230 V und zweite Leitung 400 V in Schaltschrank verboten?

Diskutiere 230 V und zweite Leitung 400 V in Schaltschrank verboten? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, vielleicht kann mir ja jemand beantworten, warum 230 V und 400 V nicht gleichzeitig in einen Schaltschrank geführt werden dürfen: Für...
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patois schrieb:
Der Elektriker in einem fremden Land ist für dich das Maß aller Dinge.
Das ist nicht korrekt. Der Vertrag ist maßgebend.
Es reicht schon, wenn der Elektriker firmeninterne Vorschriften vorlegt, die automatisch Teil des Kaufvertrages sind.
"firmeninterne Vorschriften" sind nicht automatisch Teil des Kaufvertrages, wenn sie nicht explizit im Vertrag erwähnt sind.
 
patois schrieb:
:arrow: @ bigdie

WIKI gibt nur Meinungen wieder; die Texte werden von "Paudertaschen" verfaßt und sind keinesfalls irgendwelche aussagekräftige Vorschriften.

Zumeist sind die Texte auch noch falsch, da sie, -falls du weißt wie sie zustande kommen-, von jedermann eingegeben werden können, und nur in den seltensten Fällen moderiert, d.h. richtig gestellt werden.

Wenn also irgendeine Laienspieltruppe etwas in die WIKI eingibt, dann kann man es dort nachlesen,

aber man kann sich nicht auf diese Texte berufen;

vor Gericht haben nur gesetzliche Vorschriften Aussagekraft.

P.
In der Regel allemal richtiger als das was hier im Forum steht.
 
T.Paul schrieb:
Ich hab genug Schaltschränke mit Warnhinweisen zu solchen Themen ... Der blödeste aller Warnhinweise (für mich, weil selbstverständlich): "Achtung! Auch bei ausgeschaltetem Hauptschalter ist Zuleitung unter Spannung" Klebt auf den Klemmabdeckungen am Hauptschalter - Ach nee ... echt?
Hallo,

bestimmt ein Schrank aus der Usa. Fehlt noch der Hinweis, dass das für Keinkinder unter 3 Jahren ungeeignet ist, da verschluckbare Teile enthalten sein können, keine Katzen oder andere Tiere in den Schrank eingeschlossen werden dürfen und man sich gesund und ausgewogen ernähren soll.

mfG
F.T.
 
patois schrieb:
vor Gericht haben nur gesetzliche Vorschriften Aussagekraft.

Für mich als Lieferant ist innerhalb der EU für Maschinen die EN 60204 relevant (in D als VDE 113 in geltendes Recht übernommen). Und für Messgeräte gilt die EN 61010.

Die EN 61010 ist übrigens identisch mit der IEC 61010 und fast identisch mit der amerikanischen UL/CSA 61010. Da sind die Amerikaner teilweise sogar weniger streng. Die Europäer haben die IEC vollständig übernommen, die Amerikaner lassen auch amerikanische Ausnahmem zu.

Nationale Vorschriften interessiereinteressierten mich nicht. Da müsste sich der Kunde selbst drum kümmern. Die dürfen aber nicht den harmonisierten Normen widersprechen, das wäre unerlaubte Marktbeeinflussung.
 
awiernie schrieb:
vor Gericht haben nur gesetzliche Vorschriften Aussagekraft.
DIN-Normen sind aber keine gesetzliche Vorschrift - dann müssten diese auch jedem frei zugänglich gemacht werden - sondern haben nur einen Empfehlungscharakter.

mfG
 
:arrow:

Tscha, mein lieber Freund, in der Realität ist es so, dass diese Normen von den Gerichten als Entscheidungshilfe herangezogen werden,
und dann kannst du dir deinen "Empfehlungscharakter" an den Hut stecken.

Die Gerichte beziehen sich im Urteil dann auf den "Stand der Technik",
und die Versicherung dreht dir eine "lange Nase".

Ich mag die Normen auch nicht besonders, da sie verbraucherunfreundlich aber um so mehr hersteller- und umsatzfördernd sind. Da schimmert allzuoft Lobbyismus durch!

P.
 
Wussten Sie schon:

In Deutschland ist nicht der Verbraucher König, sondern der Gesetzgeber.
 
patois schrieb:
Ich mag die Normen auch nicht besonders, da sie verbraucherunfreundlich aber um so mehr hersteller- und umsatzfördernd sind. Da schimmert allzuoft Lobbyismus durch!

P.
Was heißt hier nicht mögen. Normen sind schon zu 80-90% wichtig, notwendig und auch sinnvoll. Sonst wäre Chaos.
Aber Normen müssten für alle zugänglich und nachvollziehbar sein. Und dürften nicht in einem demokratischen nicht legimitierten Klüngelverein, wo wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen, ausgeheckt und dann noch das Ergebnis vor der großen Masse geheim gehalten werden.

Bei so mancher Norm, die man ja immer nur von 'Hören und Sagen' kennt, fragt man sich über dessen zustandekommen oder ob eine Praxiserprobung je stattgefunden hat.

mfG
 
Moorkate schrieb:
awiernie schrieb:
vor Gericht haben nur gesetzliche Vorschriften Aussagekraft.
DIN-Normen sind aber keine gesetzliche Vorschrift - dann müssten diese auch jedem frei zugänglich gemacht werden - sondern haben nur einen Empfehlungscharakter.

Wenn man sich an harmonisierte Normen hält, dann gilt die Unschuldsvermutung. Man kann zwar gleich hohe Sicherheit auch mit anderen Mitteln erreichen, aber dann ist die Beweislast umgekehrt.
 
Um die Normen allen zugänglich zu machen, müssen sie aber auch von allen bezahlt werden.
Eine Steuerfinanzierung solcher Dinge würde ich auch anstreben, schließlich ist es auch eigentlich egal ob ich das mit der Rechnung des Elektrikers oder mit der Steuer bezahle.
 
Ja. Genauso wie bei den Gesetzen auch. Kann jeder im Internet einsehen oder günstig in Buchform kaufen.

Un da diese genauso schwammig wie Gesetze formuliert sind - merkt man ja wie hier auf konkrete Fragen rumgeeiert wird - bedarft es auch eine Entscheidungsinstanz.
Bei Anwendung der gleichen Gesetze, kommen die Gerichte mitunter zu höchst unterschiedlichen Entscheidungen.

mfG
 
Auch die Richter haben keinen Zugriff auf die Normen, deshalb holen die sich Sachverständige. Und ob Norm oder nicht, wenn etwas passiert, hat irgendwer etwas falsch gemacht.
 
Tjscha, und das ist das Problem in D. Bevor ich etwas evtl. falsch mache und in Regress genommen werde, wird erst mal deswegen gar nichts gemacht oder viel zu viel. Beides schlecht.

mfG
 
Könnten mal bitte alle aufhören das jeweils eigen empfundene Problem auf Deutschland zu beziehen? Die DIN VDE sind in nationale Normen überführte Europa- und/oder internationale Normen. Die Nationalen Ergänzungen machen nur einen kleinen Teil der Hauptnormen aus, die genauso in Deutschland, wie Brasilien, Kanada oder Indien gelten ...
 
In der EU gibt es die harmonisierten Normen aber weltweit???.
Weltweit kann man sich noch nicht einmal auf Maßeinheiten einigen.
 
Schonmal vom IEC gehört? Keiner sagt, dass es leicht oder bereits allumfänglich wäre ...

Schau Dir doch mal den Verlauf einer Norm an.


Low-voltage electrical installations - Part 5-52: Selection and erection of electrical equipment - Wiring systems

Entwurf: IEC 60364-5-52:2009
modified + Corrigendum Feb. 2011
Harmonisierung CENELEC:
German implementation HD 60364-5-52:2011

Und dann wird daraus die DIN VDE 0100-520:2013-06

Darum hinken Normen dem Stand der Technik immer um ein paar Jahre hinterher ...
 
T.Paul schrieb:
Könnten mal bitte alle aufhören das jeweils eigen empfundene Problem auf Deutschland zu beziehen? Die DIN VDE sind in nationale Normen überführte Europa- und/oder internationale Normen. Die Nationalen Ergänzungen machen nur einen kleinen Teil der Hauptnormen aus, die genauso in Deutschland, wie Brasilien, Kanada oder Indien gelten ...
Aber in anderen Industrieländer wird vielmehr der gesunde Menschenverstand bei der Umsetzung eingesetzt. Und Brasilien und Indien als Beispielländer zu zitieren - naja!
Es gibt neben den vielen sinnvolle Normen auch komplett sinnfreie und Praxistaugliche und Praxisferne. Über das Zustandekommen haben wir schon des Öfteren hier referiert und wir Beide werden da auch nicht auf einen Nenner kommen.
In Deutschland herrscht die Grundhaltung: "Normen sind Gesetz!" Man braucht ja nur einige Kommentare einiger immer gleichen Personen dazu lesen.
Und in Deutschland kommt noch die Papierlage hinzu. Es darf nicht derjehnige die Arbeiten machen der es drauf hat, sondern der das 'Zertiferkat' oder 'Konzession' oder irgendeine 'Absolution per Stempel' hat, egal ob er es kann oder nicht.

Ich weiß wie solcher Zertifizierung abläuft, habe selber einige von diesen unsinnigen Zetteln in mein Portfolio in mein Leben gesammelt. Da kommt einer oder du geht paar Tage zu einen diesen schweineteuren Lehrgängen. Der steht denn vorne und zieht eine PP-Folie nach der anderen rüber. Mit Chance behälst du 10% dessen was präsentiert wurde, wenn du nicht nach der sechszigsten Folie weggenickt bist. Für den Test am letzten Tag reicht es aber noch. Den Montag darauf weiß du schon gar nicht mehr, worum das überhaupt ging, aber du hast das 'Zertiferkat'!

Einer der sich das selber erarbeitet, weil er es gerade benötigt, der kann es und behält es auch, darf es aber eigentlich nicht, weil kein Zertiferkat.


mfG
 
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