Motoren mit Unterspannung betreiben

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helloBavaria

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Hallo Zusammen,

Ich hätte mal eine grundsätzliche Verständnis Frage.
Was passiert, wenn ich einen Motor nicht mit der Nennspannung sondern mit einer geringeren Spannung betreibe?

Bei einem Gleichstrommotor würde ich erwarten, dass der aufgenomme Strom sinkt, da der Innenwiderstand des Motors gleich bleibt (?) Und I = U/R gilt ? Das bedeutet auch -> die aufgenommene Leistung wäre z.B. bei halber Spannung nur noch 1/4... stimmt das?

Wie ist es bei einem Wechsel- oder Drehstrommotor?
Grundsätzlich müsste ja auch hier I=U/R zählen. Tatsächlich ist es aber doch so, dass bei weniger Spannung der Strom steigt, damit die Nennleistung erreicht wird. Hängt das irgendwie damit zusammen, dass vielleicht der induktive Widerstand sinkt, wenn die angelegte Spannung sinkt?

Danke schon mal für eure Antworten!
 
Auch beim Gleichstrommotor steigt der Strom. Im Rotor hat der auch AC und der induktive Widerstandsanteil ändert sich mit der Drehzahl. Würde nur der Ohmsche Widerstand zählen, wäre der Strom ja immer gleich egal ob Leerlauf oder blockierte Welle

Wurde übrigens früher in Kassettenrecordern ausgenutzt um die Drehzahl zu regeln. Stieg der Strom, wurde automatisch die Spannung erhöht von der Elektronik
 
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Das heißt, betreibe ich einen Gleichstrommotor mit zu niedriger Spannung, könnte er aufgrund der zu hohen Stromaufnahme durchbrennen oder?
Was passiert bei höherer Spannung als Nennspannung? Steigt dann die Drehzahl und der Motor wird wieder schaden nehmen? Oder sinkt dann der aufgenommene Strom?
 
Das heißt, betreibe ich einen Gleichstrommotor mit zu niedriger Spannung, könnte er aufgrund der zu hohen Stromaufnahme durchbrennen oder?
Das ist sehr theoretisch und hängt auch von der Last an der Welle ab. Genau kann dir das keiner sagen, weil DC Motore gibt es viele. Der Strom steigt auch nicht unendlich weiter. Irgendwann siegt der ohmsche Widerstand und der Strom sinkt wieder. Und beim Erhöhen der Spannung ist es ähnlich. Erst sinkt der Strom, aber irgendwann steigt er.
 
Okay, das macht das ganze schon etwas klarer für mich. Kann man sagen, wie sich das "vermutlich" auf die Drehzahl auswirken wird? Sagen wir bei Leerlauf?
 
Das häng auch vom Motor ab. Gibt Reihenschluß, Nebenschluß und Doppelschluß Motoren und dann noch zig Untergruppen.
 
Kann man sagen, wie sich das "vermutlich" auf die Drehzahl auswirken wird? Sagen wir bei Leerlauf?

Nehmen wir mal, um das leichter zu verstehen, einen Nebenschluss DC Motor im Leerlauf. Nebenschluss heisst, dass die Feldwicklung dem Anker parallel geschaltet ist.

Bei dieser Maschine ist die Drehzahl ziemlich unabhängig von der Spannung. Wenn man zum Beispiel die Spannung von 100 auf 200 Volt erhöht, wird sich die Drehzahl kaum ändern.
Man muss sich immer das Grund-Prinzip mit der Gegen-EMK vor Augen halten. Der Anker dreht sich im Magnetfeld der Statorwicklung, dadurch wird in ihm eine Gegenspannung induziert, die dem Ankerstrom entgegenwirkt, ihn also verkleinert. Die Gegen-EMK kommt im Leerlauf der Betriebsspannung sehr nahe.

Speist man den Motor mit 100 Volt hat das Erregerfeld eine bestimmte Größe. Bei 200 Volt ist das Erregerfeld etwa doppelt so stark.

Das heisst, der Motor muss bei 200 Volt nicht schneller laufen als bei 100 Volt, da durch die etwa doppelte magnetische Feldstärke schon bei etwa gleicher Drehzahl auch die Gegen - EMK zu 200 Volt wird.

(immer vorausgesetzt, das Eisen geht noch nicht in den Bereich der Sättigung)
 
Hat man einen DC-Motor mit Permanent-Magneten im Stator, ist die Drehzahl etwa der angelegten Spannung proportional.

Das heisst, bei Spannungserhöhung von 100 auf 200 Volt wird sich die Drehzahl etwa verdoppeln.
 
Wurde übrigens früher in Kassettenrecordern ausgenutzt um die Drehzahl zu regeln. Stieg der Strom, wurde automatisch die Spannung erhöht von der Elektronik

Ja, nach meiner Erfahrung hatte der Motor einen Anker mit drei Schenkeln mit Permanentmagnet-Stator. Richtig, die Elektronik, bestehend aus zwei Transistoren, misst sozusagen den Motorstrom und erhöht bei steigendem Strom die Spannung zum Motor.
 
Gibt es denn hier keine allgemein verständlichen Unterlagen (pdf) dafür. Z.B? für angehende Motorenbauer.
 
Dc Motoren, spielen bis auf so kleine wie Scheibenwischer und Universalmotore in Werkzeugen und Haushaltsgeräten fast keine Rolle mehr. Durch preiswerte Leistungselektronik geht der Trend zu Bürstenlos. Selbst Akkuschrauber baut man schon so.
Selbst die Fachleute, die schon am Bürstenfeuer erkannt haben, wo der Fehler ist, sind in Rente:D
 
Hat man einen DC-Motor mit Permanent-Magneten im Stator, ist die Drehzahl etwa der angelegten Spannung proportional.

Das heisst, bei Spannungserhöhung von 100 auf 200 Volt wird sich die Drehzahl etwa verdoppeln.

Ist es bei DC Motoren mit Permanent-Magneten dann möglich die Drehzahl über die Spannung zu regeln? Oder ist das aus irgendeinem Grund nicht ratsam?
 
Bei Gleichstrommotoren wird die Drehzahl sehr Häufig mit der Spannung geregelt, heute mit vorhandener Elektronik halt auch gerne mal mit PWM.

Aus dem Grund waren früher Gleichstrommotoren in Bahnen eingesetzt.
Erst mit dem Einzug der Elektronik und damit der guten Möglichkeit die Frequenz zu ändern und auch aus Wechselstrom Drehstrom zu erzeugen machen Drehstrom und Wechselstrommotoren Sinn für so was.
 
Waren/sind in der Bahn nicht eher wechselstomfähige Reihenschlussmotore eingebaut. Wegen dem extrem hohen Anlaufdrehmoment.
 
Ist es bei DC Motoren mit Permanent-Magneten dann möglich die Drehzahl über die Spannung zu regeln? Oder ist das aus irgendeinem Grund nicht ratsam?
Stellen, Regeln ist schwieriger
Bei Gleichstrommotoren wird die Drehzahl sehr Häufig mit der Spannung geregelt
Wurde praktisch nie über die Spannung gemacht bei größeren Motoren. Eher über den Erregerstrom bzw. umschaltbare Feldwicklungen. seit es Thüristoren gibt, auch über den Rotorstrom, aber auch da brauchte man für kleine Drehzahlen ein starkes Feld und bei höherer Drehzahl wurde die Feldstärke abgesenkt.
 
Waren/sind in der Bahn nicht eher wechselstomfähige Reihenschlussmotore eingebaut. Wegen dem extrem hohen Anlaufdrehmoment.

Ja, so weit ich weiss, hast Du recht. Vor dem Einsatz leistungsfähiger Halbleiterstromrichter war das Prinzip des Reihenschlussmotors (auch Hauptschlussmotor genannt) bei Fahrzeugen immer das Mittel der Wahl. Bei diesem Typ hat man bei niedrigen Drehzahlen ein sehr hohes Drehmoment, weil der hohe Ankerstrom auch das Feld durchfließt und ein kräftiges Magnetfeld entsteht, dass der Kiste richtig Kraft verleiht.

Der Reihenschluss-Kommutator-Motor ist auch der Grund dafür, dass man die Frequenz des Bahnstroms sehr niedrig, auf 16,7 Hz legte. MIt etwa 50 Hertz hätten solche Motoren mehr Probleme vor allem am Kommutator.
 
Dc Motoren, spielen bis auf so kleine wie Scheibenwischer und Universalmotore in Werkzeugen und Haushaltsgeräten fast keine Rolle mehr.

Aber bei den meisten laufenden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist noch der Anlasser nach dem Prinzip Reihenschlussmotor gebaut. Was bei den ganz neuen Fahrzeugen eingebaut ist, weiss ich nicht.
 
Aber bei den meisten laufenden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist noch der Anlasser nach dem Prinzip Reihenschlussmotor gebaut. Was bei den ganz neuen Fahrzeugen eingebaut ist, weiss ich nicht.
Wenn es nach der EU geht, brauchst du in 12 Jahren auch keinen Anlasser mehr. Stirbt also auch aus
 
PS. Im Notstromer zu Hause brauchst du noch einen und das brauchst du dann um das E-Mobil zu laden und die Wärmepumpe zu betreiben. Das könnte eine Nische sein für den Anlasser:D
 
Dc Motoren, spielen bis auf so kleine wie Scheibenwischer und Universalmotore in Werkzeugen und Haushaltsgeräten fast keine Rolle mehr.

Weit gefehlt.
In moderenen PKW sind in max. Ausstattung bis zu 50 Motore in Einsatz!

Durch preiswerte Leistungselektronik geht der Trend zu Bürstenlos. Selbst Akkuschrauber baut man schon so.

Bürstenlose Motore sind i. d. Regel auch Gleichstromantriebe.
 
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