E-Grill löst FI-Schutzschalter aus

Diskutiere E-Grill löst FI-Schutzschalter aus im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Neulich wollte ich einmal wieder mit meinem E-Grill grillen. Das Teil war schon ein paar Jahre alt. Beim Einstecken hat es dann immer den...
Hallo zusammen. Ich möchte gerne diesen alten Thread aufgreifen, da ich selbst hier ein ähnliches Problem habe.

Bei mir handelt es sich um einen Plattengrill, den ich 2012 beim Hofer (Aldi) gekauft habe und der seither unbenutzt im Keller stand um auf das Ableben des vorherigen Plattengrillers zu warten. Diese Situation ist nun eingetreten und der alte (nagelneue und noch nie benutzte) Plattengrill wurde aus dem Keller hervorgeholt.
Es handelt sich um ein eher edleres Edelstahl-Modell (Leider kann ich keine Bilder oder Links posten weil ich noch neu hier bin.) Aber Google-Suche nach "kitchenware komfort-grill KG3000" bringt einige Bilder. (Es handelt sich um das Modell das an der Frontseite keine gerade Unterkante hat, sondern unterhalb des Hauptschalters eine Ausbuchtung besitzt.)

Rein optisch sieht der Plattengrill sehr hochwertig aus und, wie sich herausstellte sieht er auch innerlich sehr ordentlich und robust verarbeitet aus. Alleine das dicke Gummikabel zeigt einige ganz schwach, weissliche Flecken, die sich nicht wegputzen lassen. Wie, wenn man es mit mehligen Händen angegriffen hätte. (Schimmel, Ausblühungen?)

Jetzt das merkwürdige Verhalten:
Anstecken im ausgeschalteten Zustand nach ca. 20 - 30 Sekunden fliegt der FI, der sonst noch praktisch nie geflogen ist. Also es liegt definitv am Gerät. Nach neuerlichem Anstecken fliegt der FI schneller (nach wenigen Sekunden, oder sofort.)
Wohlgemerkt, der Griller ist ausgeschaltet!
Nach einiger Zeit des Nichtansteckens, dauert es wieder länger bis der FI fliegt.

Anstecken im eingeschalteten Zustand im Prinzip das gleiche Verhalten. Er heizt auf und nach 20 - 30 Sekunden fliegt der FI. Nach neuerlichem Anstecken fliegt er sofort.

Also Kabel vom Gerät abgeklemmt weil Verdacht, dass da möglicherweise wirklich Schimmel oder irgendwelche Bakterien sich irgendwie durch das Kabel durchgearbeitet haben. Kabel alleine anstecken - FI fliegt nicht. Also am Kabel liegt's nicht.

Gerät aufgeschraubt und innerlich begutachtet. Keine Spuren von irgendwelchen Tieren. Das Gerät ist sehr sauber und sehr ordentlich innen aufgebaut. (Thermische Schutzhüllen überall, solide Verschraubungen, Schutzleiter an alle Metallteile geschraubt ...)

Mit einem Multimeter Widerstände gemessen zwischen den beiden Phasen und Schutzleitern. Es fällt auf: Zwischen der nicht geschalteten Phase und dem Schutzleiter lässt sich ein Widerstand im Megaohm-Bereich messen, der sich erst mit der Zeit langsam etwa auf 100 - 140 kOhm einstellt. Das würde natürlich zu einem Fehlerstrom von etwa 1,6 - 2,2mA führen.

Eine Überlegung war, dass irgendwelche Viecher, Bakterien oder Pilze die Isolierungen angegriffen haben könnten. Also die Heizelemente einmal mit einer Heißluftpistole bearbeitet und kräftig erhitzt um eventuell irgend etwas "auszubrennen". Aber kein Erfolg.

Die Frage ist nun: Was kann das sein?
Kenn jemand hier so etwas? Woran könnte das liegen?
Freue mich über eure Kommentare.
 
Der Erzählung nach soll es schon vorgekommen sein, das Heizstäbe Feuchtigkeit in sich hereingezogen haben, welche dann erst bei erwärmung leitfähig wird.
Weiter soll sich dieses Problem eventuell durch durcheizen bei abgklemmten Schutzleiter lösen lassen!
Das ist natürlich alles andere als ungefährlich!!!!
 
Danke ego1. Das ist natürlich ein Ansatz. An irgend so etwas hatte ich auch schon gedacht, und daher ja die Heizstäbe mal mit der Heißluftpistole aufgewärmt.
Wobei sich der verringerte Widerstand bei mir ja auch bei ausgeschaltetem Gerät ganz ohne Aufwärmung aber erst nach einiger Zeit einstellt.
Aber das lässt sich doch durchaus mal ausprobieren. Schutzkontakte mit Isolierband abkleben, und unter Aufsicht und ohne das Gerät anzugreifen aufheizen lassen. Isolierband wieder wegnehmen und nochmals probieren.
 
Also das scheint funktioniert zu haben.
Abkleben der Schutzkontakte und den Griller erst mal nicht eingeschaltet angesteckt. Nach 2 Minuten ist der FI immer noch drin. Dann Eingeschalten und das Gerät heizt auf. Anfängliche leichte Rauchentwicklung, die aber erwartet und so auch in der Anleitung beschrieben ist. Nach ca. 5min. hört das Rauchen auf. Noch einige Minuten "nachgeheizt" und dann wieder abgezogen. Schutzkontakt-Isolierungen entfernt und mal den Widerstand gemessen. Bleibt jetzt brav bei unendlich.
Wieder ausgschalten und angesteckt und der FI bleibt drin. Nochmals aufgeheizt und der FI bleibt drin. Momentan wird der erste Toast zubereitet. Danke an ego1! Die Erzählung hat etwas. ;-)
 
In Ordnung ist das Teil dadurch allerdings wahrscheinlich immer noch nicht.
Prüfung kann eine Fachkraft mit geeigneten Messgeräten durchführen.
Isolationsprüfungen sind mit 500VDC zu tätigen und nicht mit den 3-9V eines Multimeters.
 
Ich glaub nicht, daß der Grill so wichtig ist, daß Du Ihn nicht bis dahin der Verwendung entziehen kannst.
 
Hmmm.
Fassen wir mal zusammen: der TE betreibt ein Gerät, welches die vorgeschaltete Schutzausrüstung, wie für den Fehlerfall vorgesehen, zur Auslösung bringt.
Danach verändert er das Gerät dementsprechend bzw. behebt den Fehler derart (die Methode lassen wir dabei mal außen vor), dass es sowohl funktioniert, als auch die Schutzausrüstung NICHT mehr anspricht (wobei er, und das ist entscheidend, ja nicht etwa die Schutzausrüstung tricky modifiziert hätte!!)

Warum sollte er jetzt noch irgendwas von einer EFK oder einem Experten überprüfen lassen?? Sagt das tatsächlich der gesunde Menschenverstand und die Erfahrung oder nur irgendwelche Vorschriften? Zumal wir hier im PRIVATBEREICH sind!!
Sollte tatsächlich der Fehler nochmal auftreten, so wird auch dann die Schutzausrüstung wieder wie vor zuverlässig auslösen.
ICH würde den Grill, nachdem ich ihn nochmals für ne Stunde im Probebetrieb (natürlich unter Aufsicht) hätte laufen lassen und dieser ohne weiteren Fehlerauftritt bleiben würde, bedenkenlos verwenden. Aber das soll jeder machen, wie er meint.....wobei es fraglich ist, ob eine Überprüfung alleine aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll wäre.
 
Die Schutzausrüstung ist der letzte Anker und kein Anzeichen für ein gefahrloses Gerät.
Das nicht Auslösen der Schutzeinrichtung besagt nur, daß der Fehlerstrom unter den Wert gefallen ist den dieser zum Auslösen bringt.
Das können durchaus auch noch 20mA oder mehr sein, da der FI erst bei 30mA auslösen muß.

Der Ableitstrom eines Gerätes für die Steckdose darf aber maximal 3,5mA betragen um dieses als "in Ordnung" zu bezeichnen.
 
Also ich werde mich hochoffiziell an die Empfehlungen von Octavian1977 halten. Mit Strom ist nicht zu spaßen. (Und wenn ich möglicherweise inoffiziell auch Strombergers Verhaltensanregungen aufgreife, werde ich es hier im Forum nicht breittreten.)
Liebe Grüße, und herzlichen Dank für die Hilfe.
 
@Octavian1977:
Dann erzähle mir mal, wie in der Praxis vorgegangen wird, in welcher in Privathaushalten sehr oft noch jahrzehntealte Geräte betrieben werden und wie oft dort "jemand vorbeikommt" (oder bestellt wird), der die verwendeten Geräte auf die 3,5mA hin überprüft?? Ist das nicht ein wenig weltfremd?
Warum soll das dann dem TE zugemutet werden? Hat der Grill tatsächlich noch 20mA Ableitstrom, so ist es ja nicht unwahrscheinlich, dass in Zusammenspiel mit weiteren Geräten die Summe von 30mA überschritten würde und er eine Auslösung verursachen würde. Macht er aber offensichtlich nicht. Von daher: "alles gut"! :)
 
Ein 30 mA FI darf ab 15 mA auslösen muss allerdings bei 30 mA auslösen . In aller Regel lösen 30mA FI bei Fehlerströmen um die 20 mA aus! So und das Heizwiderstände mitunter Wasser ziehen und da dann einen Erdschluss verursachen ist allgemein bekannt und durch das Trockenheizen wird dieser Erdschluss verdampft und ist dann auch nicht mehr nachweisbar. Allerdings sollte das Trockenheizen nicht gerade Piff-Paff der Elektromaurer machen den er gefährdet sich dabei selbst !
 
Nur weil es "üblich" ist wird es dadurch nicht besser.
Und dem Laien zu vermitteln das ist schon alles so in Ordnung beruhigt vielleicht dessen Gewissen erzeugt aber kein sicheres Gerät.

Eben diese Sorglosigkeit ist es die immer wieder zu Unfällen und Bränden führt und als Fachmann dazu einen Segen zu geben ist noch weniger hilfreich.
 
Fakt solange der Schutzleiter in Ordnung ist, löst auch der FI dann bei zu hohem Fehlerstrom aus . Und es ist scheißegal ob da der Ableitstrom eben 3,5 mA oder sogar 10 mA beträgt ! Ich habe schon Geräte vor mir gehabt die hatten 45 mA ab Werk und mussten deshalb Fest angeschlossen werden an einen 100mA FI extra für dieses Gerät !
 
Und wer macht mir so etwas jetzt? Ist ja alles zu.
Also ich kenne keine Handwerksfirma die zu hat.
Zu haben alle die, die es eh nicht prüfen können.

die Methode lassen wir dabei mal außen vor
Um die Methode gings mir aber.

Das ist als wenn man sagt "Ich fahr den Motor mal kurz ohne Bremse warm und pass dabei auf, dass mir kein Kind vors Auto rennt."

Es hätte genausogut sein können, dass sich durch das verdampfende Wasserdruck in den Heizstäben aufbaut, der sich dann explosiv entlädt, wärend der TE 20cm neben den Heizstäben sitzt und ihnen beim Dampfen zusieht.

Ich habe schon Geräte vor mir gehabt die hatten 45 mA ab Werk und mussten deshalb Fest angeschlossen werden
Und dann sicherlich auch nochmal gesondert in den Potentialausgleich eingebunden werden.
Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

wobei es fraglich ist, ob eine Überprüfung alleine aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll wäre.

Ein 10er in die Kaffekasse der nächsten Elektrofirma und dann hätte es da der Azubi durchmessen können.

Oder für 20 ein neues Gerät.

Hier gelten teilweise sogar strengere Vorschriften, gerade was den Schutz gegen direktes und indirektes Berühren betrifft.
Es wird nur noch nicht genug kontrolliert.
 
Hier gelten teilweise sogar strengere Vorschriften, gerade was den Schutz gegen direktes und indirektes Berühren betrifft.
Es wird nur noch nicht genug kontrolliert.
Direktes und indirektes Berühren? Beim Heizstab - der war gut!!!
 
Thema: E-Grill löst FI-Schutzschalter aus
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