Ist aber gefährlich bei uns hatte der verschieden große Schraubkappen für die HA Sicherung. Da, wo man normalerweise das Sicherungsplättchen sieht kamen Drähte heraus, die innen an eine Unterlegscheibe gelötet ist. N braucht man nicht, Schutzleiter auch nicht, gibt ja Lederhandschuhe. Gab natürlich auch die nötigen großen Sicherungen und wenn die HA-Sicherung D II Sicherungen hatte, wo es ja nur 25A Einsätze gab, dann hatte man passende Schrauben
Ich habe die Zeiten der Dreschmaschinen nicht selbst erlebt, damit war bei uns um 1960 Ende. Kenne das nur aus den Erzählungen von Vater und Großvater, sowie von Ausstellungsstücken diverser Museen.
Die Maschinisten klemmten ihre Zangen neben dem Dachständer an die Freileitung früh morgens in der Dunkelheit. Wenn man hinter dem Dachständer steht und Richtung Trafostation schaut, war meisten links oben der Nullleiter. Manchmal auch nicht. Dann hat es einen gekitzelt, als man die Maschine berührte. Also wieder rauf aufs Dach, teils bei Schnee und die oberen beiden Klemmen getauscht.
Einmal war in einer Steckverbindung zur Dreschmaschine ein Kurzschluss wegen einer lose herumfliegenden Unterlegscheibe.
Und so klemmte er seine Freileitungszange auf einen massiven Kurzschluss. Gab ein heftiges Feuerwerk und die Hilfskräfte, die früh morgens zu Fuß auf dem Weg zur Dreschstelle waren, sahen schon kilometerweit wo sie hin mussten.
Glücklicherweise ist dem Maschinisten dabei nichts passiert, denn Dank der schlechten Netze war der Kurzschlussstrom überschaubar.
Aber es war bei uns genau so, mit dem Klemmen von Adern unter die Löcher der Schraubkappen von Sicherungen, dem Flicken von Sicherungen mit Sparrennägeln und Schraubenbolzen. Die Ernte musste schnell herein, wenn ein Gewitterschauer heranzog...Und je mehr es pressierte, desto mehr Erntegut wurde in die Maschine geworfen, desto eher brannten wieder die Sicherungen durch usw. ein Teufelskreis... Und dann liefen ja wetterbedingt bei allen Gehöften die großen Heugebläse zur gleichen Zeit, die Netzspannung sinkt und die Motoren zogen noch mehr Strom aus den unterdimensionierten Netzen damals.
Ja, stimmt, wenn überhaupt vorhanden, die Schutzleiter wurden sehr stiefmütterlich behandelt. In meiner Kinderzeit, die ganz alten Drehstromsteckvorrichtungen (noch vor dem bekannten Kragensystem aus Alu), die Gehäuse bestanden aus Gußeisen und der Schutzleiterkontakt war ein ganz windiger Stift, der bei den meisten Steckverbindungen längst abgebrochen war.
Früher hatte man keine Angst vor dem bisschen Strom. Die Leute waren mit größeren Gefahren konfrontiert. Waren teilweise als Soldaten in den Kriegen.
So um 1970 war bei uns eine Wasserleitung eingefroren. Der lokale Landmaschinenmechaniker kam mit seinem Auftautrafo und nahm sich des Problems an.
Der Trafo war von einer Bauart, das sieht man heute nur im Museum, nackter Trafo, kein Gehäuse drum herum, kein Schutzleiter. Anschlussleitung etwa 2 x 4 mm², für 380 Volt. Kein Stecker dran, nur abisolierte Adern in die 25A-Kraftstromsteckdose gestöpselt und mit kleinen Holzkeilen gesichert.