Stromkabel in Fußbodenheizung verlegen

Diskutiere Stromkabel in Fußbodenheizung verlegen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo. Haben bei der Installation einen Handtuchheizkörper am die Fußbodenheizung angeschlossen. Der Heizkörper hat eine eigene Leitung von...
Diese Heizpatronen sind dazu da um den geringen Vorlauf von maximal 30°C auf eine höhere Temperatur zu bringen, nicht aber um den Heizkörper allein zu heizen,

Nö, das stimmt nicht.
Der Heizkörper bekommt eine Dauerfüllung mit einem Luftpolster, die Heizpatrone hat zum Beispiel 1200W und kann den Heizkörper damit auch so heiß machen, dass er die Raumbeheizung übernehmen könnte.
Kannst du auch fertig kaufen, etwa von Kermi.

Ich habe einen E-Heizkörper erst vor Kurzem in einem Meisterbüro einer Lagerhalle installiert. Das Teil ist genau wie ein Heizkörper einer Warmwasserzentralheizung aufgebaut, nur steckt unten quer die Heizpatrone drin. (Mit Strom direkt heizen ist eigentlich BÄH und Greta hat schon wieder dicke Tränen unter den Augen. Wenn ich aber 150m entfernt vom 600kW-Gasheizkessel (der sonst nur anspringt, wenn die 7500m² Lagerfläche unter 10,5°C fallen und wieder auf 11,5°C gebracht werden müssen) gerade einmal 15m² beheizen muss, dann ist diese E-Heizung deutlich wirtschaftlicher.

Auf zwei Handtuchheizkörper mit je 800W für einen Kunden warte ich zur Zeit noch. Der Fußboden wird mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt, die hat heute bei 3,5°C Außentemperatur gerade einmal 28°C Vorlauf. Ja, das ist Luxus. Ich bin mir aber sicher, dass das auch hier wirtschaftlicher ist, als wenn man der WP einen zweiten Heizkreis mit höheren VL-Temperaturen verpasst hätte.
 
Wenn du aber das Wasser drin lässt und die Anschlüsse verschließt, hast du eine Bombe, denn das Wasser dehnt sich beim Erhitzen aus (es ist immer etwas Luft drin).

Wenn man eine "normalen" Heizkörper auf rein elektrischen Betrieb umrüstet, dann sollte man die Anleitung beachten. Da steht dann z.B. drin, dass der Heizkörper nur zu 90% mit der Wärmeträgerflüssigkeit befüllt werden darf. Die Luft ist der Ausdehnungsraum für das Wasser.

Mal ganz praktisch berechnet:
Ein HK haben 10l Volumen. Man befüllt ihn mit 9 Liter Wasser (mit etwas Korrosionschutzzusatz). Bei Erhitzung von 10°C auf 80°C (wird man nicht erreichen!) hat man dann 9,25 Liter Wasser. Aus einem Liter Luft wurden dann 0,75 Liter, der entstehende Überdruck von 0,5 bar ist weit unter dem, was der Heizkörper aushalten kann.

**Zurück zur Frage**
Darf man eine Elektroleitung durch ein ehemaliges Heizungsrohr legen?

Puh, ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob der Herr VDE da irgendwo etwas zu geschrieben hat. Einzeladern würde ich nicht nehmen, denn dazu müsste ja eine Zusatzisolierung neben der Basisisolierung vorhanden sein und als elektrische Isolation ist ein Heizungsrohr sicher nicht approbiert.

Innerhalb eines Rohres im Heizestrich ist die Strombelastbarkeit stark vermindert. Aber über wieiviel Watt reden wir? 800 oder 1000?
Ich setze die Verlegart B2 an (Mantelleitung im Rohr). Bei 1,5mm² ergibt sich eine Belastbarkeit von 16,5A bei 30°C. Gehe ich nun von 45°C absolut höchstmöglicher Umgebungstemperatur aus (meiner Meinung viel zu hoch gegriffen, aber sicher ist sicher), dann reduziert sich der Wert auf 13 Ampere - ausreichend bis knapp 3000 Watt!

Technisch also problemlos.
Man benutzt aber ein Heizungsrohr als Elektroinstallationsrohr (sehe ich bei Mantelleitung nicht so kritisch) und man hat eine Leitung außerhalb des Bereichs verlegt, wo man eigentlich installieren darf. Da der Estrich aber voll mit wasserführenden Rohren ist, sehe ich da auch keine besondere Gefahr. Ein 30mA-FI-Schalter ist vorzusehen. Ich stand bislang nicht vor dieser Frage, würde aber aktuell dem Vorhaben zustimmen - ganz wohl ist mir dabei nicht. Der Heizkreis ist zu entwässern und gut zu trocknen (Pressluft, immer wieder Pressluft). Die Enden sind deutlich zu markieren. Eine Mantel- oder Gummischlauchleitung einziehen, 30mA FI setzen, wenn noch nicht vorhanden. Vorhandenen Heizkörper mit Heizpatrone genau nach Herstellervorgabe nachrüsten oder neuen E-Heizkörper kaufen. Für diesen Fall würde eine Kombination aus Schaltuhr und Thermostat im Heizkörper (KEIN Raumthermostat) kaufen. Gibt es alles anschlussfertig zu kaufen. Sitzt der Heizkörper in einer "Tabuzone" im Bad, wird man das Vorhaben aber nicht durchführen können. Direkt neben Dusche oder Bad darfst du halt keine 230V-Heizung installieren.

Wie geschrieben, mir wäre dabei nich ganz wohl. Ich bitte um Kommentare.

Nachtrag: Wenn möglich, würde ich wohl H07RN-F benutzen. Dann sind Feuchtigkeitsreste kein Problem.
 
Mal ganz praktisch berechnet:
Ein HK haben 10l Volumen. Man befüllt ihn mit 9 Liter Wasser (mit etwas Korrosionschutzzusatz). Bei Erhitzung von 10°C auf 80°C (wird man nicht erreichen!) hat man dann 9,25 Liter Wasser. Aus einem Liter Luft wurden dann 0,75 Liter, der entstehende Überdruck von 0,5 bar ist weit unter dem, was der Heizkörper aushalten kann.
Hallo Carsten, ich habe jetzt keine Lust nachzurechnen, aber deine Annahmen können nicht stimmen. Wasser hat nur einen sehr geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten; wird sich niemals auf 9,25l ausdehnen. Dagegen hat Luft einen sehr viel größeren Temperaturausdehnungskoeffizienten. Außerdem wird das Wasser 'gasen', somit wird der Luftanteil erhöht. Wie gesagt, das Gesamtergebnis habe ich nicht nachgerechnet.

Aber ich habe schon mal Fotos von einem explodierten WW-Boiler gesehen. Die Hauswand und ein Teil des Daches waren nicht mehr da. :eek:
 
aber deine Annahmen können nicht stimmen.

Warte mal, ich schaue nochmal nach.
Ich habe diese Tabelle benutzt:
Ausdehnung von Wasser bei Erwärmung

Demnach muss ich die 9 Liter bei 10°C durch 1,004 teilen, um auf das Volumen bei 0°C zu kommen. Dann mit 1,029 multiplizieren für das Volumen bei 80°C. Da komme ich auf 9,26 Liter.

Ach Mist, dass sich die Luft auch ausdehnen möchte, habe ich glatt verpennt! Da erhöht sich der Druck ja pro K um 1/273, hier also nochmals um 26%.
Wir bleiben trotzdem weit unter dem zulässigen Betriebsdruck.

Außerdem wird das Wasser 'gasen'
Nach einer kurzen Recherche im Netz werden das nur einige zig Milliliter sein.

Als ich diesen einen E-Heizkörper in der Meisterbude besorgen sollte, hatt ich zunächs Nachrüstlösungen recherchiert. Ich bin mir absolut sicher, dass dort in einer Anleitung stand, man solle Korrosionsschutz beimischen und 90% des Volumens mit kaltem Wasser befüllen - auf die Gefahr des Berstens bei Nichtbeachtung wurde da hingewiesen!
 
1000W hat so ein Teil bei 55°C Vorlauf und ohne Verdeckung.
ich kenn jetzt schon zwei Bäder in denen das nicht funktioniert (hat).
Bei 100W/m² sollte in einem isolierten Haus da was rauskommen, ist aber eben nur ohne Handtücher so.

Zusätzlich geht es dann auch dann nicht wenn die Heizung keine 55°C im Vorlauf fährt, auch ohne Fußbodenheizung sollte ein moderne Heizung nicht auf solch hohen Temperaturen fahren.
Meine läuft auf 24-45°C das reicht vollkommen, sofern man die richtigen Heizkörper wählt.

Fürs Bad wäre hier wenn dann so ein Senkrecht Konvektor (z.B. Kermi Verteo Typ 22) mit Handtchhalter das richtige.
 
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