10A Sicherungsautomat 18 A keine Auslösung

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iwl

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Hallo Leute,

wir haben noch ein paar so alte große "DDR" Schraub-Sicherungen" und da der alte Sicherungsautomat kürzlich dauernd auslöste und stank, habe ich einen neuen L10A gekauft.
Ist anscheinend aus Polen, sonst gibt es noch welche aus China.
Etwas misstrauisch habe ich den nun mal testeshalber in einen anderen Stromkreis reingeschraubt, wo eine 16A Schmelzsicherung war und dort einen 1800 Watt Wasserkocher und 2200 Watt Föhn betrieben.
Das sind nach meiner Rechnung 4000 Watt = 18 Ampere.
Der Automat hat da in 2 Minuten nicht ausgelöst, dann habe ich aufgehört.
Das ist mir nun suspekt und ich habe statt dessen in den 10A Stromkreis eine 10A Schmelzsicherung die ich noch fand reingeschraubt.
Ist das normal das die Automaten derart träge sind, dass bei fast 2-fachen des Nennstroms die Sicherung in 2 Minuten nicht auslöst?
Ich habe jetzt von dem gleichen Automat nochmal eine 6 Ampere-Version bestellt und will die nochmal testen.
Aber im Grunde ist mir das alles nun sehr suspekt für eine Sicherung.
 
Sachen aus Polen oder gar China, was erwartest du?
Die Prüfzeichen sind keine Deko, sondern haben ihren Sinn und Zweck.
Kauf welche aus Deutschland, die kosten nur ein paar Euro und die sind sicher
 
es ist ein L 10 dieser läst eben nicht nach 2 Minuten bei 18 Ampere aus das ist vollkommen normal
 
Ich schätze dass er spätestens nach 3 Minuten auslöst bei 18 A
 
Ein Automat der Charakteristik löst ab dem 1,5 (bis 1,9fachen)fachen Nennstrom (also 15A bei In10A) nach einer Stunde aus.
Eine Auslösung innerhalb 0,2 Sekunden ist frühestens beim 3,5 fachen Nennstrom sichergestellt.

Auch Andere Automaten Lösen in ähnlichen Zeiten aus.
Automaten der Typen L und H sollten auf keinen Fall weiter verwendet werden, da diese nicht ausreichend vor Überlast schützen.
Aktuelle Automatentypen lösen zwischen dem 1,13 bis 1,45fachen Nennstrom innerhalb dieser Stunde aus

Da es keine Schraubautomaten gibt mit aktuellen Charakteristiken ist es dringend zu empfehlen entweder Schmelzeinsätze zu verwenden oder die Verteilung auf Hutschienenautomaten um zu bauen.

Gerade solche geringen Überlasten sind es die diese Automaten zu spät auslösen lassen und so zu Leitungsschäden und Bränden führen!
 
Wieso baut die Industrie eigentlich keine Schraubautomaten mit B und C Charakteristik? Und wieso hat man das früher nicht erkannt, dass L und H Automaten brandgefährlich sein sollen, nach heutiger Definition?
 
Sind von ABB und sicherer als die billigen.das geld wäre mir das Wert

Sehen den Polen-Teilen aber verdammt ähnlich.

Ich werde es nochmal mit 1800 Watt + 2200 Watt plus einem zweiten Föhn 1200 Watt probieren,
dann sollte es nach L-Standard im Sub-Minuten-Bereich sein.

Bis zum 1,5 fachen löst es nach Standard gar nicht aus, beim 2 fachen nach ein paar Minuten.
 
Wieso baut die Industrie eigentlich keine Schraubautomaten mit B und C Charakteristik?

Weil der dafuer erforderliche Aufwand in Sachen F+E und Fertigung wohl in keinen sinnvollen Verhaeltniss zur erwartetenden Nachfrage stehen wird. Zur Erinnerung: Wir haben eine Marktwirtschaft, Angebot, Nachfrage...

Und wieso hat man das früher nicht erkannt, dass L und H Automaten brandgefährlich sein sollen, nach heutiger Definition?

Wenn die Anlage noch so betrieben wird, wie sie zum Errichtungszeitpunkt geplant wurde, und wie es damals ueblich war, dann sehe ich bei L oder H-Automaten auch keine wirkliche Gefaehrdung. Aber schau dir mal die frueher ueblichen Haushaltgeraete und ihre Ausfuehrung an. Und vergleiche die mit dem heutzutage eingesetzten Geraeten...sowohl hinsichtlich Anzahl als auch Leistungshunger und technische Ausfuehrung. Egal ob Kuechengeraete, RuK, IT, Klima, Lueftung... das sind heute ganz andere Verbraucher mit entsprechend anderen Verhalten als man sich zum Errichtungszeitpunkt einer Anlage in den 70-er/80-er Jahren vorstellen konnte.
 
Und vergleiche die mit dem heutzutage eingesetzten Geraeten...sowohl hinsichtlich Anzahl als auch Leistungshunger und technische Ausfuehrung. Egal ob Kuechengeraete, RuK, IT, Klima, Lueftung... das sind heute ganz andere Verbraucher mit entsprechend anderen Verhalten als man sich zum Errichtungszeitpunkt einer Anlage in den 70-er/80-er Jahren vorstellen konnte.
Das solltest du mal näher erklären, wie du es genau meinst. Den Absatz versteht man so nicht!
 
Glaube ich auch nicht ganz, früher gab es auch Geräte, die gut gezogen haben, im Gegenteil gibt es da in den letzten Jahren Begrenzungen.
 
Es es nun nicht so, daß die Automaten H und L früher mal ausgereicht hätten einen anständigen Schutz zu bieten. Dies hat man eben dann mal herausgefunden und dann andere Typen gebaut.

Eine Anlage mit solchen Problemtypen ist an sich schon oft völlig überaltert und sollte zumindest mal teilerneuert werden.
Wenn da noch die Schraubsicherungen drin sind, läßt das vermuten, daß die Anlage noch in den 60ern gebaut wurde. 50 Jahre sind eine sehr lange Zeit für so was.
 
Vielleicht sollte jemand dem TE mal sagen, dass es für die "Automaten" Datenblätter gibt, welche Kennlinien-Felder enthalten,
aus denen man die Auslösezeiten entnehmen kann, falls man damit umgehen kann.

Gewiß keine Arbeit, die Laien vollbringen können!
.
 
Wenn man heute auch die L-Automaten als gefährlich betrachtet, wieso wird dann deren Verkauf nicht verboten. Und es müssten stattdessen B-Typen angeboten werden? Irgendwie ist das doch unlogisch. Liegt wahrscheinlich daran, dass so manche Normen nicht wirklich auf dem Faktor Sicherheit beruhen, sondern wie so oft, vom Lobbyistendenken beeinflusst sind.

Und den Fall, dass Leute zum Beispiel Waschmaschine und Trockner, oder Geschirrspüler und Warmwasserbereiter für das Spülbecken mittels Tischsteckdose an einem 16A Stromkreis angeschlossen haben, hat es immer schon gegeben. Und früher hatten die Waschmaschinen meist 3kW- Heizungen, nicht 2kW, wie heute meist üblich. Von den hohen Leistungen beim Staubsauger zum Beispiel, kommt man auch wieder ab.

Die Unterhaltungselektronik frisst ja heutzutage auch nicht unbedingt mehr. Wenn man bedenkt, was die ersten Röhrenfarbfernseher, ich meine die, die noch Röhren in Signalverarbeitung, Ablenkung und Hochspannungserzeugung hatten, Leistung aus dem Netz zogen (400..500 Watt).

Generell muss man schon sagen, dass mit den VDE-Vorschriften im Laufe der Geschichte, für teures Geld schon auch viel Unfug verkauft wurde.
Deshalb wundert es mich nicht, dass es fast keine Elektromeister mehr gibt, die die VDE Upgrades abonniert haben. In meinem Bekanntenkreis kenne ich keinen.
 
Deshalb wundert es mich nicht, dass es fast keine Elektromeister mehr gibt, die die VDE Upgrades abonniert haben. In meinem Bekanntenkreis kenne ich keinen.
Das Problem ist doch, dass es mittlerweile zu viele studierte Möchtegernpraktiker gibt, die auf eine Sache spezialisiert sind und den Rest mit ihrem Wissen zukippen, bis es keiner mehr in sinnvoller Zeit aufnehmen kann. Vor zehn Jahren hatte ich mein praktisches Handbuch mit den "Maßtroleranzen am Bau" dabei, mittlerweile ein Klopper der im Auto liegen bleibt. Ich prüfe jetzt nur noch mit Erfahrung, Augenmaß und nach Sinnhaftigkeit. Werfe ab und an ein Blick hinein, wenn mir etwas spanisch vorkommt.
 
Wenn da noch die Schraubsicherungen drin sind, läßt das vermuten, daß die Anlage noch in den 60ern gebaut wurde. 50 Jahre sind eine sehr lange Zeit für so was.
In der DDR wurden bis zum Schluss Schraubsicherungen verbaut Es gab zwar auch LS L Charakteristik, die waren aber eher selten.
 
Das man die L-Schraubautomaten noch kaufen kann liegt einfach daran, daß es dafür Käufer gibt.
es gibt noch viel mehr Dinge die man kaufen kann und auch darf, allerdings nicht verwenden darf, wie z.B. FI Schutzschalter Typ AC, oder nach ausländischen Normen.
Zudem ist es nun ja leider so, daß es keine Updatepflicht für Altanlagen gibt, somit dürfen zur Reparatur solche Teile prinzipiell auch eingesetzt werden, auch wenn deren Einsatz bedenklich ist.

Wenn Du H oder L Automaten als fest einbauten in deiner Anlage hast zwingt dich auch keiner diese zu ersetzen, auch wenn dies dringend zu empfehlen ist.

In der DDR wurde auch bis zu letzt klassisch genullt was man auch dringlich ersetzen sollte, besonders mit dem DDR -Silber als Adern.
 
Thema: 10A Sicherungsautomat 18 A keine Auslösung
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