Alcu Kabel

Diskutiere Alcu Kabel im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, sollte man Alcu Kabel genau so behandeln wie Alukabel? Fakt ist dass es leichter bricht und man 2,5er Kabel braucht um mindestens 16A...
Was ist daran falsch? Bei 50Hz ist der Skineffekt ebenfalls 37% und damit in der Cu-Ummantelung.
Der Grund für AlCu in der DDR war in erster Linie das billige Alu zu nehmen und mit Cu die Leistungsfähigkeit und die Bruchfestigkeit zu erhöhen. Bei richtiger Verarbeitung halten die Verbindungen ewig. Aber das ist WAGO-Meistern zu hoch.....
So in etwa wurde es mir zur damaligen Zeit auch eingeflüstert, allerdings wurde die
Belastbarkeit des 2,5mm²Al gegenüber der des ebenso starken AlCu offiziell nicht
erhöht, jedenfalls ist mir keine Tabelle in Erinnerung, Es war eben "üblich" bei AlCu
etwas großzügiger zu denken. Außerdem wäre der nächste Querschnitt 4mm²
gewesen und das ließ sich in den derzeit üblichen Armaturen (Schalter,
Steckdosen) so gut wie nicht klemmen, egal ob da nun 15 oder 18,6m Leitungslänge anlagen.-
Dafür war es aber erlaubt in den "Hengelhaupt" Alu -Presshülsen Alu und Cu-
Leiter gemeinsam zu verarbeiten. Die waren vorgefettet (Vaseline?)
 
Hier noch mal für die nicht Wissenden:
Aus der DIN VDE 0100-520 524.1 Tabelle 52.2- Mindestquerschnitte von Leitern
Dort kann man in der Spalte "Werkstoff" feststellen, daß Al nur bei Leistungs- und Beleuchtungsstromkreisen an sich zulässig ist.
In der Spalte "Mindestquerschnitt ist dann bei Al 10mm² eingetragen bei Ader- und Mantelleitungen und bei blanken Leitern 16mm²

Tatsächlich gibt es Alu Leiter nach VDE erst ab 25mm²
 
Die VDE interessiert aber nicht! den es gibt Hersteller die liefern schon ab 10mm² und das ist für viele Zwecke durchaus ausreichend Und noch etwas von der VDE kann problemlos abgewichen werden wenn die andere Lösung mindestens gleich oder Höherwertig ist! Nur mal zum Nachdenken ein 10mm² Alu ist gleichwertig und sogar höherwertig zu einem 4 mm² CU. Und wenn du @Octavian1977 deine Behauptung mit einem Auszug der VDE-Norm belegst werden auch die Leute schweigen die behaupten es gibt kein Verbot für Alu !
 
@ andi 99 das Alcu war eine Alternative um die Vorteile von Kupfer und Alu zu vereinigen . Allerdings war die Herstellung teuer und die Nachteile des Alu bei falscher Verarbeitung waren auch ein Grund warum ALCU sehr schnell nicht mehr eingesetzt wurde .
Das wurde bis zum Ende der DDR eingesetzt und hatte diverse Vorteile gegenüber reinem Alu.
Und über die Hintertür an ganz anderer Stelle wird dir das auch heute untergejubelt. Kaufe mal Lautsprecherkabel z.B.
https://www.ebay.de/itm/50m-Lautsprecherkabel-2x1-5mm-CCA-Audiokabel-schwarz-rot-Metermarkierung/262094118815?
CCA ist die neue Bezeichnung für Alcu
Kupferkaschiertes Aluminium – Wikipedia
Ansonsten war das gerade in feuchten Räumen dem reinen Alu meilenweit überlegen. Auch wenn mal eine Klemme heiß wurde, konntest du reines Alu danach wegbröseln, das war dann steinhart. Alcu hingegen war weich wie vorher und auch dann noch zu verarbeiten, wenn die Aderisolierung durch die Hitze geschmolzen war.
 
Kleiner Hinweis auch Alcu ist bei gleichem Querschnitt nicht höher belastbar als reines Alu. Der einzige Vorteil war der etwas geringere Leitungswiderstand und ein gewisser Korosionsschutz. Bruchgefährdet war es genau wie Alu und geschraubt haben sich die Schrauben sogar noch schneller gelöst als bei Alu . Das war auch der hauptsächliche Grund warum das Alcu sehr schnell von der Bildfläche verschwand . Nicht nur der höhere Preis.
 
Bruchgefährdet war es genau wie Alu und geschraubt haben sich die Schrauben sogar noch schneller gelöst als bei Alu

Dem muss ich teilweise wiedersprechen da ich gerade direkt mit Alcu zu tun hatte. Wenn es einmal geschraubt war und wurde dadurch gequetscht, kann man es mit 2-3 mal hin und her brechen. Wenn es frisch abisoliert ist kann man es noch schön biegen.
Kleinste Ösen sind möglich.
Und wie ich schon sagte. Verbürgen kann ich dass die Kabel schon über 35 Jahre (1985 eingzogen) dort drin sind und noch nie kontrolliert wurden (außer beim Tapezieren mal eine Sichtprüfung, ich ging da aber von Kupfer aus).
Alles geschraubt. Nirgends Fett zu finden. Die Schrauben sitzen fest. Keine !! Schraube ließ sich nachziehen.
Das sieht aus als wenn der Elektriker gerade gegangen ist.
 

Anhänge

  • IMG_20200928_201436.jpg
    IMG_20200928_201436.jpg
    263,2 KB · Aufrufe: 21
@ Pumuckel in meinem Beitrag habe ich bereits auf die Tabelle 52.2 der VDE 0100-520 hin gewiesen und deren Inhalt beschrieben.
Aufgrund der mechanischen Eigenschaften kann mit Alu kein Cupferleiter ersetzt werden, da er in dieser Eigenschaft grundsätzlich Minderwertiger ist und somit erst ab 10mm² ertragbar schlecht.
Die Eigenschaft der Leitfähigkeit kann nicht gegen die Eigenschaft der mechanischen Festigkeit ausgeglichen werden, da diese unterschiedliche Wirkung aufweisen.

Somit fällt es schwer mit dieser Abweichung von der VDE mindestens eine Gleichwertigkeit zu erreichen.
 
Aufgrund der mechanischen Eigenschaften kann mit Alu kein Cupferleiter ersetzt werden, da er in dieser Eigenschaft grundsätzlich Minderwertiger ist und somit erst ab 10mm² ertragbar schlecht.
Die Eigenschaft der Leitfähigkeit kann nicht gegen die Eigenschaft der mechanischen Festigkeit ausgeglichen werden, da diese unterschiedliche Wirkung aufweisen.

Somit fällt es schwer mit dieser Abweichung von der VDE mindestens eine Gleichwertigkeit zu erreichen.[/QUOTE]

Zum Zeitpunkt der Entwicklung und des Einsatzes von AlCu gab es im Einsatzgebiet die VDE noch nicht. Der TE hat gefragt, ob er die AlCu-Installation beelassen kann. Damit sind alle Hinrichtungen von AlCu in der Bestandsanlage per se hinfällig. Zu hinterfragen ist nur, ob es sich lohnt, die bestehende Anlage beizubehalten, da derzeit fehlerfrei.
 
1. Zitate entsprechend markieren!!!
2. Belassen können möglicherweise ja, je nach Umfang seiner Sanierung. Davon ist aber eben dringend ab zu raten, aus bereits genannten Gründen.
 
1. Zitate entsprechend markieren!!!
2. Belassen können möglicherweise ja, je nach Umfang seiner Sanierung. Davon ist aber eben dringend ab zu raten, aus bereits genannten Gründen.

Ich glaube an Alu wirst du dich gewöhnen müssen ;)

Die ganzen evus hier verwenden nur noch Alu

Und auch viele Betriebe ;)
 
Es gibt Durchaus unbedenkliche Verwendung für Alu z.B in Stromschienen oder auch an oberirdischen Hochspannungsleitungen.

Für Kabel und Leitungen ist und bleibt es aber die schlechte Wahl.
Und für Querschnitte unter 10mm² sowieso nicht.

das manche VNBs das verlegen weiß ich auch, da gibt es leider welche die nur billig bauen, sonst gäb es schon lang kein öffentliches TN-C Netz mehr..
 
Wir werden Alu auch viel öfter im Privaten sehen zumindest als Zuleitung bis zum Zähler ( mind jedoch HAK)

In den USA ist auf Grund der geringenen Netzspannung ein 200A Anschluss schon lange üblich. Ausgeführt mit Alu bis zum Hauptverteiler. Aufgrund der Elektromobilität und steigenden Strombedarf wierden auch 400A Anschlüsse immer beliebter das wäre mit Kupfer nicht zu bezahlen.

Sollte Deutschland nicht hinter den Amis zurück bleiben wollen so muss auch hier die Netzkapazität und die einzelnen Hausanschlüsse irgendwann aufgebohrt werden. Dann wird auch Alu irgendwann Einzug halten. Außer die Kupferlobby versucht wieder alles dagegen zu stemmen. ( Man könnte ja geld verlieren)
 
Was eine Netzleistungserhöhung mit Alu zu tun haben sollte ist mir dabei nicht klar.
Gerade in unterirdischer Verlegung wird Alu oftmals gleich teuer oder teurer als Kupfer.
Denn hier ist dann die Häufung zu berücksichtigen und damit der Querschnitt wesentlich zu erhöhen, oder der Graben deutlich zu vergrößern um Abstände ein zu halten was beides zu deutlichen Kostenerhöhungen führt.

Abgesehen davon ist die USA im Bereich der Elektrotechnik nicht gerade ein führendes Land, insbesondere wenn es um die Sicherheit elektrischer Anlagen geht.

Die für E-Mobilität notwendigen Hausanschlüsse wird man gar nicht versorgen können, dazu bräcuhte man schon Stromschienen in der Straße mit Kabel wird das nix.

Vielleicht wenn Graphen Marktreif ist, ob das aber jemals passiert steht in den Sternen.
 
Gerade in unterirdischer Verlegung wird Alu oftmals gleich teuer oder teurer als Kupfer.
Denn hier ist dann die Häufung zu berücksichtigen und damit der Querschnitt wesentlich zu erhöhen, oder der Graben deutlich zu vergrößern um Abstände ein zu halten was beides zu deutlichen Kostenerhöhungen führt.
Naja ich weiss nicht, wenn ich deine Aussage zu dem was @creativex geschrieben hat in Kontext stelle, macht gerade der zweite Satz mal so überhaupt keinen Sinn.
Ich hab ja schon das eine oder andere Neubaugebiet und die Entstehung der Niederspannungsversorgung desselben bewundern dürfen, wo übrigens fast ausschliesslich Alu lag, aber da hab ich immer nur 1 Leitung an den Häusern im Graben vorbei schlängeln gesehen. Von der sind dann per Muffen wieder immer pro Häuschen eine Leitung abgezweigt worden, logischerweise auch Alu, also von Häufung würde ich da mal nicht unbedingt sprechen wollen.
Ok, an der Kompakt-Trafostation lagen dann mal auf ne Strecke von vielleicht einem Meter mal 2-3 Kabel nebeneinander. DAS muss wohl dann die Häufung sein wovon du schreibst...stimmt, geht mal garnicht sowas, mindt. den Querschnitt verdoppeln, oder gleich Kupfer legen ^^

Ich hab bis zum heutigen Tag nicht verstanden, und werde es auch in Zukunft nicht verstehen, warum dieser Unsinn mit dieser generellen 63A Belastbarkeit von Zuleitung zu Unterverteilung quasi "Gesetz" ist. Wenn ich dann aber von solchen Vollprofis wie dir solche und ähnliche Texte lesen muss, dann verfestigt sich eine Vermutung...
 
Bruchgefährdet war es genau wie Alu und geschraubt haben sich die Schrauben sogar noch schneller gelöst als bei Alu . Das war auch der hauptsächliche Grund warum das Alcu sehr schnell von der Bildfläche verschwand . Nicht nur der höhere Preis.
Unsinn. Nochmal es verschwand nicht. Alcu gab es nur in der DDR und nur in 2,5mm² und das bis zum Ende der DDR. und natürlich nicht zu vergessen im Antennenkabel. Und in der DDR hat der Preis keinen interessiert, da hat man das genommen, was es gab, ich kann dir nicht mal sagen, ob es da überhaupt einen Preisunterschied gab. Und das DDR Alcu Antennenkabel mit geschäumten Dielektrikum hatte meilenweit bessere Werte, wie das Staku im westen. Das kannst du im Bestand auch heute noch problemlos für eine Sat Anlage nutzen.
Und wie ich schon sagte. Verbürgen kann ich dass die Kabel schon über 35 Jahre (1985 eingzogen) dort drin sind und noch nie kontrolliert wurden (außer beim Tapezieren mal eine Sichtprüfung, ich ging da aber von Kupfer aus).
Alles geschraubt. Nirgends Fett zu finden. Die Schrauben sitzen fest. Keine !! Schraube ließ sich nachziehen.
Das sieht aus als wenn der Elektriker gerade gegangen ist.
Diese Art Klemmen sind erst in den ca. 10 letzten Jahren der DDR entwickelt worden speziell für Alu. Auch bei den letzten Steckdosen gab es ähnliche Klemmen mit aufgerauhter Oberfläche, die die Oxidschicht vom Alu besser aufbrechen sollte. Wie gesagt zum Ende der DDR hatten wir auch die für Alu passenden Geräte. Und wenn man Klemmen für Alu hat, kann man das auch genauso verarbeiten ohne Einschränkung zu Kupfer.
Was eine Netzleistungserhöhung mit Alu zu tun haben sollte ist mir dabei nicht klar.
Gerade in unterirdischer Verlegung wird Alu oftmals gleich teuer oder teurer als Kupfer.
Denn hier ist dann die Häufung zu berücksichtigen und damit der Querschnitt wesentlich zu erhöhen, oder der Graben deutlich zu vergrößern um Abstände ein zu halten was beides zu deutlichen Kostenerhöhungen führt.
Oh was für ein Unsinn. Was ist an der Häufung von AL und Kupfer anders?
Abgesehen davon ist die USA im Bereich der Elektrotechnik nicht gerade ein führendes Land, insbesondere wenn es um die Sicherheit elektrischer Anlagen geht.

Die für E-Mobilität notwendigen Hausanschlüsse wird man gar nicht versorgen können, dazu bräcuhte man schon Stromschienen in der Straße mit Kabel wird das nix.
Bei den Amis aber weniger Problem als bei uns. Ob die nun an jedem 5. Holzmast einen Masttrafo hängen oder an jeden 2. spielt keine große Rolle. Der Umbau für einen Straßenzug dauert eine Woche.
 
In Deutschland muss halt alles "perfekt" sein sonst würde man ja ansehen in der Welt verlieren.

Es gibt eben Leute die denken Deutschland ist alles :D und hätten am liebsten deutsche Normen überall. Aber in gegensatz zu anderen Ländern ist Deutschland eben winzig und kein Mensch interessiert sich (zum Glück ) für unsere Meinung .
 
In Deutschland muss halt alles "perfekt" sein
Naja hat ja auch mitunter seinen Vorteil, wenn man sich nicht nach jedem Sturm sein Haus neu bauen muss oder zumindest danach 1 Woche ohne Strom Wasser Internet usw. leben muss.
Erdkabel ist halt nicht so flexibel wie ein Holzmast. Wobei man das auch flexibel machen könnte. In der DDR wurde z.B. vor dem Bau der Neubaublöcke erst mal das Gebiet versorgungsmäßig erschlossen. Aber nicht wie heute aufbuddeln Fernwärme rein zubuddeln, Aufbuddeln Strom rein zubuddeln usw.
Damals wurden begehbare Versorgungskanäle gebaut bis zu jedem Block und darin war die Fernwärme, Wasser, Strom, Antenne und Telefon. verlegt.
Dort ist Glasfaser auch heute kein Problem. und auch die Leistung der Stromversorgung erhöhen ein Kinderspiel.
 
Naja hat ja auch mitunter seinen Vorteil, wenn man sich nicht nach jedem Sturm sein Haus neu bauen muss oder zumindest danach 1 Woche ohne Strom Wasser Internet usw. leben muss.
Erdkabel ist halt nicht so flexibel wie ein Holzmast. Wobei man das auch flexibel machen könnte. In der DDR wurde z.B. vor dem Bau der Neubaublöcke erst mal das Gebiet versorgungsmäßig erschlossen. Aber nicht wie heute aufbuddeln Fernwärme rein zubuddeln, Aufbuddeln Strom rein zubuddeln usw.
Damals wurden begehbare Versorgungskanäle gebaut bis zu jedem Block und darin war die Fernwärme, Wasser, Strom, Antenne und Telefon. verlegt.
Dort ist Glasfaser auch heute kein Problem. und auch die Leistung der Stromversorgung erhöhen ein Kinderspiel.


Genau DAS würde ich heute zur gesetzlichen Vorschrift in Großstädten machen. Alle Ver- und Entsorgungsleitungen in einem begehbaren Kanal unter der Straße verlegen. Spätestens nach dem ersten Aufreißen und wieder zupappen der Straße hat sich der Mehraufwand schon armortisiert. Ich habs nach der Wende in Berlin miterlebt: 5! mal die Straße aufgebuddelt und 5 mal wieder zugemacht. Und jedes mal mit Graben und Verbau....
 
Auch in meiner Firma gibt es diese Gänge. Zumindest in allen alten Hallen. Bei den neue gebauten natürlich nicht. :D Aber zumindest ein paar Leerrohre konnte ich noch reinlegen.
 
Thema: Alcu Kabel
Zurück
Oben