1x NYY 30x1,5 mm² statt 10x NYM 3x1,5 mm²

Diskutiere 1x NYY 30x1,5 mm² statt 10x NYM 3x1,5 mm² im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ein Freund hat sich eine Wohnung gekauft und er hat mir vor kurzem die aktuellen Bauarbeiten gezeigt. Ich war etwas erschaut...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich fasse für @Jochen2 mal zusammen:

Eine Leitung mit sehr vielen Adern und Stromkreisen könnte man kaufen und verlegen, an der Unterverteilung stellt der Anschluss auch kein Problem dar.
Am anderen Ende, in der Küche, müssen diese Stromkreise dann aber sicher auf die einzelnen Steckdosen verteilt werden. Nachteil #1.
Dadurch, dass sich die einzelnen Adern in der selben Leitung viel stärker gegeneinander aufheizen, ist ein viel größerer Querschnitt nötig. Nachteil #2.
Es wird viel mehr teures Kupfer benötigt. Nachteil #3.
Eine sehr dicke Leitung mit sehr vielen Adern ist viel schwieriger zu verlegen. Nachteil #4.

Fazit: Es kostet mehr Material, mehr Arbeitszeit und man erhält eine unübersichtlichere Installation.

Für eine kleine Küche reichen tatsächlich zwei Zuleitungen: Eine 5 x 2,5mm² für den Herd, eine weitere 5 x 2,5mm² für Spülmaschine, Backofen, Steckdosen. Ich empfehle aber nicht, so zu installieren - auch wenn es ja zulässig ist, vom Drehstromkreis Wechselstromkreise auszukoppeln.

Alternativ wäre es ein Ansatz, dass man eine 3 x 6mm² an allen Steckdosen vorbei legt und jede Steckdose mit lokalen Sicherungen versorgt - in etwa wie in Großbrittannien (wo aber die Sicherungen in den Steckern der Gerät sitzen). Legen die Briten nicht auch diese Zuleitung als Ring?
 
Einwand - bei gleicher Leistungsentnahme erwärmt sich eine Leitung mit vielen Adern auch nicht mehr, als bei einer mit wenigen.
Die Tabellen gehen bei der Berechnung einfach davon aus, dass alle unter Nennlast belastet werden, bzw legen für für jede einzelne die maximale Nennlast bei gleichmäßiger Belastung fest. Das ist eine Situation, die du im privaten Küchenbereich nicht hast! Bei gewerblichen, wo über Stunden evtl. von mehreren Personen Speisen zubereitet werden, schaut es anders aus.
 
Situation, die du im privaten Küchenbereich nicht hast

In der Küche sind die Gleichzeitigkeitsfaktoren sicher höher als in normalen Raumzuleitungen. Ich würde schon damit rechnen, dass mehrere Kochzonen, der Backofen, Spülmaschine und Heißwasserspeicher gleichzeitig laufen. Da würde eine einzige Leitung sicher viel heißer als fünf separate Leitungen mit viel größerer Oberfläche.

Aber grau ist alle Theorie - die Nachteile einer 12 x 2,5mm² (mal als Beispiel) überwiegen so oder so. Man spart doch nur beim Schutzleiter, weil dann ein einziger reichen würde. Bei den anderen Leitern bleibt die Anzahl und der Querschnitt müsste evtl. steigen. Dazu dann X Stromkreise mit zig Adern in einer Dose - nein Danke.
 
In der Küche sind die Gleichzeitigkeitsfaktoren sicher höher als in normalen Raumzuleitungen. Ich würde schon damit rechnen, dass mehrere Kochzonen, der Backofen, Spülmaschine und Heißwasserspeicher gleichzeitig laufen. Da würde eine einzige Leitung sicher viel heißer als fünf separate Leitungen mit viel größerer Oberfläche.
Bei der Berechnung muss du auch neben der Maximallast auch den Zeitfaktor berücksichtigen. Selbst wen du noch die Kaffeemaschine und zwei Waffeleisen, Toaster auch noch gleichzeitig betreibst, dauert es eine ganze Zeit, bis sich die Leitung auf einen kritischen Wert erwärmt hat. Das schaffst du selbst nicht, wenn du alles rausholst und gleichzeitig betreibst.
-> Eine Dauerlast von 9kW an einer 3x16A Drehstromsteckdose ist kritischer ,als ein Kurzzeitlast von 13kW an der gleichen.
 
Ich fasse für @Jochen2
Alternativ wäre es ein Ansatz, dass man eine 3 x 6mm² an allen Steckdosen vorbei legt und jede Steckdose mit lokalen Sicherungen versorgt - in etwa wie in Großbrittannien (wo aber die Sicherungen in den Steckern der Gerät sitzen). Legen die Briten nicht auch diese Zuleitung als Ring?

Die Lösung mit einer 3 x 6mm² Leitung für alle Steckdosen würde mir noch am besten gefallen. Wobei man das sogar noch weiter spinnen könnte. Ich hab bei mir Zuhause mit einer "FRITZ!DECT 200" eine relativ kompakt gebaute intelligente Steckdose, welche mir neben dem möglichen Fernschalten auch die Temperatur, Spannung, Stromstärke und dementsprechend Leistung anzeigt.

Wenn man so eine intelligente Steckdose noch um einen fernschaltbaren 16 A LS- und FI-Schalter erweitert und noch als Unterputz Variante anbietet, dann wäre das für mich die Revolution in der Elektroinstallation. Man könnte dann Back to the Roots sogar nur eine 2 x 6mm² Leitung verbauen, Leiter & PEN!

Die Steckdose selbst enthält dann den fernschaltbaren FI- und LS. Sobald dieser ausgelöst wird, erhalte ich per App eine Fehlermeldung auf dem Handy und kann wahlweise FI oder LS wieder einschalten. Die Überprüfung vom FI Schalter würde dann monatlich auch automatisch erfolgen. Das wäre für mich Smart Home und revolutionär.
 
Die Steckdose selbst enthält dann den fernschaltbaren FI- und LS. Sobald dieser ausgelöst wird, erhalte ich per App eine Fehlermeldung auf dem Handy und kann wahlweise FI oder LS wieder einschalten. Die Überprüfung vom FI Schalter würde dann monatlich auch automatisch erfolgen. Das wäre für mich Smart Home und revolutionär.
Spätesten beim iOS 20,2 oder Android 22.0 läuft die App nicht mehr, da vom Hersteller nie aktualisiert worden. Während du den teuren Müll nach 10 Jahren erneuen muss, läuft bei deinen hochbetagten Nachbarn die einfache Klickklack-Technik schon seit 50 Jahren.
 
Spätesten beim iOS 20,2 oder Android 22.0 läuft die App nicht mehr, da vom Hersteller nie aktualisiert worden. Während du den teuren Müll nach 10 Jahren erneuen muss, läuft bei deinen hochbetagten Nachbarn die einfache Klickklack-Technik schon seit 50 Jahren.

Dann freut sich aber auch der Elektriker ;-) Spaß beiseite, da müssen die Hersteller halt einen Funkstandard verwenden den es auch noch in 20 Jahren gibt oder halt eine Fernbedienung statt App. Die von mir erwähnte intelligente Steckdose "FRITZ!DECT 200" gibt es auch schon seit 2012 und ich bin mir sicher, in 2030 kann ich die auch noch Fernschalten.
 
in 20 Jahren? Kannst ja mal an die Hersteller herantreten und eine 20jährige Verfügbarkeitsgarantie verlangen. Die verweisen dich auf die gesetzliche Gewährleistungsfrist und die beträgt 2 Jahre.

Wenn denn muss du nach knx greifen, deren Software wird so programmiert wie vor Ü20 Jahren. Die passende Smartphone-APP soll in 10 Jahren fertig sein.
 
in 20 Jahren? Kannst ja mal an die Hersteller herantreten und eine 20jährige Verfügbarkeitsgarantie verlangen. Die verweisen dich auf die gesetzliche Gewährleistungsfrist und die beträgt 2 Jahre.

Wenn denn muss du nach knx greifen, deren Software wird so programmiert wie vor Ü20 Jahren. Die passende Smartphone-APP soll in 10 Jahren fertig sein.

Das mit der Fernschaltfunktion war natürlich nur ein Wunschdenken. Beim Auto gibt es auch nur noch Funkschlüssel und wenn da mal nach paar Jahrzehnten einer kaputt ist, dann gibt es da sicherlich auch noch eine Lösung und der Hersteller verweist mich nicht auf die Gewährleistung.
 
Bei Autos gibt es eine Regelung das Hersteller bis 15 Jahre nach Modellende Ersatzteile vorhalten müssen die zum Betrieb des Autos notwendig sind.
Keine Ahnung ob das Bei VW heute noch so ist, aber früher hat der Saftladen nach 15 jahren bei den Vertragshändlern bescheid gegeben welche Ersatzteile weg zu werfen sind. Wenn man Glück hatte gab es das dann von anderen Teile Herstellern.

Mercedes sieht das allerdings anders und liefert auch noch für 60 Jahre alte Autos Original Ersatzteile, wenn auch nicht mehr alles zu jeder Zeit.

Mit Funkstandart ist das natürlich so eine Sache, denn da ist nicht nur der Hersteller gefragt, sondern auch die Bundesnetzagentur.
Wäre nicht das erste mal, daß Frequenzen gesperrt wurden und neue eingeführt.
 
Einwand - bei gleicher Leistungsentnahme erwärmt sich eine Leitung mit vielen Adern auch nicht mehr, als bei einer mit wenigen.
FALSCH. Bei 3-adr. Leitungen kann jede Leitung die Wärme gleichmäßig an die Umgebung abgeben.
Bei einer 30-adr. Leitung können die inneren Adern ihre Wärme nur an die drumherumliegenden Adern abgeben.
 
Die VDE 0100-520 schließt dieses zumindest nicht aus und das z.B NYM 7*xx mit den 3 blauen Adern darin bestätigt es.

Es geht nicht darum, was es für Leitungen gibt, sondern darum, was die Bestimmungen sagen :D, nämlich Folgendes:

VDE 0100-520 schrieb:
521.7 Mehrere Stromkreise in einem Kabel/einer Leitung
Mehrere Stromkreise in einem Kabel/einer Leitung sind zulässig, wenn alle Leiter für die höchste vorkom-mende Nennspannung isoliert sind.

Es wurde in der DE und EP auch schon Thematisiert

Es geht nicht darum, was in irgendwelchen Zeitschriften steht, sondern darum, was... s.o.!

Aber so nebenbei erwähnt: du kannst auch in jedem Raum einen Unterverteiler setzen, da sparst du dir die 10 Leitungen auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nur ein Teil der Maßnahmen die dann zu ergreifen sind.
Die eindeutige Zuordnung der einzelnen Phasen zu den Neutralleitern ist dabei gefordert und auch die gemeinsame Abschaltvorrichtung sprich Mehrpoliger Automat.
Für drei Kreise gibt es Die noch, vielleicht auch für 4, aber nicht für mehr.
 
Die Zuordnung könnte man ja z.B. durch Nummerierung gewährleisten und die gemeinsame Abschaltung wird ja zwangsläufig durch eine Hauptsicherung gewährleistet.

Jedenfalls interpretiere ich das jetzt mal so aus
VDE 0100-520 schrieb:
521.8.2 Die Zuordnung eines gemeinsamen Neutralleiters für mehrere Hauptstromkreise ist nicht zulässig. Aus einem Drehstromkreis mit einem Neutralleiter dürfen jedoch Einphasen-Wechselstromkreise aus je einem Außenleiter und dem Neutralleiter gebildet werden, wenn die Anordnung der Stromkreise erkennbar bleibt. Dieser Drehstromkreis muss durch eine Einrichtung zum Trennen nach DIN VDE 0100-537 (VDE 0100-537):1999-06, 537.2 getrennt werden können, die alle Außenleiter trennt.
ANMERKUNG Zu Anforderungen an das Trennen und Schalten siehe auch DIN VDE 0100-460 (VDE 0100-460) und an die Auswahl geeigneter Einrichtungen siehe auch DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530):2011-06, 536. Das Trennen muss nicht zum gleichzeitigen Abschalten aller Außenleiter führen.
 
Nein.
die Abschaltung kann nicht durch die Hauptsicherung erfolgen.
Ansonsten wäre dieser passus völlig überflüssig denn die gibt es immer.
Es geht um eine Vorrichtung die beim Freischalten eine gemeinsame Abschaltung erzwingt und nicht ermöglicht.
Diese Regelung steht auch nicht in dem zitierten passus sondern in 0100-530 537.1.2
Die dabei angeführte Möglichkeit mit Warnhinweiß halte ich dabei für die schlechtere Variante, da dies er Reihenfolge zur Gefahrenabwehr entgegensteht:
TOP:
1. Technische Lösung (hier die Verriegelung)
2. Organisatorische Lösung (hier der Warnhinweiß)
3. Personell (hier nicht aufgeführt)
 
FALSCH. Bei 3-adr. Leitungen kann jede Leitung die Wärme gleichmäßig an die Umgebung abgeben.
Bei einer 30-adr. Leitung können die inneren Adern ihre Wärme nur an die drumherumliegenden Adern abgeben.
Ja und? Vermutlich wird dort ein Metall als Leiter verwendet werden. Metalle sollen gute Wärmeleiter sein - habe ich mal so von Hören-Sagen aufgeschnappt.
Wenn also die gleiche Anzahl an Leitern, wie bei der mit weniger Leiten belastet werden, werden erst einmal die unbelasteten umgebenen Leiter die Wärme dankend aufnehmen. Wenn die gleich Last über mehr Leiter aufgeteilt wird, dann sinkt der Gesamtwiderstand, somit der Spannungsabfall, so die abfallende Leistung pro Meter.
Zu den Tabellen wegen Leitungshäufung habe ich in #42 schon meinen Senf dazugegeben.
 
Wenn die gleich Last über mehr Leiter aufgeteilt wird, dann sinkt der Gesamtwiderstand, somit der Spannungsabfall, so die abfallende Leistung pro Meter.
Aber wenn für eine Küche eine vieladrige Leitung verlegt wird, verteilt sich nicht der gleiche Strom auf mehr Adern, sondern jeder Stromkreis kann den maximalen Strom führen.
 
Es geht um eine Vorrichtung die beim Freischalten eine gemeinsame Abschaltung erzwingt und nicht ermöglicht.
Diese Regelung steht auch nicht in dem zitierten passus sondern in 0100-530 537.1.2

Was hat denn die mehrfache Einspeisung einer Anlage mit der Aufteilung eines Drehstromkreises auf Wechselstromkreise zu tun? Sicher, dass das die Norm ist, die du meinst?
 
Aber wenn für eine Küche eine vieladrige Leitung verlegt wird, verteilt sich nicht der gleiche Strom auf mehr Adern, sondern jeder Stromkreis kann den maximalen Strom führen.
Das ist richtig - kann! Es geht hier rein theoretisch um eine 30ard. Leitung in einer Privatküche. Das umzusetzen zu wollen ist eh Schwachsinn, da eine gr. Klemmdose zwecks Verteilung notwendig wäre. Da kann man gleich eine UV setzen. habe ich auch noch nie gesehen eine NYM 30G1,5
Genau so der Vorschlag eine 2ard. 6mm² zu ziehen und Art Schukomaten einzubauen. 6mm² in einer Gerätedose durchzuschleifen wird nichts und die Klemmen an den Geräten müssten aufgebohrt werden, um diesen Querschnitt aufnehmen zu können.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: 1x NYY 30x1,5 mm² statt 10x NYM 3x1,5 mm²
Zurück
Oben