Hauptleitung angebohrt

Diskutiere Hauptleitung angebohrt im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Liebe Experten, als wir vor zwei Jahren in unser Haus eingezogen sind, habe ich den Keller saniert, d.h. Holzvertäfelung raus und gegen...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
E

echsenmensch

Beiträge
3
Liebe Experten,

als wir vor zwei Jahren in unser Haus eingezogen sind, habe ich den Keller saniert, d.h. Holzvertäfelung raus und gegen Rigipsplatten getauscht.

Seinerzeit hatte ich dummerweise bei der allerletzten Platte neben dem Verteilerkasten mit der letzten Schraube (es muss echt Schicksal gewesen sein...) die Hauptleitung angebohrt, bzw. angeschraubt. Infolgedessen war im ganzen Haus natürlich der Strom weg.

Habe dann unseren Elektriker gerufen, um den Schaden reparieren zu lassen. Er hat das Kabel begutachtet und meinte, dass zum Glück nur eine Phase "verjüngt" wurde, also nicht komplett durchtrennt. Er hat dann den verbleibenden Kabelquerschnitt ausgemessen (ca. 11mm² anstatt der vorherigen 16mm²) und empfahl, für die beschädigte Phase eine kleinere Sicherung im HAK einzusetzen. Bitte nagelt mich nicht fest auf die Zahlen, müssten aber aus der Erinnerung ursprünglich 63A gewesen sein, eingebaut hat er eine 40A Diazed (?!) Sicherung.

Er meinte, da wir keine sehr großen Verbraucher haben (Gas für Warmwasser und Fußbodenheizung, keine Durchlauferhitzer o.ä.) könnte man das wohl machen. Er sagte aber auch, dass wenn ich einen neuen Großverbraucher einbauen wollen würde, man ggf. die Hauptleitung erneuern müsste.

Er hat die Hauptleitung mit einer Manschette anschließend verschlossen.

Wieso komme ich nach zwei Jahren wieder auf das Thema zurück? Durch den Umbau des Kellers ist das ganze Thema wieder völlig in Vergessenheit geraten. Jetzt muss ich auf nachdrücklichem Wunsch meiner besseren Hälfte nochmal das eine Zimmer mit dem Verteilerkasten leicht umbauen, dabei würde ich auch die Rigipswände wieder entfernen.

Meine eigentliche Frage ist, ob das Vorgehen vom Elektriker so in Ordnung ist und die Leitung in dem Zustand weiterhin ihr Dasein fristen kann? Oder würdet ihr die Chance durch den erneuten Umbau nutzen, und das Kabel komplett tauschen lassen? Zwischen HAK und Verteiler sind es wahrscheinlich 4-6lfm Kabellänge. Was könnte mich sowas ganz grob kosten?

Vielen Dank für das Lesen und eure Rückmeldung :)

Beste Grüße
Echse
 
ob das Vorgehen vom Elektriker so in Ordnung ist und die Leitung in dem Zustand weiterhin ihr Dasein fristen kann?
Nein!

Oder würdet ihr die Chance durch den erneuten Umbau nutzen, und das Kabel komplett tauschen lassen?
Ja!

Was könnte mich sowas ganz grob kosten?
Das kann nur ein Fachmann vor Ort beurteilen und dir dann ein Angebot machen.
Wahrscheinlich ist da auch noch mehr zu beheben.
 
Das widerspricht sich mit » Er hat das Kabel begutachtet und meinte, dass zum Glück nur eine Phase "verjüngt" wurde, also nicht komplett durchtrennt.«
Bist du tatsächlich der Meinung daß durch das verjüngen der Ader keine Sicherung(en) ausgelöst werden können?

Der "landläufige" Spruch
Infolgedessen war im ganzen Haus natürlich der Strom weg.
beschreibt meist lediglich daß in der Umgebung keine Verbraucher (Leuchten) mehr in Betrieb sind. In den seltensten Fällen sind dabei tatsächlich alle 3 Phasen nicht mehr vorhanden. Abhängig von der Netzform können natürlich auch RCD´s an dem Phänomen beteiligt sein.

Was mich allerdings brennend interessieren würde wie in einer UP-Leitung ein "reduzierter Querschnitt mit 11 mm²" vermessen und berechnet wird.
Ebenso die Manschette mit der anschließen verschlossen wurde. Als dauerhafte Lösung hört sich das für mich suspekt an.
 
OFF-TOPIC:

@creativex: schön, dass es Dich noch gibt (also im Sinne von unfallfrei etc.)!
Schaust Du denn auch noch gelegentlich in Deinen RCD-Hauptthread??
Da warten noch offene und wichtige Fragen (z.B. Beitrag #498) auf Deine Antwort und Deine "Fangemeinde" ist bereits ganz gespannt!!
Also, auf, auf!
 
Zum Thema Anbohren von Hauptleitungen oder Zuleitungen von Verteilungen kommt mir immer diese "wunderbare" TAB unseres Bayernwerkes von 2018 in den Sinn.

Im PDF auf Seite 60 propagieren sie, für das TT-Netz in der Leitung vom Zähler zur Verteilung, den PE in gemeinsamer Umhüllung zu führen, weil man heute meint, das wäre allgemein der Weisheit letzter Schluss.

Dann lass mal den Bohrer gleichzeitig einen Außenleiter und den PE berühren und nachher dauerhaft eine Metallschraube. Dann überlegen wir mal was dann passiert?


TT_Netz_Alternative.png
 

Anhänge

  • BAG-Informationen_fuer-Elektroinstallateure2018TAB.pdf
    1,6 MB · Aufrufe: 3
Es geht hier um eine "Hauptleitung". Schau mal in deiner TAB nach, was das bedeutet.
 
Es geht hier um eine "Hauptleitung". Schau mal in deiner TAB nach, was das bedeutet


Schon klar, deshalb schrieb ich ja: " Zum Thema Anbohren von Hauptleitungen oder Zuleitungen von Verteilungen...."

Aber der Bohrer fragt nicht, ob es eine Hauptleitung oder eine nach dem Zähler ist. Oder soll hier die Vorgabe, auch den PE jetzt in gemeinsamer Umhüllung zu führen, nicht kritisiert werden?

Ich weiss, das Thema ist eine etwas andere Baustelle, als die vom TE eröffnete. Sorry, wenn ich etwas abschweife.
 
Dann müsste man einen (selektiven) FI vor die Hauptleitung setzen.
Dachte das wäre bei TT eh angesagt, hab da aber noch nicht direkt Erfahrung mit gemacht... Bei uns ist fast alles TN.
 
Dann müsste man einen (selektiven) FI vor die Hauptleitung setzen.

Nicht vor die Hauptleitung, sondern früher hat man da z.B. einen 500mA FI in den oberen Anschlussraum gesetzt. Das war ja dann der einzige FI der Anlage. Ja, und heute, wenn man 30mA FIs in den Unterverteilungen sitzen hat, bräuchte man einen selektiven, damit im Fehlerfall nicht alles im Dunkeln sitzt.
 
Warum bauen wohl unsere Nachbarn ihre TT-Netze in TN-C-Netze um ?
Und ich sehe da gar keine Bedenken einen selektiven FI mit 63 A unmittelbar nach dem Hak einzubauen Egal ob nun TT-Netz oder TN-C-Netz oder gar ein TN-C-S-Netz . Nur die Netzbetreiber wollen das nicht und der private Verein hat dafür keinen Arsch in der Hose! Und auch ein passendes Gehäuse für den RCD gibt es , das sich sogar plombieren lässt. Mit etwas Wollen könnte der RCD auch im HAK untergebracht werden. Wo ein Wille da ist auch ein Weg. Das wäre auch der geeignete Ort für Überspannungsableiter.
 
Ein RCD in einem plombierten Gehäuse???
Was machst Du dann, wenn er auslöst?? Des Abends oder Nachts den Bereitschaftsdienst von Deinem VNB antanzen lassen auf Deine Kosten??
Selber die Plomben entfernen, was sollen sie dann nutzen?
 
Ein RCD in einem plombierten Gehäuse???
Was machst Du dann, wenn er auslöst?? Des Abends oder Nachts den Bereitschaftsdienst von Deinem VNB antanzen lassen auf Deine Kosten??
Selber die Plomben entfernen, was sollen sie dann nutzen?
Ein SLS ist auch in einem plombierten Gehäuse... Trotzdem kann man ihn bedienen ohne die Plombe zu brechen.
 
Ein RCD in einem plombierten Gehäuse???
Was machst Du dann, wenn er auslöst?? Des Abends oder Nachts den Bereitschaftsdienst von Deinem VNB antanzen lassen auf Deine Kosten??
Selber die Plomben entfernen, was sollen sie dann nutzen?

Na da ist man doch glatt Liebling vom Monteur. Ich würde sowas super finden wenn ich wegen sowas los fahren müsste einfacher kann ich mein Geld nicht Verdienen.

Ne Plombe selbst entfernen? Wo ist jetzt dein Problem da wird halt Angerufen und es neu Verplombt bei der nächsten Gelegenheit.

Wenn jetzt da eine Zuleitung zum Verteiler Angebohrt wurden ist diese zu tauschen! Alles andere ist Pfusch!
 
Die Leitung kann auch mit einer Muffe instandgesetzt werden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Hauptleitung angebohrt
Zurück
Oben