Zugänglichkeit für Laien

T-Horn · 19.11.2020

Moin Moin

Seit neuestem Stand (auch wieder einige Jahre her) ist es ja so, dass alle Laienbedienbaren Steckdosen mittels FI abgesichert werden müssen.

Mich würde aber mal Interessen ob in der VOB oder VDE bzw. DIN irgendwo auch etwas zu Herdanschlussdosen steht. Ich möchte explizit wissen ob diese zugänglich gemacht werden muss. Beispielsweise beim Einbau einer Küche. Im Bereich Spüle wird ja auch ein Ausschnitt gemacht für die Zugänglichkeit an Syphon, Kalt und Warmwasserventilen.

Ist nun die Frage ob es beim Bereich Kochfeldanschluss genauso sein muss. Oder muss jeder Elektriker erstmal die halbe Küche auseinandernehmen um da ran zu kommen?
Weil Laien sollte da ja überhaupt keine hand anlegen aber wie siehts im Fall des Elektrikers aus?

Meine Frage bezieht sich also sowohl auf Laien als auch für Elektriker zugänglich gemacht werden muss. Oder ist das nicht genau definiert?

Weiß da einer was konkret?

Axel Schweiß · 20.11.2020

Laienbedienbar bedeutet, dass man einfach ein Bauteil einstecken kann. Die Herdanschlussdose ist also auch wenn du sie omnipräsent auf eine freie Wand in der Küche setzst nicht laienbedienbar.

Sinnigerweise wird diese entweder ebenfalls im Spülenbereich eingebaut oder hinter dem Herd. Vorschrift wo diese zu sitzen hat gibt es keine, abgesehen von der Tatsache, dass sie sich innerhalb der Installationszonen befinden muss

eFuchsi · 20.11.2020

Prinzipiell sind ALLE Steckdosen im Wohnungsbereich Laienbedienbar. Das hat imho mit Zugänglichkeit wenig zu tun.
Eine Herdanschlussdose ist keine Steckdose.

patois · 20.11.2020

Bei der Überschrift "Zugänglichkeit für Laien" hatte ich wirklich gehofft,
es würde die Zugänglichkeit zum Forum neu geregelt werden

T-Horn · 20.11.2020

Axel Schweiß schrieb:
Laienbedienbar bedeutet, dass man einfach ein Bauteil einstecken kann. Die Herdanschlussdose ist also auch wenn du sie omnipräsent auf eine freie Wand in der Küche setzst nicht laienbedienbar.

Sinnigerweise wird diese entweder ebenfalls im Spülenbereich eingebaut oder hinter dem Herd. Vorschrift wo diese zu sitzen hat gibt es keine, abgesehen von der Tatsache, dass sie sich innerhalb der Installationszonen befinden muss

Dankeschön für deinen input.

Nun bleibt aber dennoch die Frage offen ob diese zugänglich gemacht werden muss oder quasi die Rückwand des Unterschrankes intakt bleibt.

Bei letzterem müsste quasi der Schrank raus gezogen werden damit man im Fehlerfall ran kommt. Auch nicht schön für den Elektriker.

T-Horn · 20.11.2020

patois schrieb:
Bei der Überschrift "Zugänglichkeit für Laien" hatte ich wirklich gehofft,
es würde die Zugänglichkeit zum Forum neu geregelt werden

Naja es gibt Laien und es gibt Laien. Ist nicht immer ein und das selbe auch wenn 70% der Laien am Ende als Schwarzer Krümel enden. Wie in Deutschland üblich werden die anderen 30% dann ebenfalls bevormundet aber das ist halt die Schutzklassengesellschaft.

karo28 · 20.11.2020

T-Horn schrieb:
Nun bleibt aber dennoch die Frage offen ob diese zugänglich gemacht werden muss oder quasi die Rückwand des Unterschrankes intakt bleibt.

Die Frage der mechanischen Zugänglichkeit zur Anschlussdose (Klemmstellen muessen zugänglich sein) ist meines Wissens nach nicht im Baurecht oder DIN geregelt.

T-Horn · 20.11.2020

karo28 schrieb:
Die Frage der mechanischen Zugänglichkeit zur Anschlussdose (Klemmstellen muessen zugänglich sein) ist meines Wissens nach nicht im Baurecht oder DIN geregelt.

Danke Karo

Dann ist mein Interesse jetzt gestillt. Hab diese Diskussion nämlich aufschnappen dürfen bei meinem Schwager dessen Küche geliefert wurde. Er hatte diesbezüglich Bedenken angemeldet der Monteur aber wiederum entgegnete das er als Laie sowieso nichts an dieser Dose zu suchen hätte und im Normalfall sollte da auch nie was sein was einen dazu veranlassen müsste an die Dose selbst zu müssen. Gut außer man tauscht das Kochfeld aber dann muss der Schrank sowieso raus.

ego1 · 20.11.2020

Jedem Küchenbauer der zu faul ist an der Stelle von Steckdosen/Herdanschlüssen ein Loch in die Rückwand zu schneiden sollte man selber etwas abschneiden!

Wo bitte ist das Problem???

eFuchsi · 20.11.2020

ego1 schrieb:
Jedem Küchenbauer der zu faul ist an der Stelle von Steckdosen/Herdanschlüssen ein Loch in die Rückwand zu schneiden sollte man selber etwas abschneiden!

Habe ich da was überlesen?

T-Horn · 20.11.2020

ego1 schrieb:
Jedem Küchenbauer der zu faul ist an der Stelle von Steckdosen/Herdanschlüssen ein Loch in die Rückwand zu schneiden sollte man selber etwas abschneiden!

Wo bitte ist das Problem???

Denke im Bedarfsfall wird er selbst schnell ein entsprechend großes Loch machen. Die 5 Minuten scheint nicht jeder zu haben..Zeit ist Geld..

leerbua · 20.11.2020

ego1 schrieb:
Jedem Küchenbauer der zu faul ist an der Stelle von Steckdosen/Herdanschlüssen ein Loch in die Rückwand zu schneiden sollte man selber etwas abschneiden!

Wo bitte ist das Problem???

Du kennst wohl die Kundschaft nicht.

Strippe-HH · 20.11.2020

Herdeinbauschränke haben keine Rückwand und dahinter hat die Dose vom Herd auch zu sein, dafür gibt es Küchenplanungen.
Und sollte es mal nicht so sein, dann muss am daneben befindlichen Unterschrank eben was ausgeschnitten werden da ein elektrischer Anschluss revisierbar sein muss.
Es kann ja mal sein dass später eine neue Küche eingebaut wird und der Herd da versetzt wird.
Bei Kochfeldern muss jedenfalls wenn die Rückwand geschlossen ist, ausgeschnitten werden.

T-Horn · 21.11.2020

Strippe-HH schrieb:
Herdeinbauschränke haben keine Rückwand und dahinter hat die Dose vom Herd auch zu sein, dafür gibt es Küchenplanungen.
Und sollte es mal nicht so sein, dann muss am daneben befindlichen Unterschrank eben was ausgeschnitten werden da ein elektrischer Anschluss revisierbar sein muss.
Es kann ja mal sein dass später eine neue Küche eingebaut wird und der Herd da versetzt wird.
Bei Kochfeldern muss jedenfalls wenn die Rückwand geschlossen ist, ausgeschnitten werden.

Die Rückwand wurde leider so belassen.

Dafür haben die Monteure zunächst das Kabel verklemmt und nach oben geführt. Dann den Schrank rein geschoben und das Kabel über die Rückwand geführt.

Diese Pflicht von der du schreibst ist diese irgendwo einzusehen? Also DIN, VDE oder VOB?

ego1 · 21.11.2020

Als erstes wäre da der gesunde Menschenverstand heranzuziehen....

T-Horn · 21.11.2020

ego1 schrieb:
Als erstes wäre da der gesunde Menschenverstand heranzuziehen....

Im Jahre 2020 muss man diesen des öfteren mal anzweifeln

Octavian1977 · 22.11.2020

Die Dose muß trotzdem zugänglich sein.
Schließlich muß man da bei einer Wartung oder Fehlersuche ran kommen.
Schrank ausbauen ist da keine Option, den Ofen heraus zu nehmen oder vielleicht ein paar Schubladen ist ja noch gut möglich.

In der VDE zum FI Schutz geht es ausschließlich um Stromkreise mit Leuchten und Steckdosen die von Laien bedient werden können. Mir konnte allerdings noch keiner erklären warum eine Elektrofachkraft immun sein sollte vor einem Defekt und dem damit verbundenen Stromschlag.

Grundsätzlich würde ich allerdings den Herd auf keinen Fall vom FI Schutz ausnehmen, reines Erfüllen der VDE ist eben nur das Mindestmaß was gilt, also Ausreichend Note 4 Minus.
Vor rund 15 Jahren waren die Normen auch noch der Meinung FI für Bad reicht aus...

Strippe-HH · 25.11.2020

Octavian1977 schrieb:
Grundsätzlich würde ich allerdings den Herd auf keinen Fall vom FI Schutz ausnehmen, reines Erfüllen der VDE ist eben nur das Mindestmaß was gilt, also Ausreichend Note 4 Minus.
Vor rund 15 Jahren waren die Normen auch noch der Meinung FI für Bad reicht aus...

Auch bei meinem letzten Sanierungsprojekt was ich dieses Jahr durchführte, hat der E-Herd keinen RCD da festangeschlossene Betriebsmittel von der FI-Pflicht ausgeschlossen sind.
Und da hat sich in der VDE 0100-410 auch nichts dran geändert so weit ich informiert bin. Also ist ein E-Herd über einem RCD zu betreiben eine rein freiwillige Sache.

Vor 14 Jahren hatte ich meine neu gekaufte ETW (Altbau) saniert und nur das Bad und die Anlage auf dem Balkon hat einen RCD. bekommen.
--- Und das bleibt auch so.

Www · 25.11.2020

ego1 schrieb:
Als erstes wäre da der gesunde Menschenverstand heranzuziehen....

In der heutigen Zeit, wo alles REFA-mäßig bis zum Anschlag ausgereizt ist, wird jeder technisch nicht notwendige Arbeitsschritt eingespart, da sonst nicht bezahlte Überstunden drohen. Gesunder Menschenverstand bedeutet nachdenken und das ist bei manchen Handwerker per Diskret vom Chef verboten worden. Nich nachdenken bedeutet schneller fertig zu werden, es wird gerade so gearbeitet, dass der Kunde nichts zu reklamieren hat. Das zieht sich so durch alle Gewerke - welche die von diesen Möglichkeiten keinen Gebrauch machen und vernünftig und ordentlich arbeiten und andere die Zeiteinsparung bis zur Perfektion beherrschen.

Dipol · 28.11.2020

ego1 schrieb:
Als erstes wäre da der gesunde Menschenverstand heranzuziehen....

Oh je, der gesunde Menschenverstand und die Kirche, die man im Dorf lassen solle, wird auch beim größten Murks reklamiert.

Schon Kant hat den angeblich gesunden Menschenverstand eine Wünschelruthe genannt.

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