TN-C Anschluss für Baustrombereitstellung "modernisieren"

Diskutiere TN-C Anschluss für Baustrombereitstellung "modernisieren" im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe eine Frage und hoffe hier auf kompetente Antworten bzw. einen interessanten Austausch zu treffen. Kurz zu mir: Ich bin...
A

avr

Beiträge
6
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage und hoffe hier auf kompetente Antworten bzw. einen interessanten Austausch zu treffen.

Kurz zu mir: Ich bin gelernter Systeminformatiker (auch wenn es der Name nicht vermuten lässt, es handelt sich um einen Elektroberuf und man gilt als Elektrofachkraft im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften). Inzwischen bin ich jedoch von der Elektrotechnik in die Elektronik abgedriftet und inzwischen in der reinen IT / Informatik angekommen. Meine elektrische Vergangenheit liegt demnach schon ca. 6-8 Jahre zurück.

Nun zu meiner Fragestellung. Ich habe ein Grundstück mit einer alten Gartenlaube erworben und möchte dies zeitnah bebauen (ehemaliges DDR Gebiet). Da die Gartenlaube mit einem angemeldeten Stromanschluss ausgestattet ist, möchte ich diese möglich direkt für die Baustromversorgung einsetzen. Die Verteilung nach den Hauptsicherungen sah sehr abenteuerlich aus (teilweise selbst geschnittene Bleche mit Gewinde und Schrauben) und wurde vorerst von mir stillgelegt.

Soweit ich das beurteilen kann, handelt es sich um ein TN-C Netz mit klassischer Nullung. Nach dem Stromzähler stehen lediglich die 3 Phasen sowie ein gr/ge PEN (?) Leiter zur Verfügung. Auch eine CEE Dose befindet sich an der Gartenlaube. Allerdings sind N und PE dort gebrückt.

Mein Ziel ist es eine CEE 32A Dose für den Baustrom bereitzustellen. Da die Verteilung aktuell über keinen modernen LS/RCDs verfügt, kann und möchte ich damit keinen Baustromverteiler der via Verlängerung angeschlossen werden soll (ebay.de/itm/BAUSTROMVERTEILER-WANDVERTEILER-KOMPLETT-BALS-32A-16A-2x230V-NOCKENSCHALTER/282277385416) betreiben.

Aus meiner Sicht muss also die vorhandene Installation in ein TN-C-S-Netz umgebaut werden. Da solche Tätigkeiten auch damals nicht zu meinen Hauptkompetenzen gehörten, werde ich hier einen Elektrofachbetrieb aufsuchen und diesen den gewünschten Anschluss setzen lassen. Dies ist schon alleine aus dem Grund notwendig, da mir die notwendigen Gerätschaften zur „Abnahme“ fehlen.

Dennoch möchte ich gerne wissen, was in diesem Fall fachlich erforderlich ist um die Anlage sauber und sicher betreiben zu können um den Baustrom bereitzustellen.

Ich habe das nach meinem Verständnis korrekte Vorgehen mal skizziert (siehe Anhang). Da es sich um eine temporäre Lösung handelt die nach dem Neubau verschwinden wird, würde ich auf einen Kreuzerder setzen. Ob dieser ausreichend dimensioniert ist, kann natürlich nur durch eine Messung / Abnahme durch einen Fachbetrieb sichergestellt werden.

Wie sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Denkt ihr dies wäre ein gangbarer Weg den eine Fachfirma nach den aktuell geltenden Richtlinien umsetzen könnte / dürfte oder wäre hier eine andere Lösung angebracht?
Mir ist es wichtig, dass die Anlage den aktuellen Anforderungen entspricht und natürlich keine Gefahr für die späteren Arbeiter besteht.
 

Anhänge

  • Idee-TN-C-Umbau.jpg
    Idee-TN-C-Umbau.jpg
    219,2 KB · Aufrufe: 21
Mal darueber nachdenken, eine Zaehleranschlusssäule (z.B. von GSAB) auf dem Grundstück setzen zu lassen. Dort dann im ersten Schritt eine Baustromverteiler oder eine temp. Versorgung der Bestandshütte anschliessen lassen. Dann herrscht für die gesamte Umbaumassnahme Baufreiheit in Sachen Elektro.
 
Der Istzustand mit Trennung des PEN in PE und N ist schon ein TN-C-S-Netz . Die lokale Stützung mit dem Kreuzerder und die Verwendung des RCD ändert daran nichts, erhöhen aber beträchtlich den Schutz.
 
Da Gartenlaube und das Stromkabel von der Straße sehr weit vom Baufeld entfernt sind, wollten wir direkt den vorhandenen Anschluss weiter benutzen (spart natürlich auch Kosten, von denen noch mehr als genug anfallen).
Die Verteilung der Gartenlaube selbst kann aber komplett stillgelegt werden.
Es wird lediglich eine CEE 32A Dose + ein kompakter Bauverteiler wie aus dem Link benötigt.
 
Der Istzustand mit Trennung des PEN in PE und N ist schon ein TN-C-S-Netz . Die lokale Stützung mit dem Kreuzerder und die Verwendung des RCD ändert daran nichts, erhöhen aber beträchtlich den Schutz.

Leider ist die Trennung nur teilweise an die Verbraucher bzw. Dosen geführt. Dann scheint das Netz eine ziemliche Mischform zu sein.
Ich dachte, dass ein TN-C-S Netz immer einen Anlagenerder vor Ort benötigt.
 
Grundsätzlich ist die Idee so i.O.
Allerdings solltest du einen Verteiler mit mehr Schukosteckdosen verwenden, und mit Markengeräten. Der FI in deinem Beispiel ist in DE nicht zugelassen (AC-Type).

Der Anschluß kann auch fest erfolgen, dann reicht z.B. ein Neozedelement hinter dem Zähler aus.
 
Nein Ein TN-C-Netz benötigt keinen lokalen Erder. Den der PEN muss die Schutzfunktion des PE vollumfänglich übernehmen . Der PEN ist zuerst Schutzleiter und in zweiter Linie Neutrallleiter ! Die PEN-Stützung erhöht nur die Schutzwirkung des PE. Da sie die Erdungsverhältnisse des PEN verbessert ! Bei einem TT-System hast du keinen PE vom Netzbetreiber und musst diesen lokal selbst errichten ! Noch ein Hinweis für Baustromverteiler ist mittlerweile Typ B FI verbindlich vorgeschrieben !
 
Guter Hinweis bzgl. des Baustromverteilers.
Typ B ist aber erst ab 2021 vorgeschrieben.
Bis dahin gilt soweit ich gelesen habe eine Übergangsfrist und ein Typ A an zentraler Stelle würde die Voraussetzungen erfüllen. Ob danach nochmal ein in DE nicht zulässiges Gerät verbaut ist, dürfte ja keine Rolle spielen wenn der Schutz davor sichergestellt wird.
Lt. Baufirma ist eine 16A, 32A und 3 Schuko ausreichend. Ich werde aber nochmal schauen, ob ich etwas besseres / hochwertigeres finde.

Da ich ca. 30m Anschlusslänge habe (5x6mm²) ist ein fester Anschluss evtl. gar keine schlechte Idee.
So ein langes Verlängerungskabel verschwindet sicher auch mal schnell auf einer Baustelle ;)

Vielen Dank schon mal für die Hinweise. Dann bin ich mal gespannt ob mein Elektriker damit auch einverstanden ist ;)


************

Was mich noch interessiert.
Es gibt doch sicherlich Szenarien in denen der N-Leiter ein gewisses Potenzial führt.
Dieses Potenzial würde doch beim Weglassen des Kreuzerders auch an einem Metallgehäuse einen schutzgeerdeten Gerätes anliegen, oder?
 
Nein Ein TN-C-Netz benötigt keinen lokalen Erder. Den der PEN muss die Schutzfunktion des PE vollumfänglich übernehmen . Der PEN ist zuerst Schutzleiter und in zweiter Linie Neutrallleiter ! Die PEN-Stützung erhöht nur die Schutzwirkung des PE. Da sie die Erdungsverhältnisse des PEN verbessert ! Bei einem TT-System hast du keinen PE vom Netzbetreiber und musst diesen lokal selbst errichten ! Noch ein Hinweis für Baustromverteiler ist mittlerweile Typ B FI verbindlich vorgeschrieben !

Ich überlege gerade ob wirklich ein TN-C Netz ankommt.
Aber wäre es ein TT, dann dürfte ja das gr/ge Kabel welches vom Zähler kommt nicht gr/ge sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gartenlaube da kann dir der Vorstand der Kleingartenanlage genauere Auskünfte geben und 32 A ist da schon mehr als ungewöhnlich . Ansonsten kann dir der Netzbetreiber da auch sagen ob da ein TT-Netz oder ein TN-C-Netz vorhanden ist . Das Problem bei Typ A ist ja gerade das dessen Funktion durch Gleichstromfehler außer Kraft gesetzt werden kann . Und dann ist der Schutz eben nicht gewährleistet . Gleichstromfehler über 6 mA treiben den Summenstromwandler im FI in die Sättigung und der löst dann nicht mehr aus ! Der Typ B erkennt auch Gleichstromfehler und löst dann aus .
 
Dann frage ich nochmal beim Netzbetreiber nach. Aber vermutlich wird das auch der Elektriker wissen.
Es handelt sich um keine Kleingartenanlage. Es ist ein freistehendes Privatgrundstück innerhalb eines Wohngebietes.
Dieses wurde bisher als Wochenendanlage benutzt und hat einen völlig eigenen Stromanschluss an die "Hauptleitung" der Straße.

Danke für die Erläuterungen zum FI! Ich werde mich zu dem Thema auch nochmal etwas belesen.
 
In diesem Fall Netzbetreiber fragen ! Es ist durchaus Möglich , das ein Teil des Netzes ein TN-C- Netz ist und ein anderer Teil ein TT-Netz . Beim geringsten Zweifel bist du gut beraten das Netz als TT-Netz zu betrachten !
 
Die Übergangsfrist bis 2021 gilt für Anlagen die sich im Bau befinden.
Deine Baustromanlage wird jetzt NEU errichtet und somit gelten auch keine Übergangsfristen.
 
Stimmt diese Frist ist in der Norm nicht zu finden.
Meine Aussage dazu bezog sich auf die genannte Frist in #8

Übergangsfristen in der VDE sind, wenn vorhanden, immer nur für im Bau oder Planung befindliche Anlagen.

edit: Eben gefunden; unter "Anwendungsbeginn" ist in der Norm die Übergangsfrist bis 18.5.2021 genannt.
 
Dann gibt es aber keine Übergangsfrist sondern einen Anwendungsbeginn.

In der Übergangsfrist muß ja irgendwas gesondert zu den vorhandenen Normen laufen, es können ja nicht einfach zwei Normen gleichzeitig gelten.
 
Hallo Octavian1977:

Hier mal ein Beispiel der Fachzeitschrift EP zur Übergangsfrist in der Vergangenheit bei anderen Normen
Fachzeitschrift EP Werner Hörmann schrieb:
Neu ist unter anderem, dass es für die neue DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06 eine Übergangsfrist gibt, die nicht mehr an die Bedingung geknüpft ist, dass die elektrische Anlage zum Beginn der Gültigkeit der neuen Norm (01.06.2007) „in Planung oder Bau befindlich sein muss“
Es muss nach meiner Lesart, dann extra dabei stehen „in Planung oder Bau befindlich sein muss“ sonst gilt diese Einschränkung nicht.

https://www.elektropraktiker.de/ep-...Id=7993&hash=ab34414330fd6c067e96118b7b526729
 
Und wie gehst Du dann mit der Norm in der "Übergangsfrist" um?
Machst Du wie Du willst?
Das kann ja wohl nicht der Sinn einer Norm sein die den Schutz von Leib und Leben regeln soll.
 
Thema: TN-C Anschluss für Baustrombereitstellung "modernisieren"
Zurück
Oben