Stromverteiler für Wallboxen

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Rosenkohl

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Hi,

ich möchte im geschützten Außenbereich zwei Stromverteiler installieren, jeweils mit einer 32 A und 16 A CEE-Dose und 3 Schukodosen. Die Verteiler sind mit Fehlerstromschutzschalter und Sicherungsautomaten ausgerüstet.

Verteiler 1 braucht knapp 10 m Leitungslänge vom Hauptsicherungskasten des Hauses, Verteiler 2 knapp 25 m Leitungslänge. Beide Verteiler zusammen werden - einzeln oder zusammen - nie mehr als 22 kW ziehen, im Alltag eher deutlich weniger. Hauptanwendung: Anschluss von 2 Wallboxen mit Lastmanagement für E-Fahrzeuge à 22 kW max. Ladeleistung.

Reicht es, wenn ich zu beiden Verteilerstandorten ein 5-adriges 6 mm² Kabel ziehe?
Können die Verteiler im Hauptsicherungskasten zusammen auf 32 A abgesichern werden?

Gruß Julius
 
Hauptanwendung: Anschluss von 2 Wallboxen mit Lastmanagement für E-Fahrzeuge à 22 kW max. Ladeleistung.

Wo bringst du das Lastamanagement unter? Wäre es nicht praktischer, die beiden Wallboxen direkt aus der HV zu versorgen, dort das Lastmanagement einzusetzen und evtl (je nach Typ deiner Wallbox) auch den RCD dort vorzusehen? Anschluss Wallbox an UV wird hinsichtlich Absicherung und Selektivität schwieriger.
 
Danke für die Anregungen. Das Lastmanagement und den RCD bringt die Wallbox mit (go-e Charger).
 
Zumindest die angedachten Verteiler-RCD sollten selektiv ausgeführt sein.

Zu der angedachten Absicherung mit 32 A ist wohl kau eine Selektivität zu erreichen. Auch die Leistungsbeschränkung (-begrenzung) funktioniert max. in Verbindung mit geeigneten Wallboxen.
Rein rechnerisch stellst du bereits durch die Steckdosen Anschlüsse für jeweils 64 A je Phase bereit.
 
Meine Fragen bezwecken, erstmal nur das regulatorisch Machbare in Erfahrung zu bringen.

Was darüber hinaus dann noch sinnvoll oder wünschenswert wäre, können wir gerne diskutieren, wenn diese Grundsatzfragen beantwortet sind.
 
Grundsätzlich: Ja, kannst du so machen!




Dann können wir ja ab jetzt klären, warum du es lassen solltest!
 
Danke Ego1, Du hast mich glücklich gemacht. Dann erklär ich jetzt mal, warum ich das so machen will.

Ich bekomme hier einen (!) 22 kW Anschluss genehmigt, wenn mein Solateur mich nicht beschwindelt hat. Nun haben wir schon ein E-Auto, das mit bis 11 kW AC laden kann, demnächst kommt ein weiteres dazu, das mit 7,2 kW AC (zweiphasig!) laden wird. Nebenbei bemerkt: I.d.R. wird hier mit nur 13 A geladen, weil dabei die geringste Verlustleitung anfällt.

Die Wallboxen haben bereits einen FI/B (oder FI/A EV) und werden normalerweise an CEE 32 angeschlossen. Wird eine Wallbox über codierten Adapter an CEE 16 angeschlossen, so wird der mögliche Ladestrom automatisch auf 11 kW begrenzt. Darüber hinaus sind die Boxen direkt am Gerät und auch via App zu konfigurieren und gegen unsachgemäße Einstellung zu sperren, und ein Lastmanagement kommt in Kürze auch noch.

Die Stromverteiler sind für mich eine ökonomische, flexible und ästhetisch saubere Lösung, im Außenbereich neben dem Laden der Fahrzeuge auch für besondere Situationen genügend Strom zu haben. Dabei ist mir natürlich klar, dass ich, wie auch in anderen Räumen des Hauses, nicht alle Steckdosen gleichzeitig beliebig hoch belasten kann - aber alle hier jetzt denkbaren Anwendungsszenarien wären abgedeckt. Und sollte mal jemand die Grenzen der Physik ignorieren, gibts am Hauptsicherungskasten ja noch die "32 A Firewall".
 
Wenn deine Wallboxen bereits einen FI haben, so wird wahrscheinlich nichts weiter nötig sein, als für jede Wallbox eine Zuleitung (ggf. mit den angedachten 5x6, besser aber da ja Dauerbetrieb 5x10 oder 16) zu verlegen, und diese fest anzuschliessen. Im Hauptverteiler dann separate (nicht gemeinsame) Absicherung über LS C32. Eventuell separaten Stromzähler verbauen, um den tatsächlichen Verbrauch im Auge zu halten.

Alle anderen von dir angedachten Komponenten kosten lediglich Geld und führen nur zu Problemen.
 
Wenn deine Wallboxen bereits einen FI haben, so wird wahrscheinlich nichts weiter nötig sein, als für jede Wallbox eine Zuleitung (ggf. mit den angedachten 5x6, besser aber da ja Dauerbetrieb 5x10 oder 16) zu verlegen, und diese fest anzuschliessen. Im Hauptverteiler dann separate (nicht gemeinsame) Absicherung über LS C32. Eventuell separaten Stromzähler verbauen, um den tatsächlichen Verbrauch im Auge zu halten.

Alle anderen von dir angedachten Komponenten kosten lediglich Geld und führen nur zu Problemen.

So ein Wandverteiler kostet ungefähr schlappe 100 €. Ohne den müsste ich noch 35 m 2,5 mm² für 2 Schukos verlegen, mit LS und FI absichern etc. Das kommt am Ende kaum günstiger, macht mehr Arbeit, bietet weniger und braucht knappen Platz im Zählerschrank.

Festanschluss ist deswegen keine gute Idee, weil die Wallbox ein semi-mobiles Gerät ist; d.h. man kann sie auch mal mitnehmen - z.B. ins Ferienhaus. Und überhaupt, warum soll ich einem Gerät keinen Stecker gönnen, wenn das möglich ist. Bei einem Defekt (hatte tatsächlich schon einen Garantiefall) kann ich selbst tauschen, ohne Stecker muss ich strenggenommen wieder einen Elektriker kommen lassen.

Und was die Dauerlast betrifft: Über mehr als 6 mm² Verkabelung würde ich nachdenken, wenn ich täglich daheim für 500 km Fahrtstrecke Strom/Auto tanken müsste. Muss ich aber i.d.R. nicht - im Alltag fließen da pro Auto nur ca. 10 kWh. Wichtig ist mir nur: Man kann auch mehr, wenn es mal nötig ist.
 
Zwischen 6 mm² und 10 mm² liegen bei 35 m gerade mal ein knapper Fuffi Mehrpreis.
 
Ja dann ist ja alles geklärt, oder was war der hintergrund deines Auftrittes hier? Sämtliche Beratungsversuche hast du wiederlegt, also was kann man noch für dich tun?
 
Der Querschnitt ist nach der Vorsicherung zu bemessen egal ob Du das einmal in 10 Jahren oder ununterbrochen nutzt.
35m Leitungslänge dürften für ein 6mm² bei 32A deutlich zu lang sein.
Es wäre hierbei wahrscheinlich besser ohne separate Absicherung sondern nur mit Trennschalter den Verteiler ein zu speisen und das Ganze somit auf 63A aus zu legen.
Dann kannst Du auch alle möglichen Sicherungen für die Steckdosen in diesem Verteiler einfügen.
Ansonsten wäre der Verteiler mit 32A Schmelzsicherungen ab zu sichern und die 16A Steckdosen dann im Verteiler ab zu sichern.
Das Ganze wäre durch einen Eingetragenen Fachbetrieb zu installieren, der auch in deinem Auftrag den passenden Antrag beim VNB stellen kann.
 
Erstmal danke für euren Input.

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@ ego1 - Es ging mir in erster Linie ums regulatorische; sprich: Vorschriften und Gesetze gehorchen nicht immer dem, was man als Laie in einem Gewerk für logisch hält. Und nein, es geht nicht ums Widerlegen, aber nur ich kann mein Ding ja vom Ende her denken. Wenn ich versuchen würde, alle Aspekte der Anwendung im Eingangsposting darzulegen, wären wir alle miteinander überfordert. Und wie du im Folgenden sehen kannst, bin ich in meinem hohen Alter auch noch lernfähig ...o_O

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@ benni565 - Für die 25 m Strecke werde ich das so machen (s.u.), auch weil ich eh Erdkabel dafür kaufen muss. Die 10 m Strecke bestücke ich aber mit 6 mm² NYM-J aus dem Bestand. Derzeit kommen selbst mit einem 10 m Verlängerungskabel 2,5 mm² immer noch über 220 Volt/Phase an der Wallbox an.

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@ Octavian - Nicht 35 m, sondern 25 und 10 m sternförmig zum Zählerkasten. Ich hatte mich bisher auf Aussagen Dritter verlassen, aber man kann es ja nachrechnen. 10 mm² sind wohl tatsächlich bei 25 m angesagt, selbst da habe ich noch Spannungsverluste von rund 3,5 % bei 22 kW ermittelt; bei der 10 m Länge komme ich auf knapp 2,5 % bei 6 mm².
Auch der Gedanke mit dem Trennschalter hinter 63 A hat Charme, werde ich dann dem ausführenden Elektriker zur Entscheidung überlassen. Die Wandverteiler wären dafür jedenfalls vorgerüstet.
 
Wenn du da nur Schalter verwenden willst musst du die Leitung auch auf 63 A auslegen!
Noch etwas bei genehmigten 22kW sind für beide UV nur 35 A Vorsicherung zulässig. Dabei spielt es keine Rolle ob diese Leistung an einer oder beiden Wallboxen verbraucht wird. Mehr wie die 22kW darfst du nicht ziehen. Am Querschnitt sparen nur die Dummen, den sie verheizen wegen dem Spannungsfall nur unnötig Leistung die sie aber auch bezahlen müssen.
Deshalb würde ich da Minimum 10mm² legen und zwar zu beiden UV direkt ab den 3 35A Sicherungen in der HV. Wohlgemerkt beide UV hängen an den gleichen Sicherungen!
Noch etwas bei 10mm² und einem cos phi von 0,9 komme ich auf knapp 0,7% Spannungsfall bei 25m!
 
Mit den Längen bin ich nun etwas verwirrt.
Du willst doch beide Ladestationen an einem neuen Verteiler anschließen oder?
Also wie lang ist diese Leitungslänge von diesem Verteiler bis zum Zählerkasten?
Und wie lang dann vom Verteiler zu den jeweiligen Ladestaionen?

Der Spannungsfall bis zum Verteiler sollte 1% nicht übersteigen um für den Rest noch mindestens 2% übrig zu haben.
 
16 mm2 legen auf 63A auslegen und fertig . Alles andere lohnt sich nicht bei hohen lasten
 
Er darf aber nur 22kW und nicht 40 kW deshalb bringt es nichts auf 63 A auszulegen , denn bei 35 A ist Feierabend! Die 22kW zählen als absolute Obergrenze, daran ändert sich auch nichts bei 2 Lademöglichkeiten. Das Lastmanagement der Wallboxen hat damit absolut nichts zu tun. Und bei CEE 16 A sind das knapp 10 kW (cos phi 0,9)
 
Zum allgemeinen Verständnis ein kleiner E-Auto Exkurs - oder warum IMO hier weniger mehr ist:

Man muss sich vor Augen führen, dass wir - wie die meisten Leute - eine Fahrleistung von ca 10 - 15.000 km/Jahr/Auto haben. Davon ist ein Teil Fernstrecke, d.h., der Strom dafür kommt überwiegend aus DC-Schnellladern unterwegs. Tatsächlich lädt man daheim eigentlich immer nur das nach, was man aktuell verbraucht hat, also i.d.R. irgendwas bis zu 15 kW, selten etwas mehr, weil man z.B. eine Fernfahrt antritt oder von einer solchen mit niedrigem Akkustand zurückkommt. Die meisten Ladevorgänge daheim werden mit weniger als der maximal möglichen Ladeleistung abgewickelt, um Verluste und Verschleiß zu reduzieren. Fahrzeuge, die mit 22 kW AC laden können, sind übrigens eher selten (nur? Zoe und Smart) und auch nur sinnvoll für Fahrzeuge mit kleinem Akku und ohne CCS, weil die wegen der C-Rate von schnellen DC-Ladern eh kaum profitieren und nur teure Infrastruktur unangemessen blockieren (weswegen ich Hybride mit CCS als Sabotage an der E-Mobilität werte).

Den 22 kW Anschluss brauch ich also nicht, um ein Auto mit 22 kW laden zu können, sondern ich will zwei Autos mit bis zu 11 kW gleichzeitig laden können - und auch das eher nur in Ausnahmesituationen. Die hier eingesetzten Wallboxen habe ich nicht wegen der Max.-Leistung von 22 kW, sondern wegen anderer Features gekauft. Jetzt kommt noch dazu, dass ich mehr Photovoltaikstrom habe, als ich selbst verbrauchen kann, sobald meine Anlage in 5 Jahren aus der staatlichen Förderung fällt. Beim Kupfer exzessiv zu Klotzen, wäre in meinem Fall und nach Lage der Dinge also nicht zweckdienlich.

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@ Pumukel - Danke für den Hinweis. Werde dann wohl doch 35 A Vorsicherung in der HV machen lassen.

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@ Oktavian - Bezüglich der Längen: Stellplatz und Carport sind räumlich getrennt, beide bekommen je eine Unterverteilung. Die Wallboxen selbst haben ein so kurzes CEE 32 Kabel, dass sie unmttelbar neben die Unterverteilung platziert werden müssen.

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Wenns keine neuen Aspekte gibt, ist das Thema damit für mich erschöpfend behandelt. Danke nochmal für Eure Unterstützung.

Gruß
Julius
 
Wie ich schon sagte die 35 A Vorsicherung stellt sicher das du eben nur max 22kW ziehen kannst. Ob dann 1 oder 2 Wallboxen diese Leistung zum Laden nutzen spielt keine Rolle.
 
Bei den meisten VNB muss man bei einer 11kW Wallbox garnix melden, denen sind dann auch drei oder vier davon unsinnigerweise Schnuppe. Viel entscheidender ist eine gewisse Intelligenz der Ladestation, die in Kombination mit der PV Anlage eine Freigabe oder gar ein komplettes Lastmanagement ermöglicht, um den Bezug aus dem öffentlichen Netz zu minimieren. Auf privaten grubdstucken wird in der Regel lange geladen, was auch mit geringen Leistungen praktikabel ist. Ebenso kann auf das letzte Prozent im Fahrzeug meistens verzichtet werden, wenn dadurch der bezugsstrom aus der PV gespeist werden kann. Klappt allenfalls im tiefsten Winter nicht mehr, je nach Anlagen dimension.
 
Thema: Stromverteiler für Wallboxen
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