Wie Anfrage formulieren - Check altes Haus

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Bahnhofshalle

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Hallo zusammen,

habe schon einiges im Forum quer gelesen und hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps geben, das Thema richtig anzugehen...

Wir haben kürzlich ein Haus, gebaut Mitte der 70er, gekauft. An der Elektrik wurde nichts erneuert (s. Schaltkasten anbei). Wir sind jetzt am überlegen was alles mindestens neu gemacht werden muss (!) vs. einfach alles raus reißen und komplett neu machen. Mit der Zahl der Steckdosen, Schalter, Lampen etc könnten wir leben - dass alles neu in Hinblick auf Komfort und Sicherheit (Plastikverkleidung der Kabel...) besser wäre weiß ich. Mit komplett alles aufreißen und neu verputzen lassen kommt natürlich nochmal ein großer Kostenblock dazu, weshalb ich mir gerne vor Ort Meinungen von Fachleuten einholen möchte. Wenn es dann komplett neu gemacht werden muss ist es halt so.

Aber - was fragt man da an: "Hallo, ich hab ein Haus und einen Plan der Elektrik mit ein paar Leerrohren, würde dem aber nicht ganz trauen, können Sie mal drauf schauen wo hier eigentlich Leitungen liegen und wie der Zustand so ist" ist vielleicht nicht so zielführend... Ich kann aber schlecht nach nem Angebot fragen wenn ich ja nicht weiß, was wir wollen, aber erst mal verstehen müssen was da ist (natürlich gehen Gebühr, ist ja ein Aufwand) - versteht man mein Dilemma? Welche "Schlüsselwörter" nimmt man zu der Problembeschreibung her?

VG von der Bahnhofshalle
 

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Die Elektrik ist rund 50 Jahre alt somit ist es nicht an zu raten auch nur Teile davon weiter zu erhalten.
Gerade Da Ihr jetzt den Luxus habt dort nicht zu wohnen ist eine Erneuerung komplett deutlich problemloser als später wenn man drin wohnt irgednwann hier und dort was reparieren zu müssen.

Vom Bild her wären schon mal die Schraubautomaten bedenklich, da diese nur im Typ H oder L verfügbar sind und diese nicht in der Lage sind ausreichend vor Überlast der Leitungen zu schützen.
bis 1973 wäre klassische Nullung noch erlaubt gewesen, mit der Schalttafel da sieht das eher aus wie Anfang 70er als Mitte.

Auch wenn hier schon dreiadrig verlegt wurde sind in dem Zustand Defekte an der Leitungsanlage kaum erkennbar, baust Du nachher FIs an die alten Leitungen kann das dann schief gehen da sicher einige defekte schlummern die unerkannt geblieben sind.
 
Anhand deines Bildes würde ich für einmal alles neu plädieren. Diese Anlage hat ein technisches Upgrade dringend nötig.
Vor allem aus Sicherheitsgründen, da kein Fehlerstromschutz, kein Überspannungsschutz da sein dürften.
Evtl liegen schon 3-adrige Kupferleitungen. Dann muss man nicht gleich alles aufreißen. Stromkreise sind es ja nicht zu knapp.
Wenn du es dir zutraust, schaust du zuerst mal in mind. eine Steckdose und machst davon ein Bild für die Fachleute hier.

Auf viel Interesse wirst du mit einem „Check“ wsl momentan bei keinem Handwerksbetrieb stoßen. Das würde ich eher so formulieren wie du am Anfang: Haus aus den 70ern, Elektrik austauschreif. Bitte um Angebot. Das kannst du ja dann annehmen oder nicht.
 
Wenn man dann alles austauscht, sollte man sich überlegen, was man für "features" dazuhaben möchte, die es ggf. so in den 70ern nicht gab / nicht da sind, wie elektrische Rolladenansteuerung, Bussystem/Netzwerk, Lademöglichkeit für E-Auto, PV, etc. bis hin zur Türsprechanlage.
Dann vielleicht mal die Großverbraucher auflisten, wie erfolgt die Wärme/Wasserbereitstellung, wieviele Stromkreise möchte man haben, was ist mit Außenanlagen/Garten bis hin zur Haustürbeleuchtung....
 
Nach 50 Jahren Betrieb und der Möglichkeit alles zu ersetzen würde ich auf keinen Fall hier noch was altes drin lassen.
Hatte ich gerade letztens.
80er Jahre, "nö lassen wir alles so ist ja schon drei Adrig". Nach Fertigstellung war dann doch irgendwie ein Draht in der Decke gebrochen und die Leuchte im Raum geht nun nicht. Tapete fertig gestrichen etc und nun?
 
Danke für eure zahlreichen Antworten! Dann werde ich einfach mal direkt wie vorgeschlagen nach Angeboten fragen. An eine Gegensprechanlage hätte ich gar nicht gedacht, PV dafür schon... Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht.

Es liegt lt. Plan überall dreiadrig und in Anbetracht des Baujahres dürfte auch keine klassische Nullung mehr verlegt worden sein. Wäre es denn möglich, dass man Bad und Küche erstmal lässt und nur den Rest austauscht? Die müssten nämlich nicht zwangsweise neu gemacht werden, aber bei Elektro müssten halt die Fliesen von der Wand (gibt nicht genug Ersatz zum Ausbessern) und dann ist das auch wieder was Größeres...
 
Nach Fertigstellung war dann doch irgendwie ein Draht in der Decke gebrochen

Was macht das für einen Unterschied ob die Leitung nun neu oder alt ist, wenn sie in der Bauphase beschädigt wird, ist das nunmal so.

Ich kann es hier gerne noch mal wiederholen:
Mein Elternhaus ist Baujahr 1972, die Installation erfolgte komplett mit NYA in Rohr.
Die Adern die ich da bei umbaumaßnahmen herausziehe, kannst du nicht von einer nagelneuen aus dem Karton unterscheiden.
Weder was ihr absetzverhalten, noch Farbe/haptik der Isolierung angeht.

Pauschal zu sagen, es muss alles neu, ist also Falsch!

Anekdote dazu:
Der Elektriker hat damals für den ungeschalteten Außenleiter grundsätzlich braune Adern eingezogen.
Früher hat mich das geärgert. Seit 20 Jahren ist es wieder UptoDate!
 
Pauschal austauschen würde ich - wenn modernisiert werden soll - höchstens zweiadrige oder Aluleitungen in der Hausinstallation. Aber das ist Ansichtssache. In erster Linie muss der ausführende Elektriker verantworten können, woran er die Finger legt.

Natürlich weiß man nie mit absoluter Sicherheit, welche Vorgeschichte eine Installation aufweist. Ob nicht eine oder mehrere Leitungen durch thermische oder mechanische Überlastung vorgeschädigt wurden. Wenn eine Anlage aber optisch und messtechnisch in Ordnung ist, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund diese komplett auszutauschen. Es gibt immer Einzelfälle, die subjektiv das Gegenteil unterstellen. Aber jede Installation ist ein wenig anders und bedarf des kundigen Auges und Verstandes des Fachmanns.

Fehlerstromschutz (FI-Schutzschalter) würde ich aber wenigstens für Küche und Bad nachrüsten lassen.
 
Wenn du es dir zutraust, schaust du zuerst mal in mind. eine Steckdose und machst davon ein Bild für die Fachleute hier.
Hab heute extra ein paar Fotos gemacht: jeweils eine Dose aus jedem Stockwerk (DG, EG, Keller) und aus dem Treppenhaus, wo die Vorbesitzer sich was für einen Bewegungsmelder im Flur abgezweigt haben :confused:

Fehlerstromschutz (FI-Schutzschalter) würde ich aber wenigstens für Küche und Bad nachrüsten lassen.
Das würde ich im Sinne des Nachwuchses mindestens überall nachrüsten wollen. So verlässlich hören sie auf 'Stopp' noch nicht...
 

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Okay, aber neue Steckdosen solltest du auf jeden Fall einplanen.
Bild 2 sieht auch verdächtig nach klassischer Nullung aus, wenn ich nicht schiele. Oder was macht die grüne Litze da unten an der blauen Ader? :eek:
 
Das würde ich im Sinne des Nachwuchses mindestens überall nachrüsten wollen. So verlässlich hören sie auf 'Stopp' noch nicht...


Ja, auf jeden Fall flächendeckend RCD/FI 30mA nachrüsten lassen und nicht nur einen, sondern mind. drei Stück, damit die ganze Anlage nicht an einem einzigen RCD hängt.

Wenn man schon die Hauptverteilung neu macht, und neue LSS einbaut, ist es logisch, alles über 30mA - RCDs anzufahren.

Zu einer neuzeitlichen Installation gehört auch ein Überspannungsschutzkonzept, da im Haus zunehmend Betriebsmittel mit empfindlicher Elektronik vorhanden sein werden.

Zusätzlich kann man eine Notstromeinspeisung einbauen lassen, wenn gewünscht.
Preiswerter kann man sie nicht mehr realisieren, weil eh schon die ganze Verteilung neu gebaut wird.


Meine Meinung ist auch, wenn die alten Leitungen messtechnisch und optisch ok sind, diese zu belassen.
Aber sämtliche Abzweigdosen prüfen lassen, wie die Klemmen aussehen und im Idealfall gegen die neuartigen Steckklemmen (Wago) tauschen.

Das mit der flexiblen Leitung in der einen Steckdose muss geändert werden.
 
Moin erstmal,

Vorab ... Bahnhofshalle ich kann genau nachvollziehen wie du bzw. Ihr euch gerade fühlt. Wir sind gerade auch an einem Objekt aus dem Jahre 1976 dran und ich bin echt froh den Beitrag hier gefunden zu haben.

Ich hätte eine Frage dazwischen. Hatte jemand eine grobe Hausnummer was ein Sicherungskasten mit einer kompletten Erneuerung aller Leitungen etc. Kosten würde? Ich hätte im Internet etwas zwischen 80 - 120€ pro qm gelesen. Unsere Wohnfläche beträgt 140qm und ist auf 3 Stockwerke verteilt.

Weiterhin... weiß jemand was es kostet die Panzersicherung vom Strombetreiber versetzen zu lassen? Unsere sind leider mittendrin und würden einen größeren Schaltkasten nicht zulassen (Bilder).
Wir würden die Sicherung gerne um ca 30 cm (oder mehr) nach unten versetzen.
 

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Diese Zählertafel sollte unbedingt erneuert werden inklusive der Umstellung von Wechselstrom auf Drehstrom. Einphasiger Wechselstrom ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Das fängt schon damit an, dass ein vernünftiger E-Herd gar nicht betrieben werden kann. Zählerschränke sind vom Netzbetreiber hinsichtlich Größe und Ausstattung aus seinen Zählerplatzlisten auszuwählen. Die Installationshöhe ist dabei vorgegeben. Dieses vohandene Teil darf zudem gar nicht mehr versetzt werden. Bei einer Änderung sind die aktuellen TAB und damit ein neuer Zälerschrank verpflichtend. Hinsichtlich der Kosten muss man sich an eine, im Installateurverzeichnis eingetragene Firma wenden. Das ist zu stark von den örtlichen Umständen abhängig, als das da verbindliche Aussagen getroffen werden können. Ohne einen eingetragenen Installateur sind sowieso keine Arbeiten möglich.
 
Hi Hemapri,

Danke ersteinmal für die schnelle Antwort. An den Leitungen sowie anderen elektrischen Anlagen im Haus werde ich definitiv nicht selbst Hand anlegen.
Da lasse ich jemanden kommen. Wollte nur mal hören ob jemand damit Erfahrung hat was das kosten könnte.
Der Preis wäre eine gute grobe Richtung womit ich rechnen müsste um das auf den neuesten Stand zu bringen. Zudem kann man dies für die Verhandlung nehmen um den Kaufpreis anzupassen.
Aber da werde ich mich Mal auf die Suche nach einem Elektroinstallateur machen des sich Mal die Sache ansieht.

Falls einer noch Erfahrung hat wäre ich für einen Tipp dankbar.
 
der Preis ist sehr davon abhängig was Du willst.
Das wird sicher zwischen 10 und 20k€ liegen für eine Installation ohne Spielereien.
 
Thema: Wie Anfrage formulieren - Check altes Haus

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