Balkonkraftwerk

Diskutiere Balkonkraftwerk im Forum Photovoltaik- / Windkraft-Forum im Bereich DIVERSES - Hallo zusammen, eben die neuen Preise unseres Versorgers bekommen: 52 Ct/kWh ab 1.3.23 ! Also denken wir über die Anschaffung eines...
Wurde anscheinend nicht ganz fertig gedacht. Das mit dem jedermann :)
Leitungsschutz und Brandschutz sollte eigentlich oberste Priorität bei sowas haben.
Das ist aber reine Theorie,
1. musst du dann auch 18A am gleichen Stromkreis abnehmen. und das längere Zeit. Ich kenne keinen Stromkreis in einer Wohnung, wo jemals 16A längere Zeit fließen geschweige denn 18.
Kurzzeitig kannst du auch so 18A ziehen ohne das eine Sicherung auslöst und es deswegen brennt.
2. Eine Balkonanlage muss Panelmäßig schon reichlich überdimensioniert sein, wenn die dauerhaft 2,5A liefern soll. Wenn du dir mal die Einspeiseleistung am WR anschaust. Ich hab 720Wp am Wechselrichter, ich hab bisher nur einmal 600W Einspeiseleistung gesehen und das schwankt praktisch permanent, Selbst bei einem leichten Schleier wie einem Kondensstreifen eines Flugzeugs geht die Leistung wieder zurück. Sind die Module zu warm liefern die auch weniger Leistung.Also wenn schönes Wetter ist mit wolkenfreiem Himmel nicht zu warm, und du evtl 900WP am 600W WR hast, wirst du es evtl schaffen mal 2h lang die 600W einzuspeisen.
 
Ich verstehe Eure Diskussion nicht ganz:

Es fließen auf einer Leitung, an der auch das Balkonkraftwerk hängt, angenommen 16A.
Jetzt speist der Wechselrichter 2A ein, die fließen doch "rückwärts", also in Summe auf der Leitung noch 14A?

Ciao
Stefan
 
Es fließen auf einer Leitung, an der auch das Balkonkraftwerk hängt, angenommen 16A.
Jetzt speist der Wechselrichter 2A ein, die fließen doch "rückwärts", also in Summe auf der Leitung noch 14A?
Von links (vom öffentlichen Netz) kommen 16 A, von rechts (vom Balkonkraftwerk) kommen 2 A.
Beides (18 A) fließt in den Knoten ein, an dem der Verbraucher angeschlossen ist. (siehe Kirchhoff-Regel)
Der Knoten auf der anderen Seite des Verbrauchers lässt die Ströme im selben Verhältnis wieder über den Neutralleiter nach links und nach rechts abfließen.
 
Das sind eher theoretische Betrachtungen. Da müsste an der Steckodse bereits eine Überlast betrieben werden. Dann würde der LS später oder eventuell sogar gar nicht auslösen.

Obwohl gerade im Winter. Die Balkonsteckdose hängt am Wohnzimmerkreis und im Winter wird ein Ölradiator oder ähnliches betrieben. Wobei im Winter kaum ein BKW die 2.5A liefert.
 
Der Verbraucher zieht soviel, wie seiner Anschlussleistung entspricht – hier 4140 W bei 230 V. Dieser Verbraucher ist nur ein Beispiel um über die 16-Ampere-Grenze zu kommen.

Verstehe ich nicht ganz.
Mal rein theoretisch angenommen da hängt ein Ölradiator mit 3680 Watt Leistung an dem Knoten (16A).
Der nimmt doch maximal 3680 Watt auf oder würde er die zusätzliche Leistung des BK aufnehmen und ggf überhitzen ?
Würden auch andere Verbraucher (TV Gerät etc) mehr Leistung aufnehmen ?
 
Jein es geht darum, wenn ein Stromkreis aufgrund zuvieler angesteckter Geräte überlastet ist, löst laut Auslösekurve der Leitungsschutz nach x Minuten aus.
Speist nun zusätzlich ein BKW in diesem Stromkreis ein, löst der LS eben später oder eventuell gar nicht aus, da er die Überlast gar nicht mitbekommt.
 
Beispiel 1

Auf einem Stromkreis hängen 3 Stück 1500W verbraucher. Da das BKW auch einspeist, ist eigentlich keine STrang überlastet. (naja, die 16,9A sind zu viel, deswegen löst aber keine LS aus)
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Beispiel 2

Auf dem Stromkreis hängen wieder die 3 1500W verbraucher, jedoch an einer 3er Steckdose.
Hier ist der Strang zur 3er Steckdose überlastet.

In beiden Fälle würde der LS ohne Balkonkraftwerk ca. nach einer Stunde auslösen. Mit Balkonkraftwerk löst er gar nicht aus.
Also kommt es darauf an, wie sich die Last und die Einspeisung im Stromkreis aufteilt. (PS die kleinen Unterschiede 17 zu 16,9A sind Rundungsfehler.)
upload_2023-1-24_18-25-42.png
 
Meiner Meinung nach sind das aber eher theoretische Betrachtungen, da die 2.6A des BKW (bei optimalen Sonnenbedingungen nur wenige Stunden) bei den Toleranzen der LS kaum ins Gewicht fallen, und man einen Stromkreis sowieso niemals derart knapp betreiben sollte.
 
Meiner Meinung nach sind das aber eher theoretische Betrachtungen
Das meine ich auch. Man betreibt absichtlich mehr als die sonst üblichen 3,6 kW, in der Hoffnung, dass keine Wolke kommt.

Aber sicher – indem man gegen einen 13-Ampere-LS-Schalter austauscht, kann man auch diesen theoretischen Punkt entschärfen.
 
und man einen Stromkreis sowieso niemals derart knapp betreiben sollte.

Mein Maler hat mal einen kleinen und meinen großen 3kw Lüfti an einen Stromkreis betrieben damit die Farbe schneller trocknet. War nicht lange genug das der LS auslöste aber das Verlängerungskabel und der Stecker an der Dose waren schön warm :)
Geht nicht - gibts nicht.
Vielen Dank für die tolle Erklärung und die Skizzen. Ich glaub jetzt hab ichs auch kapiert :)
 
Hat jemand in letzter Zeit wieder über Balkonkraftwerke gesprochen? Ich habe vor kurzem einen Artikel über Stecker Solar (pvcarport24.de/balkonkraftwerk-und-stecker-solaranlage/) gelesen, in dem es hieß, dass viele Geräte nicht sicher sind (weil sie kein Relais haben) und deshalb vom Netz genommen werden müssen. Wie würdet ihr einen Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 800 Watt für einen Generator bemessen? Man könnte zum Beispiel 4 Module mit je 440 Watt anschließen, um auch im Winter etwas davon zu haben.
 
Manche Vorschriften sind sicher eine Spezialität deutscher Ingenieurskunst. Dass es Wechselrichter gibt, die ohne diese 2. Sicherheitseinrichtung "Trennrelais" ausgeliefert weden, liegt aber wohl auch am Mangel an Überprüfung. Dieser Mangel wurde ja auch nicht von einer staatlichen Sicherheitsprüfstelle oder dem TÜV erkannt. Ob tatsächlich eine potentielle Gefahr von Balkonkraftwerks-Wechselrichtern ausgeht wird in den Medien nicht dokumentiert.
Die Vorschriften, die den Betrieb von Balkonkraftwerken regeln, ändern sich auch immer wieder, aber auch das Datum, an denen sich eine Lockerung ergibt. Welche Änderung am 1.1.2024 in Kraft tritt muss man wohl immer wieder selber nach-googeln. Für den Anschluss von Paneln gilt auf jeden Fall immer erst mal das Datenblatt des tatsächlich verwendeten Wechselrichters. Da steht dann oft zumindest als Empfehlung, welche und wie viele Panel an den WR angeschlossen werden können. Also führt hier schon mal kein Weg am lesen vorbei. Und solche Vorgaben, Vorschriften und Empfehlungen sollten man befolgen, auch um den sicheren Betrieb des WR zu gewährleisten.

Gruß
Gerhard
 
Für mich ist das Unsinn. Da Balkonwechselrichter in der Regel mit DC gespeist werden unter 120V, kann ich mir kaum eine Gefahr vorstellen. Wenn die Elektronik ausfällt, kommt da sicher als 1. keine Wechselspannung mehr raus. Und selbst wenn du das Ding vom Eingang zum Ausgang durchschlägt hast du max. die DC Spannung auf dem Schukostecker und die ist bis 120V ungefährlich
 
Frage: ist es konstruktiv eigentlich möglich das ein Wechselrichter durch einen Defekt phasenverschoben einspeißt und es damit zu einer erhöhten Spannung kommt ?
 
Nö, gegen das Netz ankämpfen kann der nicht. Die Spannung verändern dazu müsste er so viel Strom liefern, das das die Sicherung auslöst. also weit jenseits der 16A
 
Nö, gegen das Netz ankämpfen kann der nicht. Die Spannung verändern dazu müsste er so viel Strom liefern, das das die Sicherung auslöst. also weit jenseits der 16A

Bei großen PV Anlagen ist so eine ungewollte Phasenverschiebung technisch auch nicht möglich ?
 
Nö. Da sind nur die Sicherungen größer. Phasenverschiebung und Blindstrom erzeugen geht natürlich, aber dadurch veränderst du nicht die Spannung bzw nur in dem Bereich Spannungsfall der Zuleitung.
 
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