Warum Nullung bevorzugt obwohl PE und N verfügbar?

Diskutiere Warum Nullung bevorzugt obwohl PE und N verfügbar? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich möchte demnächst meine Hauptverteilung komplett erneuern, da ich gerade dabei bin mehrere Räume neu zu verlegen. Ich wohne in einem Haus in...
Die Spule sitzt in Reihenschaltung im Stromkreis - die Dämpfung wird stattfinden, egal wo diese Spule sitzt.
Oder sitzt im AFDD ein Art Schwingkreis (Tiefpass?), aus dem sich hohe Frequenzen bedienen könnten?

(einen 20A "AFCI" bekommst du in den USA übrigens für rund 35$)

Hat eigentlich schon mal jemand hier diese Risiko- und Gefahrenanalyse _ehrlich_ gemacht und ist NICHT auf einen Wert über 100 gekommen, ohne AFDD zu setzen?

Ganz oft lande ich bei jenseits 300. Was aber nichts zu Bedeuten hat, denn es gibt noch keine weiteren Erfahrungswerte.
Deshalb sind diese Werte nicht bindend.

Da steckt Siemens- ABB dahinter, die wollen ihre Produkte verkaufen.

Nach unseren nationalen Vorschriften sind diese AFDD, meines Wissens nach, nirgendwo vorgechrieben.

Leprechaun
 
Dieses Mal wird das vernünftig gemacht und 2 oder 3 FI verbaut sowie AFDD (Brandschutzschalter). Letztere machen bei mir im Holzhaus besonders Sinn würde ich sagen.

Nicht so wirklich. Selektiver 300mA RCD als "Brandschutz-FI" macht mehr Sinn und verursacht weniger Kosten.

Ja, im gesamten Haus sind 2.5mm² NYM-J verlegt. Allerdings nach amerikanischer Bauweise. D.h. die haben damals einfach Löcher durch die Holzträger gebohrt und das NYM so durchgezogen. Mehrere Leitungen sind bereits abgeschert oder durch Holzspäne und Schrauben aufgerissen.

Dann muessen auf diese Leitungen aber ganz erhebliche Kraefte wirken, ein 2,5mm² schert sich nicht so schnell um irgendwas. Und ein Holzsplitter im NYM-J tritt auch nur seltenst auf.

Es gab ca. 2000 einen Wasserschaden im Hauptverteiler. Deswegen sind zwei der LS ersetzt worden.

Nach meinen bescheidenen Dafuerhalten sind die beiden F&G aus ca 2000, die restlichen ABB aber deutlich neuer.

Hat eigentlich schon mal jemand hier diese Risiko- und Gefahrenanalyse _ehrlich_ gemacht und ist NICHT auf einen Wert über 100 gekommen, ohne AFDD zu setzen?

Welche Variante, die der AMEV (Excel-Tabelle)?
 
Dann muessen auf diese Leitungen aber ganz erhebliche Kraefte wirken, ein 2,5mm² schert sich nicht so schnell um irgendwas. Und ein Holzsplitter im NYM-J tritt auch nur seltenst auf.
Das passiert über die Zeit. Die Holzbalken setzen sich immer weiter ab, bis das Kabel abgeschert ist oder kurzschließt. Da liegen schon ein paar Tonnen Gewicht drauf. Beim Brand war es sogar ein 5x2,5mm².

Nach meinen bescheidenen Dafuerhalten sind die beiden F&G aus ca 2000, die restlichen ABB aber deutlich neuer.
Nein, die ABB sind die ersten LS die verbaut wurden. Ca. 1997.
 
Hi,

ich finde es gut, dass Du diesen Beitrag eingestellt hast. Selbst als Elektriker ist dies doch Interessant. Da macht es doch spaß
alles durch zu lesen von "allen" die etwas geschrieben haben.
Das Bild ist auch gut.
Jetzt noch mal schöne Bilder, (die Elektro Firma hat sicher nichts gegen Bilder Ihrer Arbeit), von der neuen Installation demnächst.
Deshalb sind wir doch hier im Forum, oder?

MfG
Joker333
 
Der Wiederaufbau wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber ich kann ja mal zeigen, was damals passiert ist.

Das ist der Grund warum die Kabel sich abscheren und abbrennen:
20201128_130026.jpg

Und so sieht es aus wenn es abgebrannt ist:
20201128_131018.jpg
 
Das nennt man mal schönen Pfusch:eek:

Ich würde mal sagen, wenn alle Leitungen so verlegt sind, alles neu:oops:
 
Das ist der Grund warum die Kabel sich abscheren und abbrennen:

Heilige Schande.

Aber mal ernsthaft: Da baue ich doch nicht mehrere AFDDs ein, da installiert man neu. Wobei du dann um eine Risikobewertung nicht herum kommst, an deren Ende wohl wieder eine AFDD-Pficht für einige Stromkreise stehen wird.


Ich habe hier Vordrucke vom ZVEH, basierend auf FMEA. "Anwendungsgerechtes Beispiel einer Sicherheits- und Risikobewertung anhand der Methodik einer FMEA"

Geil finde ich den Satz "Da es hinsichtlich des Risikos der Entstehung eines Fehlerlichtbogens beisher keine belegbaren Erfahrungen gibt, ..."

Vorschritenerfinder sagen: "Ja, Fehlerlichtbögen sind ganz schlimm, da muss man dringend was unternehmen."
Und dann "Wir haben keine Ahnung, wie groß das Risiko ist und empfehlen erst einmal willkürlich festgelegte Schwellwerte."

Ich sehe ja selber, wie klein der AFDD-Lagerbestand bei meinem Großhändler ist, die Dinger verkaufen sich wie schimmelndes Brot, da legt der sich keine 1000 Stück ins Lager.
 
Der Wiederaufbau wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber ich kann ja mal zeigen, was damals passiert ist.

Das ist maximaler Pfusch, uebler geht es eigentlich nicht.

Ich habe hier Vordrucke vom ZVEH, basierend auf FMEA. "Anwendungsgerechtes Beispiel einer Sicherheits- und Risikobewertung anhand der Methodik einer FMEA"

Dann kannst du ja mal Vergleichen:

https://www.amev-online.de/AMEVInha...020/Risiko-Sicherheitsbewertung-AFDD-2.0.xlsx

(Da braucht man mindestens ein aus Sperrholz errichtetes Pflegeheim mit integrierter Kunstausstellung und offenen Lagerfeuer als Beheizung, um den Einsatz eines AFDD zu rechtfertigen.)
 
Aber mal ernsthaft: Da baue ich doch nicht mehrere AFDDs ein, da installiert man neu.
Ja, genau damit bin ich ja auch beschäftigt. Zwei Zimmer sind schon komplett neu verlegt. Das wird den Winter über noch dauern bis der Hauptverteiler neu kommt. Elektrotechnisch sind das derart viele Baustellen, dass ich genug zu tun habe.
 
Hier ist noch so ein professionell verlegtes Kabel zum Thema wie Holzspäne zum Kabelbrand führen:
20201124_174756.jpg

Edit: Es handelt sich dabei doch nicht um eine Leitung, sondern um ein flexibles Heizungsrohr. Die Klempner waren wohl auch alle Profis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war heute im Kriechkeller. Das Haus steht auf ca. 70cm hohen Stelzen. Der Keller ist quasi ein Außenbereich, da er an mehreren Stellen Belüftungsgitter hat. Man hat damals NYM für die Wechselschaltung im Flur entlang des Kellers gelegt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass der verdichtete Boden alkalisch ist und das NYM zersetzen könnte. Zu meiner Überaschung war das NYM aber noch gut in Schuss. Ich habe dort heute mehrere Rollen NYY verlegt und Netzwerkleitungen verlegt. Bis es aber so weit ist und der Hauptverteiler neu kommt, wird es noch einige Zeit dauern.
 
In Niedersachsen bei Hannover. Von außen kann man nicht erkennen, dass es sich um amerikanische Bauweise handelt.
 
Gibt es bei uns in Köln auch, grund ist unter anderem dann der Hochwasserschutz.
 
warum sollte Beton NYM zersetzen?
NYY ist gegen irgendwelchen Alkalischen Bestandteile nicht besser geschützt.
NYY hat nur einen höheren mechanischen Schutz und ist UV Beständig und Wasserfest.

Für Putz wäre es übrigens auch nicht weniger mit alkalischen Bestandteilen.
 
auch nicht in maschinell verdichtetem Beton "...nicht in Rüttel- oder Stampfbeton..."
 
Der Boden besteht nicht aus Beton. Es gibt kein Fundament. Es ist verdichtetes, feines, scharfkantiges Gestein. Das alte NYM hat sich über die Jahre teils in das Gestein versenkt. Das NYY habe ich auch nicht auf dem Gestein verlegt, sondern auf einer Kabelschiene.

Aber es ist interessant zu wissen, das NYM kein Problem mit dem Boden hat. Ich hätte erwartet, dass sich der weiche Mantel irgendwann zersetzt oder beschädigt wird. Dem war aber nicht so. Zur Sicherheit habe ich daher lieber NYY verwendet. Das ist massiver.
 
Thema: Warum Nullung bevorzugt obwohl PE und N verfügbar?
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