PEN-Leiter Auftrennung wg. Notstrom-Umschalter

Diskutiere PEN-Leiter Auftrennung wg. Notstrom-Umschalter im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Zusammen, in einem größeren Werkstattgebäude ist folgende Installation von ca. 1996 vorhanden: - Netzzuleitung 4adrig, TN-C, abgesichert...
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StefanKundus

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Hallo Zusammen,
in einem größeren Werkstattgebäude ist folgende Installation von ca. 1996 vorhanden:
- Netzzuleitung 4adrig, TN-C, abgesichert mit 100A NH-Sicherungen
- im Hausanschlusskasten ist eine Verbindung zwischen HES und PEN-Anschluss.
- vom HAK zum Zählerschrank mit SLS (E50A) verläuft ein NYM-J 4x25 (sw/br/sw/gg)
- vom Zähler geht´s 4polig an einen Klemmblock im oberen Anschlussraum
- hier gehen 4 NYM-J 4x10 (sw/br/sw/gg) an vier Unterverteilungen ab.
- In den Unterverteilungen (mit RCD, LS) wird der PEN in PE und N aufgetrennt

Jetzt soll evtl. nach dem Zähler ein Netz-0-Notstrom-Umschalter nachgerüstet werden, z. B. ein KA63B.T904.VE2.F437 von Kraus & Naimer.

Ich habe mittlerweile nicht mehr viel mit Elektroinstallation am Hut, soll jetzt aber den notwendigen Aufwand und die Kosten abschätzen.

Nach meinem Kenntnisstand hat man es verPENnt, den PEN-Leiter möglichst früh aufzutrennen. Das müsste jetzt nachgeholt werden, damit eine durchgängige PE-Verbindung zwischen Netz und Notstrom-Netz besteht. Je nach Stromerzeuger macht sonst die Brücke zwischen PEN und N in den Unterverteilungen Probleme.

Reicht es denn, ausgehend von der HES jeweils z. B. ein NYM-J 1x16 grüngelb in die Unterverteilungen zu legen? Der bisherige grüngelbe PEN-Leiter wird dann zum N-Leiter (mit blauem Schrumpfschlauch Farbe geändert).

Ist es bei so einer Aktion dann auch notwendig, den Zählerschrank auf den neuesten Stand zu bringen mit Überspannungsschutz und APZ-Feld?

Gruß Stefan
 
Nach meinem Kenntnisstand hat man es verPENnt, den PEN-Leiter möglichst früh aufzutrennen.

Das hat man nicht verpennt, sondern 1996 war es übliche fachliche Praxis, solche Unterverteilungen mit 4x10mm² anzufahren.

Wenn es genau nach Norm gehen soll, müssten hier neue 5 adrige Unterverteilungszuleitungen verlegt werden.



Reicht es denn, ausgehend von der HES jeweils z. B. ein NYM-J 1x16 grüngelb in die Unterverteilungen zu legen? Der bisherige grüngelbe PEN-Leiter wird dann zum N-Leiter (mit blauem Schrumpfschlauch Farbe geändert).

Es wäre nicht normgemäß nach heutigem Maßstab, aber ich sehe keinen triftigen physikalischen Grund, warum man es bei einer Bestandsanlage nicht machen soll. Es ist darauf zu achten, dass der neue PE in möglichst kleinem Abstand zu den alten Zuleitungen verläuft. Dass man also keine große Fläche aufspannt, um zu verhindern, dass durch induktive Einkopplung bei Gewitter, Überspannungen entstehen.

Ist es bei so einer Aktion dann auch notwendig, den Zählerschrank auf den neuesten Stand zu bringen mit Überspannungsschutz und APZ-Feld?

Es ist nicht notwendig, den Zählerschrank zu ersetzen, außer es stünden demnächst Erweiterungen an, die es notwendig machen oder sein Zustand wäre schon schlecht.
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Überspannungsschutz kann man auch in vorhandene Schränke einbauen. Und in die Unterverteilungen ebenso, bei entsprechender Platzreserve.
Generell ist es sehr empfehlenswert Überspannungsschutz nachzurüsten, da immer mehr Betriebsmittel mit empfindlicher Elektronik zum Einsatz kommen. Das geht schon los mit LED - Beleuchtung.


nach dem Zähler ein Netz-0-Notstrom-Umschalter nachgerüstet werden, z. B. ein KA63B.T904.VE2.F437 von Kraus & Naimer.

Der 63A Umschalter ist geeignet, ist vierpolig, hat laut Symbolen auch vor bzw. nacheilende N - Kontakte.

Als Einspeise-Wandstecker würde ich hier die CEE 63A Version verbauen. Idealerweise mit PE Position 1h, zwecks Unverwechselbarkeit.

Der Generator sollte ein TN-S Netz liefern. 30mA RCD wäre hier zu empfindlich. Ein selektiver 300mA Typ wäre hier sinnvoll.

Falls in der Werkstatt Maschinen mit drehstromgespeisten Frequenzumrichtern vorkommen bzw. geplant sind, müssten die RCDs davor vom Typ B sein.
 
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Sicher?
Eine derartige Leitung ist mir nicht bekannt!
Ja, Du hast recht. Die Aderfarben sind schwarz / braun / blau / grüngelb

Das hat man nicht verpennt, sondern 1996 war es übliche fachliche Praxis, solche Unterverteilungen mit 4x10mm² anzufahren.
Wenn es genau nach Norm gehen soll, müssten hier neue 5 adrige Unterverteilungszuleitungen verlegt werden.
Das ist mir bekannt. Wahrscheinlich lässt sich das aber nicht bei allen UVs machen (Massivwände mit Leerrohren, teilweise relativ lang).

Danke für die Rückmeldungen und ein schönes Wochenende
 
In Deinem Fall bleibt nur das Umstellen des Netzes auf TN-S-Netz ab Hauptverteilung oder die Notnetzeinspeisung als TN-C -Netz . Mit allen Nachteilen des TN-C-Netzes.
 
Der Grüngelbe darf nicht Durch ummarkieren am Ende umgenutzt werden!
Um Farblich korrekt zu bleiben müsste man wenn überhaupt ein NYM-O 1adrig nachziehen in dem man eine Phase führt, denn auch der N hat, sofern einer vorhanden ist, blau zu sein. Die Nutzung einer blauen Ader als Phase ist heute auch nicht mehr zulässig, aus dem Grund ist der blaue auch aus dem 4 adrigen verschwunden.

Die Leitung ist komplett zu ersetzen gegen eine 5 adrige.
 
Thema: PEN-Leiter Auftrennung wg. Notstrom-Umschalter
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