und an Sat-Schüssel und PAS anschließen)
Der bis zu 5cm Putz, der beim Tapezieren von den Wänden fällt? Nein

Das könnten wir noch ergänzen durch zahlreiche Dienstleister/Handwerker-Fails von "Baulücke" über "keine Ahnung" bis zu "kein Bock".
Statiker der nie vorort war = Statik falsch
Dachdecker 1 hat das Dach abgedeckt, war mit Dämmung überfordert und kam nicht wieder
Dachdecker 2 hat 1cm breite Baulücke in Dachgaube zum Nachbarn gelassen und Brandschutz missachtet, das würde man intern lösen können.

Ich sag es mal so: Mit Stand 1996 ist in diesem Haus vieles besser, was ansonsten als Mietwohnung versucht wird zu verkaufen. Und 2013 für 70.000€ in Stadtrandlage für 180qm (+ Keller + Treppenhaus + Dachspeicher) kann man auch nix erwarten. Es ist halt nur ärgerlich wenn irgendwo 20€ gespart worden sind und ich das 10-fache allein an Material investieren muss.
 
@Www Jein. Welchen Pfusch genau?
2x Ja
7x Nein
Tscha, vermutlich wurde beim Kauf auf eine eigene sachverständliche Bewertung der Immobilie aus Kostengründen verzichtet. Das wäre genauso, als wenn man einen Gebrauchtwagen unbesehen aus dem Prospekt mit der Beschreibung des Händlers gekauft hätte.
Nun gelten Gebrauchtwagenhändler in D nicht gerade zu den ehrlichsten und offenen Menschen, sondern drehen dir mit wenig Aufwand eine Reisschüssel an. Und zu denen zähle ich die Immoheinis auch, ohne eine gut Portion krimineller Energie und Schönredekunst durch weglassen, kannst du diesen Job nicht erfolgreich ausführen!
 
Thema: ÜSS / SLS
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