12 FI-Schalter in einer 40-70 qm Wohnung?

Diskutiere 12 FI-Schalter in einer 40-70 qm Wohnung? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Wir haben für unsere Eigentümergemeinschaft ein Elektroangebot erhalten, welches 96 Stück Hager ADS916D FI-Schalter zum Installationspreis von...
  • Ersteller 9V-Block-Lecker
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Möchte auch noch jemand was zur Frage des TO beitragen?

Was willste denn da noch sagen, außer dass der Preis völlig überzogen ist und die Wahl der FI irgendwo zwischen 16 und 96 Stück für das Haus sein kann.
 
Der Preis ist völlig in Ordnung, nur die angedachte Installation überzogen.
 
Was hat der Elektriker euch denn sonst noch angeboten, und wie sehen die Verteiler Aktuell aus?
 
Man könnte das als hirnrissig betrachten MIT ABSICHT einen Fehler zu produzieren,

damit man nachher ein Gerät verkaufen kann, welches Fehler entdeckt, die bei sorgfältiger Arbeit garnicht entstehen würden.
Wie stellst du dir denn ein straßen/orts-weites IT-System vor? Ein Nachbar hat einen unbemerkten Fehler und schon hängst du an der Leitung, weil du ja dachtest, ein isoliertes System vor dir zu haben. :eek:

Der FI soll ja nicht unbedingt Fehler der Installation aufdecken (das ist ein Nebeneffekt), sondern vorrangig defekte Betriebsmittel abschalten. Und die gibts nun mal immer wieder. :(
 
Ich habe ja nichts gegen FI-Schalter nur eher was dagegen dass diese immer so vehement verteidigt werden.
Würdest du auch auf Bremsen, Gurte und Airbag verzichten? :eek:

Bei uns gibts seit über 50 Jahren FIs für alles. Der gehört für jeden Laien so selbstverständlich dazu, wie ein LSS oder die Gurte im Auto.
 
zumal FI & LSS doch mittlerweile schon unverschämt billig sind. Eine 305m Trommel CAT6 UTP hat mich schon mehr gekostet als die ganzen ABB Innereien im Verteiler, die ein halbes Jahrhundert auf die Hauselektrik aufpassen sollen.

Habe mal die Herstellung der Löschkammern für die ABB LSS vorgeführt bekommen, damals wurde das Ziel für Selbstkosten von 1€ ausgerufen pro B16 LSS. Das hatte man da noch knapp verfehlt, keine 10 Jahre her.
Heute kriegt man die Teile für ab 1,50€ brutto im Handel, die Margen sind wirklich brutal klein. Oder die Teile sind nur noch da um das Sortiment komplett zu halten und man verdient nicht mehr dran.
Wahrscheinlich haben sie sich deswegen den Brandschutzschalter ausgedacht :cool:.
 
Wenn ich das hier so lese, frage ich mich wie oft ihr eine Auslösung vom FI habt? Es wird hier so getan als würde der FI 3-4 mal am Tag auslösen. Ich hatte in meiner Wohnung in den letzten 5 Jahren noch nie eine Auslösung.
Ich hatte die letzten 18 Jahre keine. Aber du kennst doch Murphys Gesetze. Bei einzelnen FI/LS fällt halt bei einem Fehler nur 1 Stromkreis aus. Und damit kann fast jeder ein paar Tage leben. Und wie oben schon erwähnt, finde mal an einem Feiertag einen seriösen kompetenten Elektriker. Das ist in der Woche schon schwierig:D. Von daher kann man das von unserem Standpunkt locker sehen, Ich hab einen Isomesser zu Hause und ich muss auch am 1. Weihnachtsfeiertag niemanden suchen, der den Fehler findet, wenn vorhanden. Trotzdem hab ich z.B. in den Außenstromkreisen LS, die auch den N schalten, weil der Fehler dann schneller einzugrenzen ist. FI oder 2pol. LS haben außerdem den Vorteil, das der N genau zugeordnet ist zum L und man dann nicht bei der Fehlersuche erst mal am Draht ziehen muss um herauszufinden, zu welchem Stromkreis der N gehört, auf dem ich den Fehler messe.
Und ich denke mal, wenn man als Laie 1mal einen Fehler ohne Eli gefunden hat, weil es einzelne FI/LS sind, hat man die Mehrkosten auch wieder rein. Klar am Anfang ist das schon ein Batzen Geld, Komischerweise fragt da bei Fliesen oder Badezimmerarmaturen keiner nach wegen 500 oder 1000€
 
bigdie Du sprichst mir aus dem Herzen !!!
Ich bin einige Jahre Notdienst für unsere Elektro-Innung gefahren. Tag und Nacht. Auch an Feiertagen. Immer wieder mal turnusmäßig eine Woche lang Tag u. Nacht. Und wenn ich dann an einem Feiertag, nach erfolgreicher Reparatur, Nachts um 1 Uhr die Rechnung erstellt habe, musste ich ab und zu schon schlucken, was für Beträge da zusammen kamen. Notdienst-Zuschlag, Feiertagszuschlag, Wochenend-Zuschlag, Nachtzuschlag, Fahrtkosten u.s.w. Die Kunden mussten ja gleich bezahlen. Und ein paar Mal lag es an einem FI-Schutzschalter, der sich nicht mehr einschalten lies. Der Bewohner war hilflos. Und da nur 1 FI für Alles vorhanden war, stand der Bewohner völlig ohne Strom da. Kein Kühlschrank, Gefrierschrank, Heizung, Fäkalien-Hebeanlage, Telefon, Licht u.s.w. Den Notdienst hat er über Handy alarmiert. Für den Preis meines nächtlichen Einsatzes hätte er sich einige viele LS/FI leisten können..........
 
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Ja wir in Thüringen haben die FIs schon 1990 verordnet bekommen und nicht erst 2007. Ich hab auch genug Fehlersuchen hinter mir. Auch einige Kuriose waren da dabei. Und damals hat ein 4pol. FI 40/0,03A noch 200 DM gekostet. Durch den massenhaften Einsatz in Thüringen sind die Preise wahrscheinlich erst so weit gesunken. Und wenn jeder FI/LS einbauen würde, dann gäbe es die bestimmt auch für 10€.:D. Müssten halt nur mal welche bauen in 1TE breite, wo der Anschluss für Phase und N übereinander ist. Dann wäre auch Drehstrom/Wechselstrom gemischt möglich wie bisher. Und wenn dann die Hutschiene noch Pe wäre und der FI/LS auch gleich noch die Abgangsklemme für den PE hätte, dann würde man sogar noch jede Menge Platz in der Verteilung sparen.
 
In Thüringen?
Ich schreibe es gerne wieder: Im Netzgebiet des ehemaligen RWE zumindest im rechtrheinischen Kölner Randgebiet waren FI trotz Nullung schon immer vorgeschrieben. Das war dann früher ein 40/0,5 (oder wenn noch älter in 40/1) pro Kundenanlage. Ab 1984 dann in 30mA ausführung.
Und ja, da hat man schon so einige FI Fehler gesucht, wenn das ganze EfH daran hing.
 
Ich schreibe es gerne wieder: Im Netzgebiet des ehemaligen RWE zumindest im rechtrheinischen Kölner Randgebiet waren FI trotz Nullung schon immer vorgeschrieben. Das war dann früher ein 40/0,5 (oder wenn noch älter in 40/1) pro Kundenanlage. Ab 1984 dann in 30mA ausführung.
Andere Länder, andere Sitten.
Hier in Hamburg begann die RCD-Pflicht in Bädern 1984, für Außenanlagen 1990.
Und die übliche Pflicht für alle Steckdosen ab 2009.
Natürlich gab es für alle Bestimmungen vorherige Übergangszeiträume wie üblich.
 
Wir wurden 1990 zum TT-Netz.

Ich bin ja auch in Thüringen aufgewachsen, gebürtiger Rudolstädter. Wir wohnten auf einem sonderbaren Gehöft weit ab mit nur zwei Nachbarn, eigene Trafostation für alle drei Grundstücke auf einem Mast. Vom Mast kam eine vieradrige Freileitung auf die Zählertafel und da gab es zwei Schraub-Automaten 6A. Einer für das Wohnhaus und einer für die Nebengebäude und Ställe. Dann noch zwei Drehstromkreise für Kompressor und Kreissäge.

Was das wohl seinerzeit für ne Netzform war? Leider existiert davon heute nichts mehr, aber da ich mich nicht an irgendwelche Erdungssysteme erinnern kann, gehe ich von TN aus.
 
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War in der DDR relativ einfach Erdkabel, Freileitung mit Betonmast oder Stahlmast oder auch Holzmast mit Betonschuhen galt als umbruchsicher Nullung erlaubt . Bei Freileitung war der PEN unter den 3 Außenleitern und an dem Isolatorarm vom PEN hing ein S-Haken. Nur nach der Wende wurde das Netz verhökert und der neue Eigentümer hat gesagt, ab heute TT bis auf 2 oder 3 Städte wie Jena oder Pößneck, die gegen den Verkauf geklagt haben.
 
Hier bei uns ab Gebäude Erstellung im Landkreis O
Würdest du auch auf Bremsen, Gurte und Airbag verzichten? :eek:

Bei uns gibts seit über 50 Jahren FIs für alles. Der gehört für jeden Laien so selbstverständlich dazu, wie ein LSS oder die Gurte im Auto.

Gehe dann mal von TT aus, da es im TN-Netz nie dafür eine Vorschrift gab unabhängig davon ob es Sinn machte oder nicht.
 
Auch im TT-Netz ergab sich die FI-Plicht nur dadurch , das eben die Abschaltbedingungen nicht eingehalten werden konnten. So und nun kannst du mal überlegen warum ab 2009 der RCD für Neuanlagen verpflichtend eingeführt wurde! Die Sonderregelung um den RCD zu umgehen sehe ich als Inkonsequenz und als völlig Sinn frei!
 
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