Notstromumschalter in Hauptverteiler

Diskutiere Notstromumschalter in Hauptverteiler im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute, ich hörte, dass es ohne größeren Aufwand möglich ist, im Hauptverteiler einen Umschalter zwischen Netz- und Notbetrieb zu...
So gesehen hast du recht der FI im IT-Generator schützt nur den Generator den der Fehlerstrom fliest dann über PE und die PE -PEN Verbindung über den N durch den FI und dieser löst aus. Nehmen wir an das der Generator als TN-S-Netz ausgebildet ist . Dann würde in diesem Fall die Wicklung auch abbrennen ohne das der FI auslöst. Aber bei einem Fehler in der zu versorgenden Anlage löst der auf jeden Fall aus. Unter dem Strich kann man sagen das in beiden Fällen dann der Generator Schrott ist. Weiter da im Fehlerfall beim IT-Netz durch den Fehler aus dem IT-Netz ein TN-Netz entsteht besteht noch keine Gefährdung erst ein weiterer Fehler würde zu einer Gefährdung führen.
Beim TN-S-Netz hast du aber schon einen Fehler fest eingebaut (die Verbindung von N nach PE) und jeder weitere Fehler nach dem FI führt zum Auslösen des FI.
Zusammenfassend kann man sagen was nützt mir der FI im IT-Generator bei einem Wicklungsschluss nach PE außer das die Wicklung nicht vollständig abbrennt . der Generator ist in beiden Fällen hin! einziger Vorteil dieser Lösung ist ein "fragwürdiger" erhöhter Brandschutz, aber kein zusätzlicher Schutz bei direktem oder indirektem berühren. Im TN-S-Netz erreiche ich aber gerade diesen durch den FI auch wenn da der Generator abbrennt!
Den eigentlichen Generator kann man auch so bauen das er im Falle eines Wicklungsschlußes auch gefahrlos ausbrennen kann. Deshalb ist für mich ein stationäre Generator als TN-S-Netz die bessere Wahl statt solche Kunstgriffe mit einem IT-Generator zu machen.
 
Ja, da hast Du sicher recht. Die Lösung mit Generator als TN-S-Netz mit PE-N - Verbindung gleich beim Generator - Sternpunkt wäre sicher die bessere Wahl,
wenn man kleine Bereiche, wie ein einzelnes Wohnhaus versorgen will. In der Regel bauen die Hersteller 30mA RCDs in den Generator-Schaltkasten.
Aber damit bekommt man bei größeren Anlagen Probleme, die mehrere RCDs enthalten, weil die Summe der normalen Ableitströme dann bald in den Bereich der Auslösung des Generator - RCDs kommt. Als Lösung bietet sich dann an, in den Generator - Schaltkasten eine 300mA RCD zu setzen, was aber oft daran scheitert, weil der Generator dann im Einzelbetrieb (also ohne in eine Anlage einzuspeisen), nicht mehr die notwendige Sicherheit bietet, die an Steckdosen herrschen soll. Ich setze dann die PE-N Brücke gleich nach dem Einspeisewandstecker und anschließend eine 300mA RCD in die Zuleitung zu den einzelnen Unterverteilungen, die dann ihrerseits wieder 30mA RCDs beinhalten. Die Brücke N-PE direkt beim Generator kommt dann natürlich heraus. Wenn der Generator dann bei Einzelspeisung wie gewohnt mit dem eigenen 30mA RCD funktionieren soll, hatte ich schon einen 470 Ohm Widerstand anstatt der Brücke gesetzt.
 
Im Nachhinein betrachtet, ist ab diesem unfachmännischen Beitrag die Diskussion abgedriftet:

So einfach ist das nicht.
Mit einer 4 poligen Abschaltung des Öffentlichen Netzes ist damit auch die Erdung des Systemes aufgehoben!
Entweder ist dreipolig um zu schalten (TN-S Netz) oder bei TT Netzen Vierpolig.
nach der vierpoligen Umschaltung im TT Netz ist entweder das interne Netz als IT Netz weiter zu betreiben, mit allen dann notwendigen Schutzmaßnahmen, oder eine Erdung des Sternpunktes wieder SICHER her zu stellen!

Ich würde hierbei ein IT Netz bevorzugen, da die Herstellung einer Erdverbindung im Sternpunkt über Schaltkontakte immer ein Risiko darstellt.

Keine Ahnung hat der Mann.

Leprechaun
 
Egal ob das speisende Netz als TT-Netz oder als TN-C-Netz ausgeführt ist, bei Notstrombetrieb soll die Anlage als TN-S-Netz betrieben werden. Das setzt in beiden Fällen eine Erdung des Sternpunktes und des Gehäuses voraus! Am zweckmäßigsten wird der Sternpunkt und das Gehäuse da schon im (oder direkt am) Generator geerdet. Und ab Generator die Ableitung als TN-S-Netz geführt. Auch im Falle eines PE-Bruchs in der Ableitung vom Generator zur Anlage ist so der Schutz trotzdem gewährleistet.
 
@ Leprechaun:

Ja, das österreichische Aggregat hat einen Umschalter, der es perfekt für beide Betriebsarten macht. Bei Einzelbetrieb ist der Isolationswächter aktiv, um den Schutz für die eingebauten Steckdosen sicherzustellen.
Bei Anlageneinspeisung ist der Iso-Wächter nicht aktiv, es gibt keine Sternpunkterdung direkt beim Generator und auch keinen RCD im Generator.

Die N-PE Brücke liegt nach dem Einspeisewandstecker, also in der festen Installation. Und die RCDs, die die versorgte Anlage schützen sind sowieso auch bei Netzbetrieb vorhanden.

P.S.: Der von mir erwähnte 470 Ohm Widerstand ist eine solide 100W Ausführung, wie man sie auch von Schaltschrankheizungen kennt. Er kommt anstatt der serienmäßig vorhandenen N-PE Brücke direkt im Generator rein. Ich weiss, dass es keine normgemäße Schaltung ist; habe mir das lange überlegt, sehe aber keine Gefahr davon ausgehen. Falls hier jemand eine Gefahr sieht, bitte ich um Antworten.

Durch diese Zwischenlösung zwischen harter Verbindung und floatend, eignet sich der Generator nach meiner Meinung für Einzel- und Anlageneinspeisung. Dazu muss ich sagen, dass ein 30mA RCD fest im Generator eingebaut ist.
 
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Pumukel schrieb:
Auch im Falle eines PE-Bruchs in der Ableitung vom Generator zur Anlage ist so der Schutz trotzdem gewährleistet.

Das verstehe ich nicht ganz. Es wäre also der PE der flexiblen Leitung vom Generator zum Wandstecker unterbrochen. Die PE-N - Brücke liegt direkt im Generator. Dann würde es doch das Generatorgehäuse, das an den Sternpunkt angebunden ist, auf irgendwelche Potentiale hochziehen, je nach Kapazitäten oder Leckströmen in der versorgten Anlage.

Da wäre doch die Lösung mit N-PE- Brücke in der festen Installation günstiger? Oder denke ich da falsch?
 
Genau du denkst falsch den das Gehäuse wird direkt mit der HES verbunden und zusätzlich über die PE -Verbindung in der Zuleitung zur Anlage.
So im Zweiten Bild wird Mobil das Notstromaggregat korrekt als IT-Netz mit Isowächter betrieben. Bei Umschaltung auf Anlage sollte schon im Generator nach dem Umschalter und vor der CEE-Dose auch der Sternpunkt geerdet werden sowie eine direkte Leitung zur HES gezogen werden. Somit wird die Anlage korrekt als TN-S-Netz vom Generator aus angefahren! Egal ob dann das Speisende Netz ein TT-Netz oder ein TN-C-Netz ist! Umgeschaltet werden dann alle Aktiven Leiter also L1,L2,L3 und N aber nie der PEN oder der PE !!!!
 
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https://www.vde.com/resource/blob/9...b-von-anlagen-mit-notstromaggregaten-data.pdf
Siehe Bild 3.5-1 oder Bild 3.5-2 Beachte auch Punkt 3.1.2 und Punkt 3.3 im verlinkten PDF. Anlagen nach Bild 3.5-3 und folgende sollten so wenn auch zulässig nicht errichtet werden wegem möglichem Bruch des PE in der Zuleitung vom Generator zur Anlage, und damit der Aushebelung des Schutzes. Der 470 Ohm Widerstand erhöht nur den Schleifenwiderstand und verringert so die Schutzfunktion! Entweder feste Brücke oder gar nichts !
Auch wenn so ein Moppel Mobil ist , als Einspeisung in die Anlage sollte der fest mit der HES verbunden werden und nicht nur mobil über Ableitung! Oder ist es zu viel verlangt die Erdungsleitung von der HES beim Aufbau anzuklemmen und beim Abbau wieder abzuklemmen.
 
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Ja, wenn das Aggregat fest angeschlossen ist, wäre das ideal. Da gebe ich dir voll recht. Dann kann man beide Erdverbindungen fest installieren und alles passt. Auch der Bruch eines PE würde keine Gefahr darstellen.
Natürlich wäre es auch bei einem mobilen Generator keine Affäre, wenn man eine zweite PE - Verbindung zur HES montieren würde. Wie das ja von diversen Herstellern mittels Flügelmutter vorgesehen ist.

Das Problem liegt aber darin, dass solche Anlagen laienbedienbar sein müssen und die sparen sich dann diese zweiten Erdungsleitungen, nachdem sie merken, dass die Funktion auch ohne gegeben ist. Der Einsatz eines solchen Aggregats ist meist mit Eile, Stress, kaum Licht, nur Taschenlampe usw. verbunden. Da schraubt keiner mehr die zweite Erdung an die Schraube mit der Flügelmutter.

Die in meinem Bereich vorkommen, sind Zapfwellengeneratoren für die Landwirtschaft. Da könnte ich keines fest anschließen, da sie oft Gemeinschaftseigentum sind und meistens nie da gelagert werden, wo sie zum Einsatz kommen. Zudem soll das Aggregat auch für die Reparatur einer Erntemaschine auf dem Feld mobil bleiben, um z.B. einen Schweisstrafo zu betreiben.
Als sich die Leute diese Generatoren kauften, hat der Verkäufer ihnen all diese Eigenschaften zugesichert. Und wenn ich dann mit neuen Vorschriften käme, dass diese Vielseitigkeit plötzlich nicht mehr zulässig sei, genau genommen, der Generator eigentlich noch nie für Anlageneinspeisung vom Hersteller vorgesehen wäre, habe ich ein Problem. Da bekäme ich dann zu hören: Der Nachbar xy hat auch ein solches, und dem sein Elektriker sieht das nicht so paragrafenreitermäßig.
Soll ich dem dann die E-Installation des geplanten Laufstalls für 100 Kühe überlassen???

Die Ursache ist aber, genau genommen, dass wir hier in Deutschland kein praxistaugliches Konzept in den Normen für diese Problemstellung haben.
Wenn ich 30 km fahre, hinter die österreichische Grenze, die haben erstaunlicherweise eines. Bei uns steht man immer mit einem Bein im Knast, weil man gezwungen ist, etwas halb legales zu basteln.


Zum Thema 470 Ohm Widerstand:
Es stimmt, der Widerstand erhöht den Schleifenwiderstand um 470 Ohm. Das macht aber bei dem 30mA RCD im Generator nur eine um 14 Volt höhere Fehler-Spannung, was aber Außen nicht in Erscheinung tritt.
 
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