Welches Blitzschutzverfahren wäre hier angemessen.

Diskutiere Welches Blitzschutzverfahren wäre hier angemessen. im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend liebes Forum. Ich lerne Elektroniker für Betriebstechnik und muss für die Schule ein Blitzschutzkonzept für ein virtuelles Gebäude...
Es fehlen noch ein paar Ableitungen am Gebaeude. 2 Stueck fuer 30x16m sind etwas arg wenig...
Weiterhin sollte man die Hoehe des Aufbaus mit beruecksichtigen, gut moeglich das die Blitzkugel das darunterliegende Dach samt Aufbauten nicht mehr beruehrt. 2 Fangstangen am Dachende koennten hier eine Alternative zu den Fangstangen am Dachfensterband darstellen.
 
Es fehlen noch ein paar Ableitungen am Gebaeude. 2 Stueck fuer 30x16m sind etwas arg wenig...
Weiterhin sollte man die Hoehe des Aufbaus mit beruecksichtigen, gut moeglich das die Blitzkugel das darunterliegende Dach samt Aufbauten nicht mehr beruehrt. 2 Fangstangen am Dachende koennten hier eine Alternative zu den Fangstangen am Dachfensterband darstellen.

Danke. Hab wegen der Ableitung nochmal nachgelesen.
Wegen dem Aufbau, meinst du 2 Fangstangen am Ende der niedrigen Gebäudeseite?
Dann würde die Blitzkugel die Fangstangen und die Blechkante vom Aufbau berühren?

Verstehe ich richtig das deine Sorge der Raum zwischen Aufbau und Dachfenster ist?
Vielleicht kannst du mir da helfen
 
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Du drehst dich im Kreis, eine Nachfrage beim Aufgabensteller zu Planungsdetails hätte dich schon weitergebracht.

Mal wieder 10 Punkte für systematische Vorgehensweise:
  1. Zuerst ist die Blitzschutz-/Gefährdungsklasse für einen Bahnhof zu bestimmen. Da ist ein Blick in die zuständige Landesbauordnung, oder ersatzweise in den Blitzplaner fällig.
  2. Daraus leitet sich nach Tabelle 4 der DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) für die Schutzklassen I und II die Mindestanzahl der Ableitungen aus typisch 10 m Abstand ab.
  3. Die Maschenweite auf dem Dach darfst du dir selbst raussuchen.
  4. Auch bei sehr viel kleineren Gebäuden, bei denen 2 Ableitungen für ein nicht getrenntes Blitzschutzsystem ausreichen würden, wären die nicht in Fassadenmitte sondern an zwei diagonal gegenüberliegenden Ecken angeordnet.
  5. Grob geschätzt ist der First des Oberlichts um einen halben Meter höher als die beiden Fangstangen daneben, so ergeben die keinen Sinn.
  6. Ein Bahnhofsbetreiber wird auch nicht wollen, dass die Attika durch Blitzschlag durchlöchert wird, das kann man mit Fangstangen oder auch nur Fangspitzen im richtigen Abstand verhindern.
  7. Am mit "Lüftung" bezeichneten Rechteck (Klimaanlage?) sollte wie bei der Antenne getrennter Blitzschutz vorgesehen werden.
  8. Zudem sind auch übliche Dunst- und Abluftrohre mit Fangspitzen/Fangstangen zu schützen.
  9. Nicht vergessen, dass in Bereichen mit Publikumsverkehr berührbare Ableitungen hochspannungsfest isoliert sein müssen.
  10. Damit die Fangstange an der Antenne auch die zugedachte Funktion erfüllen kann, muss sie ausreichend hoch sein und die äquivalenten Trennungsabstände einhalten. TIPP: Wenn die Antenne südlich einer Fangleitung angeordnet wird, wird der Aufwand fürs zeichnen und rechnen kleiner.
 
[QUOTE TIPP: Wenn die Antenne südlich einer Fangleitung angeordnet wird, wird der Aufwand fürs zeichnen und rechnen kleiner. [/QUOTE]
Aha.

Gilt das denn allgemein? Oder nur für eine südlich einer Fangleitung angebrachten Antenne?

Leprechaun
 
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Das ist doch ganz leicht nachzuvollziehen. Die Fangstange gehört hinter den Reflektor. :D

Die schließt man doch eindeutig unkomplizierter an eine eben dort verlaufende Fangleitung an. Das bewahrt auch vor Pfusch mit Schräg- oder gar Querstellung der GFK-Abstandshalter und dem Risiko, dass ab einer bestimmten Blitzstromstärke Überschläge von dort zur Antenne vorprogrammiert sind und der Optimalschutz nach dem Stand der Technik mit getrennter Fangeinrichtung Illusion ist.

So bitte nicht:
  • Isoliertraverse zu kurz
  • Statik der Fangstange instabil
  • Fangstange und Ableitung haben bereits gegen das Tragrohr zu wenig Trennungsabstand und zu allem Überfluss verläuft die Ableitung auch noch über die Quertraverse des Dachsparrenhalters.

Abstand_Ableitung.png

Ein Meisterwerk eines Eisenbiegers ohne VDE- oder VdB-Zerfikat als Blitzschutzbauer, der offenkundig mit der Trennungsabstandsberechnung überfordert war.
 
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Bei einem Direkt Einschlag hilft hier kein Dipol, und auch kein Dehn Blitzplaner !

Bei einem ehemaligen Arbeitskollegen ist ein Blitz in den Dachgiebel eingeschlagen, damit ist jedes Blitzkonzept hier absurdum, so hart es auch klingt. Der EMP zerstört alles umliegende.

Abmildern kann hier nur ein Blitzkonzept aus den 50er Jahren, als die Dachgiebel noch mit Blitzableitern versehen waren und diese direkt in den Boden geleitet wurde. Leider war das bei diesem Objekt nicht der Fall.

Die Elektrik war quasi verbrannt, allerdings brannte seine Hütte zum Glück nicht ab.

Aber unter uns das ein Blitz direkt in den Dachgiebel einschlägt und das direkte Nachbarhaus verschont blieb in einer Landschaftssenke dürfte ähnlich hoch sein wie ein 6er im Lotte. Das ist auch einer der Gründe warum es in meinem Ort nur 1 Haus gibt wo die SAT-Schüssel mittels Fangstange geschützt ist.

Fazit, das Dach bitte nicht unbeachtet lassen egal ob da nun eine SAT Schüssel drauf ist oder nicht !
 
Du vergisst dabei das es einen äuseren Blitzschutz und einen Inneren Blitzschutz gibt . Beide Ergänzen sich, dabei kann der äußere Blitzschutz nicht verhindern das sich im Innerem des Gebäudes auch Überspannungen aufbauen. Und der Innere Blitzschutz kann nicht verhindern das der Blitz nicht auch in das Gebäude einschlägt. Und selbst wenn die Satantenne mit einer Fangstange geschützt wird ist noch nicht sichergestellt das auch das Gebäude als solches einen äußeren Blitzschutz hat. Diesen äußeren Blitzschutz hat es nur für die Satantenne!
 
Ob das Gebäude einen Inneren Blitzschutz hatte, weiß ich nicht. Er hatte das Gebäude im quasi Rohbau gekauft und dann selbst weiter renoviert, da die Vorbesitzer kein Geld mehr hatten. War quasi eine Bauruine die schon länger so dahin stand. Meine das aber Fundament und Grundmauer schon existiert haben.
 
Nur mal so : selbst die Kirche vertraut ihrem Herrn nicht und baut Blitzableiter auf den Turm und das Querschiff.
 
Es ist wie meist: Blitzschutzthemen entfernen sich schnell von der Ursprungsfrage.
Bei einem Direkt Einschlag hilft hier kein Dipol, und auch kein Dehn Blitzplaner !

Bei einem ehemaligen Arbeitskollegen ist ein Blitz in den Dachgiebel eingeschlagen, damit ist jedes Blitzkonzept hier absurdum, so hart es auch klingt. Der EMP zerstört alles umliegende.

Abmildern kann hier nur ein Blitzkonzept aus den 50er Jahren, als die Dachgiebel noch mit Blitzableitern versehen waren und diese direkt in den Boden geleitet wurde.
Watt nu, Hüh oder Hot?

Wahrlich absurd ist nur die These, dass Blitzschutzkonzepte der 50er-Jahre nach ABB-Bestimmungen besser gewesen sein sollen, wo Äußerer Blitzschutz noch ohne Inneren Blitzschutz bzw. Blitzschutzpotenzialausgleich erlaubt war. Die Aussage schließt aus, dass dir die damals gültigen ABB-Bestimmungen und deren Irrtümer auch nur ansatzweise bekannt sind. Sollte ich dich falsch eingeschätzt haben, können wir z. B. über die gravierenden Änderungen bei Trennungsabstand und Schutzwinkel gerne fachsimpeln. :)
Aber unter uns das ein Blitz direkt in den Dachgiebel einschlägt und das direkte Nachbarhaus verschont blieb in einer Landschaftssenke dürfte ähnlich hoch sein wie ein 6er im Lotte. Das ist auch einer der Gründe warum es in meinem Ort nur 1 Haus gibt wo die SAT-Schüssel mittels Fangstange geschützt ist.
Der Irrglaube, dass für Nachbargebäude (ohne energetisch koordinierten Überspannungsschutz der Energie- und TK-Leitungen) getrennte Fangeinrichtungen für Dachantennen oder was sonst schädlicher als Blitzschutzanlagen oder suboptimale blitzstromtragfähige Antennenerdungen sind, zeugt von profunder blitzschutztechnischer Unkenntnis.

Die mittelbaren Überspannungsschäden sind mehrfach höher als die unmittelbarer Direkteinschläge einschließlich der Totalverluste, weshalb kein Blitzschutzkundiger jemals behaupten wird, dass ohne ÜSG geschützte Nachbargebäude ungeschoren davonkommen, egal ob Direkteinschläge über normkonforme Erdungsleiter aus min. 16 mm² Cu oder 50 mm² Blitzableiterdraht von getrennten Fangstangen gegen Erde abgeleitet werden..
Fazit, das Dach bitte nicht unbeachtet lassen egal ob da nun eine SAT Schüssel drauf ist oder nicht !
EMPFEHLUNGEN dieser Art schließe ich mich an!

Am Fakt, dass früher obligatorische Direktanschlüsse von Antennenträgern an LPS unter Einhaltung der Anerkannten Regeln der Technik (= Normminimum) nach IEC 60728-11 bzw. Reihe IEC 62305 zwar noch zulässig aber unzweckmäßig und daher schon lange nicht mehr Stand der Technik sind, ändert auch ein Blitzschutzsystem für das gesamte Gebäude nichts.
 
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Ob das Nachbargebäude indirekt einen mitgekriegt hat, weiß ich nicht. Habe mit dem Kollegen ehr selten Kontakt. Könnte ihn aber Fragen ob er sich noch dran erinnern kann ob beim Nachbarhaus was beschädigt wurde.

Ich weiß nur das wie der Kollege berichtete es einige Steckdosen aus den Wänden gefeuert hat. Logisch da die Energiedichte eines Blitzes z.t unterschätzt wird. Muss jedenfalls richtig geknallt haben.

Es waren Geräte auch beschädigt die nicht am Stromnetz angeschlossen waren, aufgrund des EMP.

Und die Telefonleitung war zu 100% verbrannt, es hat glaub Wochen gedauert bis überhaupt wieder was funktioniert hat.

Das war jedenfalls noch harmlos, im schlimmsten Fall wäre die Hütte komplett abgebrannt.
 
Ob das Nachbargebäude indirekt einen mitgekriegt hat, weiß ich nicht.
Das Info-Defizit ist zwar ein prächtiger Nährboden für wilde Spekulationen aber keiner für blitz- und überspannungstechnisch seriöse Diskussionen. :rolleyes:
Es waren Geräte auch beschädigt die nicht am Stromnetz angeschlossen waren, aufgrund des EMP.

Und die Telefonleitung war zu 100% verbrannt, es hat glaub Wochen gedauert bis überhaupt wieder was funktioniert hat.
Bei dem Szenario erscheint es wahrscheinlicher, dass die Blitzströme mit Impulsform 10/350 µs über eine ungesicherte Versorgungsleitung wie insbesondere dem Telekom-Netz galvanisch und nicht nur induktiv mit Stoßstrom 8/20 µs eingekoppelt wurden. Die Sachversicherer klären in solchen Fällen bei SIEMENS/Blids die Plausibilität des Schadens ab und kennen dann mit hinreichender Genauigkeit den Einschlagsort und die Blitzstromstärke. Mit solchen Daten wäre die Diskussion fundierter.

Bleibt zu hoffen, dass die thematischen Abschweifungen den TE bei seinem sehr anspruchsvollen Planungsvorhaben nicht demotiviert haben. Dass auch mit Blitzschutzanlage vergleichbare Schäden auftreten können, wenn im blitzschutztechnischen Unverstand die erforderlichen Trennungsabstände missachtet wurden oder der Blitzschutzpotenzialausgleich fehlt, sollte noch erwähnt werden.
 
Thema: Welches Blitzschutzverfahren wäre hier angemessen.

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