PE, Potentialausgleich - Bitte um Erklärung

Diskutiere PE, Potentialausgleich - Bitte um Erklärung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi zusammen, ein paar Fragen zur Erdung und zum Potentialausgleich habe ich. Erstmal zur Situation auf den Bildern: Unten guckt ein Erder aus...
Schon richtig, weil ja der PEN mit dem Erdpotential im Haus gestützt wird. Allerdings erklärt das nicht warum die Leitung auf die diese PE-Schiene geht, wo nichts dranhängt. Die Leitung sollte auf den PEN im unteren Zählerbereich gehen oder direkt an den HAK. Wie der Potentialausgleich gestaltet ist, bleibt aber immer noch unklar.
 
Da die mittlere PE-Schiene ja am Bandeisen hängt und wenn die obere PE-Schiene am HAK direkt angeschlossen wäre, dann dürfte doch kein Durchgang sein, oder?

Wie hast Du das gemessen? Mit einem Multimeter? Welchen konkreten Ohmwert zeigt es an?

Auch, wenn das nicht direkt verbunden wäre, über den Weg durch das Erdreich zur Erdung der Trafostation ergibt sich ein gewisser niederohmiger Wert. In der Praxis liegt er, je nach Qualtität des eigenen Hauserders, etwa zwischen wenigen Ohm und 20 Ohm.

Es wäre für uns sehr wichtig, zu wissen, ob es ein TN oder TT ist, weil das die grundsätzliche Verschaltung der Erdungen bestimmt.

Das Teil im oberen Anschlussraum, was ist das?

Bitte auf den Fotos nur die kleinen Bereiche der Aufkleber schwärzen, wo relevantes stehen könnte.
 
Hi,
hat ein wenig gedauert, aber ich habe nun ein paar mehr Infos:

Den Durchgang habe ich mit einem Multimeter gemessen ja, der Widerstand liegt bei ca. 80 Ohm.

Das geschwärzte Teil oben sind NEOZED-Sicherungen.


Was ich neu rausgefunden hab:
Vom HAK kommt ein 4-adriges Kabel zum Zählerkasten mit Aderfarben blau, schwarz, braun und grün-gelb.

Im unteren Anschlussraum unter dem Zähler wird der grün-gelbe PEN aufgeteilt in grün-gelb PE und blau N.
Diese beiden werden nach oben geführt und kommen wie auf dem Bild zu sehen oben raus.

Weiterhin werden vom HAK kommend die Phasen blau, schwarz und braun an den Zähler geführt und von dort weiter als schwarz, braun, schwarz zu den NEOZED-Sicherungen.

Zusätzlich kommt vom Flacheisen ein grün-gelber von unten in den Zählerkasten auf der mittleren PE-Schiene an wie auf dem Bild zu sehen.
Das bedeutet im Endeffekt, der PEN vom HAK kommend ist nicht direkt verbunden mit dem Erdpotential am Flacheisen.

Bisher wurden alle PEs im Haus dort an der mittleren PE-Schiene angeschlossen, also am Erdpotential im Haus.
Und hatten somit keine direkte Verbindung zum PEN am HAK.
Hier würde ich dann jetzt eine neue Verbindung herstellen und die beiden PEs verbinden.


Auch werde ich mich um den Potentialausgleich kümmern:
An das Flacheisen kommt eine Potentialausgleichsschiene und alle Heizungs- und Wasserleitungen im Haus werden dort angeschlossen.


Ich habe mal eine Zeichnung vom IST-Zustand gemacht.
 

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Hi,
Zusätzlich kommt vom Flacheisen ein grün-gelber von unten in den Zählerkasten auf der mittleren PE-Schiene an wie auf dem Bild zu sehen.
Das bedeutet im Endeffekt, der PEN vom HAK kommend ist nicht direkt verbunden mit dem Erdpotential am Flacheisen.

Diese Leitung macht auchh keinen Sinn, es sei denn man errichtet ein lokales TT-Netz.

Bisher wurden alle PEs im Haus dort an der mittleren PE-Schiene angeschlossen, also am Erdpotential im Haus.
Und hatten somit keine direkte Verbindung zum PEN am HAK.

Und genau das wäre ein lokales TT-Netz. Das wird aber eventuell gar nicht so gewollt sein. Stichwort Abschaltbedingungen.
Der PE aus der PEN-Aufteilung ist nicht beschaltet.

Hier würde ich dann jetzt eine neue Verbindung herstellen und die beiden PEs verbinden.

Nein der Erdungsleiter wird nur im TT-Netz zum PE. Du benötigst eine direkte Verbindung zum PEN entweder direkt von der HES an die PEN-Aufteilung oder den HAK. Dies dient dem Potentialausgleich und der Stützung des PEN. Ein Bypass über den PE und mehreren Klemmen durch den Schrank ist nicht zulässig. Soll noch ein Überspannungsschutz installiert werden so wird eine weitere Leitung von diesem zur HES benötigt welche auf dem kürzesten Weg zu erfolgen hat.

Auch werde ich mich um den Potentialausgleich kümmern:
An das Flacheisen kommt eine Potentialausgleichsschiene und alle Heizungs- und Wasserleitungen im Haus werden dort angeschlossen.

Das ist so auf jeden Fall richtig.
 
Vielleicht erst mal klären ob hier nicht ein TT Netz anliegt!

Vielleicht wurde die gestrichelt eingezeichnete Verbindung absichtlich weg gelassen?
Die Anschluß des internen PE im Kasten ist vielleicht dann vergessen worden zu entfernen?
 
Den Durchgang habe ich mit einem Multimeter gemessen ja, der Widerstand liegt bei ca. 80 Ohm

80 Ohm wäre für die Praxis etwas zu hochohmig. Normalerweise würde man hier etwa 5...20 Ohm erwarten. OK, mit dem Multimeter war das auch keine so aussagekräftige Messung. Wenn man die Messspitzen des Multimeters umpolt, ergeben sich dann auch 80 Ohm?

Im unteren Anschlussraum unter dem Zähler wird der grün-gelbe PEN aufgeteilt in grün-gelb PE und blau N

Das heisst, die Plomben sind offen? Dann könnte man die Leitung zur künftigen Haupterdungsschiene hier an die PEN-Schiene klemmen. Was EMV-mäßig eine gute Lösung ist.

Aber nur machen, wenn definitiv feststeht, dass es ein TN-System ist.
 
Der PE aus der PEN-Aufteilung ist nicht beschaltet.
Genau.

Nein der Erdungsleiter wird nur im TT-Netz zum PE. Du benötigst eine direkte Verbindung zum PEN entweder direkt von der HES an die PEN-Aufteilung oder den HAK. Dies dient dem Potentialausgleich und der Stützung des PEN. Ein Bypass über den PE und mehreren Klemmen durch den Schrank ist nicht zulässig. Soll noch ein Überspannungsschutz installiert werden so wird eine weitere Leitung von diesem zur HES benötigt welche auf dem kürzesten Weg zu erfolgen hat.
Ok, da liegt der Hase im Pfeffer.
Diese Verbindung fehlt, vom HAK bzw. von der PEN-Aufteilung direkt zum HES.
Warum diese nicht gemacht wurde, ist mir grade ein Rätsel, ich gehe nämlich hier sehr von einem TN-Netz aus (ich werde mal beim Netzbetreiber nachfragen).
So hat der damalige Elektriker aus einem eigentlichen TN-Netz ein TT-Netz gemacht wenn ich das nun alles richtig begreife. Für die Sicherheit nicht die beste Lösung.


80 Ohm wäre für die Praxis etwas zu hochohmig. Normalerweise würde man hier etwa 5...20 Ohm erwarten. OK, mit dem Multimeter war das auch keine so aussagekräftige Messung. Wenn man die Messspitzen des Multimeters umpolt, ergeben sich dann auch 80 Ohm?
Das muss ich mal noch ausprobieren.

Das heisst, die Plomben sind offen? Dann könnte man die Leitung zur künftigen Haupterdungsschiene hier an die PEN-Schiene klemmen. Was EMV-mäßig eine gute Lösung ist.

Aber nur machen, wenn definitiv feststeht, dass es ein TN-System ist.
Man kann von unten in den alten Kasten reinschauen, so konnte ich es erkennen.
Da ich an die Sicheurngen des HAK eh nicht rankomme und auch nicht will, wäre es eh eine Aufgabe für einen Elektiker den PEN korrekt an die zukünftige Potentialausgleichschiene anzuschließen.
 
Nein!
Nur der PE darf an die PA-Schiene, der PEN ist bis zur Aufteilung isoliert zu führen!
Eine Verbindung direkt an der Trennstelle des PEN wäre zulässig.
 
Also nochmal prinzipiell aufgezeichnet, wie die ideale Verbindung des PEN zur Hauserdung aussehen sollte:
Wobei es egal ist, ob der Punkt der Auftrennung im Hausanschlusskasten oder im Zählerschrank sitzt.


Auftrennung.png
 
Oder eben diese Schaltung:
Der Querschnitt des PE zwischen beiden Punkten muss ausreichend groß sein. z.B. 16mm² (10mm²)
Nicht, dass jemand auf die Idee kommt, den PE erst nach zig Metern 1,5mm² von irgendeiner Steckdose aus, an die HES zu legen.


Auftrennung2.png
 
Die PEN-Stützung muss am PEN erfolgen und nicht am PE ! Das erfolgt entweder direkt am HAK oder spätestens im unterem Anschlussraum des Zählerschrankes aber nie nach dem Zähler. Der PEN ist generell mit den L zu verlegen und nicht getrennt. Der PEN ist in erster Linie ein Schutzleiter und erst danach Neutralleiter.
 
Falsch immer noch!
Beide Bilder von EBC41 sind korrekt,
wobei das Erste zu bevorzugen wäre wenn möglich.
Die Erdung im Haus gehört zur Anlage des Hauses und ist für den Potentialausgleich PE/Örtlicher Standort zuständig.
Außerdem ergibt das weiterhin eine Erdung bei defekt des PEN vom Versorger, wenn auch das im Ernstfall nur ein geringer Vorteil ist.
Auch wenn es gleichzeitig eine Verbesserung der Erdung des PEN mit sich bringt ist das nicht die eigentliche Aufgabe dieser Verbindung, auch wenn Netzbetreiber das vielleicht gerne so sehen und auch Nutzen.

Wir der PEN geerdet, bleibt ein Potentialunterschied zwischen PE und PA bestehen, welcher dann zu Schäden und Störungen durch vagabundiernde Ströme führt.
 
Hi,
ich habe nochmal mit dem Multimeter gemessen:
Der Widerstand schwankt stark. Einmal zwischen 25-65 Ohm, wenn ich umpole dann zwischen 65 und 95 Ohm.


Dann muss ich nochmal auf eure Erklärungen eingehen:

Da bei mir der PEN nicht im HAK aufgeteilt wird sondern im unteren Anschlussraum, muss also auch von dort, von der Aufteilungsstelle aus, eine Verbindung zur HES gehen. Korrekt?
Also wie im Bild 1 zu sehen von EBC41.
Diese Verbindung gibt es bei mir aber nicht.

Bei mir gibt es nur eine Verbindung zwischen PE und HES, also nach dem Zähler.
Das wäre ja dann wie auf dem Bild 2 von EBC41 zu sehen.
Nun sagen einige hier aber, so darf das nicht sein. Andere scheinen damit einverstanden zu sein.
Was wäre hier richtig?


Und, Octavian1977, was meinst du mit "Wir der PEN geerdet, bleibt ein Potentialunterschied zwischen PE und PA bestehen, welcher dann zu Schäden und Störungen durch vagabundiernde Ströme führt."
Meinst du, falls vom PEN eine Leitung zur HES geht, BEVOR der PEN aufgeteilt wird?
 
ich habe nochmal mit dem Multimeter gemessen:
Der Widerstand schwankt stark. Einmal zwischen 25-65 Ohm, wenn ich umpole dann zwischen 65 und 95 Ohm.

Daraus sieht man, dass ein gewöhnliches Multimeter nicht geeignet ist für solche Messungen. Verschiedene Metalle bei Erdern verursachen Gleichspannungsanteile, daher die Differenz beim Umpolen. Ein Multimeter kann diese Gleichspannungsanteile nicht herausrechnen.
Professionelle Messgeräte verwenden Wechselspannungen mit einer Frequenz, die Einflüsse der 50 Hertz vom Stromnetz (oder 16,7 Hz von Bahnstrom) eliminieren können.


Da bei mir der PEN nicht im HAK aufgeteilt wird, sondern im unteren Anschlussraum, muss also auch von dort, von der Aufteilungsstelle aus, eine Verbindung zur HES gehen. Korrekt?
Also wie im Bild 1 zu sehen von EBC41.

Ja, das wäre eine brauchbare Lösung.


Bei mir gibt es nur eine Verbindung zwischen PE und HES, also nach dem Zähler.
Das wäre ja dann wie auf dem Bild 2 von EBC41 zu sehen.

Wenn das gleich nach dem Zähler, also im oberen Anschlussraum, gemacht wird, wäre es noch praktikabel.


Wenn man den PEN vor der Aufteilung erdet, kann der Spannungsabfall durch den Stromfluss, Störungen verursachen. Je nach Länge des PEN - Stücks vernachlässigbar bis deutlich messbar.
 
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