Wenn sich ein Bausachverständiger bei eben dieser Ausführungspraxis weder auf der Baustelle noch danach mit einem Einschreiben zu Wort meldet, ist er sein Geld nicht Wert. Ein Baubeteiligter mehr, dem die Änderungen seit DIN 18014:2007-09 noch viel zu neu sind um sie "schon" registriert zu haben?
Zum Nachweis deiner Gutachter-Qualifikation für Erdungsanlagen eine Frage: Wie müssen Anschlussfahnen an Fundament- bzw. Ringerder beschaffen sein:
- a) nach DIN 18014:2007-09
- b) nach DIN 18014:2014-03
Steht doch in deinem Dehn-Ordner!
• Nichtrostende Stähle mit einem Molybdän-Anteil > 2 %, zum Beispiel V4A, Werkstoff-Nr. 1.4571/1.4404, als Rundstahl 10 mm Durchmesser oder Bandstahl mit mindestens 30 mm x 3,5 mm
• verzinkter Rundstahl 10 mm Durchmesser mit Kunststoffmantel
• Kupferkabel NYY mit mindestens 50 mm² Querschnitt
• Kupferseil (blank oder verzinkt), mehrdrähtig, mit mindestens 50 mm² Querschnitt,
wobei VA4-Rundstähle als Anschlußfahne auf dem Neubau üblich und gängig ist, man sieht noch vereinzeilt immer wieder Anschlußfahnen aus verzinkten Flachstahl stehen. Nachdem die Errichter nach Mangelanzeige diese aufwändig nachträglich mit einem Kunststoffmantel versehen müssen, nehmen die auch nächstes Mal VA4-Rundstähle.
Die anderen Materialien werden in der Praxis im Familienhausneubau quasi nicht verwendet, da im Bauablauf das VA4 vorhanden ist. Auch sind die Gesamtkosten (Material+MAK) bei VA4 mittlerweile günstiger als bei verzinken Bandstahl, der hochkant mit Abstandshalter eingebaut werden müsste. Was keiner macht, denn wir bekommen immer wieder Fotos, wo dieser von oben in den Beton reingedrückt wird. Dessen Werte kann man bei den heutigen Beton vergessen, der wurde isoliert eingebaut.
in der Praxis werden im Familienhausneubau selten noch Körbe eingebaut, auch bei breiten bodentiefen Bauelementen nicht! Das wird einfach in Beton umgerechnet, die Gräben etwas breiter und den Beton in einer höheren Güte - das geht auch. Das wird billiger und der Bauablauf schneller. Da gibt es nichts mehr zum Alle 2m anbinden an die Stahlkörbe, da muss der Erder für sich reichen. Und da auch nichts mit gewachsenen Boden, der wird vorher ausgetauscht. Ist doch heutzutage kein Problem mehr 200qm oder mehr Erde zu bewegen.
Eine Hausbaufirma bei uns verspricht den Kunden, dass ihr konventionell errichtetes Haus in drei Monaten bezugsfertig ist. Die schachten aus, schütten die Fundamente und Sohle an einem Tag. Nach zwei Wochen ist Richtfest!
Aber darum geht es hier im Tread gar nicht, sondern das kein Elektriker beim Einbau dabei war. Letzendlich ist es egal, da dies eine Nullaussage über den fachgerechten Einbau ergibt. Elektriker die alle zwei Wochen diesen ungeliebten Job übernehmen dürfen, bauen diesen nicht unbedingt fachgerechter ein, als eine Betonbaufirma, die das jeden Tag macht. Und auf der Bilddokumentation ist sowieso nur das drauf, was wir sehen sollen.
Der TE hat es versäumt sich rechtzeitig einen SV einzukaufen, der den Bau begleitet. Man kann auch eine umfassende Begleitung buchen, wenn man bereit ist, dass zu bezahlen. Aber die meisten BH wollen sich lieber das Geld sparen, bis die merken es geht nicht ohne. Nur dann ist so mancher Pfusch in wahrsten Sinne in Beton eingegossen.