Weiteren Erder nutzen

Diskutiere Weiteren Erder nutzen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, im Rahmen der Montage einer PV-Anlage und der damit verbundenen Maßnahmen zum Potentialausgleich und zum Überspannungsschutz möchte ich...
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KannNixRichtig

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Hallo,

im Rahmen der Montage einer PV-Anlage und der damit verbundenen Maßnahmen zum Potentialausgleich und zum Überspannungsschutz möchte ich die Erder in meinem TN-C-S-System etwas überarbeiten.
Aktuell hängt meine Potentialausgleichschiene an Erder 1. Das ist ein Kreuzerder aus verz. Stahl, der vor langer Zeit vom Vorbesitzer irgendwo im Keller in den Boden gehauen wurde. Er ist via 16mm² (knapp 20m H07V-U) mit der Haupt-Potentialausgleichschiene verbunden. Von da geht ein 16mm² (15m NYY) an eine weitere PA, die auf dem Dach sitzt. Daran sind z.B. die Schienen für die thermische Solaranlage angeschlossen.
Erder 2 (welcher Art der ist, kann ich nicht erkennen, da lediglich ein 25mm² NYY-Kabel aus dem Boden ragt) könnte ich zusätzlich nutzen. Dazu würde ich ihn ebenfalls mit 16mm² an die Haupt-PA anschließen.

Würde das Sinn machen?
 
Hallo,
eigentlich ist das eine Arbeit für eine E-Fachkraft.
Erder sollen alle miteinander verbunden sein.
Im TN ist der Erder nicht ganz so wichtig wie im TT.
Im TT sollte der Widerstand der Erder gemessen werden.
Nach Fachbuch Empfehlung bei RCD 30 mA ... min. 200 Ohm:)

Bei Erdung von Sat-Anlagen ... gibt es Vorgabe 2,5 m Staberder oder 2 Erder mit Abstand ...
 
Aus baulichen Gründen kann ich die Erder nicht direkt verbinden. Daher meine Frage ob ich den "Umweg" über die PA machen.
 
im Rahmen der Montage einer PV-Anlage und der damit verbundenen Maßnahmen zum Potentialausgleich und zum Überspannungsschutz möchte ich die Erder in meinem TN-C-S-System etwas überarbeiten.

"Die Erder" im TN-C-S System sind schon mal kein guter Anfang.

Erder 2 (welcher Art der ist, kann ich nicht erkennen, da lediglich ein 25mm² NYY-Kabel aus dem Boden ragt) könnte ich zusätzlich nutzen. Dazu würde ich ihn ebenfalls mit 16mm² an die Haupt-PA anschließen.

Das heisst doch im Klartext, du weisst ueberhaupt nicht, was da aus der Erde ragt, und meinst, das koennte man irgendwo anschliessen? Mutig. Das kann auch seltsame und ungewollte Effekte hervorrufen.

Würde das Sinn machen?

Nein. Wenn du einen Erder hast und dieser ueber einen messtechnisch nachweisbaren hinreichend geringen Erdungswiderstand verfuegt, dann hilft es nichts, einen Pseudo- Erderdraht, den man irgendwo im Boden gefunden hat, noch mit daran anzuschliessen. Und wenn du keinen Erder hast oder dieser nicht ueber einen messtechnisch nachweisbaren hinreichend geringen Erdungswiderstand verfuegt, dann hilft es erst recht nichts, einen Pseudo- Erderdraht, den man irgendwo im Boden gefunden hat, noch mit daran anzuschliessen.
 
Nunja, voher war an diesem Erder ein Blitzschutz angeschlossen, der wohl den den Mast der Überdach-Stromversorgung sicherte.
Ich könnte mich natürlich versichern, indem ich den Boden aufgrabe und nachschaue. Aber die Bauteile, die da verbaut sind, sind schon sehr wertig.
Vom aktuellen Erder habe ich natürlich keinen Nachweis über dessen Widerstand. Ich weiß nur, dass er seit über 20 Jahren im Boden steckt...
 
Es schadet auf jeden Fall nicht diverse Dinge an den PA mit an zu schließen, egal wie dieser beschaffen ist wird er auf jeden Fall den Gesamtwiderstand der Erdungsanalge verbessern.
Was man allerdings nicht sagen kann ob man damit einen wertigen Erder überhaupt erhält, auch was die Qualität in der langwierigen Beständigkeit betrifft.

Um wirklich einen guten Erder zu erhalten wäre hier notwendig diesen fachgerecht neu zu errichten.
Im TN-C-S Netz ist der Erder zwar zunächst nicht besonders wichtig, wird dies aber extrem wenn der PEN vom Netzbetreiber mal einen Schaden bekommt um so mehr, denn dann ergibt sich eine Spannung auf dem PE welche vom N über die PEN Brücken kommt.
Im TN-C-S Netz mit frühst möglicher PEN Trennung kann ein Hochwertiger Erder auch die Schäden eines schwebenden Sternpunktes extrem verringern die auch bei PEN Bruch beim VNB auftreten.
 
Ah, das klingt doch schonmal gut. Danke :)

Die frühst mögliche Trennung ist nicht wirklich ausgeführt. Nachdem der Versorger die Zuführung von überdächig auf unterhäusig umgestellt hat, wurde die existierende Schutzerde beibehalten. Man könnte jetzt den alten Blitzschutzerder, der genau neben dem HAK sitzt, nutzen und ihn dort auch auflegen, was frühst möglich wäre. Dann müsste allerdings die 15m lange 4x16mm²-Leitung zur Hauptverteilung gegen ein 5adrige getauscht werden. Zudem kämen noch die Anpassungen in der Verteilung selbst. Viel Aufwand...
(Anm.: Das wurde zum Zeitpunkt der Umstellung nicht gemacht, weil der äußere Blitzschutz damals noch intakt war. Nachdem das Objekt des Schutzes (der Dach-Mast) demontiert wurde, war die Anlage sinnlos und wurde irgendwann außer Betrieb genommen.)
 
Und ein Haus ist nicht schützenswert?
Wenn eine Anpassung in 5 Adrig nicht so einfach machbar ist, sollte der PEN bis zur Trennstelle unbedingt isoliert geführt werden.
 
Nunja, das Haus ist alt ;)
Die Nachbarhäuser sind deutlich höher und alle zwischen 0 und 5m entfernt. Da ist es mit dem Blitzeinschlag eher überschaubar :)
 
Aus baulichen Gründen kann ich die Erder nicht direkt verbinden. Daher meine Frage ob ich den "Umweg" über die PA machen.
GRUNDSATZ: Erder sind auf oder unter Erdniveau zu verbinden. Getrennte Erder von Blitzschutzanlagen waren auch nach Uraltnormen nur bedingt zulässig und sind schon lange untersagt, da man sich darüber aus Naheinschlägen Blitzströme einkoppeln kann. Eine Verbindung über Dach ist nicht fachgerecht.

Die in der Praxis üblichen Anklemmungen von Kupferdrähten an feuerverzinkte Kreuzerder mit Schrauben oder KS-Klemmen für 8-10 mm Drahtdurchmesser sind Pfusch. Seit Februar gibt es eine KS-/Fix-Klemme aus V4A, DEHN 540 122, mit der 16 mm² Cu immerhin nach Klasse N = 50 kA korrosionsverträglich an feuerverzinkte Kreuzerder angeschlossen werden kann.

Wenn man weder die Länge noch den Korrosionszustand eines Kreuzerders kennt und als Eigenleister auch kein Messequipment für die Messung des Erdausbreitungswiderstands verfügbar hat, gibt es für Do-it-yourself-Blindflugaktionen nix besseres als möglichst nahe der HES einen Erdspieß zu setzen und nicht erst in 20 m Entfernung.

Sowie es nicht nur um Schutz gegen den elektrischen Schlag sondern auch um Blitzschutz geht, müssen die Verbinder und auch die HES und örtliche PAS nach Klasse H = 100 kA zertifiziert sein. Mit der ebenfalls seit Februar lieferbaren NIRO-Schelle DEHN 540 121 ist das auch mit 16 mm² Cu, ein oder mehrdrähtig, normkonform an 20 mm NIRO-Erdspieße möglich, womit dann auch die Anforderungen für Antennenerder erfüllt sind.
 
Nunja, der bisher ungenutzte Erder, von dem ja nur ein 25 oder 35mm²-Kupferkabel aus dem Boden schaut, verfügt über eine massive Voll-Kupfer-Klemme, die 10-35mm² aufnehmen kann. Das sieht echt gut aus! :)
Welchen Unterschied macht es, ob ich die HES in den Keller mache und dann mit einem 20m-Kabel zur Hauptverteilung eile oder mit 20m zur HES eile, die direkt neben der Hauptverteilung sitzt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was Du siehst erscheint Dir Gut, ein Erder muß aber an dem Teil gut sein den man nicht sieht.
 
Das ist mir schon klar. Aber der sieht auf alle Fälle deutlich professioneller aus, als der, den ich die ganze Zeit schon nutzte @Baumarktgeknorze.
Zumal im sichtbaren Bereich trotz des Alters von mind. 20 Jahren keine Ermüdungserscheinungen festzustellen sind.
In diesem Fall gilt dann wohl doch: Viel hilft Viel! ;)
 
Der Erder rostet aber fast nur in dem nicht sichtbaren Bereich, da wo er mit Wasser in Berührung kommt.
Kann also sein, daß er, wenn er in einer Betonplatte steckt, gerade noch dort vorhanden ist und darunter nicht mehr.-> Funktion 0, Optisch top
 
Ich errichte zwar selten Erder aber wenn dann nehme ich einfach runde Kupferstangen sind einfach einzuschlagen und funktionieren wunderbar . So macht es die ganze USA
 
Da hättest in meiner Gegend massive Probleme. In ~1m Tiefe kommst Du aufs Konglomerat, und dann ist Schluss mit Einschlagen.
 
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