Probleme bei Verlegung im Bündel

Diskutiere Probleme bei Verlegung im Bündel im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir lassen gerade ein Haus bauen und der Elektriker ist fertig mit der Verlegung. Gut, Dämmung, Fussbodenheizung und Estrich sind auch...
Ja und?
Da muß dann eben überlegt werden was man macht.
ist z.B. eine neue Verlegung über die Wände möglich? oder über eine abgehängte Decke?
Ein paar Leitungen aus dem Bündel kann man ja weiter verwenden.

Grundsätzlich halte ich von der Bodenverlegung nicht viel.
 
Naja. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.

Eigentlich kann man nur mehr die Häufung schätzen, und kleiner absichern. Z.B.: B13 anstatt B16
 
Das ist zwar richtig, trotzdem so in der Form nicht zulässig und daher mangelhaft.

Das steht genau wo???

Der Mangel ist ab zu stellen, mit Ausgleichszahlungen ist das nicht zu beseitigen da es hie um einen Sicherheitstechnischen Mangel handelt die Sciherungen passen nicht mehr zur Verlegung.

Das erkennst du aus dem Foto, ohne zu wissen welche Sicherung da vorkiegt, wie hoch die Gruppenvorsicherung (z.B. 35A) ist, welche querschnitte verwandt wurden? Respekt!
 
Ein Verteiler ist heute für 63A aus zu legen, aber selbst wenn es ein unterverteiler ist gehen da noch 2x16A pro Phase und in dem Bündel ist sicher nicht alles L1.
macht nachher eine mögiche Belastung die für so ein Bündel von Leitern mit maximal 2,5mm² (erfahrungsgemäß eher nur 1,5mm²) eine Reduktion ergibt die keine 16A mehr zulassen, selbst 13 wird da eher ein Wunsch.
 
Tscha, was soll man sagen. Da hätte man vorher schriftlich Bedenken anmelden müssen, somit ist mit dem Baufortschritt das Werk abgenommen! Aber es wäre nicht das erste Mal, dass der Estrich samt FBH wegen Mängeln rausfliegt. Ich kann da wirklich nur zu einem baubegleitenden Sachverständigen raten, wenn man hier meint Kosten zu sparen, erkauft man sich dies mit Mängeln und möglicher Komplettsanierung in 25 Jahren. Da ja aussagekräftige Bilder vorliegen, sollte man sogar zu einem Fach-SV greifen, man kann bei der Innung nachfragen - mit der Gefahr hin, dass nicht gegen eigene Mitglieder (Zensiert) wird.
Grundsätzlich halte ich von der Bodenverlegung nicht viel.
Ich habe am Anfang auch ganz schön sparsam geschaut, als ich sowas zum ersten mal gesehen habe. Aber damit wird man in der heutigen Zeit leben müssen, da diese Verlegung preiswert ist und es zeitlich gar nicht mehr möglich ist diese auf der Rohdecke zu verlegen, denn Decken werden aus Kostengründen von spezialisierten Fachfirmen taggleich gelegt und geschüttet.
Das Verlegen auf der Rohdecke hat auch seine Vorteile, da den bedenkenlos irgendwo in der Decke Kernlöcher nachgebohrt werden können, denn an der fachlichen Planung wird auch kräftig gespart. So hat man denn immer irgendwelche Rohrkästen im Haus, die sich in keiner Zeichnung finden.
Und damit es noch preiswerter geht, wird denn auch gleich an dem Schutzrohr gespart und generell 1,5mm² NYM bei B16A LSS (da billiger) genommen. Seit Corona wird alles nochmals in den Preisschraubstock gespannt, um auch das allerletzte an Preis rauszuquetschen.

Und die Entwicklung geht weiter. Es können wegen der zahlreichen „on-floor“-Installationen (Elektro, Daten, Heizung, Solar, Wasser und Lüftung) selten noch sauber Styroporplatte ausgelegt werden, also geht man zur gebundenen Schüttung über. Dass kennen die meisten von Euch sicherlich noch gar nicht.
Früher hat man dieses „Vogelfütter“ mit Baukleber angerührt und in solche Ritzen gefüllt. Heutzutage kommt da ein spezieller LKW mit Tank, wo dies Zeug hinten mit einem Bindemittel automatisch gemischt und über einen dicken Schlauch ins Haus geblasen und verteilt wird. Da das Ausfegen wegen den ganzen Leitungen auch schwierig ist und nur Zeit kostet, wird heutzutage nur noch das Grobe rausgeworfen, der Dreck einfach mit eingebaut. Das bekommt auch kaum einer mit, die sind mit so einem EFH einschliesslich Tackermatte für die FBH in halben Tag durch, oft noch am gleichen Tag die FBH drin und am nächsten Tag kommt der Estrich rein. Das geht zack- zack. Der neuste Trend ist das Einbringen von Flüssigschaum, der über eine schrubberähnliche Lanze eingebracht und verteilt wird und dann aufschäumt. Da sind denn die (Strom-)leitungen eins mit der Isolierung. Das wird man denn später bei der Sanierung solcher Hütte mit speziellen Schabern komplett mit Installation vom Fussboden kratzen dürfen. Aber bis dahin gibt es sicherlich spezialisierte Fachfirmen, die das Zeug von Robotern aus dem Bau entfernen lassen.

Und der Estrich wird schon lange nicht mehr mit per Hand und Betomischer angerührt und per Schubkarre in den Bau gefahren. Heutzutage kommt da ein spezieller LKW, der hat vorne einen Bunker für Estrichkies und hinten einen für Zement. Da läuft denn über ein Förderband erst Kies in einen Trichter, dann Zement zugegeben, dann gemischt und in den Bau gepumpt. Das geht alles automatisch, da steht keiner mehr und mischt.
 
Heutzutage kommt da ein spezieller LKW, der hat vorne einen Bunker für Estrichkies und hinten einen für Zement. Da läuft denn über ein Förderband erst Kies in einen Trichter, dann Zement zugegeben, dann gemischt und in den Bau gepumpt.

Der normalfall ist das aber nicht!
 
Der normalfall ist das aber nicht!
Noch nicht - wird aber auch schon wegen der Enge der Baustellen und aus Kostengründen so kommen.
Da braucht denn vorher nicht m³-weise Estrichkies abgekippt und evtl ein Silo aufgestellt werden, wovon hinterher 2-3m³ liegen bleiben, die denn mühsam per Hand weggeschaufelt werden dürfen, damit der Silo wieder weg kann.
Aber ich kenne es nur noch so, dass der Estrich hineingepumpt wird. Der Mischer wird als Anhänger mitgebracht, hat solchen Schlitten, womit der Kies in den Trichter gezogen wird - da schaufelt keiner mehr -, dann zwei Sack Estrichzement oben rauf oder aus dem Silo, gemischt und automatisch mit Luft reingepumpt. Die Mischung ist ja relativ trocken.

Das sind denn auch Firmen, die machen nichts anderes und die spezialisieren sich immer mehr. Fliesenleger, die nur noch fliesen, verfugen macht der Kollege und für die Silikon- und Acrylfugen kommt ein anderer Betrieb. Elektrohilfskräfte, die nur noch schlitzen und bohren, welche die Leitungen reinziehen und festtackern und welche, die die Endinstallation machen.
Das geht heutzutage zu wie bei Ford, nur dass nicht die Autos von Station zu Station per Fliesband gefahren werden, sondern die Handwerker von Bau zu Bau fahren und die gleichen Handgriffe wie am Fliesband machen. Das geht auch mit angelernten Kräften, die sind oft auch besser geeignet für solche abgestumpften Arbeiten, als welche mit IQ >100. Denn nachdenken darfst du nicht bei solchen Job, genauso wenig wie an der Kasse beim Discounter. Hauptsache abgestumpft, gesund, kräftig und jung!
 
Leute, macht euch doch bitte die Höschen nicht so nass!

Was soll da passieren?
Da ist doch keine "Last" drauf. Vielleicht für 4 Stunden mal Backen und Kochen pro Woche.

Der Durchschnittsverbrauch/ Energiebedarf an elektrischer Energie pro Person liegt bei 140 W/h, entsprechend etwa 600 mA.

Nimmt man noch den E-Herd als größten Räuber, so sind das etwa 16 A pro Aussenleiter. Da reicht doch ein 2,5mm² sogar zur UV

Leprechaun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hui, da habe ich ja was losgetreten. Also die Antworten reichen ja von "Reiß das Haus wieder ab" bis zu "wurde immer so gemacht, passiert nix" :) Also trotzdem erstmal allen vielen dank für die oft ausführlichen Antworten.
Am meisten Sinn zum jetzigen Stand macht für mich den Elektriker drauf anzusprechen und diesen Punkt "Nachweis verlangen, das die Leitungsbündelung in die Belastbarkeit der Leitungen eingerechnet wurde" abzuklären. Und vielleicht dann eine Verlängerung der Gewährleistung oder ähnliches verlangen!?

Das da jetzt was aufgerissen wird oder irgendetwas Aufputz oder in Abgehängte Decken gepackt wird, das würde uns ziemlich aus dem Zeitplan werfen. Wir hängen so schon wegen den Fenster hinterher.

Als Info zu den Leitungen. Das meiste sind 5x1,5mm zu verschiedenen Steckdosen.
Der Herd ist ziemlich sicher mindestens 2,5mm. Bei Kühlschrank und Ofen müsste ich mal in die Dose gucken.
Ansonsten sind die restlichen nur zum Teil belegte Dosen wahrscheinlich folgendes dran hängt:
Thermomix, Toaster, Mikrowelle, Kaffeeautomat, Akku Staubsauger. Und der Geschirrspühler ist auch noch dran.

Leitungslänge zum Zählerschrank sind ca. 6,5m +/- 1m


Grüße
Marcus
 
Eine Verlängerung der Gewährleistung hilft Dir nichts, die Ausführung ist mangelhaft und ist zu berichtigen.

Welche Ausgleichszahlung würdest Du akzeptieren wenn an deinem Auto eine fehlerhafte Bremse dran ist?
 
Ist sichergestellt, dass die gehäuft verlegten Leitungen nicht gleichzeitig mit ihrem
vollen Betriebsstrom belastet werden, so kann auf eigene Verantwortung ein höherer
Belastungswert gewählt werden.
Das mal als Hinweis aus einem VDE Buch.
Inwieweit sich die Autoren mit den Normen Erstellern abgesprochen haben ...?
Quelle
https://www.vde-verlag.de/buecher/leseprobe/9783800746910_PROBE_01.pdf

Rein rechnerisch wird bei dieser sehr ungünstigen Häufung der Fachbetrieb den Nachweis nicht erbringen können.
Es sei denn das mit Steckdosen und 4 A Absicherung das umgesetzt werden soll. Praxisfremd
Es geht hier nicht um 2 oder 3 Leitungen in einer Ebene ...
 
@Octavian1977
Welche Ausgleichszahlung würdest Du akzeptieren wenn an deinem Auto eine Beule im Kotflügel ist?
Nicht schön, aber in manchen Fällen (je nach Geldbeutel) die bessere Lösung.

Der Vergleich mit der Bremse hinkt mehr als nur....
 
Falsche Dimensionierung der Leitungen bzw nicht berücksichtigte Häufungen sind keine Beule im Kotflügel.
 
Nein, Du hast Recht, die Beule würde mich ggf. mehr ärgern und Sorgen bereiten.

Im Übrigen wird Dir ein SCHLAUER Elektriker unter Annahme von Einschaltdauern und Gleizeitigkeitsfaktoren (über die dann wieder elendig diskutiert werden kann) die Sache passend rechnen. (Beachte hier auch die Entfernung zur Verteilung von nur 6,5m!!)

Schließlich laufen in einer "normalen" Küche nicht alle Geräte gleichzeitig unter "Volldampf", das würde ggf. auch eine Verkabelung/LSS ohne Häufung nicht unbedingt tolerieren.
 
... und einen hübschen Ausgleich für die dann eingeschränkte Nutzung verlangen und alle sind glücklich! :D
 
...und ich wundere mich immer noch warum man so viele Jahre braucht um einen Flughafen oder einen unterirdischen Bahnhof zu bauen, oder gar Brücken. Wir werden das einzige Land sein, das zukünftig am Boden liegt, aber wirklich alles gemäß Tabellenbuch :confused::rolleyes::cool:

Schön ist die Verlegung sicherlich nicht, aber ich würde Wetten annehmen wollen, dass wenn man alles so läßt und in 10 Jahren den Boden entfernt, die Leitungen zwar dreckig sind, aber sicherlich nicht verbrannt und verschmort von der "Belastung durch Häufung" sind. Ich schliess mich da völlig @Leprechaun in Beitrag #29 an ^^
 
Bei den nie endenen Baustellen ist allerdings genau das bauen ohne Plan und Norm das Problem...
 
Mit den planlosen Bauen geb ich dir Recht, brauch ich mir nur die Brückenbaustellen um mich heraum anschauen, eine einzige Katastrophe.
Aber bei den Normen/Vorschriften....bin ich zwiespältig. Diese waren doch zb. ein Grund warum es mit dem BEG nicht voranging. Wurden da nicht während der Bauphase die Brandschutzverordnungen drei oder viermal geändert, und jedesmal musste die Hälfte der Installation erneuernt werden?
 
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