Welches Erdungskabel

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porks

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Hallo
gerade haben wir Zuhause das Thema Erdungskabel

Der eine Elektriker sagt, es müsse ein 16 Quadrat Erdungskabel sein das einen Draht hat
der andere Elektriker sagt, es kann auch mehradrig sein Hauptsache 16 Quadrat .
Es soll von der Schiene zum Überspannungsschutz im Zählerschrank gehen 9-10m
und das zweite zum Wechselrichter, der bald kommt, gleiche Länge.
Danke für eine Info
 
Der eine Elektriker sagt, es müsse ein 16 Quadrat Erdungskabel sein das einen Draht hat der andere Elektriker sagt, es kann auch mehradrig sein Hauptsache 16 Quadrat
Frag doch mal beide Elis mit welchen Normen sie ihre Ansicht begründen. Es würde mich wundern, wenn da etwas außer normfreien Hörensagen folgt. :)

Ein Verbot mehrdrähtiger Leiter gab es ausschließlich und nur temporär für blitzstrombeaufschlagte Erdungsleiter von Antennen, weil die gegen die elektrodynamische Wucht von Direkteinschlägen schwieriger als Einzelmassivdrähte zu fixieren sind. Dieser Irrweg wurde schon längst aufgegeben und das Verbot galt auch NIE im Blitzschutzbau oder der Starkstromtechnik. Ebenso lange wie es gedauert hat, dass sich das Verbot zu allen EFK herumgesprochen hat, muss noch Zeit vergehen bis der Einzelmassivdraht nicht mehr in manchen Köpfen herum spukt.

Anschlussleitungen in Hochspannungslaboren sind wegen dem Skin-Effekt feindrähtig und im Blitzschutzbau gibt es auch feindrähtige Ausgleichsbänder mit industriell vakuumdicht verpressten Kabelschuhen. Für den Anschluss von Überspannungsschutzeinrichtungen für Niederspannung können je nach Herstellervorgabe auch feindrähtige Leiter - mit oder ohne Adernendhülse - zugelassen sein.

In der aktuellen IEC 60728-11, deutsche Klassifikation DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02, sind feindrähtige Leiter für nicht blitzstrombeaufschlagte PA-Leiter zulässig, für Erdungsleiter aber untersagt. Dies wegen der stärkeren Korrosion und da es nur Verbinder und HES gibt, die für 16 mm² Cu als Einzelmassivdraht oder mehrdrähtig mit 7 x mind. 1,7 mm Aderndurchmesser nach Klasse H = 100 kA geprüft sind.
 
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Frag doch mal beide Elis mit welchen Normen sie ihre Ansicht begründen.

Man sollte den Leuten mehr beibringen, aus welchen physikalischen Gründen irgendetwas sinnvoll ist und nicht in welcher Nummer von Norm oder Paragraph das steht! Die Praxis zeigt ja, das das ewige Nennen von Normnummern in den Köpfen nicht ankommt. Noch dazu, wo man extra Geld ausgeben muss, um an die Informationen hinter den Nummern zu kommen. Dieses Prinzip ist somit zum Scheitern verurteilt, da didaktisch falsch!
 
Dieser Irrweg wurde schon längst aufgegeben

Ich frage mich, welches Normen-Gremium für diesen Irrweg verantwortlich war? Hauptsache, man konnte ihn teuer verkaufen; und in den Köpfen der Praktiker mehr Verwirrung stiften. Da braucht sich keiner wundern, wenn sich die Leute abwenden.



In der aktuellen IEC 60728-11, deutsche Klassifikation DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02,

Der Link führt aber zu einem Kaminkehrerproblem. Das ist ja auch so eine "Baustelle", wo es "Hinten bald höher wird wie Vorne".
 
Man sollte den Leuten mehr beibringen, aus welchen physikalischen Gründen irgendetwas sinnvoll ist und nicht in welcher Nummer von Norm oder Paragraph das steht!
Ersetze "man" durch "ich" und komm aus der Rolle des Wutbürgers, der wiederkehrend nur pauschal gegen nie gelesene Normen und den pösen VDE mosert, endlich mal raus.
Die Praxis zeigt ja, das das ewige Nennen von Normnummern in den Köpfen nicht ankommt. Noch dazu, wo man extra Geld ausgeben muss, um an die Informationen hinter den Nummern zu kommen.
Wenn ein Profi-User immer wieder über kostenpflichtige Normen wehklagt, unterscheide ich nach zwei Kriterien:
  1. FALL: Wenn er ein VDE-Auswahlabo oder ein RFT wie du immerhin seine Hausnormen der Reihe IEC 60728 hat, kann ich das verstehen, auch wenn es die Norm in keinem Land der Erde zum Nulltarif gibt.
  2. FALL: Falls er noch keinen Euro oder keine Mark je in eine Norm investiert hat, denke ich mir nur: "Hör doch endlich auf grundlos zu jammern".
Dieses Prinzip ist somit zum Scheitern verurteilt, da didaktisch falsch!
Bei den paar frei verfügbaren Austria-Normen habe ich nicht den Eindruck, dass die den Ösi-Usern vertrauter als diverse frei verfügbare VDE-Publikationen bundesdeutschen Usern sind. Eine Didaktik, die Lesefaulheit und Fortbildungsunwillen aufbricht, kenne ich nicht. Auch da könntest du dich konstruktiv einbringen.
Ich frage mich, welches Normen-Gremium für diesen Irrweg verantwortlich war?
Bei harmonisierten Normen sind immer mehrere Gremien beteiligt, du hast doch Internet: Auf IEC- und CENELEC-Ebene sind TC 100/TA 5 bzw. TLC/TC 209/WG 1 in Brüssel und national VDE/DKE/K 735 ehemals in FFM zuständig. Weil die Gebäudesanierung zu teuer kam wurde der Stammsitz von VDE/DKE nach Offenbach verlegt.
Hauptsache, man konnte ihn teuer verkaufen; und in den Köpfen der Praktiker mehr Verwirrung stiften. Da braucht sich keiner wundern, wenn sich die Leute abwenden.
Nach einem halben Jahrhundert in den Handwerksrollen für RFT bzw. IT eingetragener Handwerker habe ich mit dem Prädikat Praktiker erhebliche Berührungsprobleme, weil sich damit vorwiegend Kollegen schmücken, die nur das machen, was sie schon immer gemacht haben und für die typischerweise Fortbildung ein Fremdwort ist.

Hier der korrekte Link zur DIN EN 60728-11, keine Ahnung wie der falsche zustande kam.

EDIT: Es gibt noch einen Normentwurf E DIN EN IEC 60728-11 VDE 0855-1:2019-06. Bei technormen.de wird die englische Originalfassung als E ÖVE EN IEC 60728-11 mit € 46,50 als Online-PDF deutich günstiger als die deutschsprachige VDE-Version angeboten.
 
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Kürzlich wurde die internationale Masternorm IEC 60728-11 mit langer coronabedingter Verzögerung veröffentlicht und wird demnächst als nationale DIN EN IEC 60728-11 (VDE 0855-1):2023-x erscheinen.
 
habe ich mit dem Prädikat Praktiker erhebliche Berührungsprobleme, weil sich damit vorwiegend Kollegen schmücken, die nur das machen, was sie schon immer gemacht haben und für die typischerweise Fortbildung ein Fremdwort ist.

Glücklicherweise gibt es auch Möglichkeiten der Fortbildung, ohne sich teure Normenschinken zu kaufen.
 
Aber ja doch, denn qualifizierte Referenten sind normativ sattelfest und kokettieren nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit damit, keine Norm gelesen zu haben. :rolleyes:
 
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