@RalfP
Jaja, der von selbst abbrechende kombinierte Schutzleiter, man kennt ihn. Wo es heisst: Es ist ist nicht die Frage ob er abbricht, sondern nur wann
Nein, Spass beiseite, ist ein ernstes Thema und sollte auch so behandelt werden.
Grundsätzlich bin ich bei dir was deine Aussage betrifft das bei einem Defekt in der klassischen Nullung, explizit wenn der PEN einen hat, es zu gefährlichen Anlagenzuständen kommen kann. Der Vergleich mit dem defekte Schutzleiter in dem Bezug hingt aber meiner Meinung nach etwas. Zum einen ist es vorallem erstmal wichtig wo der PEN unterbrochen ist.
Fangen wir hinten an, also an der Steckdose ansich. Dort wird der PEN entweder zuerst auf den PE gelegt und dann auf den N gebrückt, oder umgekehrt.
Was passiert wenn der PEN, also der ankommende, im ersten Fall abbrechen würde?
Die Steckdose hätte keine Funktion mehr, weil weder der PE noch der N wäre vorhanden. Ein eingestecktes Gerät würde einfach nicht mehr funktionieren.
Was wäre im zweiten Fall?
tja, logischerweise das gleiche.
Bricht die Brücke, würde entweder der PE oder der N fehlen. Wenn der PE fehlen würde, wäre zb. gleichzusetzen mit einem fehlenden Schutzleiter im TN-S. Geräte würde funktionieren, hätte aber keinen PE.
Nehmen wir jetzt mal mehrere Steckdosen an, die nacheinander verkabelt sind.
Da wurde es meist so gemacht das der kommende PEN in der ersten Steckdose auf den N gelegt wurde, auf den PE gebrückt, und von dort zur nächsten Steckdose. Oder auch umgekehrt oder gar bei der einen Steckdose so und bei der anderen so. Faktisch ist ein abgebrochender PEN an der ersten Steckdose gleichzusetzen mit den obrigen Beispielen. Wenns der ankommente PEN ist haben alle Steckdosen keine Funktion, ist es der abgehenden hat nur die erste Funktion. Es muss also eine Konstellation sein, wo es irgendwie erreicht wird, dass die Steckdose zwar N und PE brückt, aber nur der Stromfluss über den N gehen würde. Mir ist sowas auf Anhieb nicht bekannt.
Faktisch ist meiner Meinung nach bei einer ordentlich ausgeführten TN-C Steckdsoen-Installation ein abgebrochener PEN nicht gefährlicher als ein abgebrochender Neutralleiter. Ich bin allerdings nicht allwissend und lasse mich gerne eines besseren belehren.
So, bricht der PEN in der Unterverteilung ist auch wieder entscheidend wo dieser bricht.
Ist es ein abgehender PEN ist logischerweise das oben geschrieben gültig, wohl bemerkt bei Wechselstromverbraucher wie Steckdosen oder Beleuchtung.
Bricht jedoch der ankommende PEN, dann ist das meiner Meinung nach im Grundsatz das gleiche wie wenn der Neutralleiter weg wäre. Wenn jetzt eine unsymetrische Belastung auftritt, was in zb. in der Wohnung häufig vorkommt, dann fängt an sich der Sternpunkt zu verschieben. Dafür muss der PEN nichtmal abgebrochen sein, es langt wenn der nicht richtig festgeschraubt ist.
Bestes Beispiel hierfür war (früher) der Anruf eines Kunden mit folgender Aussage : "Wenn ich das Wasser aufdrehe, geht im Flur das Licht an". Der eine oder andere wird sich daran erinnern. Grund ist wie geschrieben die Verschiebung des Sternpunktes durch die alten hydr. Durchlauferhitzer.
Genau dieser Fall ist bei der klassischen Nullung sehr gefährlich, da nun auf den PEN gefährliche Spannungen auftreten können.
Ich hoffe ich konnte mit vielen Worte beschreiben warum eine ordnungsgemäße TN-C Installation nicht per se gefährlich ist.
Was den zweiten Abschnitt angeht...
Erstmal Respekt an alle die bis hierher mitgelesen haben
So wie es keinen Bestandschutz gibt, gibt es keine generelle Nachrüstpflicht. Das wäre zum einen nicht umsetzbar, und zum anderen wie soll das aussehen? VDE macht ne neue Norm, wo der N nun hellblau mit weissen Punkten zu sein hat, und jeder müsste alle Leitungen nachrüsten? Du siehst, kann nicht funktionieren.
Deswegen sind die Normen immer darauf ausgelegt die Betriebssicherheit der Anlagen im Fokus zu haben. Wobei man beachten muss, das es in bestimmten Bereichen der Elektrotechnik sehr wohl Nachrüstpflichten gibt.
Als EFK, noch expliziter als VEFK, muss immer die Prämisse sein die Anlagen die man errichtet oder ändert sicher sind. Je höher der Grad aktuellen Normen umgesetzt wird, umso besser. Vorallem muss dabei auch die Verhältnismäßigkeit gewart sein. Wenn Oma Elli ne Steckdose links neben das Bett haben will, muss halt die Fachkraft entscheiden ob da ein Schukomat für den Seniorenruf langt oder ob da vom Keller aus ein neues Kabel mit FI/LS hin muss. Sich nur hinzustellen und zu sagen : "ja, muss alles raus, is ja schon 40 Jahre alt" wird halt nicht zielführend sein. Man muss aber auch keine Pfusch machen, egal wie man diesen definiert, man kann ja jederzeit zum Kunden sagen : "Mach ich nicht."
Achja, weil du es geschrieben hast, die Geschichte mit dem Abschalten von Anlagen...ich sags mal diplomatisch, eine EFK ist nicht die Strom-Justiz. Es liegt zwar im Kern der Sache das schwerwiegende Mängel oder gefährliche Anlagenzustände dem Betreiber zu melden sind, aber mit dem NH-Handschuh im Anschlag in den Keller zu flitzen kannst du direkt vergessen, das wird böse enden vorallem für dich
so, genug geschrieben...wer was besser weiß oder wenn ich was falsches gesagt hab, immer raus damit