da haben wir uns schon wieder missverstanden. Ich meinte in diesem Beispiel, um die Spannungswaage zu erläutern, eine Wasserleitung, irgendwo unter der Straße, also keinem Gebäude zugeordnet, deshalb auch nicht in den Potentialausgleich eingebunden. Die Hausanschlüsse sind Plastikrohre und besagte Wasserleitung sei ein nur 50 Meter langes Teilstück aus Metall in einer Stichstraße.
An einem TT-System könnte man die Spannungswaage auch erklären:
Angenommen, jemand installiert da ohne RCD, weil nicht gewusst, dass es ein TT ist.
Und es passiert ein satter Schluß L nach lokalem PE. Dann zieht es den lokalen PE hoch, wie Du auch schreibst, fast bis 230 Volt. Aber nicht immer bis 230 Volt, sondern es hängt davon ab, wie das Verhältnis lokaler Erdungswiderstand zum Erdungswiderstand des Versorgers ist. Der N des Netzes ist ja beim Trafo auch geerdet.
Mir ist einmal der Fall begegnet, dass der lokale Erdungswiderstand 1,5 Ohm war und der Erdungswiderstand des Versorgers ebenfalls 1,5 Ohm. Das wäre dann ein klassischer Fall von Spannungswaage in Balance. Der lokale Erder würde nach 115 V hochgezogen, aber auch der Netz N ebenfalls nach 115 Volt. Es würden 76 A dauerhaft fließen, wenn beispielsweise jemand einen Nagel in die Leitung vom Zählerschrank zur Unterverteilung schlagen würde und wie es heute unverständlicherweise Vorschrift ist, der PE in der gemeinsamen Umhüllung liegt.