Industrie-Installation 'state-of-the-art' - Teil 1: Motivation

Diskutiere Industrie-Installation 'state-of-the-art' - Teil 1: Motivation im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag! Ich arbeite für ein kleines Unternehmen in der Metallbranche. Vierzig Leute, 100 Maschinen, davon die meisten Exzenter- oder...
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kienzle

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Guten Tag!
Ich arbeite für ein kleines Unternehmen in der Metallbranche. Vierzig Leute, 100 Maschinen, davon die meisten Exzenter- oder Hydraulikpressen. Es gehört ein Werkzeugbau dazu, ein Büro, eine Versandabteilung, eine sehr hochwertig ausgelegte EDV.

Die Elektroinstallation stammt aus den 50er bis 60er Jahren und ist regelmäßig erweitert worden.

Wir haben also "von jedem Dorf 'nen Hund", insbesondere:
- "klassische" E-Installation, bei der die Last über alle Schalter geführt wird
- Siebziger-Jahre-Kram, Last über Stromstoßschalter, getrennter Steuerkreis (gar nicht schlecht mMn)
- "Neuland", I/O-Bausteine "Lantick" von Inveo

Das "Neuland" ist eine ziemlich pfiffige Lösung für Firmen, die überall ein ordentliches Netzwerk haben; man hat quasi ein Bussystem, ohne ein Bussystem verlegen zu müssen.

Wir wären ja glücklich, wenn nicht durch Zufall aufgefallen wäre:

Obwohl die NSHV 2009 komplett erneuert wurde (Hensel MI), hat der Elektriker "nach guter Väter Sitte" eine klassische Vierleitertechnik installiert. Sprich, innerhalb der NSHV hat er aus 3+N, vom Meßwandlerschrank kommend, mit vier Schienen an die Unterverteilungen verteilt. Innerhalb dieser besteht jeweils eine "klassische Nullung". Es gab schon reichlich Ärger damit.
Viele Maschinen arbeiten mit Stromrichtern, das "hausgemachte TN-C - Netz" liefert natürlich beste Voraussetzungen dafür: Wir haben uns jetzt einen Fluke-Netzanalysator ausgeliehen und kamen während der Betriebszeit auf gemittelt 40% THD, bezogen auf die Leistung.
Es gibt keinen Überspannungsschutz.
Es gibt keine FI-Schalter.
Es gibt keine Paßstücke in den Diazed- und Neozed-Sicherungshaltern.
Es liegen kilo(!)meter schwarze Lichtleitungen in den Decken und bereichern die Brandlast.
32A - Unterverteilungen werden mit 4 x 4 mm² angefahren.

Frage Nummer 1: Sollten wir etwas tun ?

Gut. Scherz beiseite.

Frage Nummer 2: "Aufhübschen oder Totalsanierung ?"
Haben wir uns selbst beantwortet. Es fliegt alles 'raus. Vielleicht werden wir ja reich, wenn wir die Bakelitschalter an einen hippen Berliner Wohndesigner am Prenzelberg verkaufen.

Sic stantibus rebus haben wir uns an einen erfahrenen Elektromeister gewendet. Den fand ich auf Anhieb sympathisch, aber der hat mindestens genau so einen Dickschädel wie ich. Begründungen wie "das macht man heute so" verfangen bei mir nicht. Muß da an die "Gary-Glitter-Schlackerhosen" aus den späten Siebzigern denken. Ja, das machte man früher so. War trotzdem Scheiße.

Wir wollen eigentlich nicht viel:

1.
Sicher werden.

2.
Ein anständiges TN-S - Netz

3.
Den einschlägigen Vorschriften entsprechen (mit "Bestandsschutz" können wir ja nicht argumentieren)

4
Den "VdS" - Richtlinien entsprechen, vllt. schaffen wir es, die Prämien zu senken

5.
Ordentliche EMV - Situation. Erstmal TN-S, dann nochmal messen, und dann wird es spannend.

6.
Eine schöne Komplett-Automatisierung. Da bleibt wohl nur KNX übrig.
Dabei möchten wir uns nicht mit dem Arsch umkippen, was wir mit den Händen aufgebaut haben:
Ein Garant für EMV-Ärger der höchsten Güteklasse sind "Querverbindungen" zwischen Unterverteilungen.
Potentialverschleppungen und Einkopplungen über den KNX-Bus will ich tunlichst vermeiden.

7.
Wenn wir schon EIB legen, dann wollen wir diesen auch in jeder Produktionsmaschine haben und die
relevanten Status erfassen, also
- Aus / Einrichtung / Produktion / Störung / Materialmangel
- Produzierte Stückzahl
- ggfs. ein paar Analogwerte.
Die würden wir dann gerne qua EDV auslesen. Da gibt es einen ganz interessanten "knxd", der eine
schöne Schnittstelle bereitstellt.

8.
WENN SCHON KNX oder irgendetwas anderes, dann hätten wir die Aktoren auch gern möglichst weit
draußen "im Feld", was hätte ich sonst für einen Vorteil ? Ich habe jetzt mehrere KNX-Installationen
gesehen, wo alles "auf einem Drubel" im Keller verbaut war. Ein riesiger zweitüriger Hager-Schrank
allein für eine Tür und ein Tor, mit zahlreichen Netzteilen. Naja, im Keller war es muckelig warm.
Also: Sowas bitte nicht.
Daher würde ich auch gern von zwei Unterverteilungen auf fünf gehen, jede mit 63 A abgesichert.
Würde ich mit 5 x 16 mm² speisen, es kämen hinein Überspannungsschutz, 2 x 63A FI für Maschinen und
reichlich FI/LS für Kleinverbraucher.
Für jede dezentrale UV dann noch eine KNX-Anbindung à la "Weinzierl Linemaster" und dann noch
einen 24er Mehrfachaktor. Die Kleinverbraucher direkt geschaltet, die "dicken" über Schützen.

9.
Durchschnittsverbrauch an elektricher Wirkleistung: 25 KW. Spitzenverbrauch: 125 KW.
Da sind besunders die Hydraulikpressen beteiligt, die typischerweise im hydraulischen Kurzschluß laufen (=Leerlauf) mit sin(phi) von etwa 1 oder, mit etwa 10%ED, im Vollastbetrieb mit cos(phi) > 0,8.
Wenn jetzt die Bedienerinnen an fünf Maschinen zeitgleich ihre 25 KW - Presse anfordern, dann haut das rein - und die Firma kommt, auch rückwirkend, in die höchste Tarifklasse.
Befeuert durch die Elektroautomanie haben sich Akkuspeichersysteme etabliert. Wir hätten gerne ein Gerät,
welches zwischen 40 und 80 KWh speichern und im Bedarfsfall lokal abgeben kann.
Ich will sozusagen die Antwort auf die riesigen Synchronmaschinen bspw. in der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg. Die kompensierten, mit dem riesigen polaren Massenträgheitsmoment des Schwungrades,
die gigantischen Stromspitzen der Walzenzugmaschinen und Pfannenheizstände.
Als praktischer Nebeneffekt: Der Maschinist konnte durch Über- oder Untererregung Blindstrom kompensieren.
Wir sind also auf der Suche nach einem "modernen" Schwungrad.

10.
Die Chefin hätte gern noch ein großes Solarpanel. In Verbindung mit 9. keine schlechte Idee.


Meine erste Frage an Euch Forumsmitglieder:
Sind unsere Zielsetzungen realistisch ?
Was fehlt ?
Was ist ungünstig ?

Und bitte um Verständnis für falsch verwendete Fachbegriffe, denn ich bin Laie, wenn auch ein sehr wißbegieriger.
 
Was fehlt ist die kontinuierliche Messung der Netzqualität und der RCM Ströme.
Denn nur so fallen Fehler frühzeitig auf bevor man den Stillstand hat.
DA wäre es hilfreich sich bei diversen Anbietern um zu schauen was die einem liefern können und was sie auch liefern (refernzobjekte anschauen)
Denn wenn man sich einmal festgelegt hat macht es keinen Sinn, zwischendrin von Maier auf Müller zu wechseln, denn das passt sicher nicht zusammen.
Wir verwenden hierzu Meßtechnik von Janitza, meines Erachtens gerade bei der RCM Diagnose unschlagbar, allerdings ist die Software dazu noch stark verbesserungswürdig. Ich weiß allerdings nicht wiie gut andere Lösungen arbeiten.

Ein TN-S Netz hilft Dir gegen die Oberwellen nicht, dafür braucht man entsprechende Filter oder anständiges Gerät was erst gar keine übermäßigen Oberwellen produziert.
Das TN-S hilft allerdings massiv gegen Ströme auf geerdeten Teilen, was besonders in der Industrie zu massiven Schäden führt.
Wir hatten aufgrund dessen lange Zeit massive Korrosionserscheinungen auf Kühlrohren, bestimmte Bögen mussten wir spätestens nach 6 Monaten ersetzen.
Auch Störungen auf Rechnersystemen sind dabei nicht aus zu schließen.

Anstatt mit KNX herum zu basteln würde ich hier lieber richtige Automatisierung anwenden.
z.B. Siemens S7, Wago I/O oder andere.
Hier ist es auch einfach möglich mal deutlich komplexere Regel und Steueraufgaben zu realisieren.
 
Also, was soll ich sagen...wenn jemand so umfangreiche Änderungen an Produktionsanlagen und dem drumherum durchführen will, und sich dann in einem Forum "beraten" lässt, frag ich mich ob der Sinnhaftigkeit. Zumal du im letzten Satz dazu noch sagst das due Laie bist.

Grundsätzlich aber meine Meinung zum gesamten.

Bei Produktionsanlagen sind wirkliche Fachleute ins Boot zu holen, erfahrene Fachleute/Fachbetriebe und nicht der Elektromeister vom ortsansässigen Elektrobetrieb. Zum zweiten hat KNX mal überhaupt nix in Produktionsanlagen zu suchen. Die Pressen werden ja wohl auch über SPSn gesteuert, und auch Produktionanlagen abzufragen ist eine Stärke derselben. Als Schnittstellen zur EDV dienen dann OPC-Server, SCADA-System oä diverser Hersteller.

Ob man die Verwaltung und den Rest mit KNX "automatisieren" will/sollte hängt grundsätzlich davon ab, wie sich Kosten-Nutzen aufteilen.

Aber ich sehe immer noch keine Sinnhaftigkeit in dem Thread, weil hier kann dir keiner sagen "mach so, oder mach so", oder "das ist richtig, das ist falsch".
 
Sind unsere Zielsetzungen realistisch ?

Ja.


1. Fuer die Planung, Berechnungen und auch die Dokumentation solltet ihr mal darueber nachdenken, euch einen Planer oder ein kleineres Ingenieurbuero mit ins Boot zu holen, das sich in Gebaeudetechnik und Automatisierung etwas auskennt und bereit ist, mit euch da Loesungen zu entwickeln. Eine Standardloesung "Das macht man immer so" gibt es hier einfach nicht. Und erfahrungsgemaess heben die praktisch guten Elektrofirmen beim Thema Berechnen, Planen und Dokumentieren ganz schnell die Haende.

2. Ein Energiemanagementsystem scheint sich in eurer Situation anzubieten, Pkt. 9 und 10 sollten dafuer sprechen. Auch hier wieder, jemand suchen, der das auf euren Bedarf anpassen kann.

3. Ein Grosses Konzept, wie man was in welcher Reihenfolge realisieren kann. Hier spielt Produktionssteuerung, Gebaeude, Stromversorgung, Kosten, Personal,... usw. mit rein. Das ist viel organisatorischer Aufwand und man muss verdammt weit ueber den eigenen Tellerrand schauen koennen, um nichts zu uebersehen.

Was ist ungünstig ?

Bei der gewuenschten Automatisierungsloesung wuerde ich im Bereich der im industriellen Umfeld anzutreffenden Loesungen (Wago I/O, Beckhoff, Siemens..) bleiben. Auch hier sollte man sich erstmal hinsetzen und reichlich Zeit fuer ein Konzept mitbringen.
 
Was fehlt ist die kontinuierliche Messung der Netzqualität und der RCM Ströme.
Denn nur so fallen Fehler frühzeitig auf bevor man den Stillstand hat.
... und wieder 10.000,-- Extra ...

Wir verwenden hierzu Meßtechnik von Janitza, meines Erachtens gerade bei der RCM Diagnose unschlagbar, allerdings ist die Software dazu noch stark verbesserungswürdig. Ich weiß allerdings nicht wiie gut andere Lösungen arbeiten.
Ich habe rein gewohnheitsmäßig zu Fluke gegriffen.
 
Ein TN-S Netz hilft Dir gegen die Oberwellen nicht, dafür braucht man entsprechende Filter oder anständiges Gerät was erst gar keine übermäßigen Oberwellen produziert.
Das TN-S hilft allerdings massiv gegen Ströme auf geerdeten Teilen, was besonders in der Industrie zu massiven Schäden führt.
Wir hatten aufgrund dessen lange Zeit massive Korrosionserscheinungen auf Kühlrohren, bestimmte Bögen mussten wir spätestens nach 6 Monaten ersetzen.
Auch Störungen auf Rechnersystemen sind dabei nicht aus zu schließen.
Hatten wir - bei einem anderen Kunden - massivst: Blechdach, aufliegendes Solarpanel. Eine Unzahl von Invertern erzeugte ein schönes Frequenzgemisch.
Solarpanel koppelt kapazitiv ins Blechdach ein, Blechdach mit 4-Leiter - PEN verbunden. Wahnsinn, die Korosionsstellen - zumal draußen.

Das mit der kapazitiven Einkopplung hatten wir zunächst nicht gefunden, aber die Firma stellte alles auf TN-S um. Natürlich waren noch Oberwellen da, wurden aber nicht mehr so gut in die Netzeile eingekoppelt. In der Folge ging schon nach Umstellung auf TN-S nix mehr kaputt.

Das, was Du forderst, wird ganz bestimmt unangenehm: Entweder wir "verdrosseln" einzelne Storenfriede oder wir verändern die Entstörglieder am Ein- oder Ausgang der Stromrichter. Aber tatsächlich würde ich gerne erstmal schauen, wie sich das Netz nach der Umstellung verhält. Neubauen müssen wir es sowieso.

Anstatt mit KNX herum zu basteln würde ich hier lieber richtige Automatisierung anwenden.
z.B. Siemens S7, Wago I/O oder andere.
Hier ist es auch einfach möglich mal deutlich komplexere Regel und Steueraufgaben zu realisieren.

... damit wären wir bei meinem Spezialgebiet. Wir bauen u.a. spezielle Maschinensteuerungen, bspw. zum Walzen von Parabelfedern. Die müssen teilweise sehr schnell reagieren, weshalb wir keine SPS verwenden, sondern Prozeßrechner. Wenn man mit einem "freien" Rechner arbeitet, dann ist schon eine SPS eine wahnwitzige Beschränkung. Als SIEMENS mit den S3/S5 einen großen Markt eroberte, waren wir entsetzt über die schlimmen Fehler, die auch nur die geringste Unachtsamkeit verursachen konnte. Ja, man konnte zwar für Ein- und Ausgänge symbolische Namen vergeben, aber wenn sich ein Eingang verschob, dann änderte sich in der AWL der Name. Das Theater bei der Verarbeitung von Analogwerten. Das scheußliche Programmiersystem... Das ist aber alles NICHTS gegen das, was uns SIEMENS heutzutage mit seinen "SCADA" - Systemen beschert. Es gibt weltweit hochspezialisierte Entwickler, die es schaffen, bei einer S7 den "Interpreter" der AWL so zu modifizieren, daß im PAA ganz andere Werte stehen als durch die AWL programmiert. Stichwort "Stuxnet", "Buschehr". Mittlerweile baut ja jedes Handelshaus, siehe Beckhoff, "seine" SPS. WAGO, IFM, PILZ ...
Das Brauchbarste, was ich bis jetzt unter den Fingern gehabt habe, ist Mitsubishi, ibs. wenn man Analogwerte präzise verarbeiten will und eigene Regler implementieren muß.
Die kamen auch relativ schnell mit einer "frei nutzbaren" Ethernet - Schnittstelle.
Der riesige "Streichelzoo" an unterschiedlichen SPS hat dazu geführt, daß nichts mehr untereinander kompatibel ist. Ein richtig großer Kunststoffverarbeiter beschäftigt allein an einem Standort vier Industrieelektroniker, die nix anderes machen, als neue und bestehende Maschinen mit den "Hydra" - MES - System zu verbinden.
Tja, und jeder Maschinenhersteller kocht sein eigenes trübes Süppchen. Arburg hat sein eigenes Monitoring-Produkt, aber nur für Arburg-Maschinen. Firma Engel besteht auf seiner "E-Factory". Und nur, wenn ich die verschissenen Statuswerte eines Schraubenkompressors haben will, muß ich das spezielle "KAESER-Programm" installieren, auf Windows 7, na klar.
Bevor jetzt wieder jemand kommt und sagt, "Aber es gibt doch die OPC-UA - Schnittstelle" ...
Es stimmt schon, daß OPC-UA mittlerweile endlich mit "DCOM" aufgeräumt hat. Das Betreiben eines MES-Servers unter Verwendung von OPC-UA mit einem heterogenen Maschinenpark kann indes kein mittelständisches Unternehmen stemmen. Der ganze Mist läuft instabil und der Betrieb ist in Deutschland strenggenommen illegal, weil so gut wie immer Windows-basiert.

MES-, SCADA- und "IOT" - Projekte sehe ich regelmäßig grandios scheitern.

Da versuche ich dann, kleineren Kunden Möglichkeiten zu geben, mitzumischen wie die ganz großen. Beispielsweise gibt es I/O-Module mit LAN-Anschluß, die verschiedene Ein- und Ausgänge bieten, über Steuerspannung zu speisen und per Hutschiene zu befestigen sind. Da greife ich auch bei einer SPS-gesteuerten Maschine die Status direkt am mechanischen Moduswahlschalter ab. Vorteil: Mit einer zusätzlich eingebauten Kontaktebene modifiziere ich die Sicherheitssteuerung nicht.
Meine Überlegung ist: Wie kann ich eine transparente Rückmeldung der Produktion *bezahlbar* machen ? Über KNX habe ich bislang nur die Nase gerümpft, bis mir ein hochintelligenter junger Mitarbeiter einmal gezeigt hat, was es heute so für Module gibt. Und da kann ich mir vorstellen, später einmal auf Basis KNX Produktionsdaten zu sammeln und auf einem zentralen Server für ERP und Betriebsleiter zur Verfügung zu stellen.
Es muß irgendwie bezahlbar bleiben. Ein Kunde hat jetzt für 250.000,-- seine drei Hallen mit Kunststoffmaschinen vernetzt. Extratrassen, Brandschutz, Glasfaser, sehr ordentliche Switches, redundant aufgebaut, 10 GB/s-Backbone, LACP, alle aktiven Komponenten USV-abgesichert, an allen Maschinen jeweils eine Druckguß-Doppeldose.
Das haut ins Budget.

Also versuche ich sehr pragmatisch, den Rahmen der Möglichkeiten auszuschöpfen.

Deswegen auch Dir nochmal vielen Dank für die Hinweise. Oh weh, 3:00 h morgens.
 
Fluke baut nur Handgeräte und ich bin von Fluke sehr enttäuscht.
In meiner Ausbildung war das Fluke 87 noch das absolute Heiligtum an Messgerät, Lebenslange Garantie etc...

Ich hab hier leider auch so ein Fluke 435 und muß sagen das taugt nicht viel.
Software auf dem Rechner zum Auslesen ist bei Fluke nur billig zusammen geschusterter Murks, die Software auf dem Gerät ist auch nicht viel besser.
unheimlich viele Denglish Begriffe und wenn dem Ding mal der Strom aus geht, kann man alles neu einstellen, sofern man herausfindet was für Stromwandler man nur hat.
Und das Ganze für einen sehr hohen Preis.
Janitza baut eigentlich Einbau Geräte, aber die haben mal ihr Spitzen Model in einen Koffer gepakt und mit Akkus versehen.
Das kann wesentlich mehr als das Fluke Ding und ist auch noch deutlich billiger
Das fluke 435II kostet so ca 7k€ das Janitza nur 3,5k€
Die Gridvis um das Janitza auf dem Rechner aus zu lesen, gibt es auch für Linux.
Für meine IR Kamera von Fluke gibt es keine Software für ein aktuelles Betriebssystem und das Ding hat auch einige k€ gekostet.
Mit der aktuellen Gridvis kann ich auch noch die uralten Janitza Geräte auslesen, Berichte erstellen Werte verrechnen etc.
 
Fluke baut nur Handgeräte und ich bin von Fluke sehr enttäuscht.
In meiner Ausbildung war das Fluke 87 noch das absolute Heiligtum an Messgerät, Lebenslange Garantie etc...
So kenne ich es auch, und sie waren gut bei den Taschen-Oszis, gerade im Elektronikbereich.

Wie erwähnt, kann ich mich nur als Laie bezeichnen nach 25 Jahren "Stromlosigkeit". Aber ich habe bei einem richtig guten Mann, Bodo Appel in Hamburg, welcher auch ein paar gute Bücher geschrieben hat, einmal über die Schulter geguckt. Der hatte nur Fluke, konnte sehr gut damit umgehen und so habe auch ich spontan zum Fluke gegriffen -- genauso wie ich immer einen Taschenrechner von HP nehmen würde.

Ich hab hier leider auch so ein Fluke 435 und muß sagen das taugt nicht viel.
Software auf dem Rechner zum Auslesen ist bei Fluke nur billig zusammen geschusterter Murks, die Software auf dem Gerät ist auch nicht viel besser.
unheimlich viele Denglish Begriffe und wenn dem Ding mal der Strom aus geht, kann man alles neu einstellen, sofern man herausfindet was für Stromwandler man nur hat.
Und das Ganze für einen sehr hohen Preis.
Glücklich war ich auch nicht. Wir haben uns einen Fluke-Netzanalysator bei einer Firma in Chemnitz geliehen, der hätte gleich über 10.000,-- gekostet. Was mich dann geärgert hat: Bestimmte Analysen, die mich interessiert hätten (Oberwellen), konnte man nur durchführen, wenn man zusätzliche, an das Gerät gebundene Lizenzen zugekauft hätte. Also: Bei einem Gerät für 10.000,-- erwarte ich, daß es alle Optionen an Bord hat und vor allen Dingen auch autark ist.
Ich überlege mir, sowas anzuschaffen, Tragbares Oszilloskop OX 9104
Da ist die Doku nicht "Denglisch", sondern "Denglisch-Frönsösich". Ich habe aber seit 10 Jahren privat ein Metrix-RMS-Multimeter, welches sehr robust ist, einfach in der Bedienung, universell und mit hohen A-Meßbereichen. Gossen ist ja nicht mehr. Damit bin ich sehr zufrieden und will es einmal damit probieren. Rationale dahinter: Die bieten Oberschwingungsanalyse und Fouriertransformation "direkt" ohne Software.
Ob das taugt - man wird sehen. Für unseren Rechnerzoo haben wir ein unglaublich sperriges DSO, das naturgemäß nie mitgenommen wird und vor sich hinstaubt. Wenn ich es mal brauche, habe ich vergessen, was man einstellen muß.

Janitza baut eigentlich Einbau Geräte, aber die haben mal ihr Spitzen Model in einen Koffer gepakt und mit Akkus versehen.
Das kann wesentlich mehr als das Fluke Ding und ist auch noch deutlich billiger
Leihen wir dann 'mal aus. Der Hinweis mit dem Linux ist nicht ganz unwichtig, gerade in diesem Projekt. Speziell weil ein Solarpanel in absehbarer Zeit dazukommen soll, wäre ein dauerhaftes Monitoring nicht das Dümmste. Das Unternehmen setzt "Windows" nur für DATEV und Office-Krams ein, alles Wichtige ist "Windows-frei". Es ist sowieso ein "Haustechnik-Blade" geplant, da kann das Monitoring prima drauf laufen.

Für meine IR Kamera von Fluke gibt es keine Software für ein aktuelles Betriebssystem und das Ding hat auch einige k€ gekostet.
Mit der aktuellen Gridvis kann ich auch noch die uralten Janitza Geräte auslesen, Berichte erstellen Werte verrechnen etc.
Das hätte es früher bei Fluke nicht gegeben.
 
Wenn Du ein gutes Gerät zur Obwerwellenanalyse haben willst nimm das hier:
MRG 512-PRO PQ Flex von Janitza
Die Software dazu gibt es kostenlos (bis 5 Geräte) für Linux auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

Für kontinuierliches Monitoring benötigst Du da bis zu 1GB an freiem Datenspeicher pro Messgerät pro Jahr, je nach dem welches Gerät wie viele Meßwerte man speichert und in welchem Intervall.
 
Thema: Industrie-Installation 'state-of-the-art' - Teil 1: Motivation
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