Wohnung ohne FI und ohne Erdung

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Spacerat

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Wir sind zur Zeit in Polen und bewohnen die Wohnung meiner Schwägerin. Der Freund meiner Schwiegermutter hat hier vor Kurzem die Elektrik 'Erneuert'.

Es ist ein TT Netz. Vom Flur gehen zwei 4mm2 Kabel in die Wohnung. Der Zähler ist in der Wohnung. Die Kabel sind L und N mit einer B20 abgesichert.

Nach dem Zähler geht es zunächst zum Hauptschalter und dann zu 8 B10 Leitungsschutzschaltern.

Prinzipiell sind dreiadrige Kabel zu den Steckdosen verlegt. In den Steckdosen ist der PE mit dem Schutzleiter verbunden. Nur gibt es sonst keinerlei Erdung, d.h. die 8 PE Leitungen sind im HVK an einer PE Schiene angeklemmt, aber die PE Schiene ist sonst mit keiner Erdung verbunden. Das ist doch sinnlos, oder? Das ist ja noch weniger als eine klassische Nullung, da der Schutzleiter komplett ohne Funktion ist.

Es gibt in der Wohnung keine Erdungsschiene. Und in einem TT Netz gibt es ja auch kein PEN. Ein FI ist übrigens auch nicht verbaut.

Was könnte man hier machen? Die sind hier zu geizig um einen Elektriker zu bestellen.

Zumindest einen Fi könnte man nachrüsten, oder? Wenn jemand dann an die Phase greift, müsste der FI zumindest auslösen.

Nur was macht man mit dem Schutzleiter? So ist er komplett ohne Funktion. Man könnte eine Brücke zwischen PE und N Schiene machen, dann hätte man zumindest eine klassische Nullung, oder? Oder die PE Schiene mit den Heizkörpern verbinden? Die sind mit Sicherheit irgendwo geerdet.

Ich habe übrigens mal einen Schutzkontakt mit einem Phasenprüfer geprüft. Der hat leicht geglimmt. Gut, wenn der PE nirgends geerdet ist, könnte das eine Brummspannung sein. Dann habe ich während des testens mit der anderen Hand einen Heizkörper berührt. Dann hat der Prüfer heller geleuchtet und ich spürte ein leichtes Gribbeln in der Hand.

Ich brauche dringend ein paar Ratschläge, um die Verwandschaft zu überzeugen.
 
Es ist ein TT Netz. Vom Flur gehen zwei 4mm2 Kabel in die Wohnung. Der Zähler ist in der Wohnung. Die Kabel sind L und N mit einer B20 abgesichert. Nach dem Zähler geht es zunächst zum Hauptschalter und dann zu 8 B10 Leitungsschutzschaltern.
Die LSS sind nicht selektiv.

Prinzipiell sind dreiadrige Kabel zu den Steckdosen verlegt. In den Steckdosen ist der PE mit dem Schutzleiter verbunden. Nur gibt es sonst keinerlei Erdung, d.h. die 8 PE Leitungen sind im HVK an einer PE Schiene angeklemmt, aber die PE Schiene ist sonst mit keiner Erdung verbunden. Das ist doch sinnlos, oder?
Du hast weder PE noch Schutzleiter, nur grün/gelbe Adern. Ja, ohne Erder ist das kriminell. Im Fehlerfall sind alle Schutzklasse I Geräte unter Spannung.

Ein FI ist übrigens auch nicht verbaut. Was könnte man hier machen? Die sind hier zu geizig um einen Elektriker zu bestellen.Zumindest einen Fi könnte man nachrüsten, oder? Wenn jemand dann an die Phase greift, müsste der FI zumindest auslösen. Nur was macht man mit dem Schutzleiter? So ist er komplett ohne Funktion. Man könnte eine Brücke zwischen PE und N Schiene machen, dann hätte man zumindest eine klassische Nullung, oder? Oder die PE Schiene mit den Heizkörpern verbinden? Die sind mit Sicherheit irgendwo geerdet.
Lass die Experimente. Hier fehlt ein Erder und ein RCD.

Ich habe übrigens mal einen Schutzkontakt mit einem Phasenprüfer geprüft. Der hat leicht geglimmt.
Ab in die Tonne, hier braucht man Profimessgeräte.

Lutz
 
;)

Nun ja, vielleicht ist der Elektriker noch nicht ganz fertig mit seiner Arbeit ...

Oder die Verwandtschaft hat die Gunst der Stunde erkannt
und möchte die Installation kostenlos von dir gerichtet haben,
aber da habe ich so meine Zweifel . . .
.
 
Ab in die Tonne, hier braucht man Profimessgeräte.
Der Phasenprüfer ist zwar kein Messgerät, aber wenn er glimmt, zeigt er schon mal den fehlenden PE an. Profigeräte helfen auch nicht weiter, denn der TE hat schon die gravierendsten Mängel ohne Messgeräte festgestellt.

Die Nachrüstung eines 30mA-FI ist sinnvoll. Dann sollte man noch einen Erder setzen und alle metallischen Rohrleitungen daran anschließen und die PE-Schiene. Dann ist schon mal viel gewonnen.

Der Anschluss der PE-Schiene an den N der Zuleitung sollte dringendst unterbleiben (TT-Netz).
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Morgen ist dann doch mal ein Elektriker bestellt (den ich bezahle). Mal schauen, was der vorschlägt. Ein FI wäre da schnell eingebaut. Mit der Erdung muss man schauen. Das ist ein Wohnblock mit 24 Wohnungen, die Wohnung liegt im OG. Die müssen ja irgendwie Ihre Heizungs und Wasserrohre geerdet haben. Nur liegt halt kein Erdungskabel bis in die Wohnung. Mal schauen, was der Morgen sagt und wie dies hier üblicher Weise gemacht wird.
 
Ist es wirklich ein TT-Netz oder ein TN-C Netz.
Von dem Gebiet um Danzig herum kenne ich das nur alles in TN-C.
Aber das ist schon länger her wo ich dort gewesen bin.
Da war in den Räumen noch "Schweinenasen" als Steckdosen und Küche wie Bad genullte Steckdosen.
Sollte es in der Wohnung wirklich ein TT-Netz geben was ich aber etwas bezweifle dann müsste ein zentraler Erdungsdraht an der UV sein.
Ansonsten wurde da wieder von einen herumgebastelt der von der Materie und Netzform nichts versteht.
 
Das mit dem TT Netz war eine Vermutung von mir. Das konnte bisher noch keiner genau sagen. Ich hoffe, der Elektriker Morgen weiß das. Ich hatte nur gelesen, dass das TT Netz in Spanien, Italien und Polen recht verbreitet sein soll.

Wahrscheinlich war die Wohnung früher nur zweiadrig. Da hatte sich die Frage mit Schutzkontakt und PE wohl nie gestellt. Und irgendjemand hat es dann gut gemeint und dreiadrige Kabel verlegt und neue Steckdosen eingebaut, sich jedoch keine Gedanken gemacht, wo er jetzt die ganzen gelbgrünen Kabel anschließen soll. Nur sie zusammen zu klemmen und sonst nichts zu machen, ist meines Erachtens die schlechteste Lösung.

Nachdem, was ich jetzt gelesen hab: Auf alle Fälle muss ein FI her. Die Polen stehen hier auf die AC Modelle. Beim TNC Netz könnte man die PE und N Schiene wohl brücken und dann wäre alles ok. Beim TT Netz ohne Erdung, separiert man wohl am besten die gelbgrünen Kabel.

Ich schreibe Morgen, was der Elektriker gesagt hat.
 
Im Treppenhaus am Verteilerkasten steht TT/1. Das könnte aber auch Zufall sein.
 
Wasserleitungen u. Heizungsrohre sind aber kein Ersatz für eine fehlende PE-Verkabelung inkl. Potentialausgleich!
 
@kurtisane
In Polen ist alles anders als bei uns.
Das weis ich von meinen Polnischen Arbeitskollegen her.
Einer sagte mal: In Deutschland da hast du Abzweigdose und funktioniert nicht, aber in Polen ist keine Abzweigdose und funktioniert.
Oder: Provisorisch, das hält immer an längsten, machst du richtig es hält nicht lange.
Wenigstens gut dass die bei uns in der Firma wenigstens fast immer vernünftig gearbeitet hatten.
Bei einem Besuch in Danzig in dem Elternhaus eines Arbeitskollegen gab es auch an den elektrischen Anlagen kurioses zu sehen, so wie zum Beispiel die Steckdose für die Waschmaschine mitten über der Badewanne.
Mein Kollege dazu: Das ist hier normal.
 
In Polen kennen die keine DIN-Normen - warum auch. Problem ist nur dass die Handwerker auch westlich der Oder-Neiße unterwegst sind und hier genauso arbeiten, wie zu Hause.

Ich würde einfach einen Staberder weiterempfehlen und diesen an der HES (oder wie das Teil in Polen heißt) anschliessen.
 
@ WWW was wollen die in Polen auch mit einer Deutschen Industrienorm. Aber auch in Polen gibt es entsprechende Normen. Und da Polen ein Land das der EU angehört ist, gelten da auch die EuropaNormen! Aber weder von VDE-Normen noch von EN hast du eine Ahnung.
 
Kann unter div. Umständen "Lebensverlängernd" sein, weil es normal keine Verwechslungen geben kann.
 
Villeicht ist der Fi dazu gedacht elektroFACHkräfte zu schützen

Das leben einer elektroFACHkraft

OMG GRÜN GELBER DRAHT KANN ICH ANFASSEN
 
@creativex !

p.s.: "Vielleicht", gilt nur NICHT für Dich, da Du alles Andere als eine Fachkraft bist, eher "Staatsverweigerer", denn ganz einfacher E-Technischer Hausverstand fehlt Dir leider!
 
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