4 polige Trennung Notstromumschaltung warum?

Diskutiere 4 polige Trennung Notstromumschaltung warum? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, der Elektriker hat eine doppelte 4 polige Trennung für die automatische Notstomumschaltung eingebaut. In Österreich ist beispielsweise nur 3...
Bei der österr. Variante, wenn der "PEN" bricht, entsteht keine gefährliche Körperspannung an irgendwelchen Gehäusen, "nur" eine Sternpunktverschiebung mit entsprechenden Schäden.


NotstromAustriaTNaPENBruch.png
 
Schau dir das mal genauer an warum das bei der deutschen Version nicht passiert , bzw nicht bestehen bleibt ! Bei der Version unserer Nachbarn dagegen schon ! Beachte der Bezugspunkt ist die Erde und nicht der PE !
 
Wenn in diesem Bild die Summe aller natürlichen Fehlerströme der gesamten Anlage sagen wir mal über 50mA ist, zieht es bei PE-Bruch der Einspeiseleitung das Potenzial des Generatorgehäuses über Erdpotential hoch und zwar beständig:


FehlerstromSummation.png
 
Bei der Version unserer Nachbarn kommt es zu einer Sternpunktverschiebung und damit zu einer Anhebung des PE Potentials gegenüber der Erde. Diese Potentialanhebung führt bei direkter Erdung des Sternpunktes zur Abschaltung des FI bei der Variante unserer Nachbarn bleibt die Potentialanhebung des PE bestehen.
 
Die deutsche Variante hat den Nachteil, dass auf dem PE der Einspeiseleitung sich alle Fehlerströme der Anlage summieren.
Damit entsteht praktisch die gefürchtete Gefährlichkeit eines PEN, bei dessen Bruch.



Bei der österr. Variante fließen diese summierten Fehlerströme auf dem blauen N (spezial PEN). Können aber kein Generatorgehäuse "hochziehen", wenn dieser "PEN" bricht.



.
 
Bei der Version unserer Nachbarn kommt es zu einer Sternpunktverschiebung und damit zu einer Anhebung des PE Potentials gegenüber der Erde

Nein, der PE ist doch durchgehend immer mit Erde verbunden mittels PA-Schiene.

Wir sprechen doch vom Bruch der blauen Ader vom Generator der Österreicher.
 
Denk noch mal nach wenn der PEN da bricht ist die Erdung des Sternpunktes aufgehoben der PE ist aber immer noch nach dem Generator mit dem N der Anlage verbunden ! Deshalb zieht der N der Anlage den PE hoch und damit auch das Potential der Gehäuse gegenüber der Erde !
 
Das kann nicht sein. Wir gehen davon aus, dass keiner der PEs gerissen ist, nur der sogenannte PEN an der rot markierten Stelle.



NotstromAustriaTNaPENBruch.png



Der PE des Generators von seinem Gehäuse über den CEE-Stecker, zur PE - Klemme unter dem Zähler, zur PAS und zum Erder ist durchgängig niederohmig und unbeschädigt. Deshalb kann das Gehäuse des Generators keine Spannung gegenüber Erde annehmen.
 
Ich sehe die Gefahr eines PEN Bruches als deutlich geringer an, als die Gefahr des Versagens des Schaltkontaktes der die Erdung des Ersatznetzes herstellen soll.
Bei eingangsseitigem TT Netz oder TN-S Netz(sehr selten) kommt man allerdings nicht um diese Schaltung herum, da das öffentliche Netz sonst die Fehlerströme zum ZEP tragen muß und bei defekt des Kabels, was ja möglicherweise überhaupt erst die Ursache des Stromausfalles darstellt, die Erdung des Systemes nicht mehr vorhanden ist.

Bei TN-C Netz vom Netzbetreiber nur 3 polig schalten denn die PEN Brücke sitzt immer auf der Seite der Zuständigkeit des Grundstückeigners.

Egel für welche Netzform, ist für so eine Anlage ZWINGEND ein hochwertiger Anlagenerder erforderlich, da die Erdung durch das Netz nicht mehr gegeben sein kann.
 
Egel für welche Netzform, ist für so eine Anlage ZWINGEND ein hochwertiger Anlagenerder erforderlich, da die Erdung durch das Netz nicht mehr gegeben sein kann.

Ja, das sehe ich auch so.

Geringere Anforderungen an den Erder kann man tolerieren, wenn man direkt ab Generator mit 30mA RCD fahren kann. Dann muss die Umschaltung aber nach dem deutschen vdn - Konzept 4 polig gestaltet sein.

Auf jeden Fall muss die Fachkraft vor Ort aufgrund des Konzepts der Anlage die richtige Auswahl treffen.
 
Wobei "geringere Anforderung an den Erder" sich auf dessen Erdungswiderstand bezieht und nicht in der Haltbarkeit und Qualität der Materialien und Ausführung.
Denn wenn der Erder wegbricht funktioniert der Schutz durch den FI nicht mehr.
 
Doch der RCD funktioniert trotzdem, den durch den Schutzleiter oder die Erde fließt ein Fehlerstrom am FI vorbei. Auch wenn der Schutzleiter da nicht geerdet ist . Die Funktion bei einem Erdschluss eines aktiven Leiters ist da eben nicht gegeben. Aber sehr wohl bei einem Schluss eines aktiven Leiters mit dem Schutzleiter.
Der Schutzleiter soll ja gerade als erstes den Fehlerstromkreis schließen, noch bevor da ein Mensch einen weiteren Fehlerstromkreis schließt.
 
Wobei "geringere Anforderung an den Erder" sich auf dessen Erdungswiderstand bezieht und nicht in der Haltbarkeit und Qualität der Materialien und Ausführung.

Ja logisch. Rein rechnerisch, wenn man 50 Volt Berührungsspannung zulassen wollte, reicht mit 30mA RCD ein Erdungswiderstand von 1600 Ohm.

In der Praxis, ein Edelstahl Staberder 1,5 m wird .wohl auf unter 100 Ohm kommen.


Die Funktion bei einem Erdschluss eines aktiven Leiters ist da eben nicht gegeben. Aber sehr wohl bei einem Schluss eines aktiven Leiters mit dem Schutzleiter.

Das sehe ich auch so.
Am Beispiel eines Altbaus ohne Fundamenterder, den man mit Notstrom versorgen will, bietet sich an, direkt ab Generator mit 30mA RCD und Staberder. Dann kann es auch den gebrochenen PEN des Versorgers nicht "hochziehen" bei einem anderweitigen Erdschluss eines Außenleiters. Und die 30 mA müssen auch nicht erst über einen Menschen fließen um den RCD zu werfen.

Aber der Staberder sollte fachmännisch gesetzt und eingemessen werden, damit Laien im Notstromfall nur Steckverbinder verwenden müssen.
 
Viel wichtiger ist es den Sternpunkt des Generators direkt mit dem Schutzleiter zu verbinden . Egal ob dann der Schutzleiter geerdet ist oder nicht er sorgt dafür das eben ein Fehlerstrom am FI vorbei fließen kann. Bzw zum Auslösen der Sicherung führt .
 
Ohne Erdung ist es kein Schutzleiter sondern nur ein Potentialausgleichsleiter.
 
Nein es ist und bleibt ein Schutzleiter. Der Potentialausgleichsleiter soll alle nichtaktive Leiter auf gleiches Potential bringen. Ein Schutzleiter hat die Aufgabe den Schutz durch Abschaltung sicher zustellen.
Auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen wurde ja der Schutzpotentialausgleichsleiter in der Norm eingeführt ! Somit muss der Potentialausgleichsleiter auch die Anforderungen eines Schutzleiters erfüllen mit allen daraus resultierenden Forderungen an einen Schutzleiter!
 
Thema: 4 polige Trennung Notstromumschaltung warum?
Zurück
Oben