Welches Stromsystem habe ich in der Wohnung?

Diskutiere Welches Stromsystem habe ich in der Wohnung? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin leider kein Elektriker, aber ich habe in letzter Zeit mal wieder in den Sicherungskasten meiner Mietwohnung (Mehrfamilienhaus, 70er...
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paolo

Guest
Hallo, ich bin leider kein Elektriker, aber ich habe in letzter Zeit mal wieder in den Sicherungskasten meiner Mietwohnung (Mehrfamilienhaus, 70er Jahre) geschaut und wurde dabei daran erinnert, dass ja nur das Bad über einen FI abgesichert ist, nicht aber die restliche Wohnung (siehe Bild). Und ja, da war natürlich eine Abdeckung drauf, aber die habe ich mir zugetraut zu entfernen ;)

Ich will auch den Rest der Wohnung über FI absichern lassen. In dem Zusammenhang habe ich mir ein bisschen Halbwissen bezgl. Realisierungsarten von Niederspannungsnetzen angeeignet und wollte das nochmal bestätigt bzw. korrigiert wissen. Vielleicht kann mir jemand sagen ob meine folgende Einschätzung der Situation so richtig ist und falls nicht, wo meine Fehler liegen:

In der Wohnung kommt vom Zähler eine vieradrige Leitung an.
1. Da ich offensichtlich Dreiphasenwechselstrom habe, ist die gnge Leitung eine PEN Leitung und schwarz, braun sowie blau sind die Außenleiter. Da in meiner Unterverteilung keine separaten N- und PE-Leiter ankommen, ist die Auftrennung nicht am HAK geschehen. Es liegt also ein TN-C System vor.
2. Der PEN-Leiter wird auf eine PE- und eine N-Schiene aufgeteilt und danach nicht mehr zusammengeführt. Alle ausgehenden Leitungen sind mindestens dreiadrig (Fakt). Daher ist es ab der Verteilung ein TN-C-S System.
3. Würde ich mich entscheiden, einen vor alle LS geschalteten dreiphasigen FI verbauen zu lassen, würde dessen N-Eingang mit der oben zu sehenden N-Schiene verbunden werden und dessen N-Ausgang würde auf eine separate Schiene gelegt. Die N-Leiter aller hintergeschalteten Kreise müssten von der vorhandenen N-Schiene auf die zum FI gehörende Schiene verlegt werden.
4. Würde ich mich alternativ dazu entscheiden, die vorhanden einphasigen LS durch einphasige FI/LS zu ersetzen, bräuchte ich keine zusätzlichen N-Schienen, da ja von jedem FI/LS nur ein Leiterpaar abgeht (der dreiphasige LS gehört zum Herd). Die momentan mit der vorhandenen N-Schiene verbundenen Leiter müssen natürlich stattdessen mit ihrem jeweiligen FI verbunden werden.

Weiterhin ist mir noch aufgefallen, dass der vorhandene FI für das Bad hinter dem zugehörigen LS sitzt, aber das scheint wohl zulässig zu sein(?).

LG, Paolo
 

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Warum willst du den noch eine Neutralleiter schiene Einbauen? Mann könnte das natürlich anders machen würde Funktionieren aber wirklich toll ist es nicht
Schraub oben die Brücke zwischen N und PE Raus. Schließe dein Eingang vom FI oben am PEN Leiter an und vom Ausgang deines FIs gehst du oben auf die schon vorhanden Neutralleiter schiene. Das würde Technisch gesehen Funktionieren was anderes macht man im Hausanschlusskasten auch nicht.

Nutze bei der Gelegenheit auch mal die Möglichkeit die alten LS Schalter zu Tauschen die kosten ja nicht die Welt. Kauf am besten alles von einer Marke da kannst du Sammelschienen nutzen um die Sicherungen mit den FI zu Verbinden.

Mal ne Frage ist das deine Hauptverteilung oder ist das ne Unterverteilung?

Wenn du dir nicht sicher bist lass es ein Elektriker machen.
 
Das große Problem hier ist das du zur Miete wohnst, da hast du erstmal garnichts zu entscheiden. Oder hast du das mit dem Vermieter schon abgeklärt?

Du kannst natürlich deinen Vermieter aufmerksam machen das die Anlage durch das fehlen von Fehlerstromschutzschaltern und den veralteten L-Automaten nichtmehr zeitgemäß und auch gefährlich ist.

Ab da muss dann eh ein Elektrofachbetrieb kommen und schauen was möglich ist.
Vermutlich ist bei einer Verteilung mit so wenigen Stromkreisen am sinnvollsten einen 4poligen 30mA FI und neue B Automaten einzubauen und fertig
 
Hallo,
Wenn Du, wie geschrieben, diese Arbeiten erledigen lassen willst, dann nur durch einen Fachmann. Der weiß dann auch was zu erledigen ist. Mietwohnung? Dann kläre das vorab mit deinem Vermieter ab, die Elektroanlage ist sein Eigentum! Deine Fragen wird Dir hier, ein verantwortungsbewußter Fachmann, kaum beantworten.
 
Warum willst du den noch eine Neutralleiter schiene Einbauen? Mann könnte das natürlich anders machen würde Funktionieren aber wirklich toll ist es nicht
Schraub oben die Brücke zwischen N und PE Raus. Schließe dein Eingang vom FI oben am PEN Leiter an und vom Ausgang deines FIs gehst du oben auf die schon vorhanden Neutralleiter schiene.

Das hört sich sinnvoll an.

Mal ne Frage ist das deine Hauptverteilung oder ist das ne Unterverteilung?

Es ist nach dem Zähler für meine Wohnung die einzige Verteilung, nehme ich mal an. Macht es das zu einer Hauptverteilung? Mit meinem begrenzten Wissen würde ich sagen "nein".
 
Das große Problem hier ist das du zur Miete wohnst, da hast du erstmal garnichts zu entscheiden. Oder hast du das mit dem Vermieter schon abgeklärt?

Du kannst natürlich deinen Vermieter aufmerksam machen das die Anlage durch das fehlen von Fehlerstromschutzschaltern und den veralteten L-Automaten nichtmehr zeitgemäß und auch gefährlich ist.

Ab da muss dann eh ein Elektrofachbetrieb kommen und schauen was möglich ist.
Vermutlich ist bei einer Verteilung mit so wenigen Stromkreisen am sinnvollsten einen 4poligen 30mA FI und neue B Automaten einzubauen und fertig

Dass ich in einer Mietwohnung nicht einfach an die Elektrik darf ist mir bewusst, das werde ich natürlich mit der Vermietung klären. Und mit "machen lassen" meine ich selbstverständlich durch einen Fachmann.

Dass ein einzelner vierpoliger FI für alle Kreise ausreichend wäre kann ich nachvollziehen.
 
Hallo,
Wenn Du, wie geschrieben, diese Arbeiten erledigen lassen willst, dann nur durch einen Fachmann. Der weiß dann auch was zu erledigen ist. Mietwohnung? Dann kläre das vorab mit deinem Vermieter ab, die Elektroanlage ist sein Eigentum! Deine Fragen wird Dir hier, ein verantwortungsbewußter Fachmann, kaum beantworten.

Hätte ich vor, die Änderungen selbstständig durchzuführen, würde mich das Ausbleiben von Antworten auch nicht davon abhalten. Verstehe also nicht, was das mit Verantwortungsbewusstsein zu tun haben soll. Es geht mir hier darum, mein theoretisches Verständnis zu verbessern.

Vielleicht habe ich das schlecht formuliert, aber hauptsächlich ging es mir sowieso darum zu erfahren, ob ich in meiner Wohnung ein TN-C oder ein TN-C-S System habe.
 
Bis oben zur Auftrennung hast du ein TN-C Netz. Ab der Auftrennung in deinen Fall oben die Brücke zwischen N und PE ist es ein TN-C-S Netz.

Eigentlich erfolgt heutzutage die Auftrennung im Hausanschlusskasten. Damals hat man sich die Zusätzliche Leitung einfach gespart klar hat Material gekostet und somit Geld.
 
Endlich mal ein sauber verdrahteter Sicherungskasten zu sehen!
Dieser muss zwischen 1984 und 1988 entstanden sein was daraus zu erkennen ist:
1984 wurde die FI-Pflicht für Bade-und Duschräume eingeführt.
Die abgebildeten L- Sicherungsautomaten gab es noch bis 1988 und wurden durch B-Sicherungsautomaten abgelöst.
Da diese Anlage nach den damaligen Normen zum Errichter Zeitpunkt erstellt wurde, gibt er normalerweise keine Umrüstpflicht, es sei denn es wird nach 2009 an dem Bestand was nachgerüstet oder verändert, ZB. Steckdosen nachgelegt.
So wird es wahrscheinlich auch für den Vermieter nicht einfach sein das so einfach zu genehmigen, weil der sich darauf stützen wird das diese Anlage bei der Errichtung den damaligen Vorschriften entspricht und sich auf den Bestand beruft der ja in seinen Sinne auch funktioniert.
Auch die Vierpolige Zuleitung entsprach in manchen Westlichen Bundesländern den damaligen TAB.
 
Es ist doch am einfachsten, einen 4poligen FI nachzurüsten, und den 2poligen zum bsp. für den Haupt Licht/Steckdosenkreis zu verwenden.
 
Das Baujahr der Verteilung dürfte so zwischen 1973 und 1980 liegen.
Die Elemente im Kasten zu tauschen ist erst mal eine Sinnvolle Idee auch der zusätzliche Schutz durch FI.
Es ist aber aufgrund des alters des Kunstatoffkastens durchaus möglich, daß dieser spröde geworden ist und beim Umbau insbesondere dieverse Schrauben aus ihren Löchenr brechen.

Es ist nicht sonderlich ratsam alles über nur einen einzigen FI laufen zu lassen, da im Fehlerfall sonst die ganze Wohnung dunkel ist.
Für zwei Reihen ist der Kasten aber zu klein.
Es wäre hier auch Sinnvoll die gemeinsam auf je einen Automaten geführten Leitungen auf verschiedene Automaten zu fürhren und so deren Anzahl zu erhöhen.

Ich kann die Bezeichnungen des vorhandenen FIs nicht genau erkennen, aber es könnte sich noch um den Typen AC handeln der in Deutschland mittlerweile unzlässig ist für neue Anlagen, da dieser bei schon seit Jahrzehnten im Haushalt üblichen Verbrauchern kaum noch Fehler erkennt und somit kaum noch Schutz bietet.

Es wäre also an zu Denken den Kasten auf mindestens 3 Reihig zu ändern und in dem Zuge auch mit Überspannungsschutz aus zu rüsten.
 
Das Baujahr der Verteilung dürfte so zwischen 1973 und 1980 liegen.

Nein, die Schlußfolgerungen von Strippe-HH sind wesentlich plausibler.

Es ist aber aufgrund des alters des Kunstatoffkastens durchaus möglich, daß dieser spröde geworden ist und beim Umbau insbesondere dieverse Schrauben aus ihren Löchenr brechen.

Aus der Praxis kann ich da eigentlich entwarnung geben.

Es ist nicht sonderlich ratsam alles über nur einen einzigen FI laufen zu lassen, da im Fehlerfall sonst die ganze Wohnung dunkel ist.
Stimmt immer noch, wurde aber noch nicht von jedem gesagt...

Ich kann die Bezeichnungen des vorhandenen FIs nicht genau erkennen, aber es könnte sich noch um den Typen AC handeln

Da steht das "A"-Symbol drauf.

Es wäre hier auch Sinnvoll die gemeinsam auf je einen Automaten geführten Leitungen auf verschiedene Automaten zu fürhren und so deren Anzahl zu erhöhen.

Kannst du Adern herbeizaubern? In jedem LS steckt genau eine Ader!

Es wäre also an zu Denken den Kasten auf mindestens 3 Reihig zu ändern und in dem Zuge auch mit Überspannungsschutz aus zu rüsten.

Selbst ohne Erneurung würde ein ÜSS da noch problemlos rein passen, wenn das Geld weg muß!
 
Erstmal danke für die vielen Beiträge. Für diejenigen die es interessiert habe ich nochmal Nahaufnahmen von dem FI und den LS gemacht.

Ich habe mittlerweile mit der Vermietung gesprochen, wie abzusehen möchte man sich nicht an den Kosten beteiligen, denn man sieht dort nicht wie sich der Einbau von FIs positiv auf die Sicherheit oder den Wert der Wohnung auswirken würde. Wenn es mir das Wert sei, dürfe ich aber selbst einen Elektriker beauftragen. Nun gut.

Um nochmal etwas detaillierter auf die Wohnung bzw. die Sicherungen einzugehen: Es handelt sich um eine Ein-Zimmer-Wohnung mit Küche, Bad, Flur und Abstellkammer. Jeweils an einer Sicherung sind (nicht in dieser Reihenfolge):
- Bad
- Küche, Flur und Abstellraum
- Wohnzimmer
- Elektroherd (dreiphasig - soweit ich das nachvollziehen kann nicht in Benutzung)
- Elektroherd (einphasig)
- Kühlschrank

Aktuell liebäugele ich mit der Idee, nur die drei LS, an denen überhaupt Steckdosen hängen (sprich: wo die Räume dran sind) jeweils durch einen FI/LS zu tauschen, eventuell die restlichen LS einfach durch neuere Fabrikate ersetzen. Da sollte ich bei ca. 100€ Materialkosten liegen und ich denke vom zeitlichen Aufwand wäre das minimal (alte Geräte raus, neue an die selbe Stelle wieder rein). Seht ihr das auch so? Könnt ihr dieses Vorgehen guten Gewissens abnicken oder sagt ihr da eher "keine halben Sachen machen" und stattdessen lieber das Geld in die Hand nehmen und alles richtig machen? Oder dürfte man aufgrund des Alters der Anlage gar keine Änderung vornehmen, ohne gleich alles erneuern zu müssen?
 

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Erstmal ist es schon gut das du dir über sowas Gedanken machst, das tut leider kaum jemand.
Und das du auf FI/Ls gehen willst ist ebenfalls eine gute Überlegung

Aber ohne direkt Unterstützung vom Vermieter wäre mir das viel zu heiss.
Was wenn du ausziehst? Der Vermieter kann verlangen das du es wieder in den Ausgangszustand zurückbaust.
Du müsstest dir hier unbedingt irgendwas schriftlich geben lassen das es für ihn Okay ist.

Die Sache mit dem halb/halb wird dir auch kein Elektriker so bauen.
Du darfst auch die Arbeitskosten mit dem Umbau der Verteilung und der Messung der Stromkreise nicht unterschätzen, da bist du schnell mit einigen hundert Euro dabei.

Noch schlimmer wäre wenn du das selber Umbaust und einen Nachmieter passiert irgendwas oder die Verteilung fängt an zu brennen.

usw. usw.

Leider sehr viel das es zu beachten gibt obwohl man eigentlich das richtige will.
 
Mit einem 4poligen FI für ca. 40€ ist da schon einiges getan.
Alles andere ist nice, aber nicht kriegsentscheident, erst recht wenn beim Vermieter so wenig verständnis herscht!
 
Auf FI/LS zu gehen und dann die Hälfte der Wohnung zu vergessen ist nonsens.
Auch weil die FI/LS sehr teuer sind.
Ein FI 0,03/40A kostet ca 30-50€ ein FI/LS ca 90-120€
somit wäre allein schon für 2 FI/LS Schalter der Preis für 2 Gruppen FIs inklusive Leitungsschutzschalter und Phasenschiene drin.

Der vorhandene ist somit erkennbar ein Typ A FI der heute auch noch zulässig ist.
Ich hatte gerade aus diesen Baujahren schon sehr viele Verteiler mit Problematischen Kunststoff und kann die Bedenkenlosigkeit von ego1 hierzu nicht teilen.

Auch zu bedenken gilt es, daß durch den FI Fehler in der Anlage auftauchen können die ohne diesen nicht zu erkennen waren.
Die Beseitigung dieser Fehler geht dann auf kosten des Vermieters, denn diese Fehler sind auch ohne FI nicht in Ordnung gewesen.

Der Elektroherd ist auf Drehstrom an zu schließen.
Ein Herd von mehr als 4,6kW darf nicht einphasig angeschlossen werden (4-platten + Backofen ergeben üblicherweise 10-11kW)
 
Der Vermieter hat doch nichts dagegen... Er möchte nur nicht, aus seiner Sicht, unnötig Geld ausgeben.
FI/LS würden sich hier anbieten.
Trotzdem sollte am Ende wenigstens eine Fachfirma prüfen...wird oft nicht bei den Kosten mit eingerechnet.
 
Thema: Welches Stromsystem habe ich in der Wohnung?
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